chamenos
Super Moderator
- Beiträge
- 10.322
Hallo
Erst einmal ein dickes Dankeschön an CRKT, die hier regelmäßig schicke Spielzeuge ins Rennen werfen und natürlich an den Pitter, der sich dann den ganzen Organisationskram an die Backe bindet
Worum gehts?
Es geht um ein Parang, Design von niemand anderem als Ken Onion, gemacht von CRKT und hört auf den Namen Halfachance.
Beim Auspacken dann das erste Grinsen..... auch solch ein Klopper wird von CRKT in ihrer typischen braunen Klapp-Pappschachtel geliefert.
Finde ich gut.
Dann das Messerchen selber.... der Anschliff sitzt sauber und gleichmäßig und ist flach!. Die Schneidfase selber ist leicht ballig, - das habe ich dann aber erst beim Nachschleifen gemerkt.
Das macht für ein Haumesser alles schon einmal Sinn.
Als Stahl wird 65Mn Carbon Steel angegeben. Das macht für ein Haumesser auch Sinn.
Der Griff ist aus PP Core & TPR Overmold Black with Faux Pigskin Texture.... aha..soso
Also irgendwas Hartes aus Plastik und darüber was Weicheres aus Plastik mit "Schweinehauttextur".
Da muss ein sehr fröstelndes Schwein Modell gestanden haben.... aber egal. Das Zeug fasst sich gut an und ist sehr rutschfest...dazu später mehr.
Dann sind da noch jede Menge Hohlniete wo man überall Paracordbändsel durchpfriemeln könnte.
Das Messer kam ordentlich scharf an... also für ein Haumesser. Rasieren ging nicht, - ist aber auch bei sowas echt nicht nötig.
Die Scheide ist sehr ordentlich gemacht aber der einzige Kritikpunkt, den ich am Halfachance finden konnte. auch dazu später mehr.
Bilder:
Es wurde ja ausdrücklich darum gebeten, das Messer richtig zu testen... und nicht nur zum Tomatenschneiden.
So ein Parang dient in Malaysia so ziemlich für alles.... also Gemüse schnippeln, Schlachten, Brennholz machen und zum Hütte bauen.
Die malaysische Vegetation ist eher "buschig" und weniger "grasig/lianig".... daher ist so ein Parang etwas kräftiger und nicht wirklich vergleichbar mit z.B. den dünnen und langen südamerikanischen Macheten.
Also auf, auf.... das Haumesser will Arbeit.
Abends stand Grillen auf dem Programm.
Das halfachance dürfte das Anzündholz spalten und wenn wir schon einmal dabei sind, auch gleich die Fuzz-Sticks schnitzen
Das war wirklich kein Problem:
Dann kam der Spezialtest... extra für Pitter (das macht das Messer in Auslieferungsschärfe):
und wenn wir schon einmal dabei sind:
Ergebnis:
Die Kommentare meiner Frau lasse ich mal weg.......mein Sohn will zu seinem 7ten Geburtstag aber auch so ein Messer, damit er beim Essenzubereiten helfen kann
Da das Grillgut mit Hilfe von viel Bier und anschließendem Gin-Tonic runtergespült wurde, habe ich die weiteren Qualitäten des Halfachance erst am nächsten Morgen getestet.... merke: "Don´t drink and chop"
Wir fangen klein an mit typisch brandenburgischer Wildwiese:
Da ist das Halfachance ein bißchen zu kurz und auch zu schwer, als dass das wirklich Spaß machen würde. Für sowas nehme ich dann doch lieber die Sense oder notfalls eine 70cm Tramontina... aber um mal eben so einen Puschel wegzurasieren taugt das CRKT.
Dann wurde es etwas derber. Die Himbeerbüsche hat meine Frau leider schon eine Woche vorher mit der Heidesense geköpft..... aber in den Senken standen noch nette Reststengel von ca. 20cm Höhe.... kann man ja so nicht lassen.
Hier merkt man dann die Vorteile des kräftigen Halfachance. Ohne Anstrengung wurde das Stachelzeug entsorgt und es wuchs der dringende Wunsch nach mehr. dicker, größer......ABHACKEND
Kurze Nachfrage, was weg kann........: der Holunder soll ab. Der trägt nicht, steht dem künftigen Brennholzschuppen im Weg und überhaupt...weg das Ding.
Der Holunder ist schon etwas älter und die Äste haben(hatten) im unteren Bereich durchaus 3-4cm Stärke..... das ist doch mal was.
