Bandsäge reißt häufig

derrapf

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Hallo alle
Ich habe vor einiger Zeit unerwartet günstig eine Güde Bandsäge MBS 125V bekommen. Da man diese senkrecht stellen kann habe ich mir einen Tisch gebaut und kann die Säge nun hervorragend zum Ausschneiden der Rohlinge verwenden. Ich habe die Bandsägeblätter von Rix-Mehring weil ich Qualität haben wollte.
Mir ist nun aber schon mehrfach das Band einfach gerissen und ich weiss nicht wirklich warum.
* Die Bandgeschwindigkeit habe ich auf 5 stehen (der Regler geht von 1 - 6),
* die Bandspannung war so dass ich das Band so ein bis zwei mm zwischen den Rollen durchdrücken konnte.
* die Bänder sind 10/14, 8/12 und 6/10er BiMetall Kombi-Bänder
Ich habe auch den Effekt, dass man immer deutlich die (wahrscheinlich) Lötstelle hört, wenn sie durch das Material geht. Ich kann quasi jede Umdrehung mit zählen.
Ich bin mir sicher, dass die Bänder von Rix tadellos sind und ich sicher irgendwas komplett falsch an der Säge eingestellt habe.
Habt ihr ev. Tipps für mich auf, was ich genau achten muss, bzw. wie ich die Säge optimal einstelle?

Desweiteren verwenden ich die Bandsäge auch um G10 und Mikarta zu sägen und musste feststellen, dass man beim Stumpfwerden der Bänder quasi zugucken kann. Ist das "normal"? Gibts es da bessere Bänder?

Gruss Ralf
 
Hi Ralf,

Schau mal ohne aufgezogenes Band nach, ob die Räder, auf denen das Band aufliegt auch absolut rund laufen.
Sollten diese Kugelgelagert sein, reicht schon der Verschleiss einer einzigen Kugel aus, durch die auftretenden Vibrationen eine Unwucht zu erzeugen.

Bei Micarta, G-10, Glasfiber etc. am besten mit nem Metallsägeband arbeiten!

Gruss

FLO
 
Zuletzt bearbeitet:
Erst mal der einfache Teil:
G10 enthält Glas. Man kann es mit HM wie M42 eigentlich ganz gut schneiden wenn man einen gewissen Verschleiß in kauf nimmt. Idealerweise werden G10 und andere glasfaserhaltige Werkstoffe mit Diamant(beschichteten)werkzeugen bearbeitet. Macht beim sägen jedoch keiner.
Mikata sollte für ein vernünftiges Metallsägeblatt kein Problem sein (wenn es nicht ganz merkwürdig gefüllt ist.)

Sägeband:
Prüf bitte ob die Stelle mit der Schweißnaht 100% in alle Richtungen bündig ist.

Die beiden Räder auf Rundlauf prüfen (s.o.)
Prüfen ob die Auflage der Räder noch komplett und fest ist.
Das Band ohne Führungen so spannen das es mittig auf den Rädern läuft. (Schraube für Winkelkorrektur?)
Dann erst die seitlichen Führungen so einstellen das grade keinen Kontakt mit dem Blatt haben.
Die hintere Führung so einstellen das sie so grade mitläuft.

Jetzt eine grade Probesägung mit wenig Duck machen.

Gibt es noch Probleme?
 
Hallo Ralf,
möglicherweise sind die Sägeblätter zu dick, bei nachschärfbaren Bändern sollte die Stärke 1/1000 des Rollendurchmessers sein, sonst wird das Band zu stark umgelenkt und es kommt zu Einrissen im Zahngrund, Einwegbänder können zwar stärker sein, aber vlt. liegt trotzdem dort die Ursache.

Freundliche Grüße
Markus
 
Hallo alle
Danke für die Tips. Werde ich am Wochenende mal einzeln durchchecken. Ich befürchte nur, dass man an den Räder nicht viel einstellen kann. Beschichtet sind sie auch nicht. Das Sägeblatt läuft auf Metall.
Gruss Ralf
 
Ich hab heute mal das Ding genauer angeguckt und nochmal drei Messer ausgeschnitten. Ergebnis: Erstes Band gerissen. Zweites Band eingesetzt, Rest geschnitten. Band schlägt wieder regelmäßig. Ich glaube das liegt daran, dass zwei Zähne auf der Hälfte abgebrochen sind. Aber ich denke nicht, dass ich irgendwie zu hart mit dem Band umgegangen bin. Ich habe den Stahl angesetzt und langsam durchgeschoben.
Ab und zu ist auch das Band vom Rad gesprungen. Ich habe das Gefühl, dass ev. in der unteren Führung was falsch eingestellt ist. Die Bänder sind übrigens ca. 0,6mm dick, wenn ich richtig gemessen habe. Ich habe mal ein paar Bilder angehängt. Vielleicht kann man was erkennen. Ich hab auch ein Video hochgeladen wo man hört wie es schlägt.
https://www.dropbox.com/sh/ydna95innsucy76/AABMPvvC6Gg_eDUl0iIT1HsVa?dl=0
Gruss Ralf
 
