Belgischer Brocken

Gast01

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Hallo,

heute habe ich auf dem Dachboden einen alten Schleifstein gefunden. Auf dem steht:

Köller´s Echter Belgischer Brocken - Qualität Extrafein - 3

Er ist ca. 110x25x10 mm groß, und die Oberseite ist eben. Die Unterseite steigt jedoch vorne und hinten an, sodaß er beim Schärfen/Abziehen wohl kippelt. Normalerweise nehme ich als Unterlage für meine Schleifsteine ein nasses Tuch - das reicht aber bei diesem Stein nicht. Hat jemand einen Tipp?

Gruß
Gast01
 
.....heute habe ich ......einen alten Schleifstein gefunden....die Oberseite ist eben. Die Unterseite steigt jedoch vorne und hinten an, so dass er beim Schärfen/Abziehen wohl kippelt....... Hat jemand einen Tipp?....
Ja, ich.

Einen oder zwei Steine (evtl. Schiefer wegen der guten Bearbeitbarkeit) mit der Flex und einer Steintrennscheibe keilförmig zuschneiden und mit Fliesenkleber so aufkleben, dass sich eine weitgehend plane Standfläche ergibt. Nach dem Aushärten nochmals plan schleifen.

Viel Erfolg!

Gruß

sanjuro
 
Moin

wenn Dir die Optik egal ist, kannst Du auch Epoxy-2 Komponenten-Knete (gibts in jedem Baumarkt usw) nehmen. nach dem Aushärten auch gut schleifbar (hab ich schon erfolgreich an einem übel misshandelten, antiken Naturstein praktiziert).

Einfach mit Gips hat bei mir leider nicht funktioniert, hielt nicht gut am Stein und als da noch Wasser drankam ...

Ansonsten Glückwunsch zum Schatzfund, mein Neid ist Dir gewiss (GBB fehlt mir noch in der Sammlung :( )

Viel Spaß damit

Christian
 
Könnte es sein, daß Du die Unter- mit der Oberseite verwechselst? Wenn sie vorne und hinten ansteigt, wie Du schreibst, so spricht dies für eine durch häufiges Schärfen eingearbeitete Höhlung (Abnutzung). Dann wäre Abrichten angesagt (Suchfunktion; Leos Messerschärfseite). Meist ist die dunkle, graublaue Seite nur ein aufgeklebter Schiefer, zur Stabilisierung des eigentlichen Belg. Brockens, der meist gelblich ist. Solltest Du nicht ganz sicher sein, dann schau Dir mal im Web belgische Brocken an, bevor Du möglicherweise die falsche Seite abrichtest oder beklebst...

nur so dahingesagt, nichts für ungut!

Yettham
 
Könnte es sein, daß Du die Unter- mit der Oberseite verwechselst? Wenn sie vorne und hinten ansteigt, wie Du schreibst, so spricht dies für eine durch häufiges Schärfen eingearbeitete Höhlung (Abnutzung). Dann wäre Abrichten angesagt (Suchfunktion; Leos Messerschärfseite). Meist ist die dunkle, graublaue Seite nur ein aufgeklebter Schiefer, zur Stabilisierung des eigentlichen Belg. Brockens, der meist gelblich ist. Solltest Du nicht ganz sicher sein, dann schau Dir mal im Web belgische Brocken an, bevor Du möglicherweise die falsche Seite abrichtest oder beklebst...

nur so dahingesagt, nichts für ungut!

Yettham

Vielen Dank allen für die Antworten. Ich hab leider weder Schiefer zur Verfügung, noch eine Flex und leider keine Ahnung von Steinbearbeitung und keine Erfahrung mit Epoxidharz. Der Stein ist komplett hell sandfarben und unbenutzt. Ich hab ihn vor ca. 30 Jahren in dem örtlichen Waffengeschäft erstanden, aber beim Erwerb scheinbar nicht aufgepaßt und ihn irgendwie vergessen. Jetzt plane ich, ihn zu aktivieren. Ich mache gelegentlich kleinere Holzschnitzarbeiten. Geht nicht auch ein Keil aus Holz? Hab einiges vorrätig oder kann es beschaffen. Welchen Kleber nimmt man in diesem Fall?

Gruß
Gast01
 
Wenn Du´s über´s Herz bringst,
kannst Du auch mit Silikon aus der Kartusche arbeiten.

Einfach eine hinreichend dicke Schicht auf die Unterseite auftragen und auf Backpapier mit der Silikonseite nach unten nivellieren und aushärten lassen...
Dauert zwar ne Weile und sieht evtl. fragwürdig aus, ergibt aber nen superduper rutschfesten Stand Deines Brockens... :glgl:

Grüße,
Dom

Edit:
Sanjuro: Selbstverständlich muss das "Silikon" heißen, nur hakt desöfteren meine Tastatur und die Augen bemerken ein fehlendes I nicht immer...
 
Zuletzt bearbeitet:
..Geht nicht auch ein Keil aus Holz? Hab einiges vorrätig oder kann es beschaffen. Welchen Kleber nimmt man in diesem Fall?...

Geeigneter Kleber wäre UHU Plus Endfest 300

Alternativ, kannst Du den Stein auch in einen Holzklotz einlassen. (Ohne Verklebung)

stein-1-6388.jpg



Andreas
 
Meinen Belgier habe ich in ein Stück Holz eingeklebt.
Sieht gut aus und schützt den Stein, hab nur leider gerade kein Bild zur Hand.
 
