Ballich oder was ? (konvexer Schliff + mittelmäßiger Stahl)

Flieger

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Ich sitze hier gerade vorm TV, schaue gemütlich 'Matrix' (zum x-ten Mal) und schleife an meinen EDC-Messerchen herum. Dabei ist mir folgendes aufgefallen:

Ich habe ein olles V-Tech Neckknife (jaja, ich schäm' mich ja schon :p ). Eigentlich nix tolles, aber für den Preis ein prima User. Allerdings ist die Schnitthaltigkeit bedingt durch den günstigen 440A eher medioker...

Dachte ich zumindest, bis ich dem Ganzen vor ein paar Tagen einen balligen Schliff verpaßt hab. Seitdem hat das Messerchen trotz eifrigem Holz schnitzen, Kartons zerteilen, Küchenarbeiten und diverser anderer Anwendungen kaum an Schärfe verloren - will sagen, es rasiert immernoch und das nicht viel schlechter als frisch vom Mousepad :staun: Von einem umgeschliffenen Military hätte ich das ja erwartet, aber das hat ja auch PM-Stahl...

Würde mich interessieren, wie ihr eure User schleift und was ihr für Erfahrungen mit verschiedenen Schliffen auf dem gleichen Messer gemacht habt.

Gruß Chris

Edit: An die Mods - war mir nicht ganz sicher, ob der Post hier richtig ist. Schließlich geht es um Schliff UND Stahl. Bitte verschieben, sollte das hier am falschen Platz stehen... :super:
 
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howdy,
ist jetzt na andere "grössenordnung" ;), aber was soll's: ich hab letztens meine battle rat mit einem deutlich balligen schliff versehen, nachdem sie vorher flach geschliffen war. die eigentlich vorderste schneidkante habe ich im winkel gar nicht verändert sondern vielmehr nach "oben hin" ballig abgerundet. anscheinend "flutscht" die klinge dadurch deutlich geschmeidiger ins schnittgut.
das eindringverhalten in holz ist ein echter augenöffner, 4cm äste gehen bei autoritären hieben gern mal mit einem schlag durch. :)
ob die schneidhaltigkeit besser geworden ist kann ich nicht sagen, ein nachlassen der schärfe ist nach dem holzhacken kaum festzustellen. :p
ich glaube ich werde die schneide noch ein wenig weiter ballig ausdünnen, am besten mehr im schneidbereich und gleichzeitig die spitze massiv lassen.
das müsste ein excellentes hackwerkzeug ergeben, uhne die brechstangeneigenschaften zu mindern.
ich denke viele messer können durch eine intelligente und angepasste schneidengeometrie einiges an leistung zulegen!
letztendlich ist es ja die schneide, die schneidet, gelle :irre:
 
ist jetzt na andere "grössenordnung"

Allerdings ;)


letztendlich ist es ja die schneide, die schneidet, gelle

Genau ! Und wenn die aus einigermaßen zähem Stahl besteht und genug 'Fleisch' dahintersteht (wie beim balligen Schliff üblich) sollte die Schnitthaltigkeit doch davon profitieren, oder ? Ich hätte nur nicht gedacht, daß das so ausgeprägt der Fall ist...

Gruß Chris
 
ich kann nur bestätigen, dass ballig geil ist! seit ich mir ein kleines messerchen mit balligem schliff gemacht habe (hss-maschinensägeblatt, 1,3mm, schliffbreite 7-8mm) fasziniert es mich einfach. mit dem teil habe ich jetzt alles gemacht rasieren, leder schneiden (das harte, steinharte, keine ahnung wie sich das nennt), kabel kabben und sogar aus langeweile stahl schnitzen okok es waren nur v2a und 2842 (ungehärtet) aber dass die schneide das unbeschadet übersteht, hat mich dann doch überrascht..
 
Meinereiner schleift bei (fast) allen Klingen zumindest die Schneide konvex. Egal ob's dahinter dann so weiter geht oder Hohlschliff oder Flachschliff kommt. Die einzige Ausnahme sind wenige Messer die durchgehend flach geschliffen werden (Pukkos, zero-edge(?)).
 
Na da wird´s ja mal Zeit, daß hier jemand den Enthusiasmus ein wenig bremst !

Also ich kann balligen Schliff auf den Tod nicht leiden und würde mir auch nie ein konvex geschliffenes Messer kaufen (ausser eventuell für die Vitrine, wenn es mir gaaaaanz gut gefallen würde)

Ich steh auf hochgezogenen Flachschliff oder von mir aus einen ganz leichten Hohlschliff, wenn es nicht anders geht.

Grund : Messer mit Flachschliff schneiden brutal gut, siehe Military und sind sehr einfach nachzuschleifen.

Bei dem ganzen balligen Zeug ist das schon viel schwieriger für einen Laien für mich. Ich hab einfach keine Lust mir das Finish komplett zu versauen, nur weil ich nachschärfen muß !
 
die frage ist halt, ob es ein messer mit vollkonvexem schliff, oder eins mit einer konvexen schneidphase ist. bei einem mit konvexerschneidphase sollte deinem finish bei nachschleifen eigentlich nichts passieren. beim vollkonvexen hast du immernoch die möglichkeit in einem etwas steileren winkel sozusagen eine "schneidphase" anzuschleifen.
die 3-4 klingen, die ich bis jetzt ballig gestaltet habe sind halt arbeitsmesser die auch nach abrbeit aussehen dürfen. okok die sind fast alle schon richtig gefinisht aber die schneidphase mach ich halt mit nem 400er band auf dem bandschleifer (in der nähe des tisches).
 
Hi Nidan,

mir ging's auch nicht so sehr um den Sekundärschliff, sondern eher um eine ballige Schneide. Hast Du schon mal versucht das Military umzuschleifen ?

Gruß Chris
 
Hi Kaba, mir geht`s schon auch um die ballige Schneide an sich, die mag ich halt net.

Schau mal : Wenn ich jetzt ein normales Messer mit Flachschliff hab, dann geht es an den Sharpmaker, wenn es mal stumpf ist. Wenn ich jetzt eines mit einer balligen Schneide hab, dann geht das ganze Theater mit dem Mousepad und dem Schleifpapier los. Ich hab ne Battle Rat und hab`s auch versucht die nachzuschleifen mit dem ergebnis, daß jetzt das Messer eher stumpfer ist als vor meinem Versuch und ich hab auch die Beschichtung angeschliffen.

Bei dem Ratzen ist das ja egal, aber wenn ich mir vorstell ich hätt das mit einem schönem Messer gemacht...

@ Flieger : Nö hab ich noch nicht versucht, ich bin da aber auch eher konservativ : Wenn was saugut funftioniert (schneidet) dann murks ich nur sehr ungern daran rum. Besser wird`s selten, schlechter fast immer ;)
 
Yo, das mit dem Verschlimmbessern kenn ich auch ;) Hab hier ein altes Othello-Messer herumfliegen, daß ich schon ziemlich derbe 'verschliffen' hab... Scharf ist's schon, aber die Optik ist nicht mehr ganz 1A. Naja, hochglanzpolierte Klingen sind sowieso nicht mein Fall :irre:

Gruß Chris
 
Also ich hab an meinem altem Klappmesser (so ein Buck artiger Backlock) einen recht stumpfen Winkel gemacht und dann konvex nachgearbeitet.
Vorher war es ein normaler Flachschliff und viel steiler im Winkel. Das war dann kurz scharf und anschließend sch... stumpf. Der Stahl ist halt murks. Billig rostfrei halt mehr weis ich nicht.
Mouspad benutze ich nicht, ich wackel einfach. :D

Das Messer benutze ich viel zum Essen und schneide daher auch auf Porzelan, Alluschale etc. weshalb es früher wohl so schnell stumpf war. Seid der Aktion ist es recht scharf und bleibt es mit einer penetranz die ich kaum nachzollziehen kann. :confused: Nachschärfen war seid dem nie mehr nötig.
Insbesondere geht es durch Fleisch wie durch Butter. Ich hab den Eindruch das ein nicht so fein abgezogener konvexer Anschliff hier seine Stärke voll ausspielt, schnitzen geht auch gut.
Das einzige das mich stöhrt ist, dass es IMHO an einem Messer wie diesem schon etwas setsam aussieht.

Jedenfalls hat mich der Versuch ziemlich überzeugt/beeindruckt was die Vorteile dieses Anschliffes betrifft. Eigendlich komme ich eher aus der "Flach mit super schmalen Winkel" Fraktion, weil Messer halt garnicht scharf genug sein können. :D:D:D
Angeregt wurde ich zu der Aktion durch mein Spike von CS, ist schon erstaunlich wie scharf dieses Messer bei dem Winkel ist finde ich!
Danach wollte ich mal probieren wie stumpf man den Winkel überhaupt machen kann.
Ansonsten seh ich es ähnlich wie Nidan, die meisten messer "Hauche" ich alle jubeljahre mit dem Sharpmaker an und gut ist. ;)

Gruss
El
 
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