Bainitisch-Martensitisches Härten

dinscheder

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Guten Tag!

Diesen Artikel habe ich zufällig beim Surfen entdeckt. Da hier Im Forum das Thema bainitische Härtung aufkam und auch, soweit ich weiss, von Koraat bei ein paar Messern genutz wurde, dachte ich es könnte hier einige interessieren:

http://heattreat.de/de/news/detail/...ngen-von-Stahl-für-verbesserte-Eigenschaften/

Auf der Seite gibt es unter NEWS/Kolumne noch weitere Artikel zu Härteverfahren usw....
Wenn nicht einfach vergessen:hmpf:

Mfg. Dinscheder
 
Danke schön !

Das ist ein sehr interessanter Artikel- eben die Zusammenfassung wissenschaftlicher Arbeit und kein Werbegeschwätz !.

Zur Ergänzung:
Die angegebenen Härtewerte in HV rechnen sich in etwa wie folgt in die uns besser vertraute HRC um:
700 HV entspricht etwa 59,3 HRC, 750 HV sind etwa 61,5 HRC und 800 HV etwa 63,5 HRC.

Auch durch die bainitische Härtung kommt man also ohne weiteres bei geeigneten Stählen in den Bereich von 60 HRC und die Bruchwahrscheinlichkeit verschiebt sich um gut 10 % nach oben.

Für bruchbelastete Werkzeuge ist das also eine bedenkenswerte Alternative, zumal der Zeitaufwand nach der beschriebenen Methode geringer gehalten werden kann.

Ob es uns insgesamt viel bringt, kann bezweifelt werden.
Verhoeven beschreibt die Ergebnisse bainitischer Härtung und zeigt, daß das plastische Biegeverhalten- also das mit bleibender Verformung- enorm verbessert werden kann. Das ist aber etwas, was für Klingen nur bedingt von Interesse ist-mir wäre lieber, wenn die Elastizitätsgrenze deutlich heraufgesetzt werden könnte.

Aber: wie sagt doch jemand: "Mir ist ein verbogenes Messer lieber als ein zerbrochenes".

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Hallo Messerfreunde ,
der Koll. Gerfin hat recht , bei bestimmten Stählen z. B. Kugellagerstähle kann man 60 HRC auch bainitisch erreichen.
(allerdings nach endlosen Haltezeiten )
Aber für Messer ist das eher die Ausnahme , bainitisch härtet man wenn man Schwingdauerfestigkeit, Biegewechselfestigkeit und
ähnliche Merkmale erhöhen will.
Das heißt , das Hauptaugenmerk wird auf Zähigkeitsverbesserung gelegt, das sind Härten zwischen 40 und 50 HRC,
so machen wir das auch.
Auch kann ein ,,Hobbyst,, wie wir alle, ohne ein funktionierendes Salzbad, das als Abfänger zwischen 300 und 450°C
fungiert, ein bainitisches Gefüge nicht erreichen.
Ich glaube, das für uns Messermacher die gute alte Methode - soviel Martensit erzeugen wie möglich und dann wieder auflösen,
die praktikabelere Lösung ist.
Nichtsdesto trotz bin ich ein Verfechter des Bainit - aber nicht für Messer.
tschüss fritz
 
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