Berichte des Passarounds zum Realsteel Griffin

alxh

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Ich mach dann mal den Anfang.


Ich hatte das Vergnügen, das Griffin als Zweiter zu testen, vielen herzlichen, ehrlichen Dank an dieser Stelle an die Organisatoren, namentlich Pitter und Dirk Wanger von www.messerundco.de. Das Messer ist noch kaum auf dem Markt und ich empfinde es als Privileg.

Das Interesse an diesem Messer kann ich an drei Punkten festmachen. Einmal einen Klingenstahl aus Nitrobe77 in der Hand zu halten und zweitens, mal einen Verschluss abseits des überall anzutreffenden Liner-Locks zu testen und kennenzulernen. Drittens sieht es gut aus, fast schon ein bisschen elegeant, das hätte ich gerne immer dabei. Achja, Titan ist auch cool, viertens. Aah, Kugellager, fünftens.


Das Griffin kam in einer kleinen Box, mit Luftpolsterfolie umwickelt, bei mir an. Die Verarbeitung ist tadellos, die Klinge steht mittig, Kugellager kugelt, Mechanik funktioniert vorbildlich.

Als Größenvergleich muss mein Knockout herhalten:

Griffin-01.jpg Griffin-02.jpg Griffin-03.jpg

Mein Review habe ich nach ein paar Stichpunkten gegliedert. Fangen wir an mit dem


[Stahl]


Der Nitrobe77 ist mir bisher noch nicht über den Weg gelaufen. Soweit, dass das Wort Stickstoff eine Rolle spielt, war mir durch den Namen schon klar und das reichte, mein Interesse zu wecken. Der Nitrobe77 ist ein PM-Stahl mit der Zusammensetzung:
C 0,10
CR 14,5
Mo 3,0
V 0,1
N 0,9
Nb 0,5

Man erkennt, dass der Kohlenstoffanteil mit Stickstoff substituiert wurde, ein bisschen Niob macht sich in einem Messerstahl auch ganz gut, wie zb SB1/Niolox und Konsorten zeigen. Ich habe mich für eine Beurteilung an Berufenere als mich gewandt, in dem Fall an Herbert hier aus dem Forum. Ich gebe hier also nicht mit meinem Wissen an.

Durch die Substitution des Kohlenstoffes durch Stickstoff wird zum einen die Korrosionsbeständigkeit enorm erhöht und zum Anderen können dadurch auch höchste Härtewerte erreicht werden. Da Stickstoff massiv Austenit stabilisiert, ist Tiefkühlen obligat. Angelassen wird im Sekundärhärtemaximum bei 500°C, damit sich die Sonderkarbide/nitride ausscheiden. Sonderkarbide versucht man normalerweise zu vermeiden, weil Kohlenstoff für Schneidzwecke ungünstige Karbide ausscheidet. Hier fehlt der Kohlenstoff und es bleiben die kleinen und feinen, vor allem die vom Niob gebildeten Nitride.

Dass Realsteel die Wärmebehandlung im Griff hat, wenn sie so einen Stahl nehmen, davon gehen wir mal aus. Wir hätten hier also einen höchst korrosionsbeständigen, zähen, wegen dem geringen C-Gehalt und hoch härtbaren Stahl. Überzeugt mich.


Weiter geht es mit der
[Klinge]

Hochgezogener Flachschliff. Spitze Spitze. Daumenriffelung an der richtigen Stelle.

Mehr gibt es für mich nicht zu sagen, das Ding hat alles, was es für den feinen Schnitt braucht, so liebe ich das. Zur "Riesenschleifkerbe" komme ich später.


Nun kommen der
[Verschluss und das Kugellager]

Das Messer arretiert im geöffneten Zustand zuverlässig mit einem button lock. Ich habe allerdings auch nicht auf Tischkanten gekloppt oder Bäume gefällt, um die Grenzen des "zuverlässig" zu erforschen. Das überlasse ich gerne Anderen.
Beim Öffnen sorgt der Verschluss für einen angenehmen und vernünftigen Anfangswiderstand, welcher bei liner locks vom Detendball übernommen wird. Die Klinge sollte eigentlich nicht aus Versehen aufgehen, nur mit ordnentlich Schlacks aus dem Handgelenk schwingt sie auf.
Zusätzlich gibt es noch einen Schieberegler, der die Klinge in geöffnetem und auch in geschlossenem Zustand sichert. Den zu überwinden würde auf jeden Fall eher die Zerstörung des Messer nach sich ziehen, als dass der Riegel nachgibt. Das Material, aus der Verriegelungsbolzen besteht, scheint ziemlich weich zu sein, wie man auf dem nächsten Bild vielleicht erkennen kann. Keine Ahnung, ob das irgendwann die Funktion beeinträchtigt.

Griffin-04.JPG Griffin-05.JPG

Wie lässt sich das Griffin denn nun öffnen, wie ist die user experience?
Hier war ich auf meine erste kugelgelagerte Erfahrung gespannt. Was soll ich sagen, das macht Spass. Die Klinge pendelt nach Knopfdruck, brav der Schwerkraft gehorchend. Das Geräusch unterscheidet sich natürlich gegenüber einem Messer mit Bronzescheiben. Man hört etwas Kratzendes, hervorgerufen von dem Kugelkontakt mit Klinge und Griff, während Scheiben etwas mehr flüstern(wenn denn mal kein Dreck drin ist).

Da das Kugellager von Realsteel besonders beworben wird, war ich natürlich neugierig und hab es mal geöffnet, von der Clipseite her, um bei dem Zusammenbau wegen den 2 kleinen Federn weniger Stress zu haben:

Griffin-06.jpg Griffin-07.JPG

Die Aussenringe haben mehrere Funktionen. