Ballistol - Nein Danke!

Andy Haas

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Ich erlebe es im Job fast täglich, grad eben wieder, lese es auch immer wieder und jedesmal stellen sich die paar Haare die ich habe auf, das so vielgelobte und -benutzte Ballistol ist der größte Mist den man für Geld kaufen kann!
Mag sein, daß der Erfinder dieses Gebräus ein für die damalige Zeit wirklich gutes Mittelchen ersonnen hat. Das ist aber lange her.
Ballistol emulgiert erstens mit Wasser, was ein Ol ja nunmal nicht tun sollte wenn es Stahl vor Rost schützen muß. Und zweitens wird das Zeugs im Laufe der Zeit fest und klebrig.
Ich weiß nicht wie viele Waffen und Messer ich schon komplett in jedes Einzelteil zerlegt habe um die Sachen wieder zum Laufen zu bringen.
Also an alle, die das Zeug immernoch verwenden, tuts Euch nicht mehr an, vergeßt es und holt Euch was gutes. Mein Favorit ist übrigens G96 :super: .
Und falls ich jetzt jetzt offene Türen eingerannt habe, möge man mir das bitte nachsehen.

Gruß vom Andy
 
Hmmmm, das mit balistol wußte ich! glaube auch es verwendet keiner bzw. nur noch wenige. Dein favorit klingt gut (kannte ich noch nicht) laut homepage. Aber woher nemen und nicht stehlen !!!???? :confused:
 
G96 ??? Wie sind den so die allgemeinen Eigenschaften.
Wichtig - ist es auch für den menschlichen Organismus verträglich?
Meine Messer benutze ich meist zum Schneiden von Nahrungsmittel.
Bekomme ich das Zeug in jedem Waffengeschäft?
 
Hi Andy!

Ich bin z.Bsp. ein überzeugter Nutzer eben dieses "Gebräus". Allerdings nutze ich das Öl nicht zum schmieren irgend welcher beweglichen Teile, sondern zum Konservieren von Leder oder rostenden Stählen (nein, nicht Messer) :D

Um Leder zu versiegeln und weich zu halten (meine Stiefel) ist es allerdings bestens geeignet!
 
Moin,

....also sooo schlecht ist Ballistol nun auch nicht, es hängt, meiner Meinung nach, davon ab wofür man es benutzt.

Wenn es z.B. darum geht massiv festgegangene Mechanik wie Türschlösser usw. wieder gangbar zu bekommen, bzw. im Winter Auto-Türschlosser vor dem Einfrieren zu schützen, funktioniert Ballistol noch mit am Besten.

Das Gleiche gilt auch für das Pflegen von (Leder)-Motorradkombis und für das Konservieren von Metalloberflächen. ZB. ein mit wenigen Tropfen Ballistol getränktes Küchentuch in den Besteckkasten des alten Familien-Tafelsilbers legen und da läuft auch nach Jahren nichts mehr an und das Zeug ist außerdem noch lebensmittelverträglich.

Tötlich wirkt Ballistol allerdings bei Ledergürteln und Lederscheiden. Das Leder wird weich wie Handschuhleder und vor allem Scheiden verlieren ihre Form.

Wie sich Ballistol als Waffenöl eignet kann ich, mangels Erfahrung, nicht beurteilen, aber nach dem was ich gehört habe, ist es zumindest für die Reinigung geeignet.

Für Messer benutze ich es auch nicht mehr, da ist selbst WD 40 wesentlich besser geeignet.

Gruß
Olli
 
Und Vorsicht bei Messing, das läuft an und verfärbt sich... Bekommt man nur noch ganz schwer weg :mad:
 
G96 gibt es eigentlich in jedem gutsortierten Waffenhandel, bei uns jedenfalls garantiert (Waffen-Brühl Limburg um mal etwas zu werben). Leider ist der Importeur nicht in der Lage kleine Dosen zu besorgen, es gibt lediglich 12 OZ. Spraydosen. Für mich kein Problem, ich brauch das Zeug ja täglich.
Gefahrenhinweise: R12-hochentzündlich ; R40-irreversible Schäden möglich.
Naja, ich benutz das Zeug wie gesagt täglich und das seit ca. 8 Jahren, bekomm auch mal was ins Auge und die Hände hab ich permanent damit benetzt. I´m still alive, ums mal mit Eddi Vedder´s Worten zu sagen.

Der Andy
 
So hat jeder seine Erfahrung.

Ich benutze es für manche Lederutensilen ,Autoschlösser,Hund und anderes.
Bei Messer bin ich durch die hiesigen Beiträge ganz von der "Schmiere" abgekommen-(Schmutzanhaftung).

