Bambusbrett ölen

Mario V

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Hallo,

gestern habe ich mein Bambusschneidbrett das erste Mal eingeölt und bin erschrocken wieviel es "säuft". :staun: Die 5ml Flasche war ruckzuck leer, obwohl ich nur eine Seite bearbeitet hab. Es ist ein TOTALLY BAMBOO Longa Tonga , die Schnittfläche ist Hirnholz.
Wieviel soll ich denn da noch draufkippen? bis es vollgesogen ist?
Hab mal gelesen, daß manche ihre Messergriffe in warmes Öl stellen, die saugen ja dann auch bis nichts mehr geht.
Wenn die Poren voll Öl sind nimmt es dann weniger Wasser vom Schnittgut auf?
Bin gespannt auf eure Meinung, das Öl ist ja auch nicht gerade billig.

gruß mario v
 
Mario V schrieb:
Die 5ml Flasche war ruckzuck leer
... das Öl ist ja auch nicht gerade billig
Hallo Mario,

um welches Öl handelt es sich denn, offensichtlich nicht um Salatöl? Fünf ml für ein großes Brett kann bei Bambus wirklich sein, aber zu viel bringt ebenfalls nichts. Das Öl kann nicht durchtrocknen bzw. vernetzen und das Brett ist ständig schmierig.

Grundsätzlich kann man natürlich das Brett zwei- oder dreimal mit verdünntem (zieht gut ein) Leinöl einlassen, dieses vernetzt gut (Bioprodukte). Aber mir persönlich ist das zu viel Aufwand, deshalb Sonnenblumenöl.

Gruß Peter
 
ölen?
ich arbeite täglich auf meinem brett.
ölen einmal im jahr wenn es mit dem bandschleifer abgeschliffen wurde.
 
Hallo,

Das Öl war Herder Windmühlen Holzpflegeöl, war beim Brett dabei. Besteht aus 9Teilen Macadamianussöl und einem Teil ätherisches Zitronenöl.

Werde vielleicht Jojobaöl nehmen, das wird nicht ranzig und ist billiger(außerdem hab ich noch was davon daheim). Hab meine Messerscheide aus Zwetschgenholz auch damit behandelt, wird wunderbar.
 
Hallo Freunde der Ölbretter,

mit Erstaunen nehme ich zur Kenntnis, was Ihr Euch so alles auf die Küchenbretter pinselt. :hmpf: Meine Küchenbretter haben immer nur Heißwasser bekommen, - schon um keinen Eigengeschmack auf dem Brett zu erzeugen. Und meine Bretter erfreuen sich allerbester Gesundheit - wozu also die Ölerei ? :confused:
 
Mario V schrieb:
Hallo,

Das Öl war Herder Windmühlen Holzpflegeöl, war beim Brett dabei. Besteht aus 9Teilen Macadamianussöl und einem Teil ätherisches Zitronenöl.
Hallo Mario,

so ein Fläschchen habe ich auch. Ich nehme es ab und zu für Holzgriffe, wenn ich zu viel mit Fisch herumgematscht habe. Das Öl riecht halt gut und zieht gut ein, die erwähnten Bioprodukte haben ebenfalls Zitrusöle als Verdünner. Da ich nicht mehr als Schreiner arbeite, kenne ich leider die aktuellen Marken nicht. Jojobaöl kenne ich nur aus der Kosmetikwerbung, ist ein guter Tipp.

@Martin, Olivenöl hat einen gewissen Gehalt an freien Fettsäuren, je nach Qualität. Ich persönlich habe es deshalb noch nicht zum Einlassen von Holz verwendet.

Btw., ich habe mal bei Alziari in Nizza Öl gekauft. Sie haben zwei Qualitäten, die man mit einem Löffel probieren kann. Das bessere Öl hatte nur 0,65% freie Fettsäuren und brannte trotz einer Erkältung nicht im Hals. Solch ein Öl wäre viel zu schade (teuer) für ein Schneidebrett.