Ich weiß nicht, wie oder ob man es bei Metallbandsägen auch macht:
- "einlaufen" oder "einfahren", d.h. das Band wird mehrmals mit einfachen Schnitten durch ähnliches Material vorbereitet - mir fällt kein passenderer Begriff ein. Damit werde u.a. Grate an den Zähnen entfernt und das Band "elastisch" gemacht. Es war meist auch eine Zeit lang gelagert und ggf. verspannt. Wie o.g., ob bei Mtall auch eingefahren wird - kA - bei Holzbändern wird es dringend empfohlen.
- ist die Durchführung zwischen den Rollen oben/unten genau auf den Bandlauf ausgerichtet, d.h. stehen sie ausserhalb der Schnittlinie oder verkanten das Band beim Durchlauf?
- sind die hinteren Druckrollen hinter dem Band richtig eingestellt oder gibt das Band bei Vorschub nach?
 
Ich habe versucht die Führungen so einzustellen, dass das Band "gerade" läuft. Die Frage ist aber "gerade zu was?" Es gibt ja quasi keine Kanten an der ich das Band ausrichten könnte. Ich kann eigentlich nur schauen, dass es zwischen oberer und unterer Führung unverdreht läuft. Die Einstellung der Kugellager ist auch "naja." Wenn man die Sechskantschrauben verdreht, dann wandern die Kugellager ein bisschen nach links oder nach rechts. Auch hier kann ich zwar dafür sorgen dass die beiden Räder einigermassen am Band anliegen (müssen sie das? Wie stark?) aber ich weiß auch nicht wieweit die beiden das Band nach links oder rechts bewegen sollen. Unten ebenso. Ich hab das jetzt halt so gemacht, dass das Band unverdreht dazwischen läuft. Nach hinten hab ich noch nicht kontrolliert. Uuups meinte ja alle drei Räder dürfen gerade so keinen Kontakt haben. Das kann ich nochmal probieren. Allerdings weiss ich nicht wie ich den Satz "das Band ohne Führungen so spannen das es mittig auf den Rädern läuft." umsetzen soll. Dazu müsste ich ja beide Führungen abmontieren. Ob ich die dann wieder gescheit dranbekomme?

Was mit auffällt ist, dass das Band durch die Führungen relativ stark verdreht wird. Wenn ich Band wäre würde mir das auch nicht gefallen. Für den normalen EInsatzzweck, also zum Trennen von Material durch Kippen der Säge mag das wichtig sein.
Da ich die Säge aber ausschließlich senkrecht mit Tisch betreibe überlege ich grad ob es nicht sinnvoller wäre das Band nicht so stark zu verdrehen.
Was auch auffällig war: Das obere Rad hat eine relativ glatte Lauffläche, während die des unteren Rades rauher ist. Es sieht auch so aus als ob da mal eine Beschichtung drauf gewesen wäre.

Kann es auch ev. daran liegen, dass ich die Säge senkrecht betreibe?`Ev fallen zu viele Späne zwischen die Kugellager oder zwischen Band und unterm Rad.
Das "Einsägen" kann man mal probieren. Davon hab ich auch schon gehört. Ich habe auch deshalb am Anfang ganz wenig gedrückt. Schlägt aber trotzdem. Vielleicht erstmal weichers Material (Holz?) und länger sägen?
Teures Hobby.
Überöege mir fast was "gescheites" zu kaufen wenn das nicht besser wird. Die Bänder sind ja nicht grad billig.

Habt ihr notfalls einen Tipp für eine Bandsäge in ungefähr der Größe der Güde die man senkrecht mit Tisch betreiben kann?
Ein 300kg Monster bekomme ich leider nicht in den Keller des Reihenhauses.

Gruss Ralf
 
"Mittig auf den Rädern" meint das obere und unter Lauf- bzw. Antriebsrad. Die haben mindestens eine Verstellung zusätzlich zur Bandspannung, quasi eine Umlauf- oder Umfangszentrierung. Damit kann man Ober- und Unterrad zueinander ausrichten. Möglichst so, dass das Band nicht nach vorn abrutschen kann und nicht nach hinten weggedrückt wird.

"Gerade" von oben nach unten, bzw. bei Horizontal-/Nullstellung des Tisches senkrecht zum Tisch und "gerade" ohne Verdrehung innerhalb des Bands.
Wenn das Band gerade läuft, die Rollen so einstellen, wie Uuups das beschrieben hat. Die Rollen laufen dann bei Leerlauf im besten Fall nicht durchgehend mit, sondern erst, wenn sie Vorschubdruck bekommen, der nicht allzu groß sein darf.

Das Sägeand ist ja prinzipiel wie ein Seil, damit kann man nicht drücken, nur ziehen. Drückst du zu kräftig beim Vorschub, gibt es nach hinten und zu den Seiten nach und verdreht sich der Länge nach, d.h. dort, wo es das auch kann: zwischen den oberen Rollen und dem Werkstück. Darum die obere Führung immer so dicht wie nötig am Werkstück fixieren.
 
