BertDasBrot
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Hier ein Reupload einer kleinen Anleitung, die ich vor langer Zeit auf einer anderen Plattform veröffentlicht hatte.
Beitrag und Useraccount dort habe ich wieder entfernt, da der Plattformbetreiber ein in meinen Augen sehr unangenehmes Klima geschaffen hat.
Bevor die Anleitung und ein paar Reviews von damals für immer auf meiner Festplatte verstauben veröffentliche ich sie hier erneut in der Hoffnung, dass sie noch jemandem nützen.
Den Zeitaufwand für ein Messer schätze ich auf mindestens 3 Stunden.
Da die Arbeit allerdings wenig Konzentration erfordert ist das ganze recht angenehm zu erledigen, wenn man nebenher noch Hörbuch hört.
Alternativ könnte man das Messer auch zu einem Messermacher schicken und diesen das Messer ausdünnen zu lassen. Dann hat man es aber nicht selbst gemacht.
Der Grobe Ablauf lässt sich in drei Phasen gliedern:
1. Sauber Primärphase an der Klinge setzen
2. Ausdünnen auf Schleifpapier
3. Kleine Primärphase setzen
Der erste Schritt ist notwendig, da die alte Primärphase eine einfache Orientierung während des Ausdünnens darstellt.
Daher sollte diese möglichst präzise sein. Ich setze diese auf ca. 17 Grad.
(Messer nach setzen der Primärphase)
Ich verwende zum Abschluss dieses Schritt einen 4000 Stein nach JIS.
Beim zweiten Schritt führe ich das Messer in flachem Winkel über Schleifpapier auf einer weichen Unterlage.
Ich verwende 180er Nasschleifpapier, welches ich über einen Wischlappen auf einer Glasplatte in einen Schleifsteinhalter spanne.
(Verwendete Glasplatte)
(Schleifpapier im Schleifsteinhalter)
Mit Wischlappen meine ich die einfachen zum Wischen von Tischen und so. Nicht die aus Schwammmaterial sondern eher so aus filzigem Stoff. Man kriegt die Tücher auch unter dem Namen Allzwecktuch.
Den Lappen lege ich zweilagig zwischen Schleifpapier und Glasplatte. Je mehr Lagen man verwendet, desto balliger wird das Messer. Mehr als vier Lagen würde ich nicht verwenden.
Das Messer ziehe ich in Flachem Winkel über das Schleifpapier zu mir.
Den Winkel wähle ich so, dass die Oberseite des Messers das Schleifpapier gerade so nicht berührt. Also so etwa ein bis zwei Millimeter über der Oberseite des Messers.
(Schleifwinkel des Messers -> ein bisschen zu hoch)
Ich mache dabei alternierende Züge über die gesamte Klingenlänge zu mir, die leicht nach links bzw. rechts gehen. Dadurch bildet sich so einer Art Rautenmuster auf dem Messer.
(Schleifbewegung)
(Rautenmuster)
Da aufgrund der Schleifbewegung die Mitte des Messers tendentiell schneller Geschliffen wird als muss man die Spitze und den Bereich um den Griff in der Regel am Ende mit zusätzlichen Schleifzügen bedenken.
Zur Spitze hin verwende ich weniger Druck. Dadurch wird das Messer dort nicht ganz so dünn. Dadurch minimiert man aber das Risiko die Spitze des Messers zu verrunden.
Da die Auflagefläche so groß ist verwende ich einen relativ großen Anpressdruck.
Den Prozess führe ich auf jeder Seite so lange durch, bis die im ersten Schritt angebrachte Primärphase weggeschliffen habe.
Man kann die Primärphase als Referenz dafür verwenden, wie weit man ist. Man kann die Reflexion betrachten und sehen, wie dick das Messer noch ist.
(Reflexion beim Beginn des Ausdünnens)
(Primärphase beim Beginn des Ausdünnens)
(Reflexion zum Ende des Ausdünnens)
(Primärphase zum ende des Ausdünnens)
Ist die Primärphase verschwunden und beginnt sich ein Grat zu bilden höre ich auf.
Am Ende ist das Messer 3-4 Millimeter hinter der Schneide ca. 0,3mm dick.
Mit einem Messchieber kontrolliere ich, dass das über die gesamte Klingenlänge so ist.
Direkt hinter der Schneide ist das Messer gerade so nagelgängig.
Auf ein Abschließendes Polieren des Messers verzichte ich. Ich habe gemerkt, dass nach polieren mit 1000er Schleifpapier die Oberfläche hübscher aussieht als mit dem Rautenmuster. Dafür haben aber meine angefeuchteten Finger mit der polierten Oberfläche einen höheren Reibungswiderstand auf dem Messer.
Wenn das Messer zu meiner Zufriedenheit ausgedünnt ist setze ich eine neue Primärphase.
Dabei mache ich nur wenige Züge. Das Ziel ist eine kleine scharfe Primärphase zu setzen.
Soll das Messer zum Wiegeschnitt verwendet werden setze ich eine neue Phase von 21 Grad, sonst nehme ich eine von 17 Grad.
Das Endergebnis sieht so aus:
Das Ergebnis ist grad so Nagelgängig.
Falls es Fragen gibt diese gerne Stellen. Wahrscheinlich habe ich ein paar Details vergessen.
Mittlerweile habe ich auch en paar Messer mit einem WorkSharp der KenOnion Edition ausgedünnt. Der wesentliche unterschied zur Methode per Hand ist, dass dort das Anbringen einer neuen Phase Pflicht ist, da der Bandschleifer nicht gekühlt ist und das man das Band etwas stabilisieren muss, da es sonst zu sehr durchhängt nd man einen zu balligen Schliff erhält.