Gruß Peter
 
DACK schrieb:
Meine Küchenbretter haben immer nur Heißwasser bekommen, - schon um keinen Eigengeschmack auf dem Brett zu erzeugen. Und meine Bretter erfreuen sich allerbester Gesundheit - wozu also die Ölerei
Hallo Dack,

es kommt auf das Holz an, ich habe mein Ahornbrett nur einmal nach dem Kauf geölt, damit es glatter wird und weniger Wasser zieht. Außerdem habe ich ein kleine Bambusbrett für Notfälle. Meine Messer sind anfangs darin steckengeblieben und das Brett ist recht porös, das Einölen hat geholfen.

Gruß Peter
 
ich öle auch ein,

sooo alle 6 monate etwa (halt wenn die oberfläche ausgezehrt aussieht) ich verwende ja auch seife um das brett zu reinigen (selten aber gelegentlich nach poulet) verwende ich sogar ein desinfizierendes-eiweislösendes-reinigungsmittel (für sahne-automaten).

zum einölen verwende ich das sinesis (riecht nicht nach viel )

ich verwende ein bambusbrett für alles ausser fisch, den schneide ich seit kurzem auf einem manaita (review folgt wenn herr herder mal zeit hat für ein gespräch).


ich öle weil ich glaube es tut meinem brett gut (galuben heisst: nicht wissen)


peterk,
ich halte das alziari für sehr gut aber auch für überbewertet.

besser finde ich!!, moulin marie cornille (auch nicht günstig, aber mein absoluter olivenöl favorit (und dass als italiener :argw: :lach: ).
 
albino schrieb:
ich halte das alziari für sehr gut aber auch für überbewertet.

besser finde ich!!, moulin marie cornille (auch nicht günstig, aber mein absoluter olivenöl favorit (und dass als italiener :argw: :lach: ).
Auch wenn es jetzt leicht O.T. ist, ich war damals in Nizza und hatte gehört, dass man dort gutes Öl direkt vom Erzeuger kaufen kann. Es war ein Zufallskauf und vermutlich erheblich preiswerter als in Deutschland, meist kaufe ich Olivenöl im italienischen Laden.

Da Du das Thema Hygiene angesprochen hast, eine Frage. Für Geflügel und Fisch nehme ich ein Kunststoffbrett (Polyethylen) und spüle es unter sehr heißem Wasser mit Spülmittel ab. Mein Eindruck ist, dass das von Dir erwähnte Eiweiß weniger haftet als am Holzbrett. Was nehmt Ihr denn in Eurer Firmenküche?

Gruß Peter
 
da haben wir nur harte kunstoffbretter
- rot = fleisch
- grün = gemüse
- gelb= früchte
- weiss = fische
- blau = dessert

das will der lebensmittler so.

zur reinigung:

eiweiss (fleischsaft, fischsaft, geflügelsäfte) immer erst kalt. dann heiss, und mit stärkelöser behandelt, in den geschirr-tunnel.

übrigens,
das manaita passt ganz genau in die häusliche spühlmaschine (meine, ist nicht die schmal-version)
 
Hallo,

meine Kunstoffbretter kommen auch in die Spülmaschine, was ja bei einem Holzbrett nicht anzuraten ist. Deshalb werd ich noch ein - zweimal ölen, damit nicht gar soviel Saft vom Schneidgut(Gemüse etc.) in die Poren zieht.
Ich trau mich gar nicht auf dem Brett Fleisch oder Fisch zu schneiden, wenn ich mir vorstell wer den Fleischsaft im Brett so verwertet... :confused:
 
ich benutzte mein brett, ohne bedenken für fleisch

nur fisch kommt auf ein anderes brett (ich esse fisch fast nur roh)

und huhn, wegen der salmonellen gefahr, auf ein "poulet-bett"
 
Holzbretter werden seit Jahrtausenden benutzt und die Menschheit hats ja auch bis ins jetzt geschafft.
Es ist ja nicht gerade so als würden die Leuten reihenweise vom Hocker kippen wenn sie auf Holzbrettern zubereitete Speisen verzehren.

In gastronomischen Bereich spielen die hohen Stückzahlen eine große Rolle und der typisch deutsche Ordnungsfimmel. Dort werden Kunststoffbretter verwendet weil sie billiger und großtechnisch waschbar sind. Die Farbsortierung minimiert hier ganz einfach das Risiko.

Im normalen Haushalt sind Holzbretter vollkommen ok und stellen wenn sie nach der Benutzung immer saubergemacht werden ein verschwindend geringes Gesundheitsrisiko dar. Ansonsten dürfte man ja auch erst recht nie Speisen auf Holzunterlagen anbieten, wie es z. B. bei kaltem Buffet häufig gemacht wird.

Nebst dem hat afair das Holz auch einen natürlichen Schutz gegen Bakterien. Holzbretter sind wenn keine Speisereste darauf verbleiben relativ wenig mit Keimen belastet. Die Lösung ist also ganz einfach das Brett nach jeder Benutzung sorgfältig zu säubern.

P.S. Man kann es auch mit der Bekämpfung von Keimen übertreiben. Jeder hier kennt doch bestimmt diese Beispiele von "Sagrotan Haushalten" in den die Mitglieder noch häufiger krank werden als in "Wasser+Seife- Haushalt".
 
Servus zusammen,
Mario, da scheinst Du ja ein Öloholiker- Brett gekauft zu haben, 5ml und immer noch mehr gewollt!
Aber im Ernst, nixvonweishase weiss hier viel, und noch dazu Richtiges.
Holz hat, wie eigentlich alle Pflanzen, einen antibiotischen Selstschutz, deshalb kann man Holz auch nicht essen. Als Brettchen zum Schneiden wirkt dieser Schutz natürlich fort, weshalb man Fleisch auf einem Holzbrett bedenkenlos längere Zeit(1-2h) liegen lassen kann, auf einem Kunststoffbrett aber nicht. Zur Pflege sind meines Erachtens Öle prinzipiell zu verwerfen, da die enthaltenen Fette geradezu jeden Bakterius einladen, sich auf dem Nährboden zu vermehren. Grundsätzlich gilt: Holzbretter nach Gebrauch kalt abspülen ( Eiweiss gerinnt bei 41.5°) und gut belüftet abtrocknen lassen.
Am besten entölst du Dein Brettchen wieder und gibst ihm viele Schneidunterlagenaufgaben, das mag es nämlich mehr, als Öl.
Gruss Friedl
 
Friedl schrieb:
... deshalb kann man Holz auch nicht essen.
Dazu möchte ich ergänzend sagen, dass es 3 entscheidendere Gründe dafür gibt.
Zum einen fehlt es dem Menschen an angepassten Kauwerkzeugen um Holz verdauungsgerecht zerkleinern zu können. Bei dem Gedanken in ein Holzscheit beissen zu müssen freut sich wahrscheinlich nur mein Zahnarzt.

Zum anderen ist Zellulose für das menschliche Verdauungssystem ein Ballaststoff, sprich er kann es chemisch nicht aufschlüsseln.
Da könnte man genauso gut Steine essen, da würden vielleicht sogar noch ein paar nützliche Mineralien mehr abfallen.

Außerdem ist die Energiebilanz schlecht. Bei einem so großen Organismus wie dem des Menschen wäre man wahrscheinlich ohne Unterbrechung am Fressen nur um genug Nahrung aus Holz gewinnen zu können. Nicht umsonst sind die meisten Pflanzenfresser eher auf Blätter oder Gräser spezialisiert und scheiden gröberes bzw. härteres meist auch unverdaut wieder aus. Der Vorsatz auch hartes Holz zu verdauen würde einen ungeheuren mechanischen Aufwand in Punkto Zerkleinerung bedingen der in keiner Relation zum Nutzen stehen würde.
Man stelle sich einen großen Organismus wie eine Kuh vor, mit dem Gebiß eines Holzschredders. Die Kuh müßte wahrscheinlich ohne Unterbrechung fressen und trotzdem wäre ich nicht sicher ob die Energiebilanz positiv wäre. Sozusagen beim Fressen verhungert. :irre:

Als Brettchen zum Schneiden wirkt dieser Schutz natürlich fort, weshalb man Fleisch auf einem Holzbrett bedenkenlos längere Zeit(1-2h) liegen lassen kann, auf einem Kunststoffbrett aber nicht.
Genau das habe ich auch so in Erinnerung gehabt. Etwas ähnliches habe ich von Glas- und Kunststoffflaschen gehört. Auf Glasflaschen sollen sich garkeine Keime halten können, auf Kunststoffflaschen schon. Weshalb auch heute noch Milch immer noch häufiger in Glas, als in Kunststoffflaschen angeboten wird.