Heute Abend hab ich die Führungen mal abmontiert. Das Band läuft dann eigentlich soweit ich es beurteilen kann mittig über die Räder. Wo ich aber bei den Räders was einstellen könnte ist mir schleierhaft. Sehe eigentlich nur die Achsen.
Dann die Führungen neu eingebaut. Das hintere Rad unten hat schon Vertiefungen vom Band. Muss das augewechselt werden?
Leider hab ich feststellen müssen dass man die Führungen nur in der Höhe verstellen kann. D.h. man muss das Band leider verdreht betreiben. Nicht wie bei einer Holzbandsäge.
Die obere Führung hab ich jetzt auch weiter runter genommen
Es schlägt natürlich immer noch (wegen den Zähnen wahrscheinlich), aber bis jetzt ist es weder verklemmt noch rausgesprungen. Mal sehen wann das Band reist oder irgend was anderes passiert. Vielleicht war's das ja auch. Wobei arg viel anders als vorher sieht die Einstellung nicht aus...
Gruss Ralf
 
spann mal ein Band auf, lass es 10 Minuten laufen ohne zu Sägen und schaue ob das Band Risse am Rücken bekommt.
 
... Wo ich aber bei den Räders was einstellen könnte ist mir schleierhaft.
Ich habe gerade erstmal nachgesehen und realisert, dass das deine Bandsäge "Güde MBS125" primär zum Ablängen ist... Vergiss alles, was ich dazu geschrieben habe, ich war von einer normalen Stand- oder Tischbandsäge ausgegangen... Konturen mit einer Ablängsäge zu schneiden, darauf wäre ich nie gekommen.
 
Also das "schlagen" ist eigentlich normal, das liegt an der Schweißnaht des Bandes. Ich habe viele Messermacher gesehen die eine solche Bandsäge so umfunktioniert haben, das sollte nicht das Problem sein, aber vielleicht läuft die säge etwas zu schnell?
 
Ich kann bei Gelegenheit nochmal alle Führungen abmachen und beobachten was das Band bei 10min Lauf so macht. Muss aber erst noch neue Bänder kaufen. Ich glaube aber fast nicht, dass es die Schweissnaht ist, denn inzwischen knallt es schon zweimal pro Umlauf. Auf dem einen Bild des Sägebandes kann man erkennen, dass ein paar Zähne im oberen Bereich irgendwie kleiner sind als sie sein sollten. Die hab ich im Verdacht. Sobald ich mal wieder nach Hockenheim komme check ich das mal mit einem neuen Band..und testes mal den Trick mit dem Einlaufen.
Das Senkrecht Stellen funktioniert eigentlich ganz gut wenn die Säge die Bänder nicht fressen würde. Der Witz an der Sache: Mit dem billigen Originalband von Güde hab ich länger gesägt als mit denen von Rix.
Ich nehme an ihr habt auch keine Alternative zur Güde für mich. Ausser die zig 100kg Monster die man eigentlich nur ebenerdig in eine Werkstatt bekommt...
@Jürgen: Wenn das Band Risse bekommt (nach 10min schon?): Dann ist es zu dick, richtig? Aber dünnere bekomme ich wohl nicht. 0,65mm ist das Dünnste (die hab ich) was ich im Katalog finde.

Gruss Ralf
 
Frag mal bei Rix-Mehring nach für welchen Raddurchmesser die Bänder geeignet sind, ich glaube nach wie vor, dass die Bänder zu dick bzw. zu wenig flexibel sind. Ein gutes Blatt sollte nicht schlagen, der Stoß muss dazu natürlich genau in der Bandflucht liegen und sauber überschliffen sein.
Ich habe keine Erfahrung mit solch einem Sägetyp, ich verwende eine umgebaute Fleischer-Säge. Es hat sich aber gezeigt, dass der Bandlauf viel ruhiger wird, wenn die Rollen gummiert sind. Ballig ausgeführt zentriert sich das Band auch besser und die Zähne liegen schön frei, das hat auch bei mir die Zahl der Bandrisse stark reduziert. Verwendet habe ich dazu Material aus dem Transportbänder gefertigt werden, das funktioniert jetzt schon einige Jahre einwandfrei.

Freundlichen Gruß
Markus
 
Die großen Metallbandsägen wie sie für Stahlprofile eingesetzt werden verspannen das Blatt durch die Führungen.
Dann macht das mit dem Stahlrad mit mit erhöhtem Rücken auch wieder Sinn. Die Zähne stehen dann über das Rad hinaus und liegen nicht auf.
Ich bin irgendwie von der Technik einer Vertikalbandsäge ausgegangen. Sorry.

Meiner Meinung hast du ein Problem mit den Sägebändern.
Einfach mal welche beim Hersteller anfragen, alternativ bei Wespa oder Arndt. Ich bin mir nur nicht sicher ob die auch B to C machen.
 
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