Armytek Viking X und Viking S

grinsefalle

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Die Firma Armytek Optoelectronics Inc. stellte für diesen Test eine Viking S und eine Viking X zur Verfügung. Dafür vielen Dank!
Am Test waren cugar, dischn, creep und grinsefalle beteiligt.


Armytek ist ein multinationales Unternehmen mit Sitz in Kanada und russischem Knowhow bzw. Komponenten. Die Firma wurde bekannt durch die Predator, welche ebenfalls bereits von uns getestet wurde. Die Predator bietet ungeahnte Einstellmöglichkeiten, welche vielleicht dem ein oder anderen Anwender zu kompliziert oder zu vielfältig sind. Für diesen Kundenkreis wurden die Viking-Modelle entwickelt, welche hardwaremäßig auf der Predator basieren, jedoch eine stark vereinfachte Elektronik und Bedienung bieten.


Die Vikinger,
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Gewinde und Dichtringe,
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Das mitgelieferte Holster,
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Vorne und Hinten,
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Kontakte,
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technische Daten Viking X/S (Herstellerangaben)

CREE XM-L LED U2 / CREE XP-G R5
Max. 750 Lumen / 500 LED-Lumen
Energieversorgung: 2 x CR123, 2 RCR123A/16340, 1 x 18650
Länge: 15,5 cm
Durchmesser Lampenkopf: 3,7 cm
Durchmesser Batterierohr: 2,54 cm
Gewicht: 135 Gramm (ohne Akku(s))
Wasserdicht nach IPX-8
Anodisierung nach HA Type III
Ultra-transparente und vergütete Linse mit Anti-Reflex-Beschichtung
geschützte Elektronik

Laufzeit Viking X mit 1x Panasonic NCR 18650 mit 2900mAh bis 10% Resthelligkeit
(Herstellerangabe)

750lm (2A) / 2h35min
520lm (1.3A) / 2h50min
90lm (0.21A) / 16h10min
7 lm / 170h

Laufzeit Viking S mit 1x Panasonic NCR 18650 mit 2900mAh bis 10% Resthelligkeit
(Herstellerangabe)

500 Lumen (1.5A)/3 Stunden 20 Minuten
240 Lumen (600 mA)/5 Stunden 25 Minuten
85 Lumen (200 mA)/15 Stunden 30 Minuten
7 Lumen (20 mA)/135 Stunden



Lieferumfang:

1 x ArmyTek Viking
1 x Holster
1 x Lanyard
2 x Ersatz-O-Ring
1 x Ersatz-Endgummikappe



Betriebsmodi, Bedienung

Die Vikings besitzen eine vereinfachte Elektronik, verglichen mit der Predator. Die Step-Regelung ist fest vorgegeben, die 4 Leuchtstufen sind nicht veränderbar.

Die Bedienung ist einfach:
Kopf fest: immer 100%
Kopf locker: 3 Leuchtstufen.
Wer viel mit Momentlicht arbeitet, bekommt bei fest angezogenem Kopf eine einstufige Lampe mit 100% Leistung.
Bei lockerem Kopf schaltet man sequentiell durch die Stufen, hier sind Momentlichtpulse also nicht möglich, ohne die Leuchtstärke zu wechseln. Die letzte Stufe wird gespeichert. Das Drehen des
Kopfes geht schwer genug, um ihn nicht ungewollt zu lockern. Somit hat man eine reine Einstufige Lampe mit an/aus und zusätzlich noch alltagstaugliche Leuchtstufen zur Verfügung. Das UI ist einfach, ohne Schnickschnack und praktikabel.

Beachte: Die Viking kann als Einsatzlampe durchaus verwendet werden, bei festem Kopf gibt es nur Ein/Aus. Jedoch muss man dann auch mit der hohen Lichtleistung der XM-L in der Viking X umgehen können. Die Gefahr der Eigenblendung bzw der Kollegenblendung ist, gerade in Räumen, sehr hoch!

Ein Bug existiert allerdings: Simuliert man bei festgezogenem Kopf einen Strobo, indem man schnelle Momentlichtimpulse abgibt, so dimmt die Lampe nach einigen Pulsen immer weiter herunter, so dass man nach ca. 13 Impulsen nur noch die Helligkeit der kleinen Leuchtstufe hat. Sobald man der Lampe halbe Sekunde Zeit gibt, ist man wieder bei voller Leistung. Zugegeben, den Effekt muss man provozieren, er sollte deshalb im realen Gebrauch keine Rolle spielen.

