Belesener Neuling braucht HILFE :-D

Schmiedeglut

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Hallo Leute, ich bin neu in der "Schmiedeszene" und mein Ziel ist es mir irgendwann richtig gute rasiermesserschrfe Küchenmesser zu schmieden .. am besten Japanische!

Um mein Ziel zu erreichen habe ich leider nicht viel Geld zur Verfügung und möchte gerade am Anfang auf Hausmittel zurückgreifen!

Ich habe folgendes zur Verfügung:
-Feldschmiede die ich mit Kohle betreibe
-Div. Schmiedehämmer, Feilen , Zangen usw.
-Geduld und den Willen auch Fehleschläge hinzunehmen :super:

Als Stahl habe ich mir von der Firma Dick den Weißen Papierstahl ausgesucht der schon zu einem 3Lagen Stahl verbunden ist... oder sollte ich lieber einen anderen Nehmen ? Wenn ja, welchen und wo
bekomme ich den her in kleineren Mengen ?

Fragen:

1. Welche Temperaturen benötigt der Stahl um ihn zu schmieden und Anlassen? Wie finde ich die Temperatur raus (Farbskala, Termometer?) und woher bekomme ich sone Skala ???

2. Wenn der Stahl von mir in die passende Form geschmiedet wurde wie auf http://www.messerschmied.net/Klingeschmieden1.htm beschrieben ... wie genau härte ich den dann mit meinen beschränkten mitteln am einfachsten ???
Ich würde jetzt wie folge vorgehen:
1. Stahl zum entspannen erhitzen und dann an der Luft abkühlen lassen... diesen Vorgang 3 mal oder so wiederholen
2. Stahl wieder erhitzen und dann In 60 Grad heisses Öl (wie messe ich die Temperatur) eintauchen bis er auch 60 Grad hat
3. Zum Anlassen in den Ofen... hab gelesen das is sehr ungenau ??? Wie kann ich das besser machen ??? Gibt es eine einfache Alternative ? 200Grad heisses Ölbad geht ja schlecht ! Wenn im Ofen... welche Temperatur und wie lange ???
4. Anschließend das ganze mit Wasserschleifsteinen (Körnungen 240/1000/3000) schleifen und den rest der Klinge irgendwie Polieren ... (wie Polier ich das denn?)

Nochmal zusammenfassung:

-Wenn ich Mist geschrieben habe bitte berichtigen
-Welche Temperaturen/Farben fürs Schmieden und Anlassen ???
-Wie mache ich das Anlassen ??? Gibt es eine gute Alternative zum
Ofen ?
-Ist Weisser Papierstahl gut geeignet ? www.dick.de
-Wie Poliere ich meine Klinge dann blitzeblank ????
- Gibt es eine Günstige Alternative um den Grundschliff reinzubringen
anstelle eines Wassersteines ?? (das dauert sicher ewig)
- Wie messe ich die Temperaturen vom Feuer oder dem Ölbad oder dem
Ofen ???

Schonmal vielen vielen Dank im Voraus für die Mühe!!

Liebe Grüße aus Hessen
 
also ich würde dir dringendst dazu raten dir bücher zu kaufen !!!

z.b. messer schmieden und die kunst des schmiedens von havard bergland!

und/oder schmieden lernen von lars enander
und evtl der schmied am amboß von herman hudsenhagen..

in den büchern wird das schmeiden genau erklärt.. die techniken, udn die werkzeuge..

und auch was man über die stähle und verwendung wissen muss...

auf das messerschmieden wird speziell eingegangen.. auch das härten wird genau erklärt..

das buch "die kunst des schmiedens " ist uzwar teuer mit 50€ aber ist sehr dick und das geld in jedem falle wert !

zu den meisten fragen findest du in der suche einiges !!
benutze die suchfunktion im forum !

aber kauf dir erst mal eins der bücher ! da sind auch die farbskalas von den anlassfarben und den glühfarben drinne !

mit dem wissen aus solch einen buch kann man sich dann auch gleich ans werk machen ! und dann weist du auch wleches werkzeug dir noch fehlt...
einiges an werkzeug kannste auch selber bauen....

