Belgischer Brocken

zorro_43

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Hi,
Also mal wieder schleifen:
Nachdem ich mir zu meinem Lansky noch einen Streichriemen zugelegt habe bin ich mit der Schärfe meiner Messer sehr zufrieden. So ein Riemen macht wirklich einen großen Unterschied!
Jetzt würde ich gerne anfangen freihändig zu Schleifen. Zum einen, weil der Lansky bei flexiblen Kochmessern aufgibt, zum andern weil es mich einfach Reizt, das ganze auch mal ohne "Krücke" hinzukriegen.
Ich weiß, das hier immer die japanischen Wassersteine 1000/6ooo empfohlen werden. Aber wie ist es mit Belgischem Brocken (zum Beispiel von Dick)?
Die feine Seite ist ja ähnlich fein wie bei dem Japaner. Ist sie auch so weich(=scharf)?
Ist die graue (Schiefer?) Seite auch zum Schärfen geeignet? Mit welcher Körnung könnte man Sie vergleichen?
Ein Naturstein ist mir irgendwie sympathischer und die Arkansas-Steine sollen ja so hart sein.

Zorro
 
Was spricht den gegen einen jap. Wasserstein bzw. welche Vorteile versprichst Du Dir beim belgischen Brocken? Zwar habe ich mit zweiterem keine Erfahrung, aber für den jap. Wasserstein spricht für mich einfach die hohe Abtragleistung bei gleichzeitig feinem Schliff und da kann ich mir nicht so recht vorstellen, daß ein belgischer Brocken hier mithalten kann. Kann mich aber auch täuschen.
 
Moin Zorro !

Ich hab zwar kein Datenblatt für den Brocken, aber die graue Seite scheint tatsächlich aus Schiefer zu sein.
Damit kannst Du den Grat abziehen oder die Schneide auf Hochglanz polieren, es ist sehr weich, bei unvorsichtigem Arbeiten damit, kann man sogar Material aus der grauen Seite rausschneiden.

Gruß Andreas/Luftauge
 
Hallo Zorro,
ich habe mir bei der Messermachermesse in Solingen den blauen Belgischen Brocken als Bankstein gekauft. Ich bin damit zufrieden. Einen groben und mittleren Wasserstein habe ich auch , allerdings keinen Japanischen. Der Abtrag ist bei dem Belgischen Brocken natürlich nicht so gross. Damit macht damit das Schärfen einfach mehr Spass als mit dem Wasserstein.
Die Schärfeergebnisse sind zwar noch nicht immer so wie ich mir das wünsche, aber das liegt an der Übung.
Der blaue Stein ist auch nicht so fein wie der gelbe. Trotzdem hat sich die Investition gelohnt.
Gruss
Roland
 
Hallo
Die dunkle Schicht beim Natürlichen Belg.Brocken ist nicht zum schleifen bzw. Abziehen gedacht. Es ist die Trägerschicht für das eigentliche Schleifmedium. Wohlgemerkt ich rede vom natürlich vorkommenden Brocken nicht vom künstlichen.
Gruß
Rolf
 
so hat mir das der nette belgier in frankfurt auch erklärt! zusätzlich gibt es jetzt wohl noch einen neuen, preiswerteren stein. der sieht so aus, wie die trägerschicht vom brocken, ist aber schleifgeeignet.
 
Jo, danke erst mal.
@ HankEr: Große Vorteile hab ich mir nicht versprochen. Ich hab eben gedacht: Wenn die helle Seite ne ähnliche Körnung und Härte hat wie der japanische und die dunkle Seite würde sich zum vorschleifen Eignen- dann nehm ich doch lieber einen natürlichen, europäischen Stein als einen künstlichen Japaner.

Aber da ich ja hier gelernt habe, daß die Schieferseite nicht zum Schleifen gedacht ist und ich wegen der Kosten einen kombinierten Stein haben will, werde ich wohl den japanischen 1000/6000er Stein nehmen.

