Aufarbeitung einer Hippe von Oskar Butter

Quadrat

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Hier ein kleines Projekt von mir, in dem ich versuche, "Schrott" wieder nutzbar zu machen.

Auf einem Flohmarkt im Frühling klaubte ich aus einer alten Werkzeugkiste diese Gärtnerhippe von Oskar Butter hervor.
Der Verkäufer schenkte sie mir auf Nachfrage nach dem Preis, da das Messer ziemlich erbärmlich aussah.

Zuhause "schmiss" ich das gute Stück erst mal in meine Ersatzteilkiste und entdeckte es gestern wieder.
Irgendwie überkam mich spontan die Lust, dem Werkzeug neuen Leben einzuhauchen.

Zunächst mal musste ich es einige Zeit in Ballistol baden, damit ich die Klinge überhaupt aufbekam.
Das Bild, das sich mir bot, war allerdings auf den ersten Blick nicht so schön.

Auch im inneren viel Rost und die Feder funktionierte auch nicht mehr.
Immerhin kaum Klingenspiel und kein Totalschaden.

Normalerweise ist so ein Teil ein Fall für's Alteisen, aber hier geht es eher um die Freude am Wiederherstellen.

Das Messer ist übrigens im Hauptkatalog von Oskar Butter von 1936 gelistet und wird als Garten- und Baumschulhippe für 3,15 RM angeboten.
Mit Messingeinlagen und Nussbaumholzschalen, hier in der Ausführung mit einer Heftlänge von 10,5cm.

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Ich entschied mich dafür, die Klinge als Sheepfoot neu zu gestalten, auch weil die Klingenspitze im Originalzustand aus dem Griff ragte.
Der Vorbesitzer ist nicht gerade zimperlich mit dem Messer umgegangen und hat einiges von der Spitze "abgetragen".

Die Patina habe ich versucht zu erhalten und so wenig wie möglich von der Klinge abzutragen.

Nachdem ich die Klinge neu gestaltet hatte, musste ich mich noch um den Griff kümmern, den ich gereinigt und geölt habe.

Insgesamt bin ich zufrieden mit dem Ergebnis und halte nun ein funktionierendes und rattenscharfes Werkzeug in der Hand.
Wo genau es zum Einsatz kommt, muss sich noch zeigen, evtl. als kleines Vespermesser für unterwegs.

Der laute "Schnapp", wenn das Messer zuklappt, ist auf jeden Fall ein Ohrenschaus.
Und ich muss noch anmerken, dass ich sehr angetan von der Verarbeitung des Messers bin, echte Wertarbeit aus vergangenen Tagen.


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Gekürzte Volksausgabe könnte man die Klinge jetzt nennen😉
Prima, dass Du den Patienten wiederbeleben konntest.
Viel Freude damit
wünscht Excalibur
 
Sehr schön restauriert; ich lese solche threads auch immer mit großem Vergnügen. Aber eine Frage: Hätte es nicht geholfen, den Klingenanschlag etwas zurück zu schleifen, um die Spitze wieder in den Klingenschacht zu bekommen? Allerdings taucht dann ja auch die Feder etwas in den Griff ein, von daher will sowas gut überlegt sein...
 
Aber eine Frage: Hätte es nicht geholfen, den Klingenanschlag etwas zurück zu schleifen, um die Spitze wieder in den Klingenschacht zu bekommen? Allerdings taucht dann ja auch die Feder etwas in den Griff ein, von daher will sowas gut überlegt sein...

Die Enscheidung, die Klinge zu kürzen und als Sheepfoot auszuarbeiten, war spontan.
Deine Überlegung wäre vielleicht auch möglich gewesen. Habe das aber so noch nie gemacht und mich dafür für meine Variante entschieden.
 
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