Ausrüstungstipps für ein-tägige Bergwanderung

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nobody

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hallo mf gemeinde :)

ich möchte im kommenden jahr mit dem bergwandern beginnen. hauptsächlich schneeberg, rax und hohe wand. das liegt in niederösterreich und geht meines wissens nach bis auf 2000meter rauf (schneeberg). die touren sind von leicht bis "docheheranstrengend" wählbar und dauern im längsten fall acht stunden.
ich möchte das bergwandern als alternative zum rennradfahren betreiben ( ca 15tkm/jahr). konditionsprobleme erwarte ich also eher nicht.
so...
bestellt hab ich mir einen eagle aIII pack rucksack.
wahrscheinlich gibts rucksäcke die geeignter wären, jedoch gefällt er mir gut und ist durch zusatztaschen einfach erweiterbar.
was soll ich da alles reintun? was braucht man so am berg?
was mir so auf die schnelle einfällt...
geld, handy, erste hilfe, camelbak einsatz oder siggflaschen?, tshirt zum wechseln,fleecepulli und regenjacke
ein teil meiner fotoausrüstung soll auch mit.kamera plus zwei objektive.
ein fotorucksack kommt nicht in frage; ist einfach zu unpraktisch.

welches messer? da man normalerweise nie ein grosses messer dabei haben kann ( in der grossstadt) würde sich diese situation anbieten was grosses zu kaufen. swamprat battle rat o.ä. macht das überhaupt sinn so ein messer mitsich zu führen. alternativvorschläge?

welches schuhwerk könnt ihr empfehlen? meine timberland werden das wohl nicht mitmachen.

so, bitte um anregungen und sachdienliche hinweise
danke :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Das sind sehr viele Fragen auf einmal - ich versuch mal einen Teil davon zu beantworten, denn es kommt drauf an, was du in den Bergen machen möchtest (Klettern/Klettersteig/Bergwandern/...). Dein Zielgebiet kenne ich gut (schau auf mein Profil). Meine Antworten beziehen sich auf reines Bergwandern:

Im Rucksack (meiner hat ca. 40-45 l, der ist aber zu groß. Den passenden Rucksack hat dzt. noch mein Ältester) habe ich ordentliches Verbandszeug, Taschentücher, Biwaksack, Handschuhe, Haube, Jacke, ev. Faserpelz, Wasserflasche, Proviant, Leatherman Wave oder Leatherman MiniTool (bei beiden ist die Zange sehr nützlich - z.B. Wanderstöcke klemmen), Fernglas, Kartenmaterial (falls notwendig), Kompass, Höhenmesser (ist eigentlich am Handgelenk als Uhr), kleine Taschenlampe, Handy, ev. Sonnenbrille.

Das wäre mal so in etwa die Grundausstattung. Je nachdem, was ich genau vorhabe, kommt noch etliches "Spezialmaterial" dazu.

Für Siggflaschen gibt es auch einen Trinkschlauch dazu, der bei mir ganz gut funtkioniert (ähnlich wie Camelback).

In der Hose habe ich meist noch ein Taschenmesser (Spyderco Delica), das reicht mir völlig. Was hättest du denn mit einem "Riesenfeitl" vor? Oder betrachtest ihn mit seinem Gewicht als Trainingsgerät? :hmpf:

Zu den Schuhen ein Tip: geh in den Fachhandel, sag was du vorhast und wo du hinwillst. Ganz wichtig: probiere ausgiebig rum!
 
Prinzipiell erst einmal gutes Schuhwerk. Da helfen Dir am besten Ausstatter wie globetrotter.de oder in Stuttgart Woick. Oder eben andere Fachgeschäfte für Outdoor und Wandern/Klettern.

Geld und Handy sind nie verkehrt, da doch ersteres sicher immer die Türen der allerorts vorhandenen Hütten öffnet... :D

Extrem wichtig sind trockene Klamotten zum Wechseln, auf dem anstrengenden Weg bergab zieht man dann wieder die verschwitzten Sachen an! Unten dann wieder die trockenen Klamotten...

Die Sigg-Flaschen sind super, keine Frage. Mit einem Camelbak-System kenne ich mich leider nicht aus, daher kann ich hierzu nichts sagen.

Über Karten, Kompass etc. muss man nicht sprechen, die sind Standard und gehören dazu! Verbandszeug ist nie ein Fehler, da man sich doch schnell etwas verstauchen kann. Wanderstöcke erleichtern dann auch Einiges!

