Vorweg die Rohkost:
BM Dejavoo:
Stahl: S30V
Linerlock
Klingenlänge: 100 mm
Klingenstärke: 3 mm
Flachschliff
Gesamtlänge offen: 230 mm
Gesamtlänge geschlossen: 130 mm
Linerstärke: 1,5 mm
Griffstärke (dickste Stelle mit Clip): 20 mm
Griffstärke (dünnste Stelle): 15 mm
Bronzewasher
Spyderhole-Durchmesser: 13 mm
Gewicht: 118 g
Nur Tip-Down für Rechtshänder
"Lowrider"-Clip
Spyderco Endura 4:
Stahl: VG-10
Backlock
Klingenlänge: 95 mm
Klingenstärke: 3 mm
leicht balliger Flachschliff
Gesamtlänge offen: 220 mm
Gesamtlänge geschlossen: 125 mm
Griffstärke (dickste Stelle mit Clip): 15 mm
Griffstärke (dünnste Stelle): 11 mm
Bronzewasher
Spyderhole-Durchmesser: 13 mm
Gewicht: 110 g
Tip-Up/Down sowie Rechts- oder Linkshänder
Der große Schönling (das Benchmade Dejavoo):
Die Verarbeitung könnte in dieser Preisklasse etwas besser sein: (Rasier)Scharfe Klinge, dafür aber nicht sauber geschliffen (Grat und minimaler "Wellenschliff"-Charakter); G10-Beschalung und Stahl/Titanplatinen sind nicht überall bündig (Bereich Klingenachse bzw. Messerkopf); unpassender Plastik-Backspacer.
Das Dejavoo ist ein leicht zu öffnender Linerlock - der Detend hält die Klinge nur geringfügig im geschlossenen Zustand fest. Dafür gibt es einen butterweichen Klingengang. Aus geschlossenem Zustand lässt sich die Klinge mit einer leichten "Schleuderbewegung" bzw. einem leichten Schlag mit dem Unterarm gegen den Oberschenkel öffnen. Der (Titan)Liner verriegelt sauber im 1. Drittel - weder wandert der Liner bei Belastung noch gibt es Klingenspiel.
Die G10-Schalen wirken hochwertig, haben eine angenehme Struktur - insgesamt ist die Griffform leicht bauchig, liegt dadurch sicher in der Hand und wirkt dabei noch angenehm Schlank. Verschraubt sind die Schalen am Griffende (zwei 6er Torx), ein (kleines) Lanyard-Hole (ca. 4 mm Durchmesser) gibt es auch noch; als weitere Verbindung zwischen den beiden Hälften ist nur noch die Klingenachse vorhanden.
Das große Dejavoo hat sich (nachdem ich 3 Monate darauf warten musste) bei mir im Alltag als EDC durchaus bewährt: Neben dem klasse Design haben mich die Haptik und die Schneideigenschaften überzeugt. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob mir ein 13cm-Messer in die Hand passt (Handschuhgröße 8,5). Aber das tut es ohne Probleme.
Der durchgehende Flachschliff in Kombination mit der großen Klinge haben sich als wirklich praktisch erwiesen: Brötchen in einem Zug zerteilen, saubere Schnitte durch alles Erdenkliche (die üblichen Verdächtigen: Papier und Karton hier, ein Gummischlauch da, etwas Plastikverpackung, etc.) und eine wunderbare Spitze für Kleinstarbeiten.
Durch den Clip sitzt das Messer (leider nur Tip-Down) tief in der Tasche und lässt sich nicht immer ganz leicht dazu überreden die Hosentasche zu verlassen. Etwas mehr Spannung könnte der Clip auch haben. Weiterer Kritikpunkt ist, dass man mit dem Daumen beim Öffnen der Klinge an den Griff anschlägt - und so etwas die Kontrolle über das Öffnen verliert. Kein tragisches Problem, denn man gewöhnt sich schnell daran und im Verbund mit dem schönen Klingengang ist das Messer geöffnet, bevor das ein ernstahftes Problemen werden kann.
Das Design ist mMn erstklassig (Bob Lum eben) und trifft vollkommen meinen Geschmack - Benchmade müsste nur DRINGEND am Plastik-Backspacer nachbessern. Ansonsten ist das Dejavoo ein wunderschönes Messer für den Alltag, dass sich zwar bestimmt nicht vor harten Aufgaben schäut (der Liner könnte etwas stärker dimensioniert sein - 2 mm wären klasse), bei mir aber nicht dafür wird herhalten müssen - dafür ist es mir zu "Gentleman"-like.
Anmerkung noch: Benchmade versteht es eindeutig besser als Spyderco "Spyderholes" zu machen - hier siegt in Hinsicht auf Verarbeiung eindeutig das Benchmade!
Das flache Arbeitstier (das Spyderco Endura 4)
Über die Verarbeitung, die einzelnen Elemente und Besonderheiten wurde schon anderswo geschrieben - also nur kurz einige Infos zu den vorhandenen Modifikationen um einen Vergleich zwischen Dejavoo und Endura zu rechtfertigen:
Dieses Endura hat einen durchgehenden, leicht balligen Flachschliff von Jürgen Schanz erhalten - ebenso einen massiven Backspacer aus Metall um Stabilität und Wertig etwas zu erhöhen. Im Zuge meine Umzuges vor knapp 4 Wochen ist mir 1 mm Spitze verloren gegangen - dementsprechend seltsam sieht nun die Klinge aus (provisorisch "repariert" bevor des mal wieder generalüberholt wird).
Preislich gesehen bewegen sich Dejavoo und Endura 4 nach diesen Modifikationen fast auf gleichem Niveau (mit leichtem Vorteil für das Endura) - auch, wenn die Materialien sehr unterschiedlich sind.
Und somit also zum kurzen Vergleich der beiden (so unterschiedlichen) Messer:
Das Dejavoo punktet ganz klar mit der etwas besseren Verarbeitung, den wertigeren Materialien und der großen Klinge. (Dejavoo: G10, Titanliner auf Lock-Seite, 10 cm Klinge; Endura: FRN, eingelegte Stahlliner, 9,5 cm Klinge)
Das Endura bietet hierfür den mMn besseren Lock für härtere Arbeiten, ist deutlich flacher, trägt nicht so dick auf und bietet alle 4 Tragemöglichkeiten! Das zur Schneide hin sehr dünn ausgeschliffene Endura geht durch alles wie Butter - das Dejavoo liegt ungefähr auf gleichem Niveau. Die zwei unterschiedlichen Locks führen auch zu gänzlich anderem Öffnungsverhalten: Während beim Dejavoo kaum Widerstand vorhanden ist, muss man beim Endura ständig gegen den auf die Klingenwurzel drückenden Backlock ankämpfen - ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Kurzes Fazit:
Im Grunde wurden hier Äpfel mit Birnen verglichen und es ist abzuwarten, wann (überhaupt?! - PETER!?!?!) das Endura mit G10 auf den Markt kommt - eventuell wäre dann ein neuer Vergleich sinnvoll. Oder jemand schenkt mir ein Mili und ich schreibe alles noch einmal
Für mich steht jedenfalls fest, dass das Dejavoo das EDC für den Uni- und Laboralltag ist; das Endura bekommt eine Ruhepause bis es wieder etwas zu arbeiten gibt (z.B. Partyvorbereitungen / Umzüge, etc.), denn da fühlt es sich richtig wohl - und ich fühle mich dann dort auch nur mit dem Endura richtig wohl; bestimmt nicht mit dem Dejavoo. Der Spitzenverlust am Endura stört mich nicht weiter - etwas runtergeschliffen ist sie nun stabiler als vorher - und als User kann das nur von Vorteil sein!
