Ankermesser (gesammelte Themen)

Dies ist ein bisschen ein Exot unter den "Ankermessern". Streng genommen nicht mal ein Messer aus der Seefahrt. Das "Seurre" war das Edc/Edw der Flussschiffer im französischen Binnenland. Benannt nach einem Städtchen am Zusammenfluss von Rhone und Saone.
Ich habe Bilder von älteren Seurre gesehen, die sahen eher unserem bekannten Ankermesser ähnlich. Dieses hier ist eine moderne Neuinterpretation von Robert Beillonet mit sehr geraden Linien und einer überaus wuchtigen Klinge. Liegt aber gut in der Hand.
PassFr Seurre Wacholder (2).JPG
 
Dieses backenlose Ankermesser von Lütters hatte ich schon bei den Löwenmessern kurz vorgestellt. Hier soll es aber auch nicht fehlen. Es hat eine wunderbar dünn ausgeschliffene Klinge, die auf dem Daumennagel leicht buckelt.
DSCF9944.JPG
 
Ankermesser hätte ich spontan immer als "Arbeitmesser für die Seefahrt" in rustikaler Ausführung mit ausgeprägt großer Klinge in Schafsfußform und in historisch "alter" Fertigung mit strapzierfähigen Griffschalen aus Holz zugeordnet.
Diese Katalogabbildung von Robert Klaas aus einem Musterbuch 1932 zeigt eine ungewöhnliche Ausführung mit drei Optionen unterschiedlicher -Varianten:

AnkerM Robt.Klaas 1932.x.JPG


Grüße
cut
 
Vielleicht darf man in dem Zusammenhang auch die zu kaiserlichen Zeiten "von oben" gewollte und von der Bevölkerung, glaube ich, auch mitgetragene Begeisterung für alles, was mit "Marine" zu tun hatte, nicht vergessen. Mit dem Messer oben konnte z.B. auch der Mittelstand (wenn man damals davon sprechen kann/konnte) zeigen, daß man innerlich eigentlich ein Seemann war ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht darf man in dem Zusammenhang auch die zu kaiserlichen Zeiten "von oben" gewollte und von der Bevölkerung, glaube ich, auch mitgetragene Begeisterung für alles, was mit "Marine" zu tun hatte, nicht vergessen. Mit dem Messer oben konnte z.B. auch der Mittelstand (wenn man damals davon sprechen kann/konnte) zeigen, daß man innerlich eigentlich ein Seemann war ... ;)
Die „kaiserlichen Zeiten“ waren seit 1918 Vergangenheit und mögliche „Begeisterung für alles was mit ‚Marine‘ zu tun hatte“ dürfte mit der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und nicht zuletzt der fatalen „neuen“ politischen Entwicklung im Deutschen Reich 1932 gar keine Rolle mehr gespielt haben.
cut
 
Zurück