Friedl schrieb:
... deshalb kann man Holz auch nicht essen.
Dazu möchte ich ergänzend sagen, dass es 3 entscheidendere Gründe dafür gibt.
Zum einen fehlt es dem Menschen an angepassten Kauwerkzeugen um Holz verdauungsgerecht zerkleinern zu können. Bei dem Gedanken in ein Holzscheit beissen zu müssen freut sich wahrscheinlich nur mein Zahnarzt.
Zum anderen ist Zellulose für das menschliche Verdauungssystem ein Ballaststoff, sprich er kann es chemisch nicht aufschlüsseln.
Da könnte man genauso gut Steine essen, da würden vielleicht sogar noch ein paar nützliche Mineralien mehr abfallen.
Außerdem ist die Energiebilanz schlecht. Bei einem so großen Organismus wie dem des Menschen wäre man wahrscheinlich ohne Unterbrechung am Fressen nur um genug Nahrung aus Holz gewinnen zu können. Nicht umsonst sind die meisten Pflanzenfresser eher auf Blätter oder Gräser spezialisiert und scheiden gröberes bzw. härteres meist auch unverdaut wieder aus. Der Vorsatz auch hartes Holz zu verdauen würde einen ungeheuren mechanischen Aufwand in Punkto Zerkleinerung bedingen der in keiner Relation zum Nutzen stehen würde.
Man stelle sich einen großen Organismus wie eine Kuh vor, mit dem Gebiß eines Holzschredders. Die Kuh müßte wahrscheinlich ohne Unterbrechung fressen und trotzdem wäre ich nicht sicher ob die Energiebilanz positiv wäre. Sozusagen beim Fressen verhungert.
Als Brettchen zum Schneiden wirkt dieser Schutz natürlich fort, weshalb man Fleisch auf einem Holzbrett bedenkenlos längere Zeit(1-2h) liegen lassen kann, auf einem Kunststoffbrett aber nicht.
Genau das habe ich auch so in Erinnerung gehabt. Etwas ähnliches habe ich von Glas- und Kunststoffflaschen gehört. Auf Glasflaschen sollen sich garkeine Keime halten können, auf Kunststoffflaschen schon. Weshalb auch heute noch Milch immer noch häufiger in Glas, als in Kunststoffflaschen angeboten wird.
Zur Pflege sind meines Erachtens Öle prinzipiell zu verwerfen, da die enthaltenen Fette geradezu jeden Bakterius einladen, sich auf dem Nährboden zu vermehren. Grundsätzlich gilt: Holzbretter nach Gebrauch kalt abspülen ( Eiweiss gerinnt bei 41.5°) und gut belüftet abtrocknen lassen.
Am besten entölst du Dein Brettchen wieder und gibst ihm viele Schneidunterlagenaufgaben, das mag es nämlich mehr, als Öl.
Gruss Friedl
Ich persönlich bin nie auf die Idee gekommen meine Schneidbretter zu ölen, ich finde sie sauberer ohne Öl. Wenn ich meine Bretter anfasse müssen die sich schön "trocken" anfühlen, wenn es sich schmierig ölig anfasst, finde ich das eher eklig. Dann habe ich das Gefühl nicht richtig abgewaschen zu haben.
Daher mache ich das schon immer so wie der Friedl das hier beschreibt.
Was mich aber interessieren würde, wie soll man das Brett eigentlich lebensmittelungefährlich entölen?
Nur mit Wasser und Pril, dürfte das schwierig werden, oder? Und Terpentin kann man ja wohl schlecht verwenden.
P.S. Traditionell wurden Schneidblöcke früher häufig auch durch schaben gesäubert. Mit einem Schabeisen wurde ganz einfach ein halber Millimeter abgezogen, danach waren die Klötze schön sauber.
Habe ich diese Tage noch in einer Doku über das Fleischerhandwerk gesehen. Dort wurde auf einem großen Rundblock die Herstellung von Hackfleisch nach alter Väter Sitte mittels Wiegemesser vorgeführt. Danach ging der Meister her und hat den Wiegeholzblock saubergeschabt.
Der alte Herr verwendete wenn ich es richtig gesehen habe vorher zum Vorzerkleinern ein Carbonstahlmesser.
Ein anderer Fleischer in der Doku verwendete zum Ausbeinen ein nach Augenschein rostfreies Messer mit gelbem Kunststoffgriff. Es könnte ein Dick Ausbeinmesser aus der HACCP Serie gewesen sein. Aber gelb ist doch für Geflügel vorgesehen und nicht für Schwein, daher war ich etwas irritiert.