Zorro
 
Also ich bin sehr zufrieden mit meinem Wasserstein (ja, der 1000/6000 von Dick ...).

Spasseshalber habe ich auf der IMA einen Brocken gekauft und ein bisschen damit rumprobiert. Der Abtrag ist sicher geringer, aber scharf nacht er die Messer auch.

Ich kanns nicht recht erklaeren, aber das Schaerfen mit dem Wasserstein macht mir viel mehr Spass. Gefuehlssache.

-Walter
 
belgische Schleifsteine

Hallo Zorro_43!

Zu den belgischen Steinen sei auch noch gesagt, dass sie in brauchbaren Längen ganz schön teuer sind, zumindest die feinen (gelben) belgischen.

Die Aussagen, die der Belgier auf der Messe in Solingen über den belgischen (violetten) Stein gemacht hat kann ich nicht unbedingt bestätigen.
Die Aussagen waren :
1) Durch die runden Schleifpartikel (Novaculite, wenn ich mich nicht täusche) entsteht kein Grat beim Schleifen.
2) Der Stein arbeitet schneller als ein japanischer Wasserstein.

zu 1) es entsteht durchaus ein Grat beim Schleifen und ich kan nicht sagen, dass er kleiner ist als bei einem japanischen Wasserstein.
zu 2) Wahrscheinlich war das darauf bezogen, dass man den Stein nicht 10 Minuten vorher wässern muss, wie die japanischen Steine. Die Abtragsleistung bei gleicher Feinheit ist meiner Meinung nach nicht größer.

Das soll aber nicht heißen, dass ich mit dem Stein unzufrieden bin :

Ich habe zwei violette Steine, einen Formstein und einen Bankstein. Mit dem Formstein kann man ganz gut Wellenschliffe schärfen. Und da der Stein kaum Wasser aufnimmt, ist er nachher schnell wieder trocken. Man kann ihn dann gut wieder wegpacken, ohne sich über Schimmel in der Verpackung zu sorgen.

Dann mal bis zum Schmiedetreffen am Freitag, es grüßt Dich der Leo.
 
Hallo

auch ich habe mir in Frankfurt einen mitgenommen - bin sehr zufrieden
damit. Den Grundschliff mach ich mit der Tormek (jedoch Eigenbau) und
den Fertigschliff mit dem belgischen Brocken (wie in Frankfurt vorgeführt) . Dies ergibt eine super scharfe Sache !!

Gruß Uli
 
Re: belgische Schleifsteine

Original geschrieben von Leonardo75
2) Wahrscheinlich war das darauf bezogen, dass man den Stein nicht 10 Minuten vorher wässern muss, wie die japanischen Steine. Die Abtragsleistung bei gleicher Feinheit ist meiner Meinung nach nicht größer.[/B]

Aaalso - meine Wassersteine halte ich immer im feuchten Medium, was auch so empfolen wird, damit sich die Poren der Steine bei häufigem austrocknen nich mit unerwünschten Kristalistionsprodukten zusetzen. Tip: häufiger mal das Wasser wechseln *g*
Ansonsten habe ich die Erfahrung gemacht, daß ich einige Klingen lieber auf dem Brocken bearbeite, andere scheinen auf diesen oder jenen Wasserstein besser zu reagieren, ohne daß ich nun behaupten könnte, zu wissen, woran das liegt. Scharf(!) sind sie anschließend immer.
Und wenn man ein neues Messer in die Hand bekommt (Ausnahmen und Customs mal außen vor) ist ja eh nur angedeutet, wo später mal die Schneide hin soll...;)
 
zu schleifsteinen....

hi !

hab mir neulich auch nen brocken gekauft, und naja, ist so ganz nett zum arbeiten, für das grobe vorschruppen einer klinge (ich schmiede die klingen) und dafür ist der brocken nicht schlecht. für die feinarbeiten nehme ich jedoch andere schleifsteine, die eher aus der richtung der werkzeugmacher kommen (künstliche steine).

eine gute adresse ist dabei die firma LERBS in Seckenhausen / Bremen, die haben ne nette auswahl an schleifmaterial.

meine schleifsteine gibt es als vierkant oder dreikantstangen, was sie recht gut zu handeln macht...

vielleicht ein guter tipp mal so ?!?!?

lutz
 
Jetzt frage ich mich aber, was Du Dir da gekauft hast. Der Belgische Brocken mit einer Körnung von jenseits 1000 und einem Abtrag von fast 0 kann es jedenfalls nicht sein, wenn Du ihn zum Vorschruppen benutzen kannst.
 