Zur Pflege sind meines Erachtens Öle prinzipiell zu verwerfen, da die enthaltenen Fette geradezu jeden Bakterius einladen, sich auf dem Nährboden zu vermehren. Grundsätzlich gilt: Holzbretter nach Gebrauch kalt abspülen ( Eiweiss gerinnt bei 41.5°) und gut belüftet abtrocknen lassen.
Am besten entölst du Dein Brettchen wieder und gibst ihm viele Schneidunterlagenaufgaben, das mag es nämlich mehr, als Öl.
Gruss Friedl
Ich persönlich bin nie auf die Idee gekommen meine Schneidbretter zu ölen, ich finde sie sauberer ohne Öl. Wenn ich meine Bretter anfasse müssen die sich schön "trocken" anfühlen, wenn es sich schmierig ölig anfasst, finde ich das eher eklig. Dann habe ich das Gefühl nicht richtig abgewaschen zu haben.
Daher mache ich das schon immer so wie der Friedl das hier beschreibt.

Was mich aber interessieren würde, wie soll man das Brett eigentlich lebensmittelungefährlich entölen?

Nur mit Wasser und Pril, dürfte das schwierig werden, oder? Und Terpentin kann man ja wohl schlecht verwenden. :glgl:

P.S. Traditionell wurden Schneidblöcke früher häufig auch durch schaben gesäubert. Mit einem Schabeisen wurde ganz einfach ein halber Millimeter abgezogen, danach waren die Klötze schön sauber.
Habe ich diese Tage noch in einer Doku über das Fleischerhandwerk gesehen. Dort wurde auf einem großen Rundblock die Herstellung von Hackfleisch nach alter Väter Sitte mittels Wiegemesser vorgeführt. Danach ging der Meister her und hat den Wiegeholzblock saubergeschabt.

Der alte Herr verwendete wenn ich es richtig gesehen habe vorher zum Vorzerkleinern ein Carbonstahlmesser.
Ein anderer Fleischer in der Doku verwendete zum Ausbeinen ein nach Augenschein rostfreies Messer mit gelbem Kunststoffgriff. Es könnte ein Dick Ausbeinmesser aus der HACCP Serie gewesen sein. Aber gelb ist doch für Geflügel vorgesehen und nicht für Schwein, daher war ich etwas irritiert.
 
Und damit wären wir wieder an einem Punkt, mit dem ich noch nicht im Reinen bin :
Grundsätzlich gilt: Holzbretter nach Gebrauch kalt abspülen ( Eiweiss gerinnt bei 41.5°) und gut belüftet abtrocknen lassen.
Erst kalt abspülen ist für mich OK, aber was ist mit den Fett auf dem Brett nach dem Bearbeiten von rohem Fleisch ?

Meine Holzbretter werden damit "leben" (hoffentlich nicht !) müssen, nach wie vor abschließend heiss geschrubbt und überbrüht zu werden, bevor sie nach Herzenslust trocknen können.

Und hierzu
Was mich aber interessieren würde, wie soll man das Brett eigentlich lebensmittelungefährlich entölen?
den Tipp : Spülmittel für den Geschirrspüler sind ausgezeichnete Entfetter in der Kombination mit heißem Wasser, - also in Wasser auflösen und damit schrubben.
Meine Holzfrühstücksbrettchen müssen sich übrigens den Geschirrspüler gefallen lassen, und wenn sie anfangen sich zu wölben, zwinge ich sie während des Trocknens mit ein paar Schraubzwingen zusammen und gut ists.
 
Hallo,

entölen brauch ich nix, das Teil hat alles auf gesaugt. :p
In weißer Voraussicht(und Ermangelung von genug Öl) hab ich bis jetzt nur eine Seite behandelt. Man merkt keinen Unterschied vom Aussehen und Gefühl zwischen behandelter und unbehandelter Seite.
Ich habe nach dem Herderöl meine Jojobamischung genommen, sie zieht langsamer ein, wurde aber trotzdem vollständig vom Bambus aufgenommen.
 
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