Bericht zu Hazard 4 Evac Watson und Kershaw Emerson CQC 8K Tanto

Rorrepieler

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Dann fang ich wohl mal an....

Zunächst einmal ein Herzlichen Dank an Pitter für das Organisieren von diesem PA und an toolshop.de für das Bereitstellen der Artikel!!
Es hat wie immer Spaß und hat natürlich auch Appetit auf mehr gemacht!!

Ich verzichte auf eine 2-wöchige Probezeit, da ich in der kommenden Woche zeitlich sehr eingeschränkt bin und beende die Testzeit somit freiwillig schon nach einer Woche, um keine Verzögerungen beim PA verantworten zu müssen.
Die Nachfolgenden wird es vllt freuen… :D

Meine Beurteilung werde ich bei zwei Objekten natürlich auch entsprechend aufteilen:


Beginnen werde ich mit dem Kershaw Emerson CQC 8K Tanto

Allgemeines:

Technischen Daten:
Gesamtlänge Messer: 20,6 cm
Klingenlänge: 9 cm
Klingendicke: 3 mm
Material: 8Cr13MoV
Klingenform: Tanto

Die Reihe, zu der das CQC-8K gehört, entstammt einer Zusammenarbeit zwischen Kershaw, wie Zero Tolerance auch ein US-Ableger vom japanischen KAI-Konzern, und Emerson Knives.
Sie enthält mehrere Modelle, die jetzt neu auf den Markt kommen sind und auch schon vor kurzem in der Ausgabe 03/2014 vom „Messer Magazin“ beworben wurde.


Gutes wie Schlechtes:
Aus meiner Sicht optimal ist die Größe von dem guten Stück, in Sachen Klinge, wie auch Griff.
Wenn es eine Normgröße für meine Hände bezogen gäbe, das Messer hätte sie.

Die Optik ist Geschmacksache, wenn ich ehrlich bin, mein Ding ist sie jedoch nicht gerade, Military-Stile ist eben nicht meins.
Aber dafür gibt es ja auch noch das Modell CQC-6K aus dieser Serie, welche dem „Vic Hunter Pro“ oder den Böker Magnum-Modellen „Fishbone“ und „Waves“ ähnelt.
Messer mit einer solchen Klingengeometrie entsprechen meiner persönlichen Idealvorstellung von einem schönen Messer doch schon sehr.
Dieses Messer werde ich mir nochmals genauer betrachten…


Nicht sprechen muss man in diesem Zusammenhang über die leidige §42a Waffg-Diskussion, denn ob man nun den Daumenpin abschraubt oder nicht, mittels der sogenannten „Wave-Öffnungshilfe“ lässt sich die Klinge problemlos beim Herausziehen aus der Hosentasche am Bund einhändig öffnen, zudem ist die Klinge via Frame-Lock arretierbar.
Aber Diskussionen dieser Art will ich jetzt bloß nicht anstoßen… muss jeder Messerkundige für sich ausmachen.
Nach kurzem Testen jedoch hatte auch ich das mit dem Öffnen aus der Hosentasche schnell hin bekommen.





Und damit kommen wir auch schon zum ganz großen Negativpunkt von diesem Messer: Der Verarbeitung!!
Im Net konnte ich als einzigen Anbieter im Deutschen Raum „Amazon“ ausmachen, die immerhin 60 EUR für dieses Messer haben wollen.
Jetzt kann jeder für sich selbst entscheiden, ob das für ihn ein Billigmesser ist oder nicht, aber für mich als Hausbesitzer ist das schon ein sehr stolzer Betrag und dafür verlange ich dann auch etwas.

Setze ich das Kershaw Emerson im Vergleich zu meinem Böker Plus XS, was in Sachen Härte (nicht in Sachen Eigenschaften!!) einen ähnlichen Stahl besitzt, aber 20% billiger ist und dafür entsprechend gut verarbeitet ist, bin ich vom Kershaw echt enttäuscht.

Es kann nicht sein, dass man bei einem solchen Messer durch den Spalt zwischen Schale und Zwischenplatine bald Zeitung lesen kann.




Ohne jetzt wieder irgendwelche Vorurteile bedienen zu wollen, aber auch wenn das Messer „Made in China“ ist, kann ich das nicht gut heißen, denn andere Hersteller, die ebenfalls in Fernost fertigen lassen, bringen Messer mit einer besseren Qualität auf den Markt.
Es geht also schon und nicht alles aus dem Reich der Mitte muss daher schlecht sein!
Und wie gesagt, bei dem Preis lasse ich überhaupt nicht mit mir verhandeln!!



Testreihe:

Ein willkürlich erschaffener Praxistest von mir, lediglich das Zerschneiden eines Briefes, verlief da auch schon sehr ernüchternd.
Rechts sieht man den Schnitt mit dem Böker Plus XS (fein, sauber, glatter Schnitt, ging durch wie Butter), in der Mitte ein Schnitt mit dem Kershaw, bevor ich es angeschliffen hatte (mehr gerissen als geschnitten), nur bedingt besser war es nach dem Schärfen, wie am Schnitt ganz links zu erkennen ist.
Ich wollte nun nicht noch herkommen und mit meinem Vic Voyager noch mal durch den Brief gehen, die Klinge von diesem ist aber auch schärfer als die des CQC-8K!



Eine bessere Figur machte das Kershaw da schon beim Anrichten von Grillfleisch.
Eine frische Schweinelende wurde problemlos passend geschnitten.
Super glatter Schnitt, ich möchte in diesem Zusammenhang das Zerteilen des berühmten gelblichen Basis-Brotaufstrich aus Molkereien nicht schon wieder heranziehen…




Während man am Grill dann also so wartet, kann man ja auch etwas Schnitzen.

Frisches Holz von dem Ast eines Baumes, welcher den Herbst in meinem Garten nicht mehr erleben wird, wurde abgesägt und dann auf eine Idee von Felix Immler zurück gegriffen und ein paar Zwerge hergestellt.

Was mit dem Böker Plus XS und dem Vic Voyager problemlos von statten ging, gestaltete sich mit dem Testobjekt doch sehr schwierig.
Zum einen ist die Tantōklinge nicht sonderlich scharf, zum anderen ist der Klingenanschliff so gewählt, dass ein Linkshänder problemlos damit arbeiten kann.

Ich als Rechtshänder hatte damit jedoch meine Probleme, ich musste enorm viel Kraft aufwenden, das Messer in seiner Haltung häufig einer optimalen Spannabnahme anpassen und das Ergebnis ist auch ernüchternd.

Zum Glück hatte ich mit die Testreihe mit dem Kershaw begonnen, hätte ich es als letztes genommen, den Zwerg hätte ich dann mit Sicherheit nicht fertiggestellt.

