Antirutsch-Belag für Messergriffe

smallmagnum

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Grüß Gott alle miteinander.

Die Oberflächen von - beispielsweise - Computermäusen oder Kameragehäusen weisen heutzutage eine hauchdünne Art von Gummierung auf. Damit meine ich jetzt nicht aufgeklebte oder eingelegte Griffgummis, sondern dieses spezielle Oberflächenfinish, das hauchdünn aufgetragen ist. Es macht den Eindruck, als sei da eine Art "Gummilack" aufgespritzt oder aufgedampft worden.
Dass das überhaupt eine nachträglich auf die Materialoberfläche aufgetragene Gummierung ist, stelle ich gerade bei meiner Logitech-Maus fest, da sich diese Gummierung an einigen Stellen abgerieben hat, und nun der blanke Kunststoff darunter sichtbar wird.

Diese Art der Gummierung würde ich gerne an einigen meiner Messer ausprobieren, da mir die Griffe, z.B. der des Smit&Wesson Homeland Security (Urban Tactical Camo), zu glatt/rutschig sind.
Die aufgeklebten Antirutsch-Tapes sehen imo recht unprofessionell aus und lösen sich zudem immer wieder ab.

Weiss jemand, ob es eine Möglichkeit gibt, solch ein Oberflächenfinish selbst herzustellen? Gibt es irgendwo so eine Art "Anti-Rutsch-Lack" zum Aufstreichen per Pinsel oder Aufspritzen mittels Spraydose?
 
Servus!

Diese "gummiartigen" Oberflächen sind mit "Softlack" lackiert worden.
Dieser Lack ist ein 2 Komponenten-Wasser -Lack und benötigt eine Mischanlage, die Härter und Lack im selben Moment vermischt, kurz bevor der Lack aus der Düse kommt.
Nach dem Auftragen auf die Oberfläche muss der Lack auslüften. Danach wird er bei 80° Grad "eingebrannt".
Der Softlack hält nur auf Kunststoff.
Bei allen anderen Untergründen kann man den Lack nach kurzer Zeit abziehn.
Also fast unmöglich dieses Material selber aufzutragen.


Aber es gibt im Baumarkt "Flussig- Kunststoff" zum aufstreichen.
Vielleicht ist das ja was.

Gruß Thomas
 
Servus!

Diese "gummiartigen" Oberflächen sind mit "Softlack" lackiert worden.
Dieser Lack ist ein 2 Komponenten-Wasser -Lack und benötigt eine Mischanlage, die Härter und Lack im selben Moment vermischt, kurz bevor der Lack aus der Düse kommt.
Nach dem Auftragen auf die Oberfläche muss der Lack auslüften. Danach wird er bei 80° Grad "eingebrannt".
Der Softlack hält nur auf Kunststoff.
Bei allen anderen Untergründen kann man den Lack nach kurzer Zeit abziehn.
Also fast unmöglich dieses Material selber aufzutragen.
Jetzt weiss ich endlich, wie dieses Oberflächenfinish entsteht.
Wieder etwas gelernt!


Aber es gibt im Baumarkt "Flussig- Kunststoff" zum aufstreichen.
Vielleicht ist das ja was.
Flüssig-Gummi :ahaa: Ja, das könnte ich mal versuchen!

Danke für die Infos :super:

Grüße aus Regensburg
Peter
 
Hy

Es gibt auch noch Tauchlacke zB. für Werkzeuggriffe, obs aber was aderes wie rot gibt ?????????
das wirkt dann ein wenig wie mit Gummi überzogen.

Tschau Torsten
 
Hy

Es gibt auch noch Tauchlacke zB. für Werkzeuggriffe, obs aber was aderes wie rot gibt ?????????
das wirkt dann ein wenig wie mit Gummi überzogen.

Tschau Torsten
Ja, daran habe ich auch schon gedacht. Tauchen geht zwar bei einem Folder nicht, aber evtl. lässt sich das Zeug ja auch streichen.
Kommt also auch in die Richtung Flüssig-Kunststoff, die DaBeppo vorgeschlagen hat.

Danke!
 
Es gibt so etwas für Boots-Oberflächen, damit man nicht ausrutscht. Man streicht zuerst einen Klebstoff auf, und dann eine art Flüssiggummi darüber. Ich habe so etwas mal auf einer Glock gesehen und obwohl es lustig aussah hat es sich gut angegriffen. Ich würde mal bei Boots-Zubehör nachsehen. Da ich das nie selbst gemacht habe, weiss ich leider nicht mehr darüber.

Ob das das Selbe ist, dass DaBeppo gemeint hat weiss ich nicht, kann mir aber nicht vorstellen dass jemand seine Yacht in's Backrohr schiebt. :D Vielleicht genügt es ja, mit der Heissluftpistole zu arbeiten. Von Hitze hat der Glock-Typ allerdings nichts gesagt.
 