zum schmeden brauchst du auch noch einen amboß ! mind 50kg sollte er haben... und möglichst keinen aus reinen gusseisen

wenn du nicht so viel geld hast, kannst du dir auch einen provisorichen amboß selber bauen.. z.b. so http://www.schmiedecafe.com/forum/showthread.php?t=532
 
Zuletzt bearbeitet:
Aboß vorhanden

Achja.. hab ich ganz vergessen... ein Amboß ist natürlich vorhanden! Allerdings weiss ich nicht wie schwer das Teil ist... aber ich denke der reicht aus für meine ersten Messerschmiedeversuche :-D

Warum eigentlich nicht aus Gusseisen ???

Welches Buch ist am besten und ausführlichsten erklärt ?

Kann ich wenn ich einfach Stahl kaufe und es ausprobiere... nunja... wenn die ersten härteversuche nix werden... kann ich das "verhunzte Stück" nochmal wieder neu erwärmen und bearbeiten und nochmal härten, oder geht der Stahl dabei kaput ?
 
gusseisen kann splittern wenn du aus versehen mal gekantet draufhaust, kann ganz schoen weh tun. wegen material: wenns haerten nicht klappt, kannst du es wieder weichgluehen, klappt sogar im grill >suchfunktion. ansonsten kannst du ja auch blattfedern vom schrott nehmen. das ist wohl guenstiger.
 
Hallo ,
die Bücher würde ich mir nicht sofort alle kaufen ,
da du sagst das dir nur sehr wenig Geld zur Verfügung steht .
ich hab mir selbst zwei Bücher gekauft aus den ich nur mäßig Infos ziehen konnte. :D
Mach bei deiner Bücherrei erst einmal einfach eine Fernleihe, die kostet nur 1,50 und die haben fasst alles .

dann kannst du dir die Besten dann kaufen .
 
Zuletzt bearbeitet:
also das beste buch ist "die kunst des schmiedens" kostet aber 50€ ...
das zweitbeste ist "messer schmieden" für 29,90€

im zweiten buch geht es speziell um messer (wer hätte es gedacht)
nicht nur ums schmeiden, sondern auch um die griffe und die scheiden

im ersten sind mehr chen drinne.. so alles mögliche an werkzeug was man so schmieden kann....

pack deinen amboß mal auf ne normale personenwaage... dann weist du ob er brauchbar ist... ein 15kg amboß wäre nämklich zum schmieden unbrauchbar.... ein 35kg würde notfalls gehen, wenn man ihn gut mit einem schweren unterbau verbindet (z.b. betonklotz oder ein großer hartholzklotz)

über die materialwahl steht auch was in den büchern...

ich habe mein ganzes material vom schrott !! alte meißel, feilen, sägeblätter, brecheisen , .... auch federstahl eignet sich also spiralfedern oder blattfedern.. (stoßdämpfer vom auto oder so)

oder so dcikere beton-armirungsstahl ich habe welchen mit 20mm duchmesser der ausreichend kohlenstoff enthält... den C gehalt kannst du mit der funkenprobe ermitteln ! in den büchern sidn bilder wie der funkenregen aussehen muss am schleifstein...
auch alte bahnschienen eigenen sich für werkzeuge... vom stahl.....

alte stoßdämpfer gibts für lau bei kfz werkstätten....

solange du den stahl beim härten und schmieden nicht überhizt (sprüht dann funken wie ne wunderkerze) kannst du ihn immer wieder umschmieden und neu formen.....

also die 2 genannten bücher sind ihr gehlt 100% wert! und du wirst da nicht nur mäßig infos draus ziehen, sondern sehr viele brauchbare :ahaa: :super:
ausleien würde ich sie nicht, denn du wirst immerwieder etwas nachsachlagen müssen !

solche bücher lese ich persönlich auch nicht nur einmal.... sondern kurz befor ich mich ans schmieden mache lese ich nochmal kurz nach....

und auch die glühfarben und so muss man anfangs immerwieder nachschlagen.. oder die hätetemp. bei den verschiedenen C gehalten...

einen roman kann man sich ausleien, den liest man ja nur einmal... aber saolch ein "fachbuch" ließt man mehrmals :p

gruß
TomasG
 
Zuletzt bearbeitet:
Du kansnt mir doch nicht erzählen, dass Stahl vom Schrottplatz die gleiche Schärfe und Schnitthaltigkeit erreicht wie z.B. Weißer Papierstahl ????

