Beizen - ich versteh was nicht...

RenoRulez

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Hallo leute!

Ich verstehe konkret was auch dem Buch "Messer schmieden" von Havard Bergland nicht:

Er sagt ja, dass man durch Beizen mit zwei verschiedenen Farben die Maserung des Holzes (sofern die Farben passen) betonen kann.
Er beizt erst dunkel, lässt trocknen, schleift dann ab, und dann wieder beizt er hell.

Wodurch entsteht denn der Effekt der Tiefenwirkung? Gilt das für Holz, das längs aus dem Stamm raus geschnitten ist oder quer?

Danke euch und gruß,
reno
 
Hallo Reno,

das gillt für alle hellen Maserhözer, egal ob längs- oder quergeschschnitten, ob gerigelt, geflammt oder mit Vogelaugen.

Probiers einfach mal an einem Probestück aus, schaut besonders bei Maserbirke oder Maserahorn sehr gut aus.


Schöne Grüße, David
 
Ich habe hier grade kein Maserholz - aber Zwetschge!

Welche Farben würdet ihr nehmen? Habe Gelb, rot, Mahaghoni,...


gruß,
danke,
reno
 
Hallo Reno,

Zwetschgenholz, wenn es keine Maserung(Riegel,...) bekommt keinen 3-D-Effekt nach dem Beizen!

Du kanst mit deinen Farben gerne experimentieren, deiner Fanasie sind keine Grenzen gesetzt. Beachte nur das du zuerst Zunkel und dann hell beitz, da du sonst einen gegenteiligen effekt erzielst.

Ich heb zum beizen bisher verschiedenen Braun, rot und Orange täne verwendet, doch auch gelb, brlau und grüntöne sind denkbar, ist reine Geschmackssache.

Schöne Grüße, David
 
Hallo nochmal,

Was heist Maserung eigendlich? Ist das nicht das Muster, diese Wachstumsringe?

Es ist halt ein hundgewöhnlicher Zwetschgenstamm - eigendlich recht schönes Holz, wie ich finde, aber ein wenig farblos...

Sagt mal - woran liegt das? Einige Scheiben, die ich zuschneide, werden so richtig schön orangen/rot, andere bleiben ganz weiß? Ich bin noch nicht dahinter gekommen...

gruß,
reno
 
Hallo Reno,

Unterscheiden wir mal grundsetzliches:

1. Beizen von Holz mit natürlichem Wachstum, hier kannst du das Holz durch Beizen umfärben.

2. Beizen von Holz mit unnatürlichem Wachstum, wie Riegel, Vogelaugen,... bei diesen Hölzern kannst du wie oben beschrieben vorgehen und erzielst bei verwendung unterschiedlicher Farbbeizen entsprechende Effekte.


Zu deiner Holzfrage, Der Stamm eines Baumes ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt, man unterscheidet vereinfacht in Splint(außenliegend, meist heller als das Kernholz) und das Kernholz(im Stamm inneren zu finden, meist dunkler). Bei Zwetschge ist es so das sie meist einen ca. 3-6cm starken Splint hat der von weiß über beige bis gelb gefärbt sein kann, werend sich das Kernmaterial deutlich abgegrenzt mit rosse-orange bis dunkelrot-violetten Fartönen zeigt. Deshalb denke ich das du sowohl Splint als auch Kernmaterialstücke gesägt hast.


Schöne Grüße, David
 
Hallo David,

okay, jetzt wird es klarer.

Mich verwundert, dass diese Farbunterschiede nicht die sind, welche du beschreibst:

Ich habe den Stamm quer gesägt, sodass sich Runde Scheiben habe. Diese haben dann unterschiedlich Farben, zuerst sind alle recht weißlich. Dann dunkeln einige nach, werden rot-orange. Andere wiederum nicht.

Das stimmt mich nachdenklich...

Hast du eine Idee, woran das liegen kann?

grüße und danke!
reno
 
Hallo Reno,

bist du sicher das es sich deinem Holz um Zwetschge handelt!

Was du mir beschreibst erinnert mich ein wenig an Erle, das oxydiert innerhalb von wenigen Stunden von weiß nach orange-rosa(ganz leicht)

Sonst kann ich mir nur noch vorstellen das ev. das Nasse Holz mit dem Sägeblattabtrag reagiert.

Kannst du ein Bild deines Holzes zur kärung reinstellen.


Schöne Grüße, David
 
Hallo David,
...
Dann dunkeln einige nach, werden rot-orange. Andere wiederum nicht.
Das stimmt mich nachdenklich...
Da brauchst Du Dir eigentlich keinen Kopf machen, das ist scheinbar ein Steinobstholz-typisches Verhalten.
Das passiert auch bei Kirsche oder "normalem" Pflaumenholz.

Kirsche wird wegen der rot-orangen Farbe im Kern übrigens auch oft als Ersatz für Teak verwendet, weil es fast genauso aussieht, aber nur einen Bruchteil von Teak kostet, ist allerdings in dem Fall kein europäisches Kirschholz, weil diese Stämme selten ausreichende Stammdicke erreichen.

Gruß Andreas
 
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