Belgischer Brocken geeignet für Maxamet und Co.?

Tassilo

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Schönen Tag und liebe Grüße aus Wien!
Eignet sich der Belgische Brocken als Schleifmittel für die beliebten hochlegierten Stähle, die von den bekannten Herstellern in ihren hochpreisigen Modellen verwendet werden?
Ich denke da zum Beispiel an Maxamet, S110V, M390, CPM M4. Mir ist bewußt, dass diese Stahlsorten keine kohärente Gruppe darstellen, manche sind Schnellarbeitsstähle, andere hoch chromlegiert für Korrosionsbeständigkeit.
Danke für erhellende Auskünfte!
Ergänzung: Ich weiß, dass der Belgische Brocken ein hochfeines Mittel ist, also nichts, um massiv Material abzutragen. Bei meinem wird #8000 vom Hersteller angegeben, es ist der gelbe in der höheren Qualitätsstufe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe mal in einer Doku auf Youtube gehört das der Belgische Brocken bis zu 67 HRC Stahl bearbeiten kann,
welächerlich das war (weiß, Schwarz oder beide) weiß ich nicht mehr.
Mal gucken ob ich die wieder finde.

Galaxis MTG
 
Ich schleife gerne und viel mit dem gelben belgischen Brocken. Als Schleifpartikel hat er, so weit ich weiß, Granat eingelagert. Der hat eine Mohs-Härte 6-7,5 also gegen 69HrC.
 
Laut hier, hier sind Stähle bis ~70HRC möglich.
Wenn sich deine Frage mehr auf das Gefüge deiner Stähle bezieht, dazu finde ich leider keine Angaben.

Gruß
 
Nachtrag:

Da der Belgier ein Naturstein ist, sind auch die Schwankungen in der Qualität relativ groß. Ich meine mich zu erinnern, daß es schon vor Jahren einmal die Diskussion gab, ob noch hochwertiges Material in den Steinbrüchen vorhanden ist. Eventuell wäre da ein Gespräch mit Deinem Lieferanten aufschlussreich…
Ich kann lediglich zwei Brocken vergleichen, die beide unter dem Label „Extra-Extra“ verkauft wurden.


Der Kleine ist der ältere.
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Man sieht, daß er deutlich stärkere, rote Einlagerungen hat. Er ist wesentlich härter gebunden und nutzt sich kaum ab. Beim Schleifen wird er schnell schwarz vom Abtrag. Bevor ich zum Vollbart gewechselt bin, habe ich darauf meine Rasiermesser geschliffen.
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Der Andere hat kaum Einlagerungen, ist sehr weich, schlämmt stark und braucht viel Wasser. Man muss sehr aufpassen nicht zu verkanten, sonst gibt es sofort tiefe Riefen.
Schleifwirkung ist OK, 130€ würde ich aber dafür kein zweites Mal ausgeben.
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@Tassilo : mein Deutsch ist leider nicht gut genug, deswegen auf English:

While it's certainly possible to abrade/scratch any of the steels in that group to a degree with Belgian brocks, i wouldn't use any of them for actual sharpening these as the garnets in those stones aren't hard enough to properly shape & sharpen especially the large amount of vanadium carbides in these steels.
You will at best only create a suboptimal edge, which will not get as sharp or last as long compared to an edge that is created with more suitable abrasives.
It's not about the hardness of the steel matrix itself but about the volume and hardness of it's contents.
 
Moin

Ich hab einen alten gelben Belgier . Noch deutlich dunkelgelb
Das der HRC 70 können soll , kann ich nicht vollständig zustimmen.

Bei den Harten C-stählen wie Aogamie Super und co , geht der gut . Auch M390 geht noch.
Bei den sehr harten PM Stählen die ich geschliffen hab , wie HAP40 oder ZDP 189 ist der an der Grenze...
Höchstens zum nachziehen.

Und ich stimme @Alp-Man zu. Neue in Top Qualität sind schwer zu finden und richtig teuer . Vom Ergebnis her dann auch nicht besser als ein guter Synthetik Stein .
Ich konnte bei Schneidest " Was geht besser durch die Tomate " jetzt keine merklichen Unterschiede zu einem Kitayama oder Shapton 8k festellen .