Da das Wetter im Gebirge relativ schnell umschlagen kann, immer auch etwas Warmes einpacken (Flies, Regenjacke und dergleichen - UND, nicht ODER)!

Wenn Du nicht mit einer Übernachtung rechnest, kannst Du entsprechend planen - dann reduziert sich das Packmass gewaltig auf die o.g. Sachen.

Zum Messer: nun, das ist geschmackssache, finde ich. Da ich prinzipiell feststehende Messer besser als Klappmesser finde, kommt für mich nur mein Outdoor-Standard in Frage. Das Busse ist evtl. etwas übertrieben, aber wenn man doch ein Feuer machen möchte, ist es sicher kein Fehler. Man erspart sich das Beil... ;-) Alternativ: Fällkniven und die üblichen Verdächtigen.

An Lebensmitteln nimmst Du am besten das mit, was Du von Deinen Radtouren her kennst, das sollte passen. Wichtig sind auch genügend Getränke, oder alternativ - wenn Bäche vorhanden sind - ein Wasserfilter zusätzlich.

In diesem Sinne, viel Spass und Glück auf!
 
h2h: Net, dass du einem Österreicher Geschäfte in Stuttgart empfiehlst. :)

Messer wird wohl eher zum Seilabsäbeln oder Jause schneiden verwendet. Also was kleines, stabiles, mithoher Schnittleistung. Das Endura ist toll, das Delica auch.
Meindl-Schuhe sind sehr gute "Treter".
 
Naja, das liegt doch nicht so weit entfernt wie die Globetrotter-Geschäfte. Und da wollte ich ihm etwas entgegenkommen... :irre:
 
hard2handle schrieb:
Geld und Handy sind nie verkehrt, da doch ersteres sicher immer die Türen der allerorts vorhandenen Hütten öffnet... :D

Die Österreicher mögen mich verbessern, aber ist es inzwischen nicht sogar Pflicht ein Handy mitzuführen ? Gibt's da nicht sogar ein Ticket wenn's fehlt ? :confused:
 
Aus eigener Wandererfahrung:
Victorinox Outrider. Da ist alles wichtige für ne Wandertour dran.
Groß genug zum Brotzeitmachen und arretiert.
Mag jetzt zwar spartanisch wirken, und einhändig bedienbar ist es auch nicht. Aber es erfüllt doch so gut wie alle Aufgaben, die anfallen.
Säge zum Wanderstöcke machen, Schere, Dosen/Flaschenöffner...alles dran.
vi09023.gif

Bild geliehen von www.messerjoker.de



Ansonsten kann ich dem Delica auch nur zustimmen. Aber dann ohne Serrations. Ist ein wirklich gutes Messer, und leicht ist es obendrein! :super:
 
Handy ist keine Pflicht.

Zur Ausrüstung:

Biwaksack (am besten für 2 Mann; nicht viel teuerer aber viel besser), nicht aus Gore Tex (zu teuer). Wichtig!
1. Hilfe (Aludecke! Dreiecktücher, Mullbinden).
dazu 1 Sam Splint (Universalschiene, echt geil).
Kompass (Höhenmesser).
Signalraketen (die kleinen, z. B. Comet 150, reichen).
Ersatzkleidung, Handschuhe, Haube etc...

Messer:
Wie Revierler gesagt hat. Klein und hohe Schneidleistung. Dazu empfehle ich Rostfreiheit und einen Verriegelungsmechanismus, der bei Schnee und Eis auch funktioniert. Backlock und Axis-Lock sind m. E. völlig ungeeignet, einmal in den Schnee gefallen und aus ists. Ich sehe den Frame Lock als gut an oder ein kleines Fixed. Swamp Rat Bandicoot, Fallkniven F1 oder gleich ein Specialist von Norbert Leitner.

Umfassende Checklisten gibts unter

http://www.outdoornet.de/Packlisten/wanderung_einf_tag.htm

und Wissenswertes natürlich :D unter

http://www.bergrettung-graz.at :super:
 
Eure Vorschläge sind sehr gut aber ein KOMPASS bei den vielen Wegen im Rax - Schneeberggebiet ist etwas übertrieben !!!

Was mir für das Mittelgebirge fehlt ist auch für den Sommer eine Überhose aus GTX, damit man bei Regen nicht innen nasser ist als außen.

