Anschlussplan für Drehstromschweißtrafo

Ole

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Hallo Leute,
Hier mal ein Problem für die Elektriker unter euch.
Ich besitze einen kleinen alten Schweißtrafo, wie er früher Standart war.
Bisher habe ich ihn an 230V betrieben, seit wir aber auch Drehstrom in der Garage haben, wollte ich ihn eigentlich auch mit 380V betreiben.
Nach Umbau des Steckers verabschiedet sich aber beim Einschalten oder spätestens bei Elektrodenkontakt die Sicherung.
Ich wäre dankbar, wenn mir Jemand das Prinzip des Drehstromtrafos erläutern könnte (beim googlen hab ich nichts passendes gefunden), damit ich mal an meinem Gerät nachmessen kann.

Sekundär hat es zwei Stufen die mit stark und schwach bezeichnet sind.
Primär gibt es die Möglichkeit zwischen 220V und 380V umzuschalten und zusätzlich einen Umschalter mit 5 Schaltstufen (Arbeitsstufen 0-4).
Messgeräte sind vorhanden und ich kenne mich auch soweit mit Elekrik aus um Geräte prüfen zu können, nur mit einem Drehstromtrafo habe ich es bisher noch nicht zu tun gehabt.
Kann es eventuell auch an der recht langen Zuleitung zur Garage liegen?
(etwa 30m 2,5mm²)

Für eure Hilfe danke ich schon mal im Voraus
Grüße
Ole
 
Hallo Ole,

viel kann ich dir dazu nicht sagen, jedoch folgendes:

An der zu langen Zuleitung liegt es nicht. Diese begrenzt höchstens die Leistung, die dir zur Verfügung steht.

Ein Einphasentrafo hat an seiner Primärseite eine Wicklung, die, wenn es ein Gerät mit Stufenschalter ist, an mehreren Stellen "angezapft" werden kann. Dadurch benutzt man mehr oder weniger Windungen der Primärseite.

Die Sekundärseite besitzt nur eine schlichte Wicklung, ohne Zwischenanzapfung, vielleicht mit einer nachgeschalteten Drossel (Luftspule) - natürlich ans wesentlich dickerem Draht gewickelt.


Ein Drehstromtrafo hat drei Spulen und drei Anschlüsse:

Eine Spule liegt von 1 nach zwei, die nächste von 2 nach 3 und die dritte von 3 nach 1.

Die drei Anschlüsse sind widerum mehrfach vorhanden, sodass auch hier unterschiedliche Windungszahlen realisiert werden können. ACHTUNG: so anschliessen, dass bei allen drei Spulen gleiche Windungszahlen anliegen, sonst gibts ungleichmäßige Induktion!

Dein Schalter müsste also drei Ebenen (für jede Spule eine) mit je fünf Schaltstellungen haben - und drei Eingänge für die drei Phasen.

Welcher Schalterausgang wo am TRafo angeschlossen wird kann ich dir so auch nicht sagen aber: Je höher die Schaltstufe, desto höher die Windungszahl und damit der Innenwiderstand. Jede der drei Spulen müsste also ja nach Windungsabgriff fünf unterschiedliche Widerstände aufweisen.

Der Nullleiter (blau) wird in der Regel nicht benutzt, da es ein symmetrisch belastetes System ist.


Ich hoffe, dir damit geholfen zu haben.

MfG
newtoolsmith
 
Vielleicht hast Du alles richtig gemacht und der Trafo zieht im 380V Betrieb einfach mehr Strom als deine Sicherungen zulassen.
 
Merkwürdiger Aufbau für einen Drehstromtrafo

Hallo,
erstmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten.

Die Sicherungen halten 16A, das ist doch früher das Übliche gewesen. Es handelt sich um ein kleines ,,tragbares" Handgerät welches eigentlich nicht mehr Strom ziehen sollte?
Die Beschreibung mit den 3 Spulen leuchtet mir ein, was mich aber stutzig macht ist die Tatsache, daß mein Trafo einen Eisenkern mit nur Zwei Segmenten hat, Also eine Primärseite und eine Sekundärseite.
Nachdem was ich über Drehstrom und Magnetfelder weiß, sollte ein Drehstromtrafo je eine Primär- und Sekundärwicklung auf je einem Kern besitzen- also 3 Segmente. Packt mann alle Primärwicklungen auf einen Kern, dürfte doch nur ein leicht brummender E-Magnet aber kein Trafo bei raus Kommen?
Verstehen könnte ich es ja wenn man statt Null und Phase im 220V-Betrieb einfach zwei Phasen an eine kleinere Primärwicklung schaltet um auf 380V zu gehen. An den Schalter gehen aber alle 3 Phasen und die Verdrahtung sieht original aus.
Leider habe ich im Moment 12-14-h-tage, wodurch meine Freizeit sich auf 1/2 Stündchen Forum lesen beschränkt. Ich werde der Sache dann mal auf den Grund gehen sobald ich Zeit habe und das Wetter besser ist.
Gruß
Ole
 
Wenn dein TRafo einen Kern hat, der nur eine Schleife bildet, dann läuft er nicht auf Drehstrom sondern nur auf 400V einphasig. Das heißt nicht Phase gegen Null (ergibt 230V) sondern Phase gegen eine andere Phase (ergibt dann 400V).

Falls die gleichen Anschlüsse verwendet werden, ergibt sich bei 400V natürlich ein höherer Primärstrom.

P.S.: Mit Strom nur arbeiten, wenn man's wirklich kann!! Einmal habe ich ann 400V gehangen... einmal reicht mir auch.

MfG
newtoolsmith
 
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