BM Dejavoo:
Stahl: S30V
Linerlock
Klingenlänge: 100 mm
Klingenstärke: 3 mm
Flachschliff
Gesamtlänge offen: 230 mm
Gesamtlänge geschlossen: 130 mm
Linerstärke: 1,5 mm
Griffstärke (dickste Stelle mit Clip): 20 mm
Griffstärke (dünnste Stelle): 15 mm
Bronzewasher
Spyderhole-Durchmesser: 13 mm
Gewicht: 118 g
Nur Tip-Down für Rechtshänder
"Lowrider"-Clip
Spyderco Endura 4:
Stahl: VG-10
Backlock
Klingenlänge: 95 mm
Klingenstärke: 3 mm
leicht balliger Flachschliff
Gesamtlänge offen: 220 mm
Gesamtlänge geschlossen: 125 mm
Griffstärke (dickste Stelle mit Clip): 15 mm
Griffstärke (dünnste Stelle): 11 mm
Bronzewasher
Spyderhole-Durchmesser: 13 mm
Gewicht: 110 g
Tip-Up/Down sowie Rechts- oder Linkshänder
Der große Schönling (das Benchmade Dejavoo):
Die Verarbeitung könnte in dieser Preisklasse etwas besser sein: (Rasier)Scharfe Klinge, dafür aber nicht sauber geschliffen (Grat und minimaler "Wellenschliff"-Charakter); G10-Beschalung und Stahl/Titanplatinen sind nicht überall bündig (Bereich Klingenachse bzw. Messerkopf); unpassender Plastik-Backspacer.
Das Dejavoo ist ein leicht zu öffnender Linerlock - der Detend hält die Klinge nur geringfügig im geschlossenen Zustand fest. Dafür gibt es einen butterweichen Klingengang. Aus geschlossenem Zustand lässt sich die Klinge mit einer leichten "Schleuderbewegung" bzw. einem leichten Schlag mit dem Unterarm gegen den Oberschenkel öffnen. Der (Titan)Liner verriegelt sauber im 1. Drittel - weder wandert der Liner bei Belastung noch gibt es Klingenspiel.
Die G10-Schalen wirken hochwertig, haben eine angenehme Struktur - insgesamt ist die Griffform leicht bauchig, liegt dadurch sicher in der Hand und wirkt dabei noch angenehm Schlank. Verschraubt sind die Schalen am Griffende (zwei 6er Torx), ein (kleines) Lanyard-Hole (ca. 4 mm Durchmesser) gibt es auch noch; als weitere Verbindung zwischen den beiden Hälften ist nur noch die Klingenachse vorhanden.
Das große Dejavoo hat sich (nachdem ich 3 Monate darauf warten musste) bei mir im Alltag als EDC durchaus bewährt: Neben dem klasse Design haben mich die Haptik und die Schneideigenschaften überzeugt. Anfangs war ich etwas skeptisch, ob mir ein 13cm-Messer in die Hand passt (Handschuhgröße 8,5). Aber das tut es ohne Probleme.
Der durchgehende Flachschliff in Kombination mit der großen Klinge haben sich als wirklich praktisch erwiesen: Brötchen in einem Zug zerteilen, saubere Schnitte durch alles Erdenkliche (die üblichen Verdächtigen: Papier und Karton hier, ein Gummischlauch da, etwas Plastikverpackung, etc.) und eine wunderbare Spitze für Kleinstarbeiten.
Durch den Clip sitzt das Messer (leider nur Tip-Down) tief in der Tasche und lässt sich nicht immer ganz leicht dazu überreden die Hosentasche zu verlassen. Etwas mehr Spannung könnte der Clip auch haben. Weiterer Kritikpunkt ist, dass man mit dem Daumen beim Öffnen der Klinge an den Griff anschlägt - und so etwas die Kontrolle über das Öffnen verliert. Kein tragisches Problem, denn man gewöhnt sich schnell daran und im Verbund mit dem schönen Klingengang ist das Messer geöffnet, bevor das ein ernstahftes Problemen werden kann.