Das mit der Glock war ein Stichwort. Bei uns im Schützenverein suchen nämlich auch einige nach einer Möglichkeit, den Originalgriff rutschfester zu machen, und zwar nicht nur bei einer Glock. Es soll sowohl den Zweck erfüllen als auch professionell aussehen.

Ich fasse mal zusammen:

- die Möglichkeit, Softlack selbst professionell aufzutragen, besteht nicht, zumal funktioniert dieses Verfahren nur auf Kunststoffen

- Flüssigkunststoff aus dem Baumarkt ist leicht zu beschaffen und man kann ihn selbst relativ einfach auftragen. Wie das Oberflächenfinish wird, muss halt noch getestet werden. Ich werde das in den nächsten Tagen versuchen (natürlich zuerst an einem ausgedienten Messer ;) ) und in diesem Thread über das Ergebnis berichten.

- zweite Möglichkeit ist rutschfester Bootslack, wahrscheinlich ein Zweischichten-Lack, hat beim Griff einer Glock bereits gute Ergebnisse gebracht. Wenn der Flüssigkunststoff kein zufriedenstellendes Ergebnis bringt, werde ich auch das versuchen, allerdings muß ich mich erst schlau machen, wo dieser Lack zu bekommen ist (hier in Regensburg, meine ich) und was er kostet.

Dankeschön Euch allen für die Tipps!

Grüße aus Regensburg
Peter
 
... Der Softlack hält nur auf Kunststoff.
Bei allen anderen Untergründen kann man den Lack nach kurzer Zeit abziehn. ...
:confused: Wieso sollte ein Lack, der auf Kunststoff hält nicht (bei entsprechender Untergrundvorbehandlung) auf Metall halten?
Von welchem Kunststoff sprechen wir denn?
Eine 2-K Mischanlage und Trocknung bei 80°C sind für mich kein Ausschlußkriterien, sondern habe meist ausschließlich wirtschaftliche Gründe. ;)

Softlack wird offensichtlich sogar grade in der E-Bucht angeboten... :hmpf:

Puristen nehmen eine 2K-Epoxy-Farbe und mischen etwas Sand rein ;) Wird auch schön griffig, jedoch nicht so glatt. :hehe:
 
Zuletzt bearbeitet:
...Softlack wird offensichtlich sogar grade in der E-Bucht angeboten... :hmpf:
Ja, aber zu welchem Preis :eek:
Und wenn der dann nicht hält... :(

By the way
Darf man hier ebucht-Links posten, wenn sie rein informativ sind ?
(Also nicht auf des Posters eigenen Ramsch zielen ;) )

edit
Ich merke gerade, dass sogar das korrekt geschrieben Wort für ibäi von der Forumssoftware zensiert wird. So hat sich meine Frage wohl erübrigt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Könnte man nicht einfach einen Klarlack nehmen, den aufsprühen leicht antrocknen lassen und dann mit Salz/Zucker betreuen?
Danach gut wässern.
*Ist nur so ne Idee* :glgl:

Gruss
El
 
Hi El Dirko.

Natürlich, könnte man schon.
Über die diversen Antirutsch-Methoden ala Klarlack mit Zucker oder Salz, oder Zweikomponentenlack mit Sand, habe ich schon einige Zeit hier im Forum "rumgelesen".
Meine favorisierte Methode wäre aber halt diese Gummierung bzw. Beschichtung mit Softlack - oder zumindestens Methoden mit ähnlichem Oberflächenfinish.
 
in den 50ern und ruehen 60er wurden autoamaturenbretter mit einer sogenannten peinture craquele behandelt, erst angestrichen, dann erwaermt, ssollte auch gehen, ist aber wohl nicht genau das was du suchst, sieht aus wie leder
 
Richtig, das war damals wohl eher eine Art Lederimitation.
Auch gab es früher diverse Beflockungsverfahren. Die Oberfläche wurde mit Klebstoff besprüht. Dann wurden die Teile elektrisch aufgeladen und mit verschiedenem Beflockungs-Materialien beschossen. Man bekam dadurch Oberflächen, die an Samt erinnerten, ganze Autokarosserien wurden beflockt.
Gibt's heute wieder, ist aber die wohl aufwändigste Methode.

Ich habe auch schon daran gedacht, die Messergriffe mit PKW-Unterbodenschutzlack (Teroson) zu lackieren. Allerdings weiss ich nicht, ob diese Farbe, die sich ja sehr lange klebrig anfühlt, nicht abfärbt. Auch dies werde ich bald testen, ich habe nämlich noch eine halbe Spraydose von dem Zeugs in der Garage.
 
Ich habe auch schon daran gedacht, die Messergriffe mit PKW-Unterbodenschutzlack (Teroson) zu lackieren. Allerdings weiss ich nicht, ob diese Farbe, die sich ja sehr lange klebrig anfühlt, nicht abfärbt. Auch dies werde ich bald testen, ich habe nämlich noch eine halbe Spraydose von dem Zeugs in der Garage.