Hat zwei Minuten gedauert, - dann war der Holler Geschichte:
(die grauen Stümpfe hat mal die Säge gemacht)
Und hier mal eins der Ästchen:
Das Halfachance liegt erstklassig in der Hand (ich habe Handschuhgröße 10) . Es war brüllheiß und entsprechend Schwitzig. Kein Problem.
Einen Fangriemen habe ich nicht vermisst....aber der ließe sich ja problemlos anbringen. Aber die "weiche Schweinehaut" klebt förmlich an der Hand.
Sodele: was fällt auf?
Die Beschichtung ist nicht die allerbeständigste... erste Abnutzungserscheinungen gab es schon beim Brettchen-Spalten. das hält sich aber in Grenzen und ist jetzt kein wirklicher Nörgelgrund. Sie ist allerdings auch schön glatt und lässt das Messer prima überall durchgleiten.
Der Griff ist eine wahre Pracht. obwohl ich an Messern solche ausgeformten Griffe vermeide....bei einem Haumesser macht das Sinn und ist wirklich bequem. Einzig die Daumenrampe hätte ich weggelassen.
Klar: beim Fuzz-Stick schnitzen habe ich sie benutzt.... sie verleitet den ungeübten Anwender aber dazu, auch bei derber Hackarbeit seinen Daumen da zu plazieren. Und der Daumen hat im Hammergriff nun einmal seinen Platz an der Seite und niemals nie nicht oben drauf. Das führt nämlich sonst in kürzester Zeit zu schmerzhaften Prellungen im Daumengelenk.
Aber Darwin muss in unserer "alles in Watte-pack-Zeit" auch noch irgendeine Chance bekommen
Der Stahl ist augenscheinlich die richtige Wahl und auch entsprechend ordentlich gehärtet. CRKT gibt Werte von 52 bis 56 HRC an... Das Exemplar, das wir hier testen dürfen, wird dann eher an der oberen Grenze anzusiedeln sein. Eine Feile greift da nur schwach und auch beim Nächschärfen mit dem Keramikstab war das nicht "mal eben so" gemacht.
Was aber für mich ein echter Grrr-Nörgel-Schimpf-Grund war ist die Scheide.
Die ist, wie schon gesagt, sehr ordentlich verarbeitet, hat so eine "Zwei-Trageweisen-Gürtelschlaufe", - die übrigens auch ausreichend dimensioniert ist, und macht auf den ersten Blick einen hochprofessionellen Eindruck.............ABER!
So eine Scheide dient ja nicht nur für den Transport. Wenn ich mit so einem Messerchen arbeite, dann gibt es immer wieder Momente, wo man das Messer mal schnell aus der Hand legt.. um z.b. einen Haufen abgehackte Äste zur Seite zu schmeißen.
Und was macht man derweil mit dem Halfachance?
Man steckt es in die halboffene Scheide und versucht dabei keinen der Verschlussriemen zu kappen... die friemeln einem nämlich immer im Weg rum. Und dann steckt der scharfe Anderthalbpfünder in diesem halboffenen Nylondings um dann irgendwie (Murphy halt) den Weg zurück in die Freiheit zu finden.... Shit.
Zu einem Haumesser/einer Machete gehört eine Scheide, die bis oben zu ist!
Diese halboffenen, riemenübersäten, superdupertactical Dinger sehen zwar cool aus, sind aber maximal unpraktisch. Denn sie verleiten den Anwender das Messer bei Arbeitsunterbrechungen auf den Boden zu werfen oder fotogen in irgendeinem Baumstumpf zu hauen. Und da liegen/stecken dann 40cm scharfer Stahl wo man mit Schweiß in den Augen und zwei Armen voll Gebüsch durchs Dickicht stolpert.
Das läßt sich hier zwar mit einer Schere, einem Stück Leder und ein bißchen Zeit ändern, - ist aber eben so wie es geliefert wird nicht das Wahre.
Das Messer alleine ist aber ein wirklich gut gemachtes Werkzeug, das bei mir definitiv auf die Wunschliste kommt.
Hat Spaß gemacht. Danke für´s testen Dürfen!
Gruß
chamenos
Erst einmal ein dickes Dankeschön an CRKT, die hier regelmäßig schicke Spielzeuge ins Rennen werfen und natürlich an den Pitter, der sich dann den ganzen Organisationskram an die Backe bindet
Worum gehts?
Es geht um ein Parang, Design von niemand anderem als Ken Onion, gemacht von CRKT und hört auf den Namen Halfachance.