Das Design ist mMn erstklassig (Bob Lum eben) und trifft vollkommen meinen Geschmack - Benchmade müsste nur DRINGEND am Plastik-Backspacer nachbessern. Ansonsten ist das Dejavoo ein wunderschönes Messer für den Alltag, dass sich zwar bestimmt nicht vor harten Aufgaben schäut (der Liner könnte etwas stärker dimensioniert sein - 2 mm wären klasse), bei mir aber nicht dafür wird herhalten müssen - dafür ist es mir zu "Gentleman"-like.
Anmerkung noch: Benchmade versteht es eindeutig besser als Spyderco "Spyderholes" zu machen - hier siegt in Hinsicht auf Verarbeiung eindeutig das Benchmade!
Das flache Arbeitstier (das Spyderco Endura 4)
Über die Verarbeitung, die einzelnen Elemente und Besonderheiten wurde schon anderswo geschrieben - also nur kurz einige Infos zu den vorhandenen Modifikationen um einen Vergleich zwischen Dejavoo und Endura zu rechtfertigen:
Dieses Endura hat einen durchgehenden, leicht balligen Flachschliff von Jürgen Schanz erhalten - ebenso einen massiven Backspacer aus Metall um Stabilität und Wertig etwas zu erhöhen. Im Zuge meine Umzuges vor knapp 4 Wochen ist mir 1 mm Spitze verloren gegangen - dementsprechend seltsam sieht nun die Klinge aus (provisorisch "repariert" bevor des mal wieder generalüberholt wird).
Preislich gesehen bewegen sich Dejavoo und Endura 4 nach diesen Modifikationen fast auf gleichem Niveau (mit leichtem Vorteil für das Endura) - auch, wenn die Materialien sehr unterschiedlich sind.
Und somit also zum kurzen Vergleich der beiden (so unterschiedlichen) Messer:
Das Dejavoo punktet ganz klar mit der etwas besseren Verarbeitung, den wertigeren Materialien und der großen Klinge. (Dejavoo: G10, Titanliner auf Lock-Seite, 10 cm Klinge; Endura: FRN, eingelegte Stahlliner, 9,5 cm Klinge)
Das Endura bietet hierfür den mMn besseren Lock für härtere Arbeiten, ist deutlich flacher, trägt nicht so dick auf und bietet alle 4 Tragemöglichkeiten! Das zur Schneide hin sehr dünn ausgeschliffene Endura geht durch alles wie Butter - das Dejavoo liegt ungefähr auf gleichem Niveau. Die zwei unterschiedlichen Locks führen auch zu gänzlich anderem Öffnungsverhalten: Während beim Dejavoo kaum Widerstand vorhanden ist, muss man beim Endura ständig gegen den auf die Klingenwurzel drückenden Backlock ankämpfen - ein Unterschied wie Tag und Nacht!
Kurzes Fazit:
Im Grunde wurden hier Äpfel mit Birnen verglichen und es ist abzuwarten, wann (überhaupt?! - PETER!?!?!) das Endura mit G10 auf den Markt kommt - eventuell wäre dann ein neuer Vergleich sinnvoll. Oder jemand schenkt mir ein Mili und ich schreibe alles noch einmal
Für mich steht jedenfalls fest, dass das Dejavoo das EDC für den Uni- und Laboralltag ist; das Endura bekommt eine Ruhepause bis es wieder etwas zu arbeiten gibt (z.B. Partyvorbereitungen / Umzüge, etc.), denn da fühlt es sich richtig wohl - und ich fühle mich dann dort auch nur mit dem Endura richtig wohl; bestimmt nicht mit dem Dejavoo. Der Spitzenverlust am Endura stört mich nicht weiter - etwas runtergeschliffen ist sie nun stabiler als vorher - und als User kann das nur von Vorteil sein!
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