Jo, mach das!!
n065.gif





Na, lass des lieber, des Zeug wird nie richtig hart, und riecht auch nicht besonders gut.
 
klebrig, nicht griffig, aber da wuerdee ich eher modernes unterbodenspray nehmen, das bleicht elastisch und ist auf kunststoffbasis, haertet also aus.
 
Grüß Gott alle miteinander.

Ich melde mich mit meinem versprochenem Bericht zu Wort.
Das Wochenende über habe ich einige Methoden, Messergriffe rutschfest zu machen, getestet.

1. Flüssigkunststoff
Der Flüssigkunststoff aus dem Baumarkt wird wie Farbe mit Pinsel oder Rolle aufgetragen. Eine spezielle Vorbehandlung der Oberfläche ist nicht nötig, sie muß lediglich sauber, staub- und fettfrei und trocken sein.
Zur Verbesserung der Griffigkeit eines Messergriffes ist dieses Material jedoch nicht geeignet. Zwar ist die Oberfläche nicht ganz so rutschig wie eloxiertes Aluminium oder Lack, aber von griffig oder rutschfest kann nicht die Rede sein.
Fazit - kannste vergessen

2. Tauchlack für Werkzeuggriffe
Es war weder im Internet per google eine Bezugsquelle ausfindig zu machen, noch war das Zeug im Baumarkt vorrätig.

3. Flüssig-Gummi aus der Tube
Wäre sehr griffig, war aber nur in weiss und transparent erhältlich. Zudem ist das Zeug nicht flüssig, sondern hat die Konsistenz von Silikon aus den bekannten Spritzkartuschen. Damit eine saubere Oberfläche, wie es für einen Messergriff nötig ist, hinzubekommen, halte ich für sehr schwierig bis unmöglich.
Fazit - kannste vergessen

4. Softlack oder ähnliches Produkt
Des weiteren schaute ich mich im Baumarkt nach Softlack, oder zumindestens einem ähnlichen Produkt um. Irgendeine Farbe, irgendein Lack, irgendetwas, das man auf einen Messergriff schmieren kann, um dessen Griffigkeit zu verbessern, und das gleichzeitig auch noch gut aussieht. Aber ich habe nichts gefunden, was auch nur im entferntesten meinen Vorstellungen entsprach.

Und schon war ich mit meinem Latein am Ende.

Dann stolperte ich über dieses Produkt:
Antirutschband

Ich erinnerte mich an ein Posting, das ich beim "Spazierenlesen" hier im Forum entdeckt hatte. In diesem Posting wurde von Grip-Tape, welches man auf Skateboards klebt, um die Standfläche rutschfest zu machen, gesprochen.
Zwar wollte ich nichts zum Aufkleben verwenden, weil das imo nicht sehr professionell aussieht, und sich zudem auch immer wieder ablöst, aber ich dachte mir, bevor ich mit leeren Händen nach hause komme, versuche ich es mit diesem Antirutschband.
Naja, was will ich sagen. Das Zeug lässt sich recht einfach zuschneiden. Gerade Linien habe ich mit einem Cuttermesser geschnitten, große Radien mit einer normalen Haushaltsscheere, und kleine Radien mit einer Nagelscheere. Die Löcher habe ich mit einer Lochpfeife ausgestanzt.
Die Kanten lassen sich mit Schmirgelpapier oder mit dem Dremel und entsprechenden Schleifkörpern präzise glätten.
Und das Beste ist, das Zeug klebt wie Harry - von wegen, dass sich das schnell wieder ablöst.
Lange habe ich überlegt, ob ich Euch Bilder von meiner Bastelei zeigen soll. Denn wenn ich mir Euere professionell selbstgebauten Messer ansehe, ist meine Lösung zur Rutschfestigkeit nahezu eine Stümperarbeit über die ich mich schämen muss, anstatt stolz zu sein - obwohl ich stundenlang beschäftigt war.
Dann aber dachte ich mir, wieso sollte ich Euch das nicht zeigen, ich stelle ja keine Ansprüche auf Präzision, Perfektion oder Professionalität. Und sooo schlecht ist es gar nicht mal geworden, mir gefällt es jedenfalls. Zudem war es eine schöne Entspannung gestern Abend.

Aber jetzt seht selbst.
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4

Fazit
Das Antirutschband lässt sich relativ einfach und mit simplen Mitteln bearbeiten.
Es klebt sehr gut, ich glaube nicht, dass es so schnell wieder abgeht.
Die Griffigkeit ist phänomenal.
Um breitere Flächen ohne stückeln zu müssen bekleben zu können, sollte man dann aber wirklich Grip-Tape für Skateboards kaufen. Vorausgesetzt es hat die gleiche Eigenschaften wie "mein" Antirutschband.
 
Hallo smallmagnum,
wie klein ist denn klein? x<.357, oder was?
Nee, mal im ernst. Ich weiß nicht warum du so tief stapelst. Sieht doch perfekt aus. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass solche Bänder für Skateboards oder Treppenstufen auch viel aushalten, vor allem wenn sie auf perfekt vorbereiteten Untergründen verklebt wurden.
 
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