Beim Auspacken dann das erste Grinsen..... auch solch ein Klopper wird von CRKT in ihrer typischen braunen Klapp-Pappschachtel geliefert.
Finde ich gut.
Dann das Messerchen selber.... der Anschliff sitzt sauber und gleichmäßig und ist flach!. Die Schneidfase selber ist leicht ballig, - das habe ich dann aber erst beim Nachschleifen gemerkt.
Das macht für ein Haumesser alles schon einmal Sinn.
Als Stahl wird 65Mn Carbon Steel angegeben. Das macht für ein Haumesser auch Sinn.
Der Griff ist aus PP Core & TPR Overmold Black with Faux Pigskin Texture.... aha..soso
Also irgendwas Hartes aus Plastik und darüber was Weicheres aus Plastik mit "Schweinehauttextur".
Da muss ein sehr fröstelndes Schwein Modell gestanden haben.... aber egal. Das Zeug fasst sich gut an und ist sehr rutschfest...dazu später mehr.
Dann sind da noch jede Menge Hohlniete wo man überall Paracordbändsel durchpfriemeln könnte.
Das Messer kam ordentlich scharf an... also für ein Haumesser. Rasieren ging nicht, - ist aber auch bei sowas echt nicht nötig.
Die Scheide ist sehr ordentlich gemacht aber der einzige Kritikpunkt, den ich am Halfachance finden konnte. auch dazu später mehr.
Bilder:
Es wurde ja ausdrücklich darum gebeten, das Messer richtig zu testen... und nicht nur zum Tomatenschneiden.
So ein Parang dient in Malaysia so ziemlich für alles.... also Gemüse schnippeln, Schlachten, Brennholz machen und zum Hütte bauen.
Die malaysische Vegetation ist eher "buschig" und weniger "grasig/lianig".... daher ist so ein Parang etwas kräftiger und nicht wirklich vergleichbar mit z.B. den dünnen und langen südamerikanischen Macheten.
Also auf, auf.... das Haumesser will Arbeit.
Abends stand Grillen auf dem Programm.
Das halfachance dürfte das Anzündholz spalten und wenn wir schon einmal dabei sind, auch gleich die Fuzz-Sticks schnitzen
Das war wirklich kein Problem:
Dann kam der Spezialtest... extra für Pitter (das macht das Messer in Auslieferungsschärfe):
und wenn wir schon einmal dabei sind:
Ergebnis:
Die Kommentare meiner Frau lasse ich mal weg.......mein Sohn will zu seinem 7ten Geburtstag aber auch so ein Messer, damit er beim Essenzubereiten helfen kann
Da das Grillgut mit Hilfe von viel Bier und anschließendem Gin-Tonic runtergespült wurde, habe ich die weiteren Qualitäten des Halfachance erst am nächsten Morgen getestet.... merke: "Don´t drink and chop"
Wir fangen klein an mit typisch brandenburgischer Wildwiese:
Da ist das Halfachance ein bißchen zu kurz und auch zu schwer, als dass das wirklich Spaß machen würde. Für sowas nehme ich dann doch lieber die Sense oder notfalls eine 70cm Tramontina... aber um mal eben so einen Puschel wegzurasieren taugt das CRKT.
Dann wurde es etwas derber. Die Himbeerbüsche hat meine Frau leider schon eine Woche vorher mit der Heidesense geköpft..... aber in den Senken standen noch nette Reststengel von ca. 20cm Höhe.... kann man ja so nicht lassen.
Hier merkt man dann die Vorteile des kräftigen Halfachance. Ohne Anstrengung wurde das Stachelzeug entsorgt und es wuchs der dringende Wunsch nach mehr. dicker, größer......ABHACKEND
Kurze Nachfrage, was weg kann........: der Holunder soll ab. Der trägt nicht, steht dem künftigen Brennholzschuppen im Weg und überhaupt...weg das Ding.
Der Holunder ist schon etwas älter und die Äste haben(hatten) im unteren Bereich durchaus 3-4cm Stärke..... das ist doch mal was.
Hat zwei Minuten gedauert, - dann war der Holler Geschichte:
(die grauen Stümpfe hat mal die Säge gemacht)
Und hier mal eins der Ästchen:
Das Halfachance liegt erstklassig in der Hand (ich habe Handschuhgröße 10) . Es war brüllheiß und entsprechend Schwitzig. Kein Problem.
Einen Fangriemen habe ich nicht vermisst....aber der ließe sich ja problemlos anbringen. Aber die "weiche Schweinehaut" klebt förmlich an der Hand.