Ein rudimentäres Video zu diesem Bug findet sich in der Gallerie.



Schalter

Der forward clicky in der Endkappe steht nur minimal über die Tailcap hinaus. Der strukturierte Gummi ist recht weich. Für Momentlicht reicht ein geringer Druck über einen geringen Weg - Licht
ist also schnell zur Hand, auch mit Handschuhen. Der Weg für Dauerlicht ist lang genug, um nicht zu einfach Dauerlicht zu aktivieren. Das passt also.
Auch mit Gripring und den diversen Lampenhaltungen lässt sich Licht zuverlässig aktivieren (Handballen etc.).



LED

Es gibt die Viking S mit XP-G und die Viking X mit XM-L. Wie zu erwarten ist, bietet die kleine XP-G in dem großen und tiefen Reflektor einen kleinen Spot mit sehr guter Reichweite bei
ausreichendem Spill. Die XM-L aus dem gleichen Reflektor ergibt einen großen, weniger intensiven Spot mit deutlich mehr Licht im Spill. Hier ist es eine völlig subjektive Entscheidung, welche
Version man sich gönnt. Beide Lichtkegel haben ihre Vor- und Nachteile und sind praktisch einsetzbar. Zu erwähnen ist noch, dass die XP-G ein deutlich kühleres Licht liefert als die XM-L



Laufzeitmessung, Stromversorgung, PWM

Diagramme findet ihr im Beitrag von Dischn.
Die Stromversorgung ist sehr flexibel. Für kostengünstigen Betrieb sind 18650 zu empfehlen, CR123 als Backup sind jederzeit möglich. PWM-Flimmern ist in keiner Stufe wahrnehmbar.
Der Pluspol im Lampenkopf erlaubt zwar den Gebrauch von 18650 mit flacher Oberseite, er ist jedoch nicht gefedert. Das ist ein Kritikpunkt, denn gerade bei Lampen, die für den extremen
Einsatz beworben werden, können zwei gefederte Pole die Batterien/den Akku zuverlässig vor Schäden schützen.


Finish

Das Finish ist schon etwas besonderes, denn dieses samtig matte Schwarz ist sehr selten. Inwieweit diese Schönheit so bleibt, oder im Laufe der Zeit, bei regelmäßigem Gebrauch, mal
speckig glänzend wird, kann ich nach dem kurzen Test natürlich nicht sagen. Die Qualität scheint jedoch wirklich toll zu sein. Das Finish zerkratzt nicht leicht und ist sehr rutschfest. Nässe
macht die Lampe in keinster Weise rutschig, ebenso wenig verliert man mit in WD40 getauchten Händen den Halt. Egal, ob der Anwender aus dem Meer auftaucht, durch Schlamm robbt, einen Motor zerlegt oder seine Waffe geputzt hat - die Viking bietet immer Halt.



Verarbeitung

Die Verarbeitung ist sehr gut und bietet keinen Grund für Beschwerden. Die Gewinde sind sauber geschnitten, bieten kein Spiel und sind mit O-Ringen abgedichtet.



Abmessungen - Handling - Holster

Die Armytek Vikings reihen sich in die 1x18650-Lampenriege ein. Die Länge ist vergleichbar, nur der Kopf der V's ist länger und hat einen größeren Durchmesser. Fürs Handling spielt es keine
Rolle, wohl aber bei der Holsterwahl. Das mitgelieferte Holster ist eine kleine Dreingabe, mehr aber nicht. Es kann nicht mit den von mir sehr geschätzten Holstern von Maxpedition und
Nightpower mithalten. An den Seiten findet sich nur der dünne Gummi, dessen Kanten nicht verstärkt sind. Hier wird sich das Ziehen/Wegstecken der Lampe als erstes bemerkbar machen. Für den Privatgebrauch ok, für den Gebrauch im Dienst, wo es mal schonungsloser zugeht, eine eher schlechtere Wahl.
Beim Holsterkauf sind der größere Kopfdurchmesser und der evtl. angebrachte Gripring der V's zu bedenken. Bezel-up, ohne montierten Gripring, passt die V sehr gut ins Niteize Stretchholster, das Maxpedition und das Solarforce. Mit installiertem Ring wirds eng, da geht das Maxpedition gerade noch, allerdings sehr hakelig - schnelles Ziehen oder Wegstecken fällt aus. Bezel-down passt nur das mitgelieferte Holster, keines meiner anderen war groß genug. Durch den großen Kopf wäre nur ein sehr wabbeliges und elastisches Holster passend, oder ein sehr ausladendes. Alternativ kann man sich auch ein Kydex-Holster basteln (lassen).

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Das Handling ist mit den V's recht gut. Mit meinen Händen (Handschuhgröße M) kann ich die V komplett am Rohr greifen, dann schließt der Schalter bündig mit der Hand ab. Will ich den
Schalter etwas weiter aus der Hand haben, liegt der kleine Finger auf dem Kopf. Beide Varianten sind ok und bieten keinen Handlingnachteil.
Ohne Gripring und Clip gibt es keinen Wegrollschutz.

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Verfügbarkeit
Die Armyteks sind in Deutschland erhältlich, z.B. auch bei den hier im Forum vertretenen Händlern. Somit hat der Anwender Ansprech- und Servicepartner im Land, die im Fall der Fälle schnell reagieren können. Für Einsatzlampen sollte dieser Punkt beachtet werden.



grinsefalles Fazit:

Ich mag die V's. Handlage und Finish sind wirklich gut, sie sind unkompliziert in der Anwendung und bieten dennoch verschiedene Stufen. Man kommt nicht versehentlich in Blingbling-Modi, die
Lampe bietet keine Überraschung. Die Helligkeit reicht völlig aus, man kann nach Belieben Gripring und Clip anbringen. Nur die Holsterwahl gestaltet sich etwas schwieriger.
Gerade bei einem Preis von ca. 80 EUR ist die Viking eine Empfehlung wert.
 
Laufzeitdiagramme:

Akku: Trustfire 2400 mAh (geflammt) Viking S und Solarforce 2400 mAh bei Viking X
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Man kann sehr gut die gestufte Regelung erkennen.
Der kleine Haken bei ca. 30 Minuten:
Da die Lampe sehr heiß wurde, habe ich mit Ventilator gekühlt.
Der Leistungsabfall ist nur durch den schlechteren Wirkungsgrad bei Hitze begründet.
Die eingesetzte Stromstärke auf max. zeigt einen hervorragenden Kompromiss
zwischen Laufzeit und sinnvoller Helligkeit.


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Durch die zahme Bestromung von ca. 1 A erreicht die Viking S recht Gute Laufzeiten.
Auch hier wurde nach ca. 30 Minuten gekühlt. Nach 76 Minuten schaltete die Lampe
herunter und gibt noch ca. 10 Minuten Notlicht ab. Akkuschonende Abschaltung ist nicht vorhanden.


Stromaufnahme:

Wegen der einfachen Messmethode nur als Anhaltspunkt. Trustfire 2400mAh 4,17 V.

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Die gemessenen Amperewerte finde ich gut gewählt, man muss nicht das letzte aus diesen Lampen
rauskitzeln. Nur warum gibt der Hersteller mehr an?


Throwwerte:

Messung mit kaltem Emitter (nicht nach ANSI)

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Fazit von Dischn:

Wenn ich nicht schon eine Armytek hätte....
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Klasse Lampen mit super Verarbeitung. Die samtige Oberfläche hat mir bei meiner Predator schon
so gut gefallen. Die Helligkeiten finde ich trotz Übertreibung des Herstellers als gut gewählt.
Die Umschaltung der Leuchtstufen sind nicht so mein Ding, da gibt es schon besseres.
Den Bug den ich zufällig gefunden habe, dürfte im Gebrauch kaum auffallen.
Der günstige Preis macht diese Lampe dennoch sehr attraktiv.
 

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Beamshots:

Immer im Vergleich Viking X und S sowie der Surefire Fury



Viking X
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Viking S
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SF Fury
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Viking X
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Viking S
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SF Fury
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Viking X
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Viking S
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SF Fury
fury_3.jpg
 
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