Gruss

Micha
 
Also ich hab von den Belgiern den Pyrenäenstein 1.200, den Blauen 6.000 und den Gelben 9.000er Körnung.
Das gleiche nochmal als Scheiben für den Horl.
Ich schleife alle meine Messer damit, auch ein ZDP 189 mit 67 HRC und ein HAP 40 mit 66 HRC, alles ohne Probleme.
 
Vielen lieben Dank für Eure zahlreichen und freundlichen Nachrichten!
Ich bin (noch) kein Schleifmeister und werde mich mit meinem ziemlich kleinen gelben Belgier langsam "hocharbeiten", begonnen habe ich mit Opinels der Größen 6 bis 12, teilweise inox, teilweise Carbon.
Ich war sehr überrascht, dass trotz der feinen Körnung recht viel Material abgetragen wird, die ersten Ergebnisse sind recht vielversprechend. Als nächstes will ich dann mein Glück an einem Spyderco Native 5 in Maxamet probieren.

Vielen lieben Dank nochmals und habt viel Freude mit Euren Messern!
Herzlichen Gruß aus Wien!
 
Es geht ja hier nicht um die Frage, ob man mit bestimmten Steinen eine Klinge scharf genug bekommt, dass man damit irgendwie Schneiden kann, vielmehr geht um die Eignung in Bezug auf erreichbare Ergebnisse nebst Begleitumstände und dies im Vergleich zu anderen Steinen.

Die Horler haben hierbei schon mal das Problem, dass hierfür gar keine der üblich empfohlenen Steine zum Vergleich existieren, insofern kann ich auch nachvollziehen, wenn hier gelbe Belgier für die Kategorie feinst in Ermangelung geeigneter Alternativen eingesetzt werden.

Wenn es aber um die generelle Auswahl eines Belgiers als Neuanschaffung geht, sind sich zumindest die erfahrenen Schleifer darüber einig, dass der Mythos Belgier in vielerlei Hinsicht überholt ist und das liegt nicht nur an der nachgelassenen Qualität sondern auch an den tauglicheren Alternativen - zumindest im Bereich des allgemeinen Schärfens.

grüsse, pebe
 
Es geht ja hier nicht um die Frage, ob man mit bestimmten Steinen eine Klinge scharf genug bekommt, dass man damit irgendwie Schneiden kann, vielmehr geht um die Eignung in Bezug auf erreichbare Ergebnisse nebst Begleitumstände und dies im Vergleich zu anderen Steinen.

Die Horler haben hierbei schon mal das Problem, dass hierfür gar keine der üblich empfohlenen Steine zum Vergleich existieren, insofern kann ich auch nachvollziehen, wenn hier gelbe Belgier für die Kategorie feinst in Ermangelung geeigneter Alternativen eingesetzt werden.

Wenn es aber um die generelle Auswahl eines Belgiers als Neuanschaffung geht, sind sich zumindest die erfahrenen Schleifer darüber einig, dass der Mythos Belgier in vielerlei Hinsicht überholt ist und das liegt nicht nur an der nachgelassenen Qualität sondern auch an den tauglicheren Alternativen - zumindest im Bereich des allgemeinen Schärfens.

grüsse, pebe
Danke pebe für Deinen Beitrag,
mich würde ergänzend interessieren, was Du als moderne Alternative zum gelben Belgischen Brocken empfehlen würdest. Vielleicht je eine Variante aus dem Bereich der Natursteine und ein Beispiel aus dem synthetischen Bereich. Zielvorgabe wäre ein sehr feines Werkzeug für alles von einfachen, niedrig legierten Werkzeugstählen bis hin zu ZDP-189 und Maxamet oder vergleichbaren Stählen, wie sie im Premium-Segment heute angeboten werden - gleichgültig ob Hochgeschwindigkeitsstahl oder Chromstahl.
 
@Tassilo

Frage : Was möchtest du den schleifen...auch Stechbeitel , oder hauptsächlich Jagd und Taschenmesser ?