.....Ich hab leider weder Schiefer zur Verfügung noch eine Flex und leider keine Ahnung von Steinbearbeitung und keine Erfahrung mit Epoxidharz. Der Stein ist komplett hell sandfarben und unbenutzt. Ich hab ihn vor ca. 30 Jahren in dem örtlichen Waffengeschäft erstanden... Geht nicht auch ein Keil aus Holz? Hab einiges vorrätig oder kann es beschaffen. Welchen Kleber nimmt man in diesem Fall?.....
Erfahrungen erwirbt man, indem man etwas macht.

Eine Flex könnte man leihen, Schiefer oder andere weiche Steine kann man mit wenig Mühe bekommen (beim Steinmetz gibt es Sandstein), der Umgang mit 2-Komponisten-Klebern ist auch für handwerklich abstinente Menschen erlernbar. Aber sei's drum, es soll ein Holzkeil sein! Der Belgische Brocken wird mit Wasser verwendet - man braucht nicht viel, weil der Stein kaum etwas aufnimmt. Dennoch könnte Wasser an den Holzkeil gelangen, was zum Aufquellen führen würde. Dagegen ist auch ein guter Epoxi-Kleber auf Dauer machtlos, er wird irgendwann seine Haftung aufgeben, falls Du nicht ein ziemlich wasserresistentes Tropenholz verwendest.

Da gefällt mir der Vorschlag von Gnilreh schon besser, falls man das 'Silkon' richtig als Silikon interpretiert. Das halte ich für eine gute Idee. Falls Du nun zum Baumarkt gehst, kaufe nicht nur eine Silikon-Kartusche (manchmal bekommt man auch kleine, die für Deinen Zweck sicher ausreichen würden), sondern auch das Bedienungshandstück ('Pistole') dazu.

Eine ebenso einfache und noch preisgünstigere Lösung ist nach wie vor mein Vorschlag, einen Fliesenkleber zu verwenden, und zwar ohne die Steinkeile. Das müsste klappen, wenn Du den Auftrag in mehreren Schichten machst und jedes Mal das Aushärten abwartest.

Wenn es ein guter Stein ist, und daran zweifle ich nicht, weil es die vor 30 Jahren noch gab, lohnt ein wenig Aufwand. So ein Stein ist ein stetiger Quell der Freude im Gebrauch!

Nur Mut!

Gruß

sanjuro
 
Jetzt hab ich schon ein paar Vorschläge. Vielen Dank allen dafür. Entschieden habe ich mich noch nicht. Mit der Flex müßte ich zunächst üben. Auf keinen Fall gehe ich damit gleich an den Belgischen Brocken heran. Ein kleiner Topf Fliesenkleber kostet im Baumarkt 8,-- EUR und ist viel zuviel für mich. Vielleicht probiere ich es zunächst mit einem Keil aus Königsholz - mal sehen.

Also nochmals vielen Dank!
Gast01
P.s. Sanjuro hab ich auf DVD - sowas Gutes gibts heute leider kaum noch.
 
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Hallo,
falls du noch nichts gemacht hast, hab ich auch noch einen Vorschlag.
Ich habe auch einen alten Stein zu hause, den mein Opa stark verschliffen hatte.
Eine seite ist gerade, die andere Buckelig.
Ich habe mir dann eine Holzunterlage ähnlich der von goldfinger gebastelt, nur nicht so aufwändig und die Unebenheiten am Stein auf einem in Schichten aufgetragenen und jeweils angedrückten Heißkleber-Bett ausgeglichen.
Dazu habe ich nach augenmaß Heißkleber hineinlaufen lassen, und dann solange dieser flüssig ist (bei der menge bis zu ein paar minuten) den stein so hineingedrückt/gehalten das eine daraufliegende Wasserwage gerade angezeigt hat.
Bei mir ließ sich der Stein danach relativ leicht vom Kleberbett lösen, der Kleber haftet aber sehr stark am Holz und verbleibt in der form. An manchen Stellen habe ich dann noch etwas Kleber als zweite Schicht aufgetragen und nochmals mit Wasserwage angedrückt.


Grüße,
Eisenbrenner
 
Es gibt auch immer noch gute Belgische Brocken. Ich habe ein paar davon.....
Dann herzlichen Glückwunsch!

Ich habe das vielleicht etwas verkürzt ausgedrückt. Was ich meinte, war die aktuelle Verknappung guter (reiner, wirksamer) Steine in 'fetten' Dimensionen. Die findet man heute kaum noch, die meisten Steine im Handel sind so dünn, dass sie auf Trägerplatten aufgeklebt werden müssen. Die Ursache dafür ist die Erschöpfung der Steinbrüche in den Ardennen. Zudem gab es früher auch qualitative Differenzierungen der Steine, deren Zusammensetzung innerhalb einer Fundstelle nicht gleich sein muss; der Granatanteil kann durchaus variieren. Bis zum WK II hatten die professionellen Benutzer (meist Handwerker) der Steine große praktische Erfahrung aus der täglichen Arbeit mit Klingen und scharfen Werkzeugen und konnten die Unterschiede erkennen.

Gelegentlich findet man antiquarisch noch große, hochwertige Steine aus Auflösungen alter Handwerksbetriebe (Schreiner, Schnitzer, Sattler, Schuster, Holzbildhauer usw.), die dann richtige 'Schätze' sein können.

Gruß

sanjuro
 
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