Und von allen drei Zwergen ist der mit dem Kershaw gemachte wohl mit Abstand auch noch der Hässlichste, die Mütze, also das Anspitzen des Stockes, ist nicht sonderlich gelungen und ok, die Filigranarbeit mit dem Anfertigen des Gesichtes hatte ich mit diesem Messer auch nicht wirklich erhofft.



Jetzt kann man mir zwar vorwerfen: „Hey, einen Zwerg schnitzen, was ist das für ein Test???“

Ein Test der in meinen Augen zeigt, dass man mit diesem beispielsweise kein Stöckchen anspitzen könnte (Stockbrot, Haltestöcke für Pflanzen im Garten wie in der Wohnung, etc.), geschweige denn ein Stöckchen für eine Wanderung nur mit Schwierigkeiten mal abschneiden zu können.

Und für feinere Arbeiten bei Bastelarbeiten daheim, wo ich gerne mal ein Messer einsetze (z.B. beim Entfernen von angeklebten Laufleisten von Öfen wie letzte Woche, Anspitzen von Bleistiften, vorsichtigem Entfernen von Kleber-, respektive Leimresten, Entgraten von kleineren Kanten an neuen Möbeln, u. ä.) ist das CQC-8K ebenfalls nicht zu gebrauchen.

Und all das stellen für mich persönlich Tätigkeiten dar, die ich häufiger im Alltag ausführe...



Fazit:
Die CQC-6K-Variante werde ich mir aus Neugierde zwar schon mal anschauen, vllt sind die Einsatzmängel wie die oben beschriebenen nicht vorhanden, und werde dem Messer im Laden auch eine entsprechende Chance geben, aber gleicht die Verarbeitung die des Testmodells, ist ein Kauf von meiner Seite ausgeschlossen!

Von daher bewerte ich das Messer im Gesamten lediglich als ausreichend, für gewisse Arbeiten (zum Grillen) zu gebrauchen, aber ein gleiches Ergebnis kann man auch mit einem billigeren Messer erreichen!!
Und das Kershaw wie auch Emerson bestimmt bessere Produkte fertigen können, ist wohl unumstritten.


B]Hazard 4 Evac Watson[/B]

Kommen wir nun zum in meinen Augen Filetstück von diesem Passaround, denn das ist der Rucksack zweifelsohne.

Technische Daten:
Außenmaße: 38.0 x 22.0 x 13.0 cm
Material: DuPont Cordura 1000D


Jede Menge Stauraum, viele kleine Fächer zum Unterbringen vieler Utensilien (Bürohilfsmittel wie Kugelschreiber, Tipex-Mouse, Notfall-Parfüm, … oder Wanderbegleiter wie Multitool, Wanderführer und Naturbücher, Getränkeflasche zugriffsparat im Außenbereich, zudem für Taschentücher, Kosmetiker, etc.), aber auch größere Taschen für Tablet-PC´s, Zeitschriften, Getränkeflaschen und Brotdosen und sonstige Mittel, die man ständig dabei haben will, sind vorhanden.
Top!!




Ich weiß, die Zeitschrift im Rucksack ist nicht das MesserMagazin... :steirer:



Die Tasche eignet sich hervorragend für den Arbeits-Alltag, fürs Wandern bei kürzeren Tagesstrecken (ok, wer gerne Mehrtages-Touren durchführt, Wechselklamotten wie Schlafsack und Kochgeschirr mit sich führen muss, sollte schon auf ein größeres Produkt zurück greifen, welches die Hazard 4-Serie aber auch anbietet) wie auch in der Freizeit, um all die kleinen Begleiter für Mann und Frau dabei zu haben.


Meine Frau und ich hatten „Dr Watson“ jetzt eine Woche lang überall dabei gehabt (bei einem Termin in Essen, dem anschließenden Einkauf im „Ruhrpark“ Bochum, bei einer Wandertour durchs schöne Wittgensteiner Land und auf einer Messe in Siegen) und wir müssen ganz ehrlich sagen: TOP!!!




Ich bin jetzt schon wieder traurig, das gute Teil wieder abgeben zu müssen, hätte ihn auch nächste Woche gerne mit nach Lübeck und Braunschweig genommen, aber nun ja, die Testreihe muss ja weiter gehen und die Chancen stehen ja bei 1:10, dass er wieder zurück kehrt… :D


Ein kleiner „Zwischenfall“ hatte sich im Ruhrpark ereignet, ein jüngeres Pärchen hatte den Rucksack etwas hämisch belächelt.
Auf meine neugierige Rückfrage nach dem Gefallen der Tasche bekam ich von dem Mädel lachend die Antwort, er würde leicht „schwu…ig“ wirken, was ich persönlich so jetzt nicht bestätigen könnte.
Ok, Ansichtssache, mir gefällt er dennoch.


Gewöhnungsbedürftig war zunächst das An- und Abschnallen der Tasche, da musste ich erstmal mit klarkommen.



Und als ich meinte, den Dreh raus gehabt zu haben, wollte ich ihn mal mit einem Schwung legier über die Schultern werfen und ihn nicht extra fest klammern, mit dem Ergebnis, den Hauptträger noch nicht geschlossen zu haben und statt das der Rucksack an meiner Schulter hing, lag er hinter mir. :D
Kam aber auch nur einmal vor…


Ansonsten ist der 4 evac Watson echt sein Geld wert, vielseitig einsetzbar und man kann ihn überall mit hinnehmen.
Wer also einen kleineren Rucksack für den Alltag mit viel Stauraum und vielen Fächern sucht, um auch eine gewisse Ordnung bei dem Mitgenommenen haben möchte, ist mit dieser Tasche super bedient und kann von meiner Seite nur wärmsten empfohlen werden!!

Weitere Bilder zur Tasche:











So, das war es von mir, gerade "meinem Dr. Watson" von Havard wünsche ich hiermit schon mal ein schönes „Auf Wiedersehen…“, jetzt ist der Rest dran…


Bye-bye, darfst gerne wiederkommen... :)

Danke fürs Lesen, hoffentlich konnte ich dem einen oder anderen etwas weiterhelfen und bei einem möglichen Kaufgesuch etwas helfen.

Mfg
Michael "Rorrepieler" Rothenpieler
 
Zuletzt bearbeitet:
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Passaroundbericht zu Kershaw Emerson CQC 8K Tanto und Hazard 4 Evac Watson:

Historie:

Zu Beginn möchte ich mich bei Pitter für die Organisation und bei der Firma toolshop.de für das Bereitstellen des Messers und des Slingers bedanken.
Das Testen hat mir sehr viel Spaß gemacht und wird mein Kaufverhalten sicherlich beeinflussen.
Ich mache die Bilder mal zur Abwechslung an den Anfang!
Da es sich um zwei zu testende Sachen handelt, werde ich diese natürlich entsprechend aufteilen:

Emerson CQC 8K Tanto:

Zu den technischen Daten:
GesamtL ca. 20,6 cm, KL ca. 9 cm, GriffL ca. 11,6 cm, KS ca. 3 mm, 8Cr13MoVK Stahl,
linksseitiger Klingenanschliff mit Tantospitze.
Das Messer wurde durch eine Zusammenarbeit von Kershaw und Emerson entwickelt.

- erster Eindruck:
Das Messer kann seinen Tactical Style, auch aus der Beschichtung her, nicht leugnen, hier ist eine gewisse Ähnlichkeit zu bekannten anderen Emerson-Modellen klar. Die Haptik ist für mich einwandfrei. Der linksseitige Anschliff der Klinge und die Tantospitze sind für mich für den normalen Gebrauch deplaziert. Warum die Klinge nur linksseitig angeschliffen ist, kann ich nicht nachvollziehen. Das bringt im EDC-Bereich nichts außer Nachteile. Eine Scheibe Wurst abzuschneiden könnte bei beidseitigem oder rechtsseitigem Anschliff wesentlich einfacher werden.

-zweiter Eindruck:
Wie Rorrepieler bereits erwähnte, ist der Qualitätseindruck nicht gut, zumindest beim Preis für mich nicht abzeptabel. Kleine Bearbeitungsspuren könnte ich vertragen, aber der
erwähnte Spalt zwischen einer Griffschale und einer Zwischenplatine geht nicht.
Hier gibt es bei ähnlichem Preis wesentlich bessere Alternativen.
Die Wave-Öffnungshilfe ist für mich beim deutschen Waffenrecht schlichtweg unnötig.
Wenn ich ein Klappmesser mit Loch, Knopf, Rädchen o.ä. zum einhändigen Öffnen habe und die Klinge dann noch arretierbar ist, bin ich beim Führverbot gem. § 42 a WaffG. Dass dieses Messer sowohl Rädchen als auch Wave hat, ist zwar unerheblich, bringt aber für mich keinerlei Vorteile.
Ich habe versucht, mir eine Scheibe Brot mit Butter zu bestreichen, was sich aufgrund die Klingenspitze recht mühselig gestaltete. Das Zerteilen der Brotscheibe ging noch, aber bei einer Stange Salami wurde es problematisch.
Wenn ich eine Scheibe Grillgut, egal welcher Sorte zerschneide, ist es relativ unerheblich, wie die Klinge angeschliffen ist. Das ging also noch. Das Schnitzen eines Fuzzy-Sticks o.ä. hingegen kenne ich einfacher.

- Fazit:
Würde ich mir dieses Messer kaufen? Ein klares NEIN!
Bis auf die Haptik, die zweifelsohne toll ist, ist es für mich ein Messer, dass ich in dem von mir präferierten EDC-Bereich nicht nutzen kann. Zudem ist die Verarbeitung für mich bei dem Preis nicht tolerabel.






Nun zu dem Gearslinger Hazard 4 Evoc Watson. Ein echt tolles Teil!
Und ein stolzer Preis!

Die technischen Daten:
Material DuPont Cordura 1000D, Außenmaße 38x22x13 cm.




- erster Eindruck:
Wie die Bilder zeigen sind genügend Taschen, Fächer oder Molle-Schlaufen auf den zugänglichen Flächen. Die Qualität stellt sich für mich sehr untadelig dar. Die Reißverschlüsse schließen schnell und leichtgängig.

- zweiter Eindruck:
Der Sitz am ist durch den breiten Haupttragegurt und die Rückenpolsterung sehr bequem, nur der seitlich angesetzte Stützgurt macht An- und Ablegen des Slingers etwas mühselig. Daher habe ich hauptsächlich nur den Hauptgurt genutzt, außer wenn ich schwerere Teile dabei hatte. Nur dann nahm ich den seitlichen Gurt dazu. Die Größe des Hauptfaches ist so dimensioniert, dass eine Schreibmappe oder Zeitschrift in einem DIN A 4 ähnlichen Format einfach hereingelegt oder herausgenommen werden kann.
Da ich seit geraumer Zeit einen 5.11 MOAB 10 als EDC benutze, konnte ich hier einen Vergleich ziehen.
Beide Slinger lassen sich sehr gut tragen, durch die für mich bequemeren Tragegurte und den Zusatzgurt beim Hazard 4 ist es noch eine Spur besser. Durch die Abmaße geht beim 5.11 aber auch etwas mehr „rein“ und „ran“, auch die Molle-Möglichkeiten sind hier vielfältiger. Da der Hazard 4 aber halt etwas kleiner ist, lässt er sich in Geschäften o.ä. besser mitführen, ohne gleich wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen zu wirken.

Welche Probleme zeigen sich mir beim Hazard 4?

Die Gurtführungen an beiden Gurten sind leider so ausgestaltet, dass die Verstellmöglichkeiten nicht so funktionieren, wie sie sollen, der Gurt gleitet früher oder später wieder in eine längere Stellung zurück, wenn man verkleinert hatte.
An den beiden seitlichen Taschen würde ich mir Molle Schlaufen und Klettbereiche wünschen.
Die eine oder andere Befestigungsmöglichkeit bestünde hier sicherlich noch, also mehr Klettflächen oder Molle-Möglichkeiten.

- Fazit:

Würde ich mir den Hazard 4 kaufen?
Ein klares und deutliches JA!
Der Preis ist nicht günstig, aber für mich korrekt.
Denn dafür bekommt man einen einwandfrei verarbeiteten und prima tragbaren Slinger mit vielen Taschen und Stauraum, um nötige und unnötige Gegenstände des täglichen Lebens unterzubringen.
Das Testen hat mir richtig viel Spaß bereitet!

Erik
 
Zuletzt bearbeitet:
Dann gehts hier mal weiter mit meinem Testbericht zum

Hazard 4 Evac Watson

Schon seit geraumer Zeit suche ich nach einer Alternativmöglichkeit zu meinem derzeitigen Tatonka-EDC-Rucksack. Dabei weckten u.a. diverse Versipacks/Gearslinger wie z.B. 5.11 Moab 6/10, Maxpedition Fatboy oder auch eben der Hazard 4 Evac mein Interesse. Von daher kam mir dieser Passaround sehr recht, um mir einen Eindruck zu verschaffen.

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Meine Anforderungen an meinen EDC-Rucksack sind nicht sonderlich hoch. Ich habe ihn hauptsächlich bei meinen Fahrten (ÖPNV) zu meinem Arbeitsplatz dabei, um mein ganzes Geraffel darin zu verstauen.
Aufgrund der diversen Haupt- und Nebenfächer und -Taschen erfüllt der Hazard 4 Evac diese Anforderung voll und ganz.

Rückenfach:
Für Tablet-Benutzer bietet der Hazard 4 Evac ein gepolstertes Rückenfach (abschließbar). Zudem können die Zeißverschlüsse unter der Schnalle des Tragegurtes verborgen werden, was das Riskio des unbemerkten Zugriffes nochmal minimiert.

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Hauptfach:
Das Hauptfach ist so geräumig, dass es noch Platz für DIN A4 Dokumente bietet. Die bis zum Boden öffnenden Reisverschlüsse sorgen dafür, dass man es leicht befüllen kann. Darüber hinaus verfügt es über zwei weitere Innentaschen/Abtrennungen.

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Seitentaschen:
Die beiden Seitentaschen besitzen genug Stauraum, um beispielsweise eine Trinkflasche, Schirm, o.ä. aufnehmen zu können. Zudem haben sie einen Kabelkanal, um Elektrokabel oder Trinkwasserschläuche (sehr eng) durchführen zu können. Ein weiteres aufgesetztes Seitenfach bietet weiteren Stauraum.

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Frontfach:

Das (wiederum abschließbare) Frontfach verfügt über viele Innentaschen, Laschen und sonstige Befestigungs- und Unterbringungsmöglichkeiten, um all die nützlichen Alltagsbegleiter wie USB-Stick, Stifte, Feuerzeuge, etc. sinnvoll, platzsparend und schnell zugriffsbereit unterzubringen.

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Sonstiges:
Auf dem Frontfach ist ein MOLLE-Webbing mit dazwischenliegenden Klettflächen angebracht, so dass sowohl MOLLE-kompatible Ausrüstung wie auch Patches angebracht werden können.

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Darüber hinaus verfügt der Hazard 4 Evac über ganz viele gut durchdachte Details, wie z.B. einen D-Ring neben der Trageschlaufe, eine Trageschlaufe auf der Unterseite, Befestigungsmäglichkeiten für Ismatte (o.ä.) auf der Unterseite, usw. usw. die dem Besitzer das Tragen leicht machen (sollen).

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Alles in allem eine ganz toll durchdachte Tasche für den urbanen Alltag.

Allerdings gibt es ein weiteres Kriterium, welches mich mit der Tasche einfach nicht warm werden läßt und zwar der

Tragekomfort:


Sowohl die Rückenplatte wie auch der Tragegurt sind komplett und voluminös gepolstert.

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Und dennoch sitzt bei mir der vollbeladene Hazard 4 Evac recht unbequem. Gerade bei längerem Tragen verteilt sich das Gewicht nicht gleichmäßig auf die Schultern (wie bei einem Rucksack), sondern lastet bei mir vor allem auf dem rechten Schlüsselbein (Clavicula). Wer jetzt gerne das Linke Schlüsselbein belasten möchte, wird wiederum enttäuscht, denn der Tragegurt ist nicht umsetzbar - sprich: der Hazard 4 Evac wird stets über der rechten Schulter getragen.

Fazit:
Der Hazard 4 Evac ist eine schicke taktische Herrenhandtasche. Für mich ist er allerdings zu unbequem und darüber hinaus hat mich der Test zu der Überlegung geführt, ob das Design der diversen Versipacks/Gearslinger mit nur einem Tragegurt überhaupt das Richtige für mich ist.

Daher ein dickes Danke an Pitter für den Passaround!
 
Und hier der Testbericht zum

Kershaw CQC-8K

Beiliegend zum Hazard 4 Evac (s.o.) kam ein "taktisches" Tantomesser zum Testen vorbei.

Zuerst einmal die nackten Fakten:

Daten (laut Hersteller):
Gesamtlänge: 20,6 cm
Klingenlänge: 8,90 cm
Länge geschlossen: 11,70 cm
Klingenstahl: 8Cr14MoV (schwarz beschichtet)
Gewicht: 153 g
Griffmaterial: G10 auf Stahlplatinen
Verschluss: Liner Lock
Clip: Ja (tip-up, umsetzbar)

Erster Eindruck:
Um ehrlich zu sein, gefallen "american Tanto"-Messer nicht sonderlich. Zum Einen verfängt die "Tactical"-Marketingstrategie nicht sonderlich bei mir, zum Anderen finde ich das Design eines "american Tanto"-Messers nicht sonderlich alltagstauglich.
Was mich jetzt an diesem Messer gereizt hat, war, das Emerson-Design, genauer gesagt, die "Wave-Öffnung" mal praktisch zu testen.

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Klinge:

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Kershaw beschreibt das Klingendesign als "single-bevel tanto blade" - auch bekannt als Chisel-Grind/Meißelschliff (siehe FGA#17). Dass ich das Tanto-Design bei einem EDC-Messer nicht als sonderlich praktisch/alltagstauglich ansehe, habe ich oben ja schon erwähnt. Beim Tanto-Design plus dem einseitigen Anschliff (Single-Bevel/Chisel-Grind) hörts bei mir dann aber vollends auf. Für "taktische Zwecke" (wie immer die Aussehen mögen) oder fürs meißeln ist die Klinge bestimmt ganz toll geeignet - wer ein Messer zum schneiden sucht, wird hier nicht fündig.
Der Klingenstahl 8Cr14MoV ist auch "Chinastandard" und überzeugt mich hinsichtlich Schnitthaltigkeit nicht besonders.

Griff:
Die Handlage des Messers ist dagegen gut.Der Griff ist auch für größere Hände ausreichend dimensioniert und erlaubt durch die Fingermulden auch verschiedene Griffweisen, z.B. für feine Schneidarbeiten. Die Griffschalen aus schwarzem G10 sind zwar keine ausgesprochenen Handschmeichler, ermöglichen aber eine sichere Handhabung des Messers.

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Wave-Opener:
Das Messer kann entweder durch eine (demontierbare) Daumenscheibe oder den wellenförmigen Fortsatz ("Wave opener") einhändig geöffnet werden, indem dieser beim ziehen des Messers aus der Hosentasche die Klinge am Saum der Tasche öffnet. Funktioniert im Alltag und gefällt mir!
Die leidige §42a WaffG Diskussion erspare ich mir an dieser Stelle, da sich das Messer eindeutig nicht an den Attitüden des deutschen Messerrechts orientiert.

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Lock:
Der Linerlock ist mir jetzt nicht durch seine überragende Stabilität in Erinnerung geblieben. Hält die Klinge aber trotzdem sicher und spielfrei.

Fazit:

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Wers taktisch mag und aufs Budget achtet, ist mit dem Kershaw CQC-8K evtl. ganz gut bedient, immerhin ist das Messer statt er von Kershaw aufgerufenen ~$60 bei amazon.com schon für die Hälfte erhältlich.
Für die hierzulande aufgerufenen 60€ (+) werde ich mich jedoch nicht aufraffen können, mir das Messer zuzulegen.
 
PA-Bericht : Kershaw Emerson CQC 8K Tanto

Mich hatte dieser PA gereizt, weil ich mal wieder etwas Neues von Emerson in den Händen haben wollte.
Eine ganze Zeit lang war ich von seinen Designs sehr angetan, mittlerweile hatte sich meine Leidenschaft etwas abgekühlt.
Der Versuch selbige mit dem CQ 8K wieder anzufachen ist nicht recht gelungen.
Da die Messerdaten schon mehrfach erwähnt wurden, verzichte ich darauf und schreibe lediglich meine Eindrücke nieder.

Optisch macht das CQC 8K was her- auf einen flüchtigen Blick kaum von den Originalen zu unterscheiden.

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Aber wie schon meine Vorredner erwähnten ist die Verarbeitung nicht besonders hochwertig, sondern "auf breite Masse" angelegt- der Name Emerson und sein Design sollen wohl als Kaufargument reichen.
Allein schon ein Vergleich der Liner mit dem Titaninnenleben der "Originale" ist ernüchternd - obwohl hier natürlich völlig unterschiedliche Preissegmente aufeinandertreffen.
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Der bekannte Wavehaken ist mir und meinen Hosentaschen ein guter, alter Bekannter:D - jedoch empfand ich ihn beim Testexemplar übertrieben scharf. Wäre es mein Messer würde ich da unbedingt "entschärfen".
Die Designs von Ernest Emerson empfand ich bis dato sehr durchdacht, was er sich allerdings bei der "Nase" auf dem Klingenrücken gedacht hat, ist mir schleierhaft:confused:
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Über Sinn und Unsinn des einseitigen Anschliffs habe ich schon viel gelesen und diskutiert, überzeugt hat er mich noch nie und das wird auch sicher so bleiben. Auch war das Messer quasi stumpf, als es bei mir ankam.
Schliff und Klingenform weisen das CQC 8K ( wie die Abkürzung schon sagt:p ) klar als taktisches Kampfmesser aus- EDC-Nutzung ist nur sehr bedingt möglich.

Als Fazit konnte das Testmesser bei mir keinen Blumentopf gewinnen, zu "billig" ist die Verarbeitung und sind es die verwendeten Materialien.
Beim Umschrauben des Clips "auf Links" merke ich z.B. schon wie weich die Schraubenköpfe sind.
Mit dieser Kooperation in der Buisinessclass hat sich Ernest Emerson keinen Gefallen getan.

Trotzdem recht herzlichen Dank, dass ich an diesem PA teilnehmen durfte.
Hier noch einige Bilder zum Schluß:

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Beste Grüße
Excalibur

PS: Auch ich werde wegen der Bildermenge meinen PA-Bericht zweiteilen..........
 

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PA-Bericht Hazard 4 Evac Watson

Als ich das Riesenpaket von propaghandi in Empfang nahm war ich überrascht, nach dem Auspacken war mir klar: Doktor Watson ist ein ganz schöner Brummer:hehe:
Für den "kleinen EDC-Gebrauch" war mir die Tasche deutlich zu groß und zu sperrig. Zudem störte mich, das man die Tasche nur quer über der Schulter tragen kann- mal kurz auf einer Schulter tragen geht nicht - der breite gut gepolsterte Gurt rutscht sofort von der Schulter. Das geht bei meinem kleineren 5.11 Slingbag besser.

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Bei der Verarbeitung, der organisatorischen Fächeraufteilung und den Materialien gibt es rein gar nichts zu meckern.:super:
Sehr gute Polsterung und hochwertige, leichtgängige Reißverschlüsse können hier richtig punkten. Alles macht einen sehr durchdachten Eindruck.
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Richtig gestaunt habe ich als ich alle meine Sportsachen in diesem Raumwunder unterbringen konnte.
Zum Spinning-Kurs habe ich:
- Clickpedalschuhe
- Radhose und Trikot
- großes Handtuch
- 1L Wasserflasche
- Kulturbeutel
- Wechselunterwäsche
- Müsliriegel:D
eingepackt.
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FAZIT
Wie gesagt, für mich spielt Doktor Watson seine Stärken in der mittleren Distanz voll aus. Für die Kurzstrecke ist er mir doch etwas zu oversized. Anyway, Gear-Fanatiker werden mit dieser Tasche ihre helle Freude haben, kann man sie doch herrlich mit Ausrüstung vollstopfen:hehe:

Auch hier besten Dank fürs "Testen dürfen"

Excalibur
 
Wer jetzt gerne das Linke Schlüsselbein belasten möchte, wird wiederum enttäuscht, denn der Tragegurt ist nicht umsetzbar - sprich: der Hazard 4 Evac wird stets über der rechten Schulter getragen.

Ich muß mich hier mal einmischen.

Der Gurt ist sehr wohl umsetzbar im Gegensatz zu vielen anderen Slingbags.
Das ist allerdings etwas fummelig, da man die jeweiligen Riemen aus der Aufnahme pfriemeln muß um sie dann auf der anderen Seite wieder anzubringen.

Stefan
 
Hallo,

erst einmal herzlichen Dank an pitter und toolshop, dass uns wieder was Tolles zum Testen bereitgestellt wird.
Auch ich werde meinen Bericht zweiteilen.
Zuerst das für mich interessantere Teil des Passarounds, den Evac Watson von Hazard 4:

Nachdem schon einige Tester vor mir berichtet haben, beschränke ich mich auf die subjektiven Eindrücke.

Ob man einen "einseitigen" Slingpack mag oder nicht, muss man natürlich selber entscheiden.
Ich verwende die Teile ganz gerne, wenn es nicht allzu viel zu transportieren gibt. Aktuell verwende ich den Maxpedition Lunada, den ich hier auch zum Vergleich heranziehe.

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Ab einer bestimmten Volumen oder Gewicht, greife ich lieber zum Rucksack.

Am Tragekomfort des Evac Watson habe ich nichts auszusetzen. Durch den sehr breiten Haupttrageriemen (der links oder rechts befestigt werden kann) und den angenehm gepolsterten Rücken trägt er sich sehr angenehm.

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Beim normalen Gehen war der Hauptriemen ausreichend, beim Radfahren habe ich aber den Zusatzriemen benötigt, damit der Slingpack nicht zu sehr ins Rutschen kam.


An der Verarbeitung gab es in der kurzen Zeit auch nichts auszusetzen. Der Hauptriemen ist sehr großzügig dimensioniert und genauso wie das Rückenteil ausreichend gepolstert.
Der Rest der Rucksackes ist aus etwas dünneren Material (Invista® 1000D Cordura) als der Maxpedition. Dies macht sich auch im Gewicht positiv bemerkbar:
Der Evac Watson wiegt etwa genauso viel wie der etwas gepimpte Lunada (beide ca. 1 kg), hat aber ein etwa doppelt so großes Ladevolumen (lt. Homepage 12,7 zu 6,4 Liter).

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Was hat mir gefallen:
Der Evac Watson hat einige pfiffige Details:
- überall doppelseitige Reißverschlüsse, teilweise absperrbar (wer es braucht)
- zusätzlich gesicherter Fastex-Verschluss am Haupttragegurt

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- weit öffnende (bodenlange) Reißverschlüsse (Vorsichtig öffnen, wenn die Kleinteile rumfliegen).

Was könnte man besser machen:
Da ich relativ viel Kleinkram mit mir rumschleppe (zum übliche Zeug wie Taschenmesser, Taschenlampe, ein etwas stabilerer Kugelschreiber, Handy, Kopfhörer und Pflaster kommt noch der Fahrausweis für die öffentlichen Verkehrsmittel, der Schlüsselbund fürs Büro, für zuhause und fürs Fahrrad dazu) hätte ich mir mehr Unterteilungen und "verschließbare" Taschen (Reißverschlüsse, Klett) gewünscht.

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Die zwei offenen Fächer im Evac Watson waren nicht immer optimal, da der Kleinkram beim Transport gelegentlich aus diesen gerutscht ist.
Der Zusatzriemen ist zwar abnehmbar, kann aber nicht auf die Schnelle verstaut werden, wenn man ihn kurz nicht benötigt.
Das Hauptfach müsste für meinen Geschmack einen Tick größer sein, da ich häufig einen DinA4-Dokumentenmappe mitnehme und diese nur mit Gewalt (und leichter Beschädigung der Mappe) reinpasst.

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Außerdem wäre ein gepolstertes Handyfach, an das man schnell rankommt, nicht schlecht.

Fazit:
Auch wenn es sich nicht so anhört, bin ich von dem Teil begeistert: :super::super::super:
- viel Platz bei relativ wenig Gewicht
- gute Verarbeitung.
 
Hallo,

hier der zweite Teil meines Berichtes.

Jetzt ist das Kershaw CQC-8K dran, dass ich nicht so ausführlich getestet habe, da der Funke einfach nicht überspringen wollte.

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Die technischen Daten sind ja mittlerweile auch bekannt.

Der Griff passt einwandfrei, keine allzu heftigen Kanten.
Der Clip ist etwas kurz und könnte für meinen Geschmack etwas weiter oben sitzen, damit das Messer nicht ganz so weit aus der Tasche schaut.

Die Klinge: taktisch, kantig (Tanto) und schwarz.
Ein Schneidwunder habe ich nicht erwartet (und auch nicht bekommen).
Für die Alltagsarbeiten hat es noch gepasst. In meiner Schublade liegen aber nur schneidfreudigere Werkzeuge.
Der Wavehaken waved, ich brauche ihn aber nicht (mehr).
Die Verarbeitungsqualität ist gerade noch so ok (der Spalt beim Liner wurde schon erwähnt), haut aber nicht vom Socken.
Hier einige lieblose Details:

Der einfach "ausgestanzte" Liner ohne irgend eine Riffelung:
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Die meiner Meinung nach zu schlichte Rückansicht der Klinge:
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Fazit:
Es gibt sicherlich schlechtere "China-Messer" in dieser taktischen Kategorie. Ich gebe aber lieber mehr Geld aus und bekomme ein Messer (auch von Kershaw), das mehr Freude bereitet.
 
Hallo,
ich fange mal mit dem Messer an. Der Slingpack kommt extra.

Hier also mein Bericht über das Kershaw CQC-8K nach Emerson Design.
Aber zuerst DANKE an Toolshop für's zur Verfügung stellen und an Pitter für die Orga. Tolle Sache.

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Die Daten:
Kershaw Emerson CQC-8K
6044TBLK
Gewicht: 151 g
Länge geschlossen: 11,6 cm
Länge geöffnet: 20,5 cm
Klingenlänge: 8,9 cm
Klingenstärke: 3 mm (bleibt erhalten bis zum Tantoschliff)
Klingenform: American Tanto; einseitiger Anschliff (Chiselgrind)
Stahl: 8Cr14MoV, black-oxide coating
Griffschalen: G-10
Verschluß: Liner lock
Öffnungshilfen: Daumenscheibe; Wave Haken, bzw. "waved shaped opening feature"
Clip: 2fach umsetzbar für Tip up

Design: Emerson

Die Maße sind von mir und unterscheiden sich nur im Millimeter und Gramm Bereich von den Herstellerangaben (außer bei der Dicke, da sind wir uns einig).

Das Messer lässt sich gut greifen in verschiedenen Positionen. Die gut durchdachte Griffform und die Einfräsungen auf Klingenrücken und Griffunterkante spielen dabei eine wichtige Rolle. Der Griff bietet reichlich Platz und guten Halt durch nicht zu raues G10 mit schmalen Einfräsungen.

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Durch die Thumpplate ist die Klinge gut zu öffnen. Der Liner rastet mit deutlichem Klacken ein und steht dann etwa mittig. Das Schließen war manchmal etwas hakelig, die Aussparungen am Liner etwas kantig, nicht wirklich scharf, aber die Bedienung war etwas unangenehm.
Selbstverständlich muß man bei einhändigen Schließen immer aufpassen und Wissen was man tut, aber die scharfe Ecke am Klingenende bietet die Möglichkeit für anständiges AUA.

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Der Wavehaken ist eine fremde Welt für mich. Schon in meinem allerersten PA (Spyderco Delica Wave) habe ich damit Erfahrungen gesammelt. Damals fand ich es zumindest noch interessant, aber hier zerreisst es scheinbar eher die Jeans, als dass ich es richtig hinbekomme. Geklappt hat es erst, als ich das Messer aus einem Fach des Hazard 4 Testprobanden ziehen wollte. Da hat sich das Drecksding verhakt und die Klinge natürlich ungewollt geöffnet. Wave ist absolut nichts für mich.

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Jetzt zu Klingenform und Anschliff.
Hm, Tanto. Für meine Anwendungsgebiete spricht quasi nichts dafür. In seltenem Fall vielleicht die Optik. Ich hatte überlegt, ob man mit dem Zeigefinger auf der Riffelung auf dem Klingenrücken die Spitze vielleicht besonders gut einsetzen kann, aber in dem Fall schneide ich eher mit der hinteren Kante des Tanto als mit der Spitze.
Mit dem einseitigen Anschliff muß man sich erst anfreunden. Optisch fehlt mir die Symmetrie. Auch beim Schneiden macht sich der Anschliff erst mal negativ bemerkbar. Ich musste schon etwas üben bis ich ein Blatt Papier schneiden konnte ...
Als Rechtshänder hätte ich den Anschliff eher auf der anderen Seite erwartet: das Schnittgut mit links festhalten, den Abschnitt nach rechts wegschieben. Hier wird eher das Schnittgut nach links geschoben...
Ich finde leider keine sinnvolle Anwendung für Anschliff und Form. Oder ich kapiere einfach nicht, was man hier taktisch oder für SV rausholen kann. Und für alles andere was man mit der kräftigen Spitze anfangen könnte (hebeln, rumporkeln, Meiselfunktionen) nutze ich andere Werkzeuge.

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Der Clip hängt mir das Messer (wie die meisten Clips) nicht tief genug. Zum Anclippen in einer Tasche ist er gut (mit den oben angesprochenen Gefahren).

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Ich muß gestehen, dass der andere Teil des PAs mein Grund für die Teilnahme war.
American Tanto, schwarze Klinge, Totenkopf, Chiselgrind und Wavehaken, fehlen noch die Serrations und die Dinge die ich nicht brauchen kann sind fast komplett. Aber dafür kann das Messer ja nichts.
Betonen möchte ich nochmal den gut designten Griff, wer etwas mit Anschliff, Klingenform und Wave, eigentlich den Besonderheiten des Messers, anfangen kann, sollte es sich mal näher ansehen.

Gruß Th.

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Und hier der zweite und (für mich) wesentlich spannendere Teil dieses Passarounds. Der Hazard 4 Evac Watson.

Spannender deshalb, weil ich einerseits sonst keine Rucksäcke oder Taschen mit diesem Preisklasse/Größe Verhältnis benutze und andererseits auch noch keinen Slingpack ausprobiert habe.

Um das zu ändern, wurde die Tasche direkt zu meinem EDC Transportmittel befördert.
Aber zuerst war, wie bei den Messern auch, erstmal ausgiebiges Befummeln und Probieren angesagt.

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Das Material (DuPont Cordura 1000D) war überraschend weich, aber trotzdem fest und vertrauenserweckend. Die Farbe Coyote ist sicherlich Geschmacksache, ich fand sie ok, im Gegensatz zum Rest der Family.

Der Evac Watson bietet 5 Taschen, Hauptfach, Kleinteilefach, Tabletfach und zwei fast gleiche Außentaschen. Die Reißverschlüsse aller Taschen sind zweiwegig aufgebaut, sehr weit umlaufend und von einem Bund abgedeckt (Ausnahme Tabletfach). Als Zipper wurden Schnüre verwendet, was die Geräuschentwicklung wirkungsvoll unterdrückt.

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Die Linke der Außentaschen (mit der Tasche auf dem Rücken) hat einen Durchlass für Kabel (Kopfhörer). Beide haben fast umlaufende Reißverschlüsse. Das hat den Vorteil, dass man gut an den Inhalt rankommt und den Nachteil, dass Kleinteile bei Unachtsamkeit gerne mal rausfallen können. Außerdem ist noch ein Schubfach bei beiden aufgesetzt.

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Das Tabletfach ist gut durch die Rückenplatte gepolstert und hat einen verschweißten Reißverschluß, der zusätzlich mit einem Schloss gesichert werden kann. Leider ist das Fach nicht geeignet um DIN A4 Papiere mit Schnellhefter oder ähnlichem aufzunehmen. Einzelnes Papier oder ein Magazin geht grade noch. Mein 13" Notebook hatte keine Chance und musste ins Hauptfach gequält werden, was mit leichtem Verkanten gradeso machbar war.

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Das Hauptfach ist weit zu öffnen und enthält noch ein Einschubfach mit Gummizug und ein Reißverschlussfach.

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Das Kleinteilefach, eigentlich mein wichtigstes, hat diverse Einschübe für Messer, Schreibgerät, Lampe, was auch immer, einen D-Ring für Schlüssel oder ID Card und eine pfiffige Sache um etwas mit Klett zu Fixieren (ich habe meinen Blackberry reingepackt). Mir hat eigentlich nur ein kleines Reißverschlussfach für die richtig kleinen oder wichtigen Dinge gefehlt. Außerdem kann es wie das Tabletfach mit einem Schloss gesichert werden. Außen ist Molle Gewebe angebracht.

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Jetzt zu den diversen Riemen:
Es gibt den Schulterriemen, gut gepolstert mit etwas Molle. Er ist zweigeteilt und mit einer großen, verriegelbaren Schnalle versehen. Die Weite kann über den unteren Teil und der Schnalle reguliert werden.
Diese Schnalle kam mir relativ unnötig vor, da der Slingpack in der Regel einfach über Kopf und Schulter gezogen wird. Beim Öffnen der Schnalle schlägt die Erdanziehung gnadenlos zu und man muß aufpassen damit das ganze Geschwertels nicht abstürzt. Die Verriegelung der Schnalle klappert wie die Mühle im Lied, in einer Position etwas weniger, ich kann aber nicht mehr sagen in welcher. Ich würde dazu neigen, den Lock zu entfernen oder zu versteifen um hier für "Ruhe" zu sorgen.

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Der Evac Watson kann über einem schmaleren Riemen (ebenfalls mit Schnalle) näher an den Körper gezogen werden. Diese Schnalle muß geöffnet werden um das Tabletfach einfach bedienen zu können.

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Ein weiterer schmaler Riemen geht vom Schulterriemen ab, um den Slingpack fixieren zu können. Auch hier kommt eine kleine Schnalle zum Einsatz. Im EDC "Betrieb" war mir das zu kompliziert, selbst bei Nichtbenutzung, der Riemen war aufgewickelt und mit Klett gesichert, hat sich dieser Knubbel störend ausgewirkt. Darum habe ich ihn abgebaut.

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Der Watson hat zwei Handtrageriemen. Für den unteren habe ich keine Funktion gefunden, der obere ist gut zum Tragen oder Aufhängen und mit einem weiteren D-Ring ausgestattet.

Wie schon beim Fixierriemen angedeutet lässt sich auch der "Überstand" des Schulterriemens aufwickeln und mit Klett fixieren. Eigentlich eine gute Lösung, aber die entstehenden Knubbel empfand ich doch als störend. Hier würde ich zur weniger flexiblen Lösung tendieren und zuviel Überstand abschneiden.
Die Mollekompatibilität ist gut, leider lassen sich andere Taschen (z.B. Lowe) nicht ohne weiteres anbringen. Man muß etwas suchen um passende Stellen zu finden.

Jetzt aber zum wichtigsten Punkt, dem Tragen. Wie gesagt, wurde Watson jeden Tag benutzt. Unter der Woche im Pendlereinsatz, wo er durch die schmale Bauweise punkten konnte. Auch das "Unterm-Arm-nach-vorne-ziehen" war in diesem Umfeld sehr hilfreich.

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Am Wochenende wurde er zur Hobbyunterstützung erfolgreich hinzugezogen.
Grundsätzlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass der Tragekomfort stark von der Zuladung abhängig ist. Je schwerer, desto unangenehmer. Wenn Watson mal richtig voll war, hat er schon ziemlich auf die Brust gedrückt. Eine Gewichtsverlagerung ist wenig, bis gar nicht möglich. Auch der angesprochene Riemen zur Anpassung des Slingpacks an den Rücken zeigt sehr wenig Effekt.
Auf einer längeren Tour sollte unbedingt die Fixierung genutzt werden, selbst mit mäßiger Füllung muß man sonst ständig Zurechtrücken.

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Trotz den genannten Nachteilen, die so bei "normalen" Rucksäcken nicht auftreten, habe ich mich schnell an Watson gewöhnt und ihn nur ungern gehen lassen.

Für mich eine wirklich interessante Testmöglichkeit und für alle anderen hoffentlich ein kleiner Einblick in die Möglichkeiten. Und nochmal DANKE für den Passaround.

Gruß Th.
 
Bericht Hazard 4 und Kershaw

Dieser PA hat mich einfach gereizt, da ich eine Kombination von Tasche und Messer spannend fand und ich außerdem ein bekennender Kershaw Flipperfan bin. Was lag da also näher, als hier mitzumachen.

1. Design
Messer: Black ist beautiful…oder so ähnlich. Taktisches Schwarz habe ich schon gefühlt tonnenweise in meiner Messeransammlung, aber bei Emerson ist das jetzt keine Überraschung. Tanto ist zwar nicht so meins, aber man sollte sich das Ganze auch mal wieder durch den Kopf gehen lassen, vielleicht hat sich ja was geändert. Das Öffnen war ging noch ziemlich steif, das muss noch eingespielt/eingearbeitet werden. Die Handlage überzeugt, das Messer liegt solide in der Hand, nur ist es ein bisschen zu stumpf für meinen Geschmack, mal sehen, welcher Winkel bei dem Meißelanschliff passt.

Tasche: Vom Auftritt her, vor allem dem Beipackzettel, sehr martialischer Auftritt und insgesamt kleiner als gedacht. Die Verarbeitung ist gut, mal sehen, wieviel da letztendlich reingeht. Die Farbe gefällt mir, eben mal kein schwarz. ;)


2. Funktion
Messer: Also wenn es um das Spielen geht, ist das Messer super. Als es bei mir ankam, war der Klingengang noch etwas steif, also habe ich das Messer in der Testzeit versucht einzuspielen...hat auch geklappt mit ein wenig Öl. Die Handlage gefällt mir auch, ist aber an der unteren Grenze was die Größe angeht.
Der Aspekt, der mir leider so gar nicht gefällt, ist der Klingenanschliff. Der Meißelanschliff ist für das Schneiden ungünstig und das Schärfen ist ungewohnt, gerade wenn man erstmal den richtigen Winkel suchen, der dann auch noch stumpfer ist als gedacht.

Tasche: Da ich kein IPad habe, fehlt mir spontan eine Idee, was ich die flache Rückentasche tun könnte, bei dem Rest fällt es mir leichter. Insgesamt kann man draußen auch noch einiges dranfriemeln mit dem Mollesystem (siehe Bild), bei mir wären das in erster Linie mittlere bis große Messer. Ansonsten passen eine Decke und ein Poncho für alle Fälle in die Tasche, ebenso wie etwas zu trinken und wenig zu essen: Mehr brauche ich auch nicht auf einer kleinen Wandertour. Die Verschlüsse bieten flexibles Öffnen und (Ab-)Schließen, das passt.

http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=184507&d=1419416473
http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=184508&d=1419416473
http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=184510&d=1419416473

3. Verarbeitung
Hier fasse ich mal beide zusammen: Die Verarbeitung ist bei beiden in Ordnung, die Verschlüsse bei der Tasche sind großzügig dimensioniert, da geht wohl so schnell nichts kaputt. Bei dem Preis kann man das aber auch erwarten, denke ich mir. Das einzige, was mich beim Kershaw stört ist der krumme Liner. Die Funktion schränkt er nicht ein, ist für mich aber unschön und ein Drecksammler.

http://www.messerforum.net/attachment.php?attachmentid=184504&d=1419416473

4. Fazit
Das Kershaw gefällt mir gut bis auf die Klinge und kleine Verarbeitungsmängel, aber da gibt es ja genug andere Modelle. Die Tasche ist insgesamt eher bodenständiger als sie sich gibt, erfüllt aber ihre Aufgabe auch ohne IPad.

Herzlichen Dank für diesen Passaround, hat mal wieder viel Spaß gemacht und frohe Weihnachten!
 
Dann kommt also mein Kurzbericht, wurde ja schon sehr viel geschrieben hier.
Vorab meinen herzlichen Dank an Toolshop für Messer und Rucksack und an Pitter für den PA.

Erst mal was zum Kershaw:
Kann ja sein daß der Designer ganz besonders kreativ war mit diesem kleinen Haken auf dem Klingenrücken um es schnell öffnen zu können. Nachdem sich das Messer zweimal im Hosensack verhakt hat und ich in die offene Klinge gegriffen hab wollte ich es eigentlich schon nicht mehr verwenden. Kann ja sein daß meine Hosentaschen blöd geformt sind oder ich das Messer falsch eingesteckt hatte aber nachdem sich der Clip leider nur auf die andere Seite für Linkshänder umschrauben läßt finde ich diesen Haken nur unbrauchbar auch wenn er absichtlich so positioniert wurde.
Ansonsten hat mir das Messer irgendwie gefallen, dezente Größe, dezente Farbe, Tanto mag ich auch irgendwie und einhand ist bei uns in Österreich kein Problem.

Dann zum Slingpack:

Irgendwie konnte ich mich anfänglich mit der Idee einen Rucksack nur über eine Schulter zu tragen nicht recht anfreunden, das Hazard 4 hat mich aber eines besseren belehrt. Es läßt sich sehr stabil auf dem Rücken fixieren und durch einen zweiten Gurt unter dem Arm zusätzlich stabilisieren. Durch den breiten Gurt kann man auch halbwegs was reinpacken, für einen Tagesausflug sollte das Slingpack sicher reichen. Wenn das Hauptfach noch etwas unterteilt wäre, vielleicht auch noch flexibel mit Teilern zum Einkletten wäre es perfekt.

An der Verarbeitung hätte ich nichts auszusetzen, schaut alles sehr gut aus. Die Reißverschlüsse laufen ordentlich, an den Klettverschlüssen und an den Molleschlaufen kann man Zubehör fixieren. Auch die Farbe finde ich irgendwie ganz in Ordnung, besser als irgendein flecktarn oder oliv.

Mein Fazit: Hazar kaufen wenn man ein Slingpack möchte, Messer nicht auch wenn man Tanto und schwarz mag.

Grüße,
Günther
 
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