Den von der Qualität zuverlässigsten Naturstein den ich kenne sind Arkansas .
Für Kochmesser hab ich den Surgical Black....sonst den verlinkten Transulent

RH Preyda Translucent Arkansas in Holzkiste¶203 x 78 x13 mm,

Für Synthetische Steine stehen Shapton Glass / Pro....da hatte ich bisher keine Probleme
Für Stechbeitel sind die Glass noch besser...weil Ultra hart

Knivesandtools: Küchenmesser, Messer, Ferngläser, Taschenlampen

Diamant geht natürlich auch , DMT und co
 
@Tassilo

Ich vermute ja, dass Du freihand Banksteinschärfer bist? Da geht es schon eher auch um Verhalten und Eigenschaften bestimmter Steine beim eigentlichen Schleifvorgang. Hier können Dir @knifeaddict und @Besserbissen deutlich besser weiterhelfen.

Ich schleife überwiegend mit edge pro Systemen. Haben tue ich fast alles, was es an bekannt guten Steinen gibt, allerdings ausser Belgier keine Natursteine.

Es gibt keinen Stahl, und ich habe einige Dutzend Klappmesser sowie Koch- und Outdoormesser, den ich nicht mit den Shaptons auf eine zufriendenstellende Schärfe bekomme - das ist mit den Naniwas Super und Pro oder Diamantsteinen aber auch nicht viel anders gewesen.

grüsse, pebe
 
Zuletzt bearbeitet:
Da es sich beim gelben belgischen Brocken um einen Stein zum Finishen handelt, geht es Dir vielleicht nicht um einen starken Materialabtrag, sondern um die Eignung an sich.

So kann ich mich @pebe anschließen und bin der Meinung, dass Du mit anderen (auch synthetischen) Steinen das gleiche Ergebnis erzielen kannst.
Was für mich vielleicht gegen den belgischen Brocken spricht, sind seine angebotenen Formen, welche nicht immer zum Schleifen geeignet sind.

Meine Empfehlung: Ein ordentlicher Stein - Atagoyama, Ohira oder ein guter Naniwa/Shapton im ordentlich Format 6x18cm bis 7x21cm - sollte Dir gute Dienste erweisen.
Die Naturjapaner sind zwar recht teuer, aber sie sind deutlich härter und halten auch länger durch. Du musst sie deshalb nicht so oft planen.
 
@Tassilo

Frage : Was möchtest du den schleifen...auch Stechbeitel , oder hauptsächlich Jagd und Taschenmesser ?

Den von der Qualität zuverlässigsten Naturstein den ich kenne sind Arkansas .
Für Kochmesser hab ich den Surgical Black....sonst den verlinkten Transulent

RH Preyda Translucent Arkansas in Holzkiste¶203 x 78 x13 mm,

Für Synthetische Steine stehen Shapton Glass / Pro....da hatte ich bisher keine Probleme
Für Stechbeitel sind die Glass noch besser...weil Ultra hart

Knivesandtools: Küchenmesser, Messer, Ferngläser, Taschenlampen

Diamant geht natürlich auch , DMT und co
Mir geht es vor allem um einen Stein, der sich gut für Taschenmesser und feststehende Messer bis ca 12cm eignet und den man aufgrund seiner Abmessungen auch gerne im Rucksack etc mitführt. Ich schleife freihand (stein in der linken, Messer in der rechten Hand) und habe bisher mit dem CC4 von Fällkniven und dem etwas größeren Pocket Stone Diamond/Ceramic von Skerper einigermaßen gute Ergebnisse erzielt. Mit der Übung, wenig Druck und viel Zeit verbessern sich die Ergebnisse. Ich nutze auch einen Stoßriemen und habe von Kappeller Lederstückchen mit aufgesprühten Diamanten.
Vielen dank für Deinen wertvollen Beitrag. Über die Arkansas Steine habe ich schon viel Gutes gehört, allerdings ist das doch ein Ölstein. Wasser ist immer verfügbar, Öl aber muss extra bereitgehalten werden.
Welche Öle eignen sich Deiner geschätzten Erfahrung nach gut für den Arkansas-Stein?
Ich vermute einmal, Olivenöl oder Ballistol eher nicht, ginge Neoval Waffenöl? Mit letzterem Pflege ich meine Messer sowohl in mechanischer Hinsicht ( bei den Klappern/Springern) und nutze es auch als Korrosionsschutz.
 
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