Behaubeil mit gekröpftem Stiel

Maced

Mitglied
Messages
12
Hallo Klingenfreunde,
ich restauriere immer mal wieder Äxte und Beile. Jetzt habe ich schon ein paar Breitbeile und würde gerne das erste restaurieren.


B23AC287-A63B-43F1-90A5-D65558CB3CB2

EF2-DCEB4-CB16-4-BC8-B4-D0-F0-CB7-B35-E8-A5

50-A36-CB6-3916-47-FB-8-D08-54249-AF791-F3


Ich hätte jetzt eine Frage dazu. Kennt jemand eine Bezugsquelle für gekröpfte Stiele? Ich könnte noch einen geraden Stiel schnitzen aber ich vermute gekröpfte Stiele werden mit Dampf geformt und das habe ich noch nie versucht.
Ich weiß, dass ein paar Schmieden wieder derartige Beile anbieten aber ich habe nie Stiele im Sortiment gesehen.
Ich weiß die Frage nach dem Schmiedezeichen wurde hier im Forum schon einmal gestellt aber damals wurde die Frage nicht beantwortet. Kennt jemand den Hersteller?

LG
Bernhard
 
Hallo Bernhard!
Wir hatten in unserer Familie über Generationen hinweg eine Wagnerei. Da wurde alles hergestellt, was im landwirtschaftlichen Umfeld aus Holz war.
Ich glaube mich zu erinnern, daß die Stiele, egal ob für Schaufeln, Rechen oder Äxte aus dem Vollen gesägt wurden.
An eine Dämpfeinrichtung kann ich mich nicht erinnern.

Liebe Grüße
 
Das war auch mein erster Ansatz. Ich meine aber das ein Axtstiel immer eine durchgehende Faser haben sollte. Deshalb auch der starke Fokus auf z.B. Hickory Holz. Würde ich einen gekröpften Stiel aus einem Stück sägen würde ich die Holzfaser in den Randbereichen kurz nach dem Kopf schon unterbrechen. Ist bin hier nur am laut denken. Ich habe keine Ahnung ob es stimmt :)
 
Servus,
frag doch mal bei den Bayerischen Staatsforsten.
Wie man es selber macht erklärt der Sepp hier:
Rudi
 
Wie Sepp auch schon zeigt sollte die Faser im Auge "stehen".
Das ist anders als beim Bogenbau, wo mit den Ringen (quer) gearbeitet wird und der äußerste Ring nicht beschädigt werden darf.
 
Der Sepp bräuchte mal ein bisschen Nachhilfe, wie man ein Ziehmesser führt.
Ansonsten erzählt er nix Neues.
Das die Jahresringe im Haus stehen sollen, versteht sich ja wohl von selbst.
 
Immer wieder eine Freude Sepp bei der Arbeit zuzusehen. Was er hier fertig ist aber ein „gerader“ Axtstiel. Ich wüsste gerne wie die Kröpfung in den Stiel bekommt. Also den seitlichen Knick.
 
Ruf einfach in Laubau an.
Meine persönlichen Erfahrungen mit den Staatsforsten sind die Allerbesten,
wir sind gerade dabei eine Stromtrasse zu planen (SuedOst Link)
Das sind echte Wald - Profis dort, und -Innen natürlich, wir haben gerade
mit einer Revierförsterin zu tun.
DE
Ich frage in unserer BSF - Dienststelle mal nach, ob sich jemand auskennt,
dürfte aber erst Anfang nächster Woche sein.
 
Vielen Dank für die Mühe. Ich finde es ein wenig eigenartig, dass derartige Beile wieder in. Die kommen und man so gar nichts über die „Verschleißteile“ findet.
 
Habe grade begonnen zu suchen, aber auch noch nichts gefunden.
Beschlagbeile sind in der Verwendung ähnlich den Zimmermannsbeilen.
Bei diesen gibt es die Beile selbst in einer linken und rechten asymmetrischen Schmiedeausführung.
Hier ist dann ein ( fast ) gerader Stiel ausreichend.
Die geschwungenen Stiele gibt es nur noch selten.
Such mal bei den noch verbleibenden Schmiedebetrieben. Die haben vermutlich am ehesten noch Zugang, Infos usw. zu den geschwungenen "Wagnerei"-Stielen.
Dictum verkauft mehrere Hersteller. Dann fällt mir jetzt noch Ochsenkopf ein, Krumpholz, SHW, Stubai, Stihl, Fritz ...
Hm... Schröckenfux macht geschmiedete Sensen und dafür auch die Wagnerei-Warps, vielleicht wissen die was.
Unter Zimmermannsbeil oder auch Bildhauerbeil vielleicht am ehesten.
Landmaschinenhändler haben vielleicht auch noch Zugang.
Neulich bin ich über eine traditionelle tschechische oder polnische Schmiede gestolpert. Name fällt mir aber nimmer ein.
Staatsforsten sind eh ein guter Tip
 
Ich bin mir jetzt grade nicht sicher bei welche Richtung Ihr bei geschwungen seit.
Meint Ihr einen solchen geschwungenen Stiel?

oder wirklich einen Stiel, der zur Schneidenrichtung gekröpft/schräg ist?
Das alte Zimmermannsbeil, das ich mal gesehen habe, hatte einen "graden" Stiel, jedoch war das Blatt zum Auge verdreht.
Gänsfors Bruck fertigt so was noch. Die wurden IMHO jedoch nur für die "Feinarbeit" verwendet.
Dabei gibt es bei jedem Schlag nämlich ein nettes Torrosionsmoment in die Arme.

"Normal" sind jedoch die "graden" Zimmermannsbeile bei denen das Auge mit der Schneide fluchtet.
 
Last edited:
Man sieht es auf den Bildern leider nicht optimal aber der Stiel ist seitlich auch gekröpft. Das Haus ist parallel zur Schneide und um Platz für die Finger zu machen knickt der Stiel nach rechts.
 
Back