Benötige paar Tipps zum schärfen auf Wasserstein

So ich grab mal den alten Thread aus...


Hab mir nun den Cerax 1000/3000 zugelegt und die Polierpasten (mittel und fein) von Dick.

Allerdings hab ich noch Schwierigkeiten beim Schleifen...

Denn nach dem 1000er geht das Messer deutlich besser durch ne Tomate, wenn ich es nur ganz am ende des Griffs halte und drüber fahre.
Auch Papier-Test ist 1000er genauso scharf wie nach 3000er oder polieren.

Ich hab eigentlich beim 3000er wie auch beim 1000er eine nach der anderen Seiten geschliffen bis Grat zu spüren war usw. (Wie oben schon beschreiben)
Ich hab auch gesehen, dass die Klinge gleich richtig spiegelnd wurde und auch, dass ich leicht ballig geschliffen hab. Aber ich denk ganz leicht ballig zu schleifen ist normal von Hand...
Aber danach war halt einfach keine Steigerung der Schärfe spürbar (Rasieren genausowenig wie nach 1000er)

Und nach der Polierpaste war eigentlich garkein Unterschied außer, dass es dann Papier fast garnichtmehr geschnitten hat. Also wenns mal drin war gings aber das Messer blieb an der Papierkante hängen...

Und abgezogen hab ich mit der grünen (fein) Polierpaste von Dick auf Papier aufgetragen...


Kann man anhand meiner Angaben vielleicht eine Ferndiagnose stellen woran es liegen könnte, dass ich nach dem 1000er keine wirkliche Besserung mehr feststellen kann?
Vor allem würd ich sehr gernd das heiß ersehnte rasieren hinbekommen :D
 
Guten Tag eselhund,
wenn dein Messer ein Stück Zeitungspapier in Streifen schneidet, dann rasiert es auch, aber vielleicht gehen mir ja auch so die Haare aus.

Die Vorschläge meiner Vorredner beinhalten eigentlich alles was man wissen muss um dieses Rasieren endlich hinzubekommen.

Ich sehe allerdings ein Problem in einer ganz anderen Richtung. Nicht jeder Stein schärft jedes Messer, manche schleifen diese Klingen gut, die anderen eben die anderen Klingen.
Leider gibt es nicht den "Passaufalleklingenstein". Man muß oft ausprobieren welcher greift und welcher nicht.

Ich laufe jetzt nicht Gefahr mich zu wiederholen, ich wiederhole mich. Grundvorrasusetzung für eine gute Schneide ist ein solider Grundschliff, nur wenn dieser vorhanden ist, dann ist es möglich die Schneide auf jede gewünschte Schärfe zu bringen.
Danach ist es auch egal ob ich bei 3000er Körnung aufhöre und dann das Abziehleder benutze oder noch feiner schleife.
Das ganz feine Schleifen, das eigentlich als Honen bezeichnet wird, ist für Küchenmesser gar nicht nötig. Ich will es hier nicht mies machen, wer es machen will soll es tun, es macht ja wie bereits gesagt wurde auch Spaß. Aber wenn ich Honen höre, dann denke ich immer an Schneiden von Werkzeugklingen usw.

Normalerweise müßte nach einem Grundschliff der 1000er und dann ein 3000er Stein ausreichen. Wenn ich dann die Schneide über Leder abziehe muß sie rasieren.

Das Leder wäre natürlich am besten, wie Herr Landes schon einmal anführte, ein Stück Juchtenleder, aber einfacher aufzutreiben ist ein Stück Rindsleder.

Davon kann man ein Stück passend abschneiden, es auf ein Stück Hartholzleiste kleben und dann kann es losgehen.

Achso, die Doktorarbeit über Streichpaste, habe ich beim Rasieren einmal früher benutzt, dann durch Ballistol ersetzt, geht bis heute, obwohl ich mich nicht mehr rasiere.
Ich glaube Olivenöl würde auch gehen, zur Not gehts auch trocken.
Hoffentlich habe ich jetzt gegen kein Sakrileg verstoßen oder die Gewerkschaft der Streichriemenpastenhersteller verärgert.

Oder Du machst es wie früher als mit japanischen Steinen nur japanische Klingen geschärft worden sind. Zuerst wird ein einheimischer Sandstein für einen Grundschliff benutzt, dann folgt der gute alte belgische Brocken und dann das Leder. Früher wurden auch Skalpelle so geschärft.

Früher hatte man mit dem Schärfen einfach keine Probleme, ging auch.

Viele Grüße
Roman M.
 
Fast etwas OT zum Rasieren:

Habe eine ballige Klinge entsprechend der Mousepad Methode über 1500er bis 5000er Schleifpapier gezogen und zur Krönung auf einem Lederriemen abgezogen.
Hinterher war sie schön blank... nur rasiert hat sie meine (!) offenbar zu feinen Unterarmhaare nicht :glgl:
... dafür hat das ein Freund an seinem borstigen Unterarm mit der selben Klinge einigermaßen hinbekommen.

Fazit: Ich habe keine Norm-Unterarm-Behaarung! :p
 
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Nochmal guten Tag,
der Beitrag von bötchen hat mich dazu hinreißen lassen noch etwas hier schriftlich zu fixieren, obwohl von den Vorrednern und meiner bescheidenen Wenigkeit schon das Wichtigste gesagt wurde.

Ich habe vor dem Ergreifen meines Berufs in einer Fellgerberei gearbeitet. Dort hat man naturgegeben mit vielen Werkzeugen zu tun die einer erheblichen Schärfe bedürfen.

Leider war die Auswahl der Schleifsteine begrenzt auf cirka ein Dutzend, einige davon waren schon tief eingeschliffen und die Kanten waren gebrochen. Nur am Rande, es gab auch vier separat gelagerte Belgische Brocken in 60 cm Länge, sie wären heute fast unbezahlbar.

Das Verfahren des Schleifens war sehr einfach, man benutzte meist einen groben Stein zum Vorschliff und einen nicht zu groben Stein zum eigentlichen Schleifen der Klinge bevor die Brocken in den Einsatz kamen.

Der zweite Schleifschritt war eigentlich der wichtigste, es wurde während des Schleifvorgangs mit immer weniger Druck geschliffen, so erhielt man eine Schneide mit der das Abrasieren der Haare am Unterarm (falls noch vorhanden, dort hatte keiner mehr Haare am Unterarm) schon fast möglich war. Der letzte Abzug an einem Brocken war nur noch Zugabe, danach spritzten auch die weichen Unterarmhaare eines siebzehnjährigen Gerbergehilfen von den Unterarmen.

Es ist interessant manchmal sich an solche Sachen zu erinnern, was mir aber am besten in Erinnerung ist, es ist sozusagen auf eine der Gedächtnisplatten tief vom Meister eingraviert worden, keiner der dort arbeitete konnte ein größeres Vergehen begehen als mit einem der Arbeitsmesser eine Paketschnur zu schneiden. Für diese Zwecke war ein gesondertes Messer zuständig.

Ich denke, wenn man sich nur genug in die Materie des Schleifens einarbeitet werden die Ergebnisse immer besser. Es ist eben beim Schleifen wie mit allen handwerklichen Tätigkeiten, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und man darf sich nicht entmutigen lassen.

Viele Grüße
Roman M.
 
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