Mehr als ein kleines Klappmesser habe ich dort nie gebraucht, auch nicht im Winter.

Für den Sommer empfehle ich feste Wanderschuhe wie die Lowa Tibet oder Meindl Island Pro... - kommt am Füß an - etwas im Geschäft herumgehen zeigt die richtigen Schuhe.

Für den Winter steigeisenfeste Bergschuhe.

Es gibt in Wien ein paar Fachgeschäfte die gut beraten. (Schwanda, Bergfuchs)
 
Annapurna schrieb:
Messer:Backlock und Axis-Lock sind m. E. völlig ungeeignet, einmal in den Schnee gefallen und aus ists.
Widerspruch!

Axis und Backlock taugen gerade auf Wandertouren. Versteh nicht warum die hin sein sollen, wenn sie in den Schnee fallen?

Annapurna schrieb:
Ich sehe den Frame Lock als gut an oder ein kleines Fixed. Swamp Rat Bandicoot, Fallkniven F1 oder gleich ein Specialist von Norbert Leitner.
Zustimmung auf ganzer Linie: das F1 ist optimal für Bergwanderungen.

Take Care
 
L. Helmchen schrieb:
Eure Vorschläge sind sehr gut aber ein KOMPASS bei den vielen Wegen im Rax - Schneeberggebiet ist etwas übertrieben !!!

Sorry, sei mir nicht bös, aber wer ohne Kompass losgeht handelt fahrlässig... :(
Kompass und natürlich Übung damit gehören unbedingt dazu !

Ich wünsche immer (Nebel)freie Sicht :cool: ;)
 
@annapurna: hast du vielleicht eine Bezugsquelle für die Universalschienen? Die Apotheken hier bei mir im Ort haben schon Probleme mit Beatmungstüchern und solchem Kleinzeug.

@nobody: Gute Schuhe! Mit gut meine ich nicht die teuersten, mit den tollsten Gimmicks und Materialien sondern die, die dir am besten passen! Die Sportgeschäfte hier bei uns haben alle auf ihren Treppen ein Brett aufgelegt, also eine "schiefe Ebene". Da ein paarmal (lass dir ruhig einen Rucksack mit Gewicht drin, z.B. ein Bergseil, geben) rauf- und wichtig, runtergehen.
Stösst du beim Bergabgehen vorne mit den Zehen an? Schlecht, sollte nicht sein. Drücken sie? Ja, das Material wird noch etwas (etwas, den Verkäufern ist hier meist nicht zu glauben) weicher aber Druckstellen darf es im Neuzustand nicht geben! Hat die Ferse Spiel? Schlüpfst du beim Gehen (bergauf wichtig!) hinten leicht hoch? Sollte auch nicht sein!
Lass dich ordentlich beraten, die Schuhe müssen dir passen! Probiere soviel wie möglich aus. Wenn möglich von verschiedenen Firmen. Jeder Hersteller verwendet einen anderen Leisten.
Prinzipiell liegst du aber bei den genannten Firmen wie Meindl, Lowa aber auch Hanwag (mom. mein Favorit) und auch Haix ganz gut.

Ausprobieren! Denk an deinen Fahrradsattel, jeder sitzt anders und wieviele hast du schon ausprobiert?

Der Rest wurde hier schon erschöpfend behandelt! Viel Spaß beim Wandern! Ich bin mittlerweile jedes Wochenende irgendwo unterwegs und es macht richtig Spaß!
 
1.) Sam Splints gibts hier:

http://www.fairrescue.at/produkte/schienung_bergung/schienung/SAMsplint.php

2.) Wirf einen Back-Lock-Folder in den Schnee. Dann kann es allzu leicht passieren, dass die Nut, in die der Hammer greifen soll, vereist. Gleiches gilt für die Führungsrillen beim Axis.
Und mir ist beides schon passiert. Deshalb hab ich mich von Back-Locks und Axis(-Derivaten) im Alpinbereich vollkommen verabschiedet.
Beim Back-Lock kann man nicht mehr verriegeln, beim Axis im schlimmsten Falle nicht mehr öffnen (!). Und bei -15 Grad und starkem Wind möchte ich sehen, wie das jemand wieder auftaut...
Es muss aber jeder selbst wissen, wie wichtig ihm kompromisslose und hundertprozentige Funktionsbereitschaft ist. Ich werde es einfach nicht empfehlen.
 