Dazu werde ich vielleicht in der sehr fernen Zukunft etwas zusammenschreiben.
Beitrag und Useraccount dort habe ich wieder entfernt, da der Plattformbetreiber ein in meinen Augen sehr unangenehmes Klima geschaffen hat.
Bevor die Anleitung und ein paar Reviews von damals für immer auf meiner Festplatte verstauben veröffentliche ich sie hier erneut in der Hoffnung, dass sie noch jemandem nützen.
Den Zeitaufwand für ein Messer schätze ich auf mindestens 3 Stunden.
Da die Arbeit allerdings wenig Konzentration erfordert ist das ganze recht angenehm zu erledigen, wenn man nebenher noch Hörbuch hört.
Alternativ könnte man das Messer auch zu einem Messermacher schicken und diesen das Messer ausdünnen zu lassen. Dann hat man es aber nicht selbst gemacht.
Der Grobe Ablauf lässt sich in drei Phasen gliedern:
1. Sauber Primärphase an der Klinge setzen
2. Ausdünnen auf Schleifpapier
3. Kleine Primärphase setzen
Der erste Schritt ist notwendig, da die alte Primärphase eine einfache Orientierung während des Ausdünnens darstellt.
Daher sollte diese möglichst präzise sein. Ich setze diese auf ca. 17 Grad.
(Messer nach setzen der Primärphase)
Ich verwende zum Abschluss dieses Schritt einen 4000 Stein nach JIS.
Beim zweiten Schritt führe ich das Messer in flachem Winkel über Schleifpapier auf einer weichen Unterlage.
Ich verwende 180er Nasschleifpapier, welches ich über einen Wischlappen auf einer Glasplatte in einen Schleifsteinhalter spanne.
(Verwendete Glasplatte)
(Schleifpapier im Schleifsteinhalter)
Mit Wischlappen meine ich die einfachen zum Wischen von Tischen und so. Nicht die aus Schwammmaterial sondern eher so aus filzigem Stoff. Man kriegt die Tücher auch unter dem Namen Allzwecktuch.
Den Lappen lege ich zweilagig zwischen Schleifpapier und Glasplatte. Je mehr Lagen man verwendet, desto balliger wird das Messer. Mehr als vier Lagen würde ich nicht verwenden.
Das Messer ziehe ich in Flachem Winkel über das Schleifpapier zu mir.
Den Winkel wähle ich so, dass die Oberseite des Messers das Schleifpapier gerade so nicht berührt. Also so etwa ein bis zwei Millimeter über der Oberseite des Messers.
(Schleifwinkel des Messers -> ein bisschen zu hoch)
Ich mache dabei alternierende Züge über die gesamte Klingenlänge zu mir, die leicht nach links bzw. rechts gehen. Dadurch bildet sich so einer Art Rautenmuster auf dem Messer.
(Schleifbewegung)
(Rautenmuster)
Da aufgrund der Schleifbewegung die Mitte des Messers tendentiell schneller Geschliffen wird als muss man die Spitze und den Bereich um den Griff in der Regel am Ende mit zusätzlichen Schleifzügen bedenken.
Zur Spitze hin verwende ich weniger Druck. Dadurch wird das Messer dort nicht ganz so dünn. Dadurch minimiert man aber das Risiko die Spitze des Messers zu verrunden.
Da die Auflagefläche so groß ist verwende ich einen relativ großen Anpressdruck.
Den Prozess führe ich auf jeder Seite so lange durch, bis die im ersten Schritt angebrachte Primärphase weggeschliffen habe.
Man kann die Primärphase als Referenz dafür verwenden, wie weit man ist. Man kann die Reflexion betrachten und sehen, wie dick das Messer noch ist.
(Reflexion beim Beginn des Ausdünnens)
(Primärphase beim Beginn des Ausdünnens)
(Reflexion zum Ende des Ausdünnens)
(Primärphase zum ende des Ausdünnens)
Ist die Primärphase verschwunden und beginnt sich ein Grat zu bilden höre ich auf.
Am Ende ist das Messer 3-4 Millimeter hinter der Schneide ca. 0,3mm dick.
Mit einem Messchieber kontrolliere ich, dass das über die gesamte Klingenlänge so ist.
Direkt hinter der Schneide ist das Messer gerade so nagelgängig.
Auf ein Abschließendes Polieren des Messers verzichte ich. Ich habe gemerkt, dass nach polieren mit 1000er Schleifpapier die Oberfläche hübscher aussieht als mit dem Rautenmuster. Dafür haben aber meine angefeuchteten Finger mit der polierten Oberfläche einen höheren Reibungswiderstand auf dem Messer.
Wenn das Messer zu meiner Zufriedenheit ausgedünnt ist setze ich eine neue Primärphase.
Dabei mache ich nur wenige Züge. Das Ziel ist eine kleine scharfe Primärphase zu setzen.
Soll das Messer zum Wiegeschnitt verwendet werden setze ich eine neue Phase von 21 Grad, sonst nehme ich eine von 17 Grad.
Das Endergebnis sieht so aus:
Das Ergebnis ist grad so Nagelgängig.
Falls es Fragen gibt diese gerne Stellen. Wahrscheinlich habe ich ein paar Details vergessen.
Mittlerweile habe ich auch en paar Messer mit einem WorkSharp der KenOnion Edition ausgedünnt. Der wesentliche unterschied zur Methode per Hand ist, dass dort das Anbringen einer neuen Phase Pflicht ist, da der Bandschleifer nicht gekühlt ist und das man das Band etwas stabilisieren muss, da es sonst zu sehr durchhängt nd man einen zu balligen Schliff erhält.
Dazu werde ich vielleicht in der sehr fernen Zukunft etwas zusammenschreiben.