Balliger Anschliff mit Lansky - die Lösung ! / ?

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Einen wunderschönen guten Tag,

ich wollte hier mal kurz eine Methode vorstellen, mit der man einen balligen Anschliff auch mit Lansky erreichen kann.

Es ist so einfach wie nur irgend möglich:

1. Man nehme ein Lansky Set
2. Man nehme eine der Stahlstangen
3. Man biege diese an der Stelle, an der sie beim Schleifen durch das Lansky geführt wird in einem sanften Bogen
4. Wenn man nun das Lansky durch die verschiedenen Körnungen mit dieser Stange benutzt stellt sich ein sehr gleichmäßiger balliger Anschliff ein
5. Fertig !

Ich weiss, dass man dadurch zwar eine leichte sekundäre Schleifphase einstellt, bin aber von dem sagenhaft scharfen Ergebnis grade sehr begeistert.
Indem man die Stange im 17er Loch führt kann man meist rech nahe an der normalen Klingengeometrie arbeiten und die Fase stellt sich nicht so stark ein.
Am letzten Punkt des Schleifvorganges kann man dann prüfen, welchen Winkel man an der Schneide eingestellt hat, indem man sich eine Linie von der Schleiffläche des Lanskys bis zur Führung der Stangen vorstellt. ( So kann man durch einstellen der Krümmung von einem 17 Grad Ausgangswinkel diesen auf z.B 30 Grad oder 45 Grad laufen lassen.)
Man sollte auch darauf achten, immer am selben Punkt aufzuhören, damit der Winkel über die ganze Klinge gleich bleibt.

Ach ja, zum Abschluss dann nochmal übers Leder mit Compound :super:

Ich hoffe ich habe das ganze verständlich erklärt. Bei Gelegenheit und Interesse kann ich noch Bilder einfügen.

Sollte jemand durch professionelle Ausarbeitung und Weiterentwicklung dieser Idee unvorstellbare Reichtümer erlangen, freue ich mich über ein Exemplar des ganzen.

Beste Grüße

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Zuletzt bearbeitet:
Die Erklärung ist in Ordnung- aber: biegst du die Stange nach oben oder nach unten (ausgehend von der Arbeitslage)?

Auf diese Weise habe ich immer eine Rundung gefeilt (wo es auch immer nötig war) und der "Trick" ist ja auch alt und bekannt. Das Biegen der Stange(n) war für mich immer offensichtlich, aber irgendwie passt es nicht zum Lansky, meine ich. Je nach Messer muss der Biegeradius der Stange experimentell angepasst werden bis man irgendwann ein Gefühl dafür entwickelt und nur noch wenig bis gar nicht korrigieren muss.

Das Einhalten der immer gleichen Weglänge könnte sich als schwierig erweisen und dazu führen, dass das Messer umgesetzt werden muss. Es ist aber gut zu wissen, dass es bei dir geklappt hat und die Besitzer von Fällknivens haben vllt. einen Grund zur Freude.
 
Von der Arbeitslage ausgehend nach unten. Sonst würde der Anschliff ja konkav und nicht konvex.

Das Einhalten der Weglänge lässt sich über den linken Zeigefinger ganz gut regulieren. Dieser muss der Stange an einem bestimmten Punkt das weitergleiten unterbinden.

Cheers
 
Von der Arbeitslage ausgehend nach unten.

Habe ich mir schon gedacht. Konvexe Rundungen habe ich allerdings immer anders herum gefeilt und sie wurden nie konkav. Allerdings hat man beim Feilen viel mehr Bewegungsfreiheit als beim Lansky. Der Zeigefinger als Anschlag gefällt mir.
 
Von der Arbeitslage ausgehend nach unten. Sonst würde der Anschliff ja konkav und nicht konvex.

;)
Der Anschliff wird in beiden Fällen Konvex.
Ich würde den Stab sogar eher "nach oben" biegen (also so, dass man von der Seite aus eine "Wanne" sieht und keinen "Buckel").
Das hätte den Vorteil, dass der Schleifwinkel nie steiler wird, als bei einer geraden Stange, sondern (je weiter der Stab aus der Führung von der Klinge weg bewegt wird) immer flacher. Damit kann man weitgehend die "originalen" Winkleinstellungen verwenden.
Ob es "andersrum" aus Handhabungsgründen evtl. praktischer ist, habe ich nicht probiert.

Grüße
Rainer
 
Da war wohl tatsächlich jemand früher dran :)

@ Erka
Da hast du recht ja. Ich denke, so werde ich das das nächste mal ausprobieren. Auf diese Art und Weise kann man auch den Winkel an der Schneide besser definieren und die Rundung dann an die Klinge anpassen.

Bin gespannt, wie sich das verhält. Werde nach dem Tesen dann über das Ergebnis berichten.

Was meint Ihr, welcher Lansky Winkel ist als Schneidenwinkel bei einem balligen Anschliff am sinnvolsten, wenn das Messer für Outdoortätigkeiten verwendet wird?
 
Zuletzt bearbeitet:
Über die Schneidenwinkel hat Roman Landes schon genug geschrieben. Für Outdoormesser (also harte Anwendungsfälle) wird ein Gesamtwinkel von 40 bis gar 60 Grad genannt, also 20 bis 30 Grad pro Seite. Ich denke mit 20 bis 25 Grad wirst du richtig liegen, es ist zumindest meine Erfahrung.
 
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