Kommt auch auf die Menge an,wie mit allem.

Grüsse,
walter
 
olli16 said:
Wenn es z.B. darum geht massiv festgegangene Mechanik wie Türschlösser usw. wieder gangbar zu bekommen, bzw. im Winter Auto-Türschlosser vor dem Einfrieren zu schützen, funktioniert Ballistol noch mit am Besten.

Tja, einmal ;) Dafür nimmt man gar kein Öl, weil das verpappt. Zum Schmieren gibts Graphit Pulver und wenn man irgendwas gangbar machen will, ein Kriechöl mir hohem Anteil an Lösungsmitteln. WD 40 oder noch besser ein Kontaktspray. Wobei sprühen ohne nachträgliches Säubern immer Pfusch ist, aber manchmal gehst halt nicht anders.

WD40 zum Reinigen und eventuell Schmieren für Klingen nehme ich auch. Vorsicht, weil WD40 Kleber löst. Und grundsätzlich ists natürlich wegen der hohen Viskosität und dem Lösungsmittel kein Schmiermittel.

Ballistol verwende ich nie und nimmer für irgendwas. Das Ding hält sich auch nur durch Legendenbildung und Mund zu Mund Propaganda ;)

Grüße
Peter
 
Nepomuk said:
G96 ??? Wie sind den so die allgemeinen Eigenschaften.
Wichtig - ist es auch für den menschlichen Organismus verträglich?
Meine Messer benutze ich meist zum Schneiden von Nahrungsmittel.
...

Das habe ich mich auch schon gefragt, da ich mir auch ab und zu mal einen Apfel o.ä. schneide. Gesund werden die Mittelchen alle nicht sein. Man sollte es vielleicht nicht unbedingt auf der Klinge belassen bzw. vorher abwischen, wenn man Lebensmittel schneiden möchte.

Habe noch das Gute alte Ballistol, das ich aber meistens für andere Dinge als für Messer benutze. Ich werde mal nach G96 Ausschau halten. Danke für den Tipp.
 
Hallo allerseits!

Wie Nepomuk würde mich interessieren, welche Schmier- und Rostschutzmittel man bei Messern verwenden kann, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen.
Kennt jemand die genauen Definitionen für "nicht toxisch" und "lebensmittelecht"?

Gruß,
Byron
 
Ganz einfach:
Entweder du nimmst ein Speiseöl, das ist per Definition lebensmittelecht oder du forderst beim Hersteller ein Sicherheitsdatenblatt an.
Kann er keines vorweisen oder enthält das Ding kaum Daten, dann hat der Hersteller seine Hausaufgaben nicht gemacht und man sollte das Zeugs besser nicht kaufen.

So sieht sowas dann aus (PDF):

http://www.carl-roth.de/jsp/de/sdpdf/AA74.PDF?lang=de&catId=DE

So, wichtig sind die Angaben zur tox. und die R und S Sätze.

Achja, viele Datenblätter kann man hier finden:

http://www.eusdb.de/
 
Hallo Pitter,

sorry, da muss ich Dir (ausnahmsweise) widersprechen. Ich bin seit 20 Jahren Kfz-Meister, Du glaubst nicht, wieviel Auto-Türschlösser ich in dieser Zeit zerlegt und gangbar gemacht habe. :mad:

Die meisten waren von diesem "tollen" Graphit-Pulver völlig verstopft. Das heißt, von den ursprünglichen 5-6 "Zuhaltungen" waren bestenfalls noch 1-2 intakt - bis hin zu einem völlig blockierten Schloß.

Graphit-Pulver ist ein Festschmierstoff, und der hat (technisch bedingt) in einem Wälzlager und in feinmechanischen Bauteilen (wie zb. Türschlössern) nichts zu suchen. (Das Zeug gehört in meinen Augen verboten :( )

Ich habe in dieser Zeit mit Ballistol als Mittel gegen "Einfrieren" der Schlösser bei meinen und auch bei Kundenfahrzeugen nur gute Erfahrungen gemacht. Besser funktioniert eigentlich nur noch dünnflüssiges Motorrad-Kettenspray (für O-Ring-Ketten mit viel Lösungsmittel). Der Nachteil ist allerdings, dass der Schlüssel anschließend für einige Tage "etwas fettig" ist.

Nix für ungut :D
Gruß
Olli
 
Balistol hat seine Berechtigung.

Wie olli 16 schreibt nehme ich Balistol auch für Autotürenschlösser und Haustürenschlösser schon seit ca. 20 Jahren und muß sagen es hat sich immer Bewährt.
In meiner Fa. nehme ich Es zum schmieren von langsam laufenden Förderbändern in der Lackiererei, es gibt nichts besseres (und ich habe schon viele Öle und Fette ausprobiert).