Sodele: was fällt auf?
Die Beschichtung ist nicht die allerbeständigste... erste Abnutzungserscheinungen gab es schon beim Brettchen-Spalten. das hält sich aber in Grenzen und ist jetzt kein wirklicher Nörgelgrund. Sie ist allerdings auch schön glatt und lässt das Messer prima überall durchgleiten.
Der Griff ist eine wahre Pracht. obwohl ich an Messern solche ausgeformten Griffe vermeide....bei einem Haumesser macht das Sinn und ist wirklich bequem. Einzig die Daumenrampe hätte ich weggelassen.
Klar: beim Fuzz-Stick schnitzen habe ich sie benutzt.... sie verleitet den ungeübten Anwender aber dazu, auch bei derber Hackarbeit seinen Daumen da zu plazieren. Und der Daumen hat im Hammergriff nun einmal seinen Platz an der Seite und niemals nie nicht oben drauf. Das führt nämlich sonst in kürzester Zeit zu schmerzhaften Prellungen im Daumengelenk.
Aber Darwin muss in unserer "alles in Watte-pack-Zeit" auch noch irgendeine Chance bekommen
Der Stahl ist augenscheinlich die richtige Wahl und auch entsprechend ordentlich gehärtet. CRKT gibt Werte von 52 bis 56 HRC an... Das Exemplar, das wir hier testen dürfen, wird dann eher an der oberen Grenze anzusiedeln sein. Eine Feile greift da nur schwach und auch beim Nächschärfen mit dem Keramikstab war das nicht "mal eben so" gemacht.
Was aber für mich ein echter Grrr-Nörgel-Schimpf-Grund war ist die Scheide.
Die ist, wie schon gesagt, sehr ordentlich verarbeitet, hat so eine "Zwei-Trageweisen-Gürtelschlaufe", - die übrigens auch ausreichend dimensioniert ist, und macht auf den ersten Blick einen hochprofessionellen Eindruck.............ABER!
So eine Scheide dient ja nicht nur für den Transport. Wenn ich mit so einem Messerchen arbeite, dann gibt es immer wieder Momente, wo man das Messer mal schnell aus der Hand legt.. um z.b. einen Haufen abgehackte Äste zur Seite zu schmeißen.
Und was macht man derweil mit dem Halfachance?
Man steckt es in die halboffene Scheide und versucht dabei keinen der Verschlussriemen zu kappen... die friemeln einem nämlich immer im Weg rum. Und dann steckt der scharfe Anderthalbpfünder in diesem halboffenen Nylondings um dann irgendwie (Murphy halt) den Weg zurück in die Freiheit zu finden.... Shit.
Zu einem Haumesser/einer Machete gehört eine Scheide, die bis oben zu ist!
Diese halboffenen, riemenübersäten, superdupertactical Dinger sehen zwar cool aus, sind aber maximal unpraktisch. Denn sie verleiten den Anwender das Messer bei Arbeitsunterbrechungen auf den Boden zu werfen oder fotogen in irgendeinem Baumstumpf zu hauen. Und da liegen/stecken dann 40cm scharfer Stahl wo man mit Schweiß in den Augen und zwei Armen voll Gebüsch durchs Dickicht stolpert.
Das läßt sich hier zwar mit einer Schere, einem Stück Leder und ein bißchen Zeit ändern, - ist aber eben so wie es geliefert wird nicht das Wahre.
Das Messer alleine ist aber ein wirklich gut gemachtes Werkzeug, das bei mir definitiv auf die Wunschliste kommt.
Hat Spaß gemacht. Danke für´s testen Dürfen!
Gruß
chamenos
Anhänge
-
halfachance 1a.jpg355,8 KB · Aufrufe: 2.549
-
halfachance 15.jpg158,2 KB · Aufrufe: 2.363
-
halfachance 14.jpg179,6 KB · Aufrufe: 2.367
-
halfachance 12a.jpg291 KB · Aufrufe: 2.388
-
halfachance 11a.jpg328,2 KB · Aufrufe: 2.462
-
halfachance 8a.jpg331,8 KB · Aufrufe: 2.398
-
halfachance 7.jpg103,7 KB · Aufrufe: 2.384
-
halfachance 6.jpg93,5 KB · Aufrufe: 2.454
-
halfachance 5.jpg99,3 KB · Aufrufe: 2.448
-
halfachance 4.jpg99,9 KB · Aufrufe: 2.552
Zuletzt bearbeitet: