Bericht Nakagoshi Hocho Sashimi

suntravel

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Heute möchte ich ein preiswertes großes Sashimi vorstellen:

Gesamtlänge 420mm
Klingenlänge 270mm
Klingenstärke 4,9mm
Zweilagenstahl Schneidlage weißer Papierstahl HRC 61
Anschliff rechts, gibt's aber auch für Linkshänder
Griff aus weißer Magnolie
von Satoshi Nakagoshi auf der Insel Shikoku handgeschmiedet

Für knapp 100€ hier erhältlich:
http://www.mehr-als-werkzeug.de/product/719474/Nakagoshi-Hocho-Sashimi-Fischmesser.htm

Für den kleinen Preis darf man kein perfekt verarbeiteten Augenschmeichler erwarten, aber ein ordentliches Werkzeug,
was es aus meiner Sicht auch ist.

Hatte erst überlegt mir das Sashimi von Arata Hocho zu kaufen nach den guten Erfahrungen mit dem Santoku.
Das Arata spricht mich optisch auch mehr an, aber ich wollte ein möglichst langes Messer und einen einseitigen Anschliff
mal ausprobieren.

Mit der dicken Klinge und 210g hat man schon das Gefühl ein kleines Küchenschwert zu halten.
Der Griff ist auch für große Hände ordentlich dimensioniert und es kommt sehr scharf aus dem schönen
goldenen Karton, aber nicht optimal scharf.

Schärfen ist bei dem Anschilff schon ein längeres Projekt verglichen mit dünnen beidseitigen Messern,
aber was sich da erreichen lässt ist echt beeindruckend.
Bei den Fotos nur einmal ganz leicht an die Klinge mit dem Finger gekommen und schon kommt Blut :D

Der Hohlschliff der Rückseite ist nicht ganz perfekt gleichmäßig, tut der Funktion aber keinen Abbruch.
Die Klinge ist aber dafür bei meinem Exemplar perfekt gerade.

Neben großen Fischen filetieren, was einfach perfekt ohne Kraftaufwand und säbeln mit einer Bewegung geht,
nutze ich es auch um dicken Braten äußerst sauber mit einem Strich in Scheiben zu teilen, und um
frischen Pansen, der doch sehr wiederstandsfähig ist für meine Hunde zu teilen.

Hartes Schnittgut wie Möhren würde es aufgrund der dicken Klinge wohl eher spalten, hab ich aber nie probiert,
ist auch nicht dafür gedacht.

Aber alles was weich ist und mit einem einzigen sauberen Strich getrennt werden sollte erledigt es mit Bravour.

Der Steckerl sitzt ohne Lücke im Griff, die Kehle ist roh unbearbeitet.

Die Zwinge ist einen Hauch kleiner als der Griff und es ist daher im Übergang eine kleine Stufe.

Die Schneidfase war im Auslieferungszustand sauber längs geschliffen, was man auf den Fotos aber nicht mehr sieht,
ich habs nur auf gute Schärfe geschliffen aber nicht komplett fein auspoliert.

Mit etwas mehr Geduld könnte man aus dem Messer auch einen optischen Leckerbissen herstellen,
mir reicht aber der einwandfreie Gebrauchswert, den es für meine Zwecke sehr gut erfüllt.

Der Schneidwinkel ist 12° und wird da einseitig auch nicht verdoppelt, von daher sollte, falls man
nicht nur ohne Unterlage filetieren will, das Schneidbrett schon aus weichem Hirnholz sein
und der Kraftaufwand gut kontrolliert werden, dann hält es die extreme Schärfe sehr lange.

Also einen Vergleich mit einem Skalpell braucht man mit dem Ding nicht zu scheuen... ;-)

Gruß

Uwe



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Hallo zusammen,

auf der Suche nach einem einseitig geschliffenen Messer mit Shirogami-Schneidlage bin ich ebenfalls auf das Yanagiba (DICTUM nennt es Sashimi) von Nakagoshi gestoßen. Ich konnte es mir im DICTUM-Shop in Metten auch mal in natura ansehen und habe es dann auch gleich mitgenommen - für m.M.n. unglaublich günstige 89 EUR :staun: - eigentlich zu wenig für eine in einem Familienbetrieb handgeschmiedete 27 cm Zweilagenstahl-Klinge :irre:.

Die Klinge ist perfekt gerade und der Anschliff war sehr sauber, nur nicht ganz auf null und für meinen Geschmack etwas zu grob gefinished. Ich habe es dann mit dem Chosera 400 erst auf null geschärft (da ging schon eine gute Stunde drauf) und dann über Chosera 1.000 und 5.000 poliert und auf meinem Honyama abgeschlossen:





Jetzt muss ich nur noch den Griff etwas überarbeiten (die Lackierung 'runter und schön einölen) und dann passt's :D.

Ach ja, schneiden tut's jetzt natürlich auch wie der Teufel :teuflisch ;).

LG
Jörg

P.S. Die Klinge ist bei meinem Exemplar übrigens "nur" ca. 4,1 mm dick.
 
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