Bark river Bravo 1: A2 oder CPM 3V?

Beru

Mitglied
Beiträge
154
Ich überlege dezeit mir (mal wieder...) ein Bravo 1 zu kaufen. Diesmal soll aber alles passen was Stahl, Griffe, Liner... angeht.

Zu welchem Stahl würdet ihr mir raten: A2 oder CPM 3V?

Ist der 3V die Mehrkosten wert? Wie sieht es mir der Rostanfälligkeit aus (speziell beim CPM 3V der Barkies)? Wie sieht es mir der Schnitthaltigkeit aus?

Das Messer soll als das eingesetzt werden, als was es konzipiert wurde: als Survival-Messer. Also nicht nur für bushcraftmäßige Holzbearbeitung, sondern auch Hebeln, Hacken, Graben usw. (was man ja eigentlich nicht mit einem Messer machen sollte.:steirer:).

Wie sind Euere Erfahrungen mit diesen Stahlsorten bei Bark River Messern (oder auch bei anderen messern)? Zu welchem könnt ihr mir raten?

Danke!
 
Ich bin selber am überlegen mir ein Bravo-1 in SS anzuschaffen.Aber ich würde sogar eher zu der Version in CPM S35VN tendieren.Es wird dieses Jahr wohl in A2,CPM3V und halt in CPM S35VN gefertigt.(Ahh,gibt wohl auch ne titanium Version )
Ich habe hier ein altes Testvideo von einem Bravo-1 SS.Damals wurde die SS Version aber noch in CPM 154 gefertigt.Ist aber vielleicht trotzdem mal ganz interessant anzusehen.Ist übrigens auch eine der wenigen Bild/Video Quellen zu einem Bark River Bravo-1 SS die ich gefunden habe.Es ist auch leicht schwerer als die A2 Variante.
Viel Spaß beim Anschauen ;)


http://www.youtube.com/watch?v=AIGrL1fJCu4
 
Zu welchem Stahl würdet ihr mir raten: A2 oder CPM 3V?

3V. Guckst Du hier: http://www.4steel.nl/UserFiles/File/CPM3V.pdf (Datenblatt von Zapp zum CPM 3V). Der ist neuer, geiler, feiner, hipper und noch atombombenfester als A2.

Ja, ich meine das durchaus ernst, ich würde genau deswegen ein Bark River mit 3V nehmen. Und weniger nachdenken. Ob er einen Mehrpreis wert ist? Wenns ums Funktion geht, nö.

Pitter
 
Danke Pitter. Ich musste Deine Antwort zwar 2 mal lesen, aber ich glaube jetzt habe ich sie verstanden.:)
Du meinst also, dass der 3V unnötig ist und der A2 dicke ausreicht, oder??
 
Hei,
ich habe Barkis im A2 (Liten Bror, Tusk) und das Bravo 1 SS, ich habe bei vernünftiger Pflege keine Probleme mit Rost beim A2... wenn man aber viel draußen unterwegs ist, ist eine rostfreie und vorallem länger scharfe Klinge schöner!
Pitter hat recht es mag nicht extrem relevant sein für den alltäglichen Gebrauch, aber wenn Du lange outdoor unterwegs sein willst, ist extreme Rostträgheit und gleichzeitig eine langanhaltend scharfe Klinge praktisch!!!
ABER: egal welchen Stahl Du nimmst, das Messer - besonders die Klinge - ist unglaublich geil!!! :irre:

Grüße
nathan
 
Du meinst also, dass der 3V unnötig ist und der A2 dicke ausreicht, oder??

Ich meine, dass der A2 zum Schneiden natürlich ausreicht. Da *ich* aber Messer nicht nur nach den Kriterien "reicht das" kaufe, würde *ich* bei der Auswahl zwischen A2 und 3V den 3V nehmen.

Nochwas: CPM 3 ist natürlich rostend! (Kohlenstoff 0,80 %, Chrom 7,50 %, Vanadium 2,75 %, Molybdän 1,30 %) und hat nichts mit S30V/S35V zu tun. Ob man lieber einen rostfreien Stahl nimmt, ist Geschmacksache und zu Tode diskutiert. Das musst Du wissen

*Ich* ;) würde deswegen bei der Auswahl zwischen A2, 3V und S35V allemal den rostfreien S35V nehmen. Aber das Messer kaufst Du, nicht ich, ich hab schon eines ;)

Pitter
 
zum Vergleich der beiden Stähle:
aus der Stahltabelle, http://www.messerforum.net/_sonstiges/stahltabelle.html

A-2

Kohlenstoff: 0,95-1,05
Chrom: 4,75-5,50
Mangan: 1,00
Molybdän: 0,90-1,40
Nickel: 0,30
Silizium: 0,50
Vanadium: 0,15-0,50

CPM 3V

Kohlenstoff: 0,80
Chrom: 7,50
Mangan: -
Molybdän: 1,30
Nickel: -
Silizium: -
Vanadium: 2,75

Wenn ich richtig informiert bin, ist CPM3V weniger rostanfällig als A2, wie sehr das in der Praxis (CPM3V für Outdoor-Einsatz bei jedem Wetter) relevant ist, kann ich leider nicht beurteilen. Würde mich aber interessieren.
 
Wenn ich richtig informiert bin, ist CPM3V weniger rostanfällig als A2, wie sehr das in der Praxis (CPM3V für Outdoor-Einsatz bei jedem Wetter) relevant ist, ...

Gar nicht. Die werden beide schnell anlaufen und beide Rostflecken bekommen, wenn man nicht aufpasst. Beide würde ich nicht haben wollen, wenn ich ein Gebrauchsmesser in feuchter/salzhaltiger Umgebung brauche. Aber beide werden unter keinen Umständen wegrosten, wenn man einigermaßen pfleglich damit umgeht.

Es hat eben seinen Grund, dass heute auch die meisten Gebrauchsmesser - also echte Gebrauchsmesser, so zum 24/7 arbeiten, und nicht nur einmal im Jahr Batoning und ansonsten streicheln - aus rostfreien Stählen sind. Oder, falls nicht, dann wenigstens beschichtet werden. Werkzeuge, für die das theoretische Potential (das ja erst mal umgesetzt werden muss) unlegierter Stähle die Pflegeleichtigkeit weit überwiegt, mal außen vor.

Schnitthaltigkeit halte ich für überbewertet, man kann eine Klinge auch schärfen ;) Aber wenn ich mir ein Messer aus der Schublade hole, das ich mal zwei Wochen im Urlaub verwenden will, ohne weiter drüber nachzudenken, ist das ganz sicher ein rostfreies. Und ich red da nicht von "Outdoor", sondern von Urlaub auf dem Bauernhof bei meinen Verwandten. Das kann dann eben auch mal direkt am Meer sein ;) da will man nichts rostendes. Also ich nicht.

Die Anhänger µ-feiner, flexibler Schneiden werden dagegen unter keinen Umständen von ihren unlegierten Stählen abzubringen sein. Das ist auch vollkommen ok. Genauso, wie ich eben zig mechanische Ticker hab. Und zwei G-Shocks. Das eine hat mehr Stil, das andere ist in der Praxis einfach praktischer (in der Theorie übrigens auch). Also eben Geschmackssache.

BTW, ich kanns einfach nicht lassen, weils mir wirklich sauer aufstößt:

Das ist wieder so eine Fragestellung, für die es einfach kein richtig/falsch oder besser/schlechter gibt. Es muss jeder selbst (!) abwägen, was er will und was ihm wichtig ist. Und die Entscheidung kann man nicht abschieben, nicht auf ein Forum nicht auf die Meinung von Experten oder Weniger-Experten und auch nicht auf Fachmagazine. Die vergeben zwar lustige Ampeln oder Punkte auf einer Punkteskala. Aber wenn das Objektivität darstellen soll, ists schlicht gelogen.


Pitter
 
CPM 3V kommt so ziemlich auf den alten Stahl "Vasco Wear" hin, allerdings in PM-Qualität.

Die Angaben im Datenblatt von Zapp sind verläßlich und durchaus eindrucksvoll.

Besonders zu beachten: Die dürftige Kerbschlagzähigkeit von 1.2379 (diese kleine Bosheit konnte ich mir nicht verkneifen- es muß sich davon aber niemand abschrecken lassen- über die Grenzen der Kerbschlagzähigkeit hinaus belastet man Messerklingen sowieso nicht) und andererseits die enorme Verschleißfestigkeit des CPM M4- eines Schnellarbeitsstahls mit ca 1,4 % C, 4 % Chrom, 6 % Wolfram , 5 % Molybdän und 4 % Vanadium.

Beim Gefügebild des CPM 3 V hätte ich mir eine Angabe desr Vergrößerung gewünscht.

In der Diskussion kommt wieder einmal die Vorstellung zutage, die Korrosionsbeständigkeit wachse linear mit dem Chromgehalt. Das stimmt nicht: Unter 12 % Chrom in der Grundmasse rosten Stähle. Auch weichgeglühte martensitische "korrosionsbeständige" Stähle rosten, weil ein Teil des Chroms in den Karbiden gebunden ist. Bei 1.4034 sind z.B. im weichgeglühten Zustand nur noch 9 % Chrom in der Grundmasse.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Zurück