Hocker schrieb:
Die Österreicher mögen mich verbessern, aber ist es inzwischen nicht sogar Pflicht ein Handy mitzuführen ? Gibt's da nicht sogar ein Ticket wenn's fehlt ? :confused:
Lieber Freund Hocker - woher hast denn das? Es gibt schon eigenartige Vorschriften, aber Handypflicht? Vielleicht noch Zweitakkufplicht? :irre:

Leute - bitte paßt mir euren Ratschlägen auf - ich meine damit die "Expeditionstips - minus 15 Grad/Schnee ...". Nobody hat gesagt, dass er nächstes Jahr mit dem Bergwandern in mittleren Regionen anfängt. Ich glaube er meint damit nicht gleich den 1. Jänner bei Wintersturm :steirer: Bitte startet hier keinen Glaubenskrieg über Verschlussarten und deren 1000%-ige Funktionsfähigkeit in Extremsituationen.

@ Nobody: wegen der Schuhe ist auch ein guter Tipp der Intersport Eybl in Vösendorf/Triesterstr., die haben eine ganz gut sortierte Bergsportabteilung im 3. Stock. Auch ein "Minitestgelände" für Schuhe.
 
nochmals recht herzlichen dank an euch :)

bzgl. schuhe werde ich mir mal die meindl modelle air revolution 5.0, himalaya gtx und makalu ansehen. meindlschuhe hatte ich schon mal und war sehr zufrieden mit denen.

bzgl. orientierung...kompass und karte :eek: null ahnung. soviel ich weiß sind auch die weitwanderwege recht gut beschrieben.
da würd ich mir eher ein gps dingens kaufen.
da gibts auch welche mit einer hänselundgretel funktion :hehe: . die zeichnen den gegangenen weg auf und notfalls kann man den zurückgehen.

bzgl. messer... es ist mir durchaus klar das ich kein grosses messer brauche, aber nunja ein fixed um die 12-15cm sollte schon sein.
nicht weil ich es umbedingt brauche, sondern weil ich die möglichkeit habe es mitzunehmen ohne dumm angequatscht zu werden. ich denke, das kommt davon wenn man in einem messerforum mitließt. :steirer:

und noch eine frage:
sind wanderstöcke nur was für pensionisten und hüftkranke oder für jeden sinnvoll. ich werd dann beim ersten mal eh sehen, ob mir solche dinger abgehen oder nicht. irgendwie sträube ich mich aber, solche stöcke zu kaufen. die erinnern mich immer an diese nordic walker die die radwege blockieren :(
 
Zuletzt bearbeitet:
nobody schrieb:
bzgl. orientierung...kompass und karte :eek: null ahnung. soviel ich weiß sind auch die weitwanderwege recht gut beschrieben.
da würd ich mir eher ein gps dingens kaufen.
da gibts auch welche mit einer hänselundgretel funktion :hehe: . die zeichnen den gegangenen weg auf und notfalls kann man den zurückgehen.


...auch damit (GPS) muss man erst umgehen lernen. :cool:
Im Ernst, Karte u. Kompass (vor allen Dingen Karte !!) sind auch im Mittelgebirge unerlässlich !Lass Dir nix anderes erzählen ;)
Wirklich gut um das nötige know how zu erwerben ist das Buch von Wolfgang Linke :super: :super: :super:
 
nobody schrieb:
...sind wanderstöcke nur was für pensionisten und hüftkranke oder für jeden sinnvoll.
Meine Antwort ist: JA! Wanderstöcke entlasten deine Gelenke beim Berabgehen und wenn du nicht trittsicher bist, sind sie dein "drittes Bein" (allerdings kannst drüber stolpern, wenn du ungeschickt bist).

Da ich früher Radrennen gefahren bin und du selbst Rennrad fährst: Es gab auch die Diskussion um die Clikies - "die brauchen nur jene, die nicht imstande sind einen runden Tritt zu fahren."

So ähnlich ist es mit den Wanderstöcken! :D

Und Kompass/Karte/Höhenmesser brauchst nicht, weil die Wanderwege so schlecht beschrieben sind. Die brauchst du, weil es Wettersitutationen gibt, wo du die Wegmarkierungen einfach nicht mehr siehst! Alle hier meinen es gut mir dir; ist ja nicht viel zu lernen ...

GPS als Alternative ist mir zu technisch, braucht Strom und setzt grundlegende Kartenkunde sowieso auch voraus damit man sich im Notfall wirklich damit zurechtfinde.
 
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