Oder meinst Du nur zum üben ?

Ich denke mal ich werde einfach anfangen und drauflosschmieden!

Kann mir jemand sagen wo ich ein Thermometer finde um die genau Temperatur zum Anlassen im Backofen zu finden ? Das Ofenthermometer is ja sehr sehr ungenau!
 
TomasG schrieb:
einen roman kann man sich ausleien, den liest man ja nur einmal... aber saolch ein "fachbuch" ließt man mehrmals :p
ROTFL :D :D :glgl: :steirer:

War vielleicht unbeabsichtigt, aber das ist einer der besten Sätze seit langem hier im Forum.

Xzenonbenz schrieb:
Du kansnt mir doch nicht erzählen, dass Stahl vom Schrottplatz die gleiche Schärfe und Schnitthaltigkeit erreicht wie z.B. Weißer Papierstahl ????
Warum nicht?

Leih dir mal einen "roman" aus und lies selber nach. ("Messerklingen und Stahl" oder Romans neues Buch, wenn es erschienen ist)

-Walter
 
Xzenonbenz schrieb:
Du kansnt mir doch nicht erzählen, dass Stahl vom Schrottplatz die gleiche Schärfe und Schnitthaltigkeit erreicht wie z.B. Weißer Papierstahl ????

Oder meinst Du nur zum üben ?

Ich denke mal ich werde einfach anfangen und drauflosschmieden!

Kann mir jemand sagen wo ich ein Thermometer finde um die genau Temperatur zum Anlassen im Backofen zu finden ? Das Ofenthermometer is ja sehr sehr ungenau!

ein messer aus stahl vom schrott kann sogar besser sein als ein messer aus teuer gekauften stahl !!!
auf dem schrott fiindest du sogar (mit glück) stahl den du neu garnicht bezahlen könntest v!!!

und die tollen luxus stähle sind oft sehr anspruchsvoll in der wärmebahandlung (WB)

daher sollte man gerade am anfang mit "einfachen stählen" beginnen !

ein stahl mit 0,4-0,5 %C kann bei korekter WB durchaus eine recht hohe härte erreichen ! und somit auch eine gute schneide.....
und außerdem verzeiht er kleine fehler in der WB eher als einstahl hochlegirter stahl.....

wenn du einfach nur drauf los schmeidest, ohne mal ein buch gelesen zu haben, oder einem schmeid bei der arbeit zugeschaut hast wirst du sehr warscheinlich schnell frustirt sein... weil du nur schrott produzirst....

du kannst dir sehr viele fehler sparen, wenn du erst mal ein buch liest...
mann muss ja nicht alle feher selbver machen, die schon von anderen gemacht wurden...

einige fehler machst du sowiso... aber einige kannst du dir sparen....

http://www.anvilfire.com/iForge/ auf der seite findest du ein par anregungen für schmiedewerkzeug und wie man es herstellt....

wenn dir die 30€ für ein buch zu viel sind, dann schau doch ob du bei amazon.oderso ein gebrauchtes buch findest....
oder halt doch in der bücherei ausleien... besser nur einmal gelesen, als garnichts.... und ein par seiten kannste dir ja kopieren....

warum willste dir denn kein buch kaufen ? ist dir das geld zu schade, oder haste keiine lust zu lesen ? also ich binn auch keine leseratte, aber solche fachbücher die mich interessiren lese ich gerne...

das geld was du beim nichtkauf eines buches sparst gibts du doppelt für kohle und stahl aus......