*mal mitleidig zu seinem Brocken rüberschaut und ob des Gedankens an eine so grausame Mißhandlung in Tränen ausbricht*:angst:
 
Hallo Messerschärfer!

@Lutz:
Meinen beiden Vorrednern kann ich mich nur anschließen. Der belgische Brocken ist ein sehr feiner Naturstein. Die blaue Variante wird in der Körnung mit ca. 4000 angesetzt, die gelbliche mit 6000 bis 8000. Zum Vorschruppen eignet sich der belgische Brocken also eigentlich weniger.
Wenn Du mal einen echten gelben belgischen Brocken oder einen 6000'er japanischen Wasserstein gelauft hast, dann wird Dich die Feinheit des Schliffes sicherlich positiv überraschen.

Die Steine, die Du Dir sonst noch gekauft hast, scheinen Formsteine zu sein. Mir gefallen die großen flachen Banksteine zum Freihandschärfen besser. Die lassen sich bei geraden Schneiden meiner Meinung nach einfach besser handhaben.

@cearbhallain:
Hast schon recht, es wäre besser die japanischen Wassersteine immer im Wasser liegen zu haben, aber in meiner Studentenbude (16qm) muss auch noch mein Bett, meine Küche, mein Arbeitsplatz und meine Messerwerkstatt Platz finden, da verpacke ich die Schleifsteine bei Nichtgebrauch doch ein wenig um Platz zu sparen.

Gruß Leo.
 
Original geschrieben von Leonardo75
... aber in meiner Studentenbude (16qm) muss auch noch mein Bett, meine Küche, mein Arbeitsplatz und meine Messerwerkstatt Platz finden, da verpacke ich die Schleifsteine bei Nichtgebrauch doch ein wenig um Platz zu sparen. ...

Ich habe da eine akzeptable Lösung für mich gefunden: Eine Plastikwanne, wie sie in der Industrie zum versenden von Gütern verwendet wird. Ca. 40 x 55 x 20 mit Deckel. Darin eingebaut ein stabiles Holzgestell, auf das ich die Steine zum Arbeiten legen kann. Ansonsten habe ich die 4 meistgebrauchten Steine immer im Wasser in der Wanne liegen. Wenn sie grade nicht gebraucht werden, verschwindet die Wanne irgendwo drunter. Die Wanne ist groß genug, um auch längere Klingen ohne Überschwemmung schleifen zu können.
 
Oder ein Lochblech als "Sieb", das man etwas an den Kanten umbiegt, damit sich Abrieb und Schmutz am Boden absetzt, so bleiben die Steine auf Dauer etwas sauberer, ich habe meine (auser den Brocken) in Petroleum liegen.

Gruß Andreas/L
 
Hm - das mit dem Lochblech werde ich mir mal überlegen (in den Voräten sucht) - aber ich bin eher skeptisch, weil ich festgestellt habe, daß der Abrieb so fein ist, daß er sich als Schwebestoff recht lange im Wasser hält und dann auch überall festsetzt. Deshalb wechsele ich auch häufig das Wasser.
 
hi leo!

neeee... , da haste was falsch verstanden... (oder ich mich blöd ausgedrückt :ack: )

ich hab eigentlich nur recht grobe brocken (läuft unter der bezeichnung) und ist aber ein künstlicher "stein". von diesen hab ich dann auch nen ganzen batzen... in verschiedenen körnungen eben

der rest meiner "steine" ist eben auch normal für werkzeugstahl zum schärfen und abziehen...
 
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