Es ist natürlich kein Allheilmittel, wie ich früher auch mal gedacht habe.

Zum schmieren meiner Folder nehme ich White Lightning.
Zum Konservieren meiner rostenden Klingen WD 40.
Um Lederhüllen zu pflegen Granger´s G-Wax.
Um Lederjacken und Sessel geschmeidig zu halten Vaseline oder Nivea.
Zum schmieren von Kunststofflagern Industrie-Lube mit Flonium ohne Silicone.

So hat jeder seine Favoriten und ist mehr oder weniger glücklich damit.

Ralf
 
olli16 said:
Die meisten waren von diesem "tollen" Graphit-Pulver völlig verstopft. Olli

Die Erfahrung hab ich auch gemacht,seit den 90er benutze ich und meine KFZ-Werkstatt Balistrol.(für Schlösser)

Seitdem hab ich Ruhe,Sommer wie Winter.

Gruss
walter
 
Natürlich habt Ihr Recht damit wenn Ihr Leder, Holz oder den Hund damit pflegt. Es freut mich aber zu lesen, daß keiner von Euch die Stahlteile der allerliebsten Schätzchen damit behandelt :D !

Der Andy
 
olli16 said:
Besser funktioniert eigentlich nur noch dünnflüssiges Motorrad-Kettenspray (für O-Ring-Ketten mit viel Lösungsmittel). Der Nachteil ist allerdings, dass der Schlüssel anschließend für einige Tage "etwas fettig" ist.


Das wundert mich jetzt allerdings aus meiner Erfahrung in unserer Motorradwerkstatt.

Gute Kettensprays sind extreme Haftschmierstoffe und sollen nicht nur schmieren, sondern auch kleben, um im Fahrbetrieb nicht abgeschleudert zu werden.

Diese Klebwirkung kann ich mir einem Schloßmechanismus nur schwer als förderlich vorstellen. Außerdem bindet das Zeug Verschmutzungen wie Teufel und geht damit eine recht unheilige, aber dauerhafte Allianz ein. :confused:
 
Ballistol benutze ich schon über zehn Jahre für die Pflege meiner
Waffen, besonders auf der Brünierung als Rostschutz.
Schlechte Erfahrungen habe ich damit nicht gemacht, es haftet nicht schlecht und nach Gebrauch ist ein Nachölen und gleichmäßiges Wischen mit Tuch Pflicht.
Für Messer etc. taugt es wirklich nur bedingt und es gibt, wie erwähnt bessere Mittel.
Graphitpulver ist für mechanische Teile (Schlösser) nach einer gewisser Zahl von Anwendungen wirklich der Tod. Anfangs läuft´s super....später immer schlechter, es verschlackt einfach.
Ich bin hier mittlerweile auf Tetra-Gun umgestigen. Habe zwar keine Ahnung, ob´s das noch zu kaufen gibt, aber ich zehre an den Resten einer Tube, welche bei meiner Peters-Stahl .45 dabei lag. Es ist Fluoropolymer, eignet sich bestens bei Teilen, welche starker Reibung ausgesetzt sind (nahezu spielfreier Schlitten meiner Pistole), ist einfach wieder zu entfernen, unterstützt die Reinigung......nicht schlecht das Zeugs.

Gruß Fairlane
 
R 40

heißt normalerweise das Zeug steht in Verdacht Krebs zu erregen.
(Verdachtsmomente liegen vor, es reicht nur noch nicht zur Einstufung Krebserregend)

Bei täglichem Umgang mit dem Zeug hoffe ich das Du wenigstens eine Absauganlage hast so das Du die Dämpfe nicht einatmen mußt.

Mfg, Mike
 
Tach auch,

da muss ich mich auch mal wieder zu Wort melden.
Also so schlecht is das gute Ballistol nun auch wieder nicht. Klar, ich verwende auch zwei andre, nämlich Brunox und Flitz, aber Ballistol ist meiner Meinung nach gar nich mal so schlecht. Ich öle damit immer meine P7 und hatte noch nie Probleme damit.

Außerdem kommt dauernd irgendein anderer Mist auf den Markt, das is besser, des is besser und wir haben das Baste. Blödsinn.

Für den Otto Normalverbraucher reicht das Zeug vollkommen aus und wer was andres haben will soll sich das Brunox Waffenspray kaufen, geht auch hervorragend für Messer und als Kettenspray fürs Mountain Bike is es auch top.

Grüße :glgl: :steirer: :irre: :D
 
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