ein fleisch oder braten thermometer bekommste im haushaltswarenladen.
oder du kaufst dir bei conrad.de so ein digitales thermometer das geht bis 300°C und hat so nen kabel mit dem messfühler drann... kostet glaub so 12-15€

oder bei Ebby ein laborthermometer im passenden temp.bereich ersteigern...
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch hier können wir wieder einmal eine ewige Diskussion wieder aufleben lassen. Stähle vom Schrottplatz können doch gar nicht gut sein, sonst hätte man sie doch nicht weggeworfen- dieses verbreitete Vorurteil ist offenbar nicht auszurotten. Dabei ist es so einfach: Bei uns ist Material-selbst wertvolles- relativ billig und die Arbeit ist teuer. Also werden ausgediente Werkzeuge, auch wenn sie aus vorzüglichem Material bestehen, nicht aufgearbeitet, sondern weggeworfen. Das Material selbst ist noch genausogut, wie es war, als es frisch aus der Fabrik kam. Das Problem mit Material aus dem Schrott besteht darin, zu erkennen, um was es sich handelt. Wenn man dazu in der Lage ist, kann man ohne Qualitätseinbuße zu billigem Werkstoff kommen. Was kann man nicht alles auf dem Schrottplatz finden: Schnellstahlfräser- teilweise sogar in PM-Qualität-Kilopreis ab Werk ab 50 Euro aufwärts-eine bessere Kombination von Verschleißfestigkeit und guten mechanischen Eigenschaften wird man wohl kaum finden können, erstklassige Feilen für feinste Schneiden-ganz ähnliche Stähle wurden früher für Rasiermesser eingesetzt-, Kugellagerringe, die auch eine tolle Kombination günstiger Eigenschaften für feine, dauerhafte Schneiden bieten, Federstähle für robuste Schwerter usw usw...
Wenn man nur einen rostigen Haufen Eisen sieht, nutzt einen das natürlich garnichts. Und wenn man nicht weiß, wie die verschiedenen
Stähle zu behandeln sind, hilft es auch nicht, noch soviel Geld auszugeben und dann "einfach mal draufloszuschmieden".
Das wird nichts !.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man sinnvoll an die Sache herangehen kann. Man fängt mit einfachem und billigem Material mal an, erlebt die unvermeidlichen Fehlschläge, macht sich Gedanken, woran das gelegen haben könnte, fängt an zu lesen oder Leute, die von der Sache etwas verstehen zu befragen, und arbeitet sich über trial and error langsam voran.
Die zweite- bessere- Methode besteht darin, sich erst einmal Grundkenntnisse anzueignen- am besten durch Lesen, Lesen und noch einmal Lesen und das Gelesene und Verstandene in die Praxis umzusetzen.
Bei einigem Nachdenken kommt mir der Gedanke, daß die erste Methode mit"trial and error" doch die bessere ist, weil sie die Motivation besser prüft und schult. So ging unser alter Boxtrainer vor, der Anfängern, wie er es nannte, erst mal kräftig "auf die Bomb" haute. Wer danach weiter machte, hatte gezeigt, daß er die nötige Härte und Motivation mitbrachte.
Nix für ungut U. Gerfin
 
Mal noch ne kleine Bemerkung von mir. Lesen ist immer schön und gut aber komm einfach mal auf eines unserer Schmiedetreffen. Da kann man mit den Fachleuten reden und das Beredete gleich in die Tat umsetzen. Learning by doing!
 
Ich habe gestern meinen Ersten Schmiedeversuch geamcht (Siehe anderes Posting Fehlersuche (nach erstem Versuch)

Ich habe eine alte Metallfeile als Stahl benutzt... guckt euch doch mal bitte den Thread an und schreibt mir da Eure fachkundige Meinung!

Lesen tue ich doch ganz viel ! Hier im Forum finde ich sehr viel nützliches und ich schmiede mit einem Kumpel zusammen der schon seit einiger Zeit schmiedet... die ersten erfahrungen hat... und schon das ein oder Andere Buch gelesen hat ;-) Ausserdem bin ich kein Theoretiker sondern lerne lieber by doing !
 
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