Bauanleitung für einen Arcograf gesucht

Badger1875

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An die Leute hier, die den Begriff "Arcograf" kennen:

Ich suche eine Bauanleitung!

Für die, die diesen Begriff nicht kennen:
Der Arcograf ist ein Schreibgerät, mit dem auf einem elektrisch leitenden Material, sinnigerweise Metall, mittels eines Lichtbogens geschrieben werden kann. Das Gerätchen ist auch unter dem Begriff Elektroschreiber bekannt.
("arc" franz. = Bogen, "graf" braucht man wohl nicht weiter erklären.)

Früher wurden diese Geräte in fast allen mechanischen Werkstätten eingesetzt um Werkzeuge zu kennzeichnen, heute sind die Teile fast in Vergessenheit geraten. Oftmals wurden diese Geräte in Lehrwerkstätten als Projekt von den Lehrlingen selbst hergestellt...

Ich weiß, daß diese Geräte über eine elektromagnetische/ -mechansiche Zerhackung ein Verkleben der Schreibelektrode mit dem zu beschriftenden Werkstück verhindern, der genaue Aufbau fehlt mir aber.
Im Prinzip ist es "Schreiben durch Funkenerosion", d.h. beim Berühren des Werkstückes mit einer federnd gelagerten Schreibelektrode fliesst durch einen Elektromagneten Strom, der mittels seiner Kraft den "Kurzschluß" wieder aufhebt und der Vogang startet von Neuem. Dadurch entsteht ein Lichtbogen, der die Oberfläche des zu beschriftenden Objektes anschmilzt. Die so erzeugte Beschriftung ist ziemlich dauerhaft, absolut abriebfest und ein Entfernen der Beschriftung geht nur durch Schleifen. Polieren allein nimmt zu wenig Material.

Einfach nur mit einer Elektrode und einer Spannungsquelle zu arbeiten, funktioniert nicht, zumindest nicht so, wie es sein soll, bzw. ich es will.


Freddie
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie bei einer guten alten Klingel .
Bei Bedarf hol ich meinen mal raus und mach n Foto.
Servus
 
Hi badger!
Ich hab das damals mit einem Modelleisenbahn - Trafo gemacht, 14V / 1A Wechselstrom und einer Nähnadel als Elektrode. Ging ganz gut außer daß es ziemlich schnell ziemlich heiß an den Fingern wurde...:haemisch:
Aber das Ergebnis sieht, selbst mit dem originalen Arcograph, immer ein bißchen unsauber aus. Die Konturen werden nicht sehr sauber (vielleicht bloß Übungssache?). Ich werd mir jetzt mal so Ätzschablonen machen lassen und auch mal die Toner methode ausprobiern, wär das nix für dich?
Grüßle
Floh
 
So,

ich bin da schon ein Stück weiter gekommen, allerdings nicht mit Hinweisen von hier, sonder durch eigenes Probieren.
Im Prinzip stimmt das schon mit der Klingel, aber leider nur im Prinzip.

Eine Klingel funktioniert nach dem Prinzip des Wagner'schen Hammers, es fliesst also über einen (in der Regel)einstellbaren Kontakt Strom durch eine Spule, wodurch ein Magnetfeld aufgebaut wird. Beim Anziehen dieses Elektromagnetes, wird der Kontakt geöffnet und das Magnetfeld bricht zusammen. Durch den im stromlosen Zustand geschlossenen Kontakt fliesst nun wieder Strom und der Spass beginnt von vorne.
Beim Arcograf fehlt der einstellbare Kontakt komplett, die Schreibspitze, sinnigerweise aus Wolfram (WIG-Elektrode), ist federnd vor dem Ende des Eisenkernes einer Spule angebracht. Durch sie wird eine elektrisch leitende Verbindung über das zu beschriftende Werkstück hergestellt. Nun baut sich ein Magnetfeld auf, das die Schreibspitze anzieht und dabei vom Werkstück abhebt und damit den Stromkreis wieder unterbricht. Das Magnetfeld bricht daurch zusammen und die Schreibspitze erhält wieder Kontakt, der Stromkreis wird dadurch wieder geschlossen und der Vorgang beginnt von Neuem.
Da der Stromfluß dauernd unterbrochen wird, kommt es nicht zu dem Verkleben der Elektrode mit dem zu beschriftenden Werkstück, sondern es entsteht ein kleiner Lichtbogen, der die Oberfläche etwas anschmilzt und so eine Beschriftung ermöglicht.
Nuun bin mit der Stromstärke am probieren und dem Wickeln der passenden Spule. Den Handgriff habe ich mir schon mal gedreht, die federnde Halterung mit der Schreibspitze ist auch gerade in Arbeit. Da ich aber noch ein paar andere Sachen am laufen habe wird es aber noch ein Weilchen dauern.

@messerfloh

Die Nähnadel brennt weg, da hierbei schon eine gute Hitze ensteht, Du hast das ja an Deinen Fingern schon gemerkt.
Das Aussehen ist mir relativ egal, da ich es nicht zum Signieren von Messern möchte, sondern nur zum Beschriften von Sonderwerkzeugen mit Massangaben z.B. der Durchmesser von Fräsern, Wellen, Aufnahmen....

Da ich meine Klingen schmiede, stemple ich meine Messer alle warm mit meinem Stempel.


Badger
 
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