Aussagekraft Spinewhacktest

Ein paar Gedanken zu einem zweckmäßigerem Testverfahren, das auch gesünder für das Messer ist.

Am naheliegendsten wäre, die Klinge in einen Schraubstock zu spannen und den Griff durch drehen, zerren, biegen und drücken zum Einklappen zu bewegen.

Alternativ habe ich noch einen härteren Test parat.
Man nimmt ein Brett aus Nadelholz und stellt das Messer mit der Spitze darauf. Die Schneide zeigt vom Körper weg. Dann wird das Messer 10-20 Grad geneigt und mit kräftigem Druck nach unten zum Körper hingezogen. Durch die harten Jahrringe des Nadelholzes läuft die Spitze wie über Stufen und bringt die Klinge dadurch in einen vibrationsähnlichen Zustand. Gleichzeitig neigt man das Messer abwechselnd von links nach rechts und biegt es dabei seitlich durch um den Liner zum wandern zu animieren. Die Spitze hinterlässt dabei eine Wellenlinie im Holz.

(Ein geringes Restrisiko lässt sich nie ausschließen.)

fichtenwelle3.jpg


Zwecks Unfallverhütung habe ich das Messer durch eine Sperrholzplatte gesteckt, die sich mit einem Band in Position halten lässt.
 
@ Goldfinger!

Diesen Test finde ich toll, wenn gleich man dazu etwas mehr an "Testmaterialien" benötigt!
 
Das ist ne sehr gute Idee:super: . Ich denk dieser Test kommt der Belastung eines Klappmessers im Alltag am nächsten.

Gruss Patrick
 
Als ich einmal ein Riegelschloss mit meinem HK-Tanto aufbrechen wollte, ist es mir einfach so zugeklappt. Dieses Messer würde beim Spinewhack wohl aussortiert werden. Und damit mir das in ähnlichen Situationen nicht mehr passiert, teste ich meine Klappmesser auch unter allen möglichen brutalen Bedingungen.
Viele hochwertige Klappmesser wurden deshalb von mir schon ausgeschieden und vergammeln in der Schublade. Aber ich erwarte eben "bedingungslose" Funktionalität. (Deshalb greife ich auch meistens auf feststehende Messer zurück.)
 
@Annapurna

Wäre interessant zu wissen, welche Klappmesser deinen Härtetest überstanden haben...
 
Ein Strider SNG (meistens...), ein MT Scarab und ein Dieter CQD Mk. I (eigtl. immer).

Das Scarab und das Mk. I kann ich uneingeschränkt empfehlen. Die werden nicht versagen :super:

Messer mit zusätzlicher Verriegelung fallen da nicht hinein. So sollten z. B. die meisten CRKTs, auch wenn der Liner eigentlich versagt, trotzdem offen bleiben.
 
Ein Messer wo der Lock nicht lockt lockt mich nicht...

Ein Messer mit einem Lock der schon unter (mehr oder weniger) definierten Bedingungen = SWT die Klinge freigibt, scheidet für meinen Alltagsgebrauch aus. Ich müsste mich dann vor jeder Beanspruchung fragen: "Bleibt die Klinge jetzt offen oder nicht?" :confused:

Und soooo praxisfern finde ich den SWT gar nicht: Wer an schlecht zugänglichen Stellen (zwischen Wand und Schrank/Spüle etc.) was abschneiden muss, ohne dass er hinsehen kann, ist sicher froh, wenn die Klinge auch dann offen bleibt, wenn er mal abrutscht und mit dem Klingenrücken an einer Strebe anschlägt. Ganz abgesehen davon, dass ich die Idee mit dem Klingenrücken einen kleinen Nagel in eine Gipskartonwand zu hauen auch nicht gaaanz abwegig finde. :ahaa:
 
Ich verstehe nicht wieso alle Welt mit einem Klappmesser:
"rumpuhlen,stochern,bohren,Nägel-in-Gipskartonwände-hauen" will!?:confused:

Und das in der heutigen Zeit wo es für JEDES Anwendungsgebiet die PASSENDEN Werkzeuge gibt- :steirer:

Wo doch fast jeder (jedenfalls wenn man's hier so liest) ein Letherman (mindestens)Superplus Tool hat.;)

und die Aussage das man sich ein Slipjoint kaufen soll wenn man keine funktionierende Verriegelung braucht,ist auch quatsch.
Die meisten kaufen sich doch auch Messer wegen dem Design.Ich hätte mir mein BM 942 auch mit Slipjoint gekauft...gibts aber nicht!:argw:
...wäre u.U. sogar Preiswerter gewesen.

Die "schuld" liegt bei den herstellern,die mit immer neuen,ausgefalleneren,höher-schneller-weiter-stabiler Lock's unser Bestes wollen---unsere Kohle!

Die Federverriegelung bei meinem Lagioule hält die Klinge zuverlässig, im offenen und geschlossenem Zustand.Das reicht mir!

Und eine Klingenverriegelung sollte nicht den gesunden Menschenverstand ausschalten!

wie schreibt der eine Forumskollege immer so schön am Ende?
"Jedes Klappmesser versagt beim Spinewhack.
Es kommt nur auf die Härte an... ":D

Gruss
Markus
 
wenn ich z.B. wo hinter irgendwelchen spülen u.a. "etwas" schneiden müßte, was auch immer das sein sollte nehme ich dazu was feststehendes... ..


Selbstverständlich ist ein Klappmesser auch für solche Arbeiten geeignet und wenn es das trotz Verriegelung nicht kann, dann schmeiße ich es weg und suche nicht Entschuldigungen.

Ein Klappmesser mit Verriegelung habe ich nicht dabei, damit ich, wenns drauf ankommt doch was anderes nehme. Hatte ich auch tatsächlich nie nötig, es sei denn, die Größe des Messers war ungeeignet.

In Wahrheit ist der einzige Unterschied zwischen einem Fixed und einem verriegelnden modernen Klappmesser die Anfälligkeit der Mechanik gegen Dreck und erhöhter Verschleiß.

Die Frage ist, ob man mit einem Spinewhack die Zuverlässigkeit der Verriegelung prüfen kann.

Also gestern nahm ich mir mein Gerber AR 3.00 zur Hand. Wenn der Liner nicht richtig flutschte, reichte ein leichter Spine Whack und zu wars. Mit ein bisschen Schmackes auf, stand der Liner und gut ist.

Man sollte beim SWT bestimmen, ob es so sein muss wie im Cold Steel Film.
 
@Annapurna, was genau an einem scarab "einklappen" soll will mich auch nicht ganz in den kopf, damit müßte man stechtests machen, aber das nur nebenbei.

Gut erkannt. Du bist mir hoffentlich nicht böse, wenn ich nicht mit Sarkasmus antworte. Hier gehts darum, dass eine einklappende Klinge durch eine fehlerhafte Arretierung den Einsatzwert eines Messers herabsetzt und den Benutzer gefährdet.
Aber das nur nebenbei.

Edit:
Ich muss exilant voll und ganz zustimmen.
 
Die Frage ist, ob man mit einem Spinewhack die Zuverlässigkeit der Verriegelung prüfen kann.

Genau das ist der Punkt.
Um nichts anderes sollte es hier eigentlich gehen.

Und ob meiner aufgekommenen Zweifel an dieser These habe ich den Thread hier gestartet.

Nur nochmal so zur Erinnerung. ;)
 
Der Spinewhacktest ist ja auch kein Test um Vergleichbarkeit herzustellen.

Es ist nix weiter als ein einfach selbst durchführbarer Test ob der Lock eine stoßartige Belastung verträgt. Wo das herkommt sollte jeder mit etwas Fantasie sich selber vorstellen können. Kleiner Tip über das Thema reden wir im MF nicht ...
Der Test gilt dann für dieses eine Messer und er gibt natürlich keine absolute Sicherheit.

Dafür hat er eine wunderbare und einfache negative Ausagekraft: Versagt das getestete Messer ist es ebend nicht geeignet.

Gruss
El
 
AccessDenied schrieb:
@Annapurna, was genau an einem scarab "einklappen" soll will mich auch nicht ganz in den kopf, damit müßte man stechtests machen, aber das nur nebenbei.

Annapurna schrieb:

Ohne Worte :lach: :super:

Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass der Spinewhack-Test bei einem Messer, das beim Test einklappt aussagt, dass das Messer gerade eingeklappt ist? ;)


exilant schrieb:
Die Frage ist, ob man mit einem Spinewhack die Zuverlässigkeit der Verriegelung prüfen kann.

Wenn es einmal einklappt, wird es unter den selben Bedingunen auf jeden Fall wieder einklappen - eine schlecht gemachte Rampe repariert sich nicht von selbst.

Schlüsse (& Fehlschlüsse) für den zukünftigen Gebrauch des Messers kann und muss jeder selber ziehen ;)

Gruss, Keno
 
Was man noch berücksichtigen sollte, ist, ob das Messer gut geölt ist, oder nicht. Weil der kleinste Hauch von Schmiere vorne am Liner sorgt auch bei sonst sicheren Locks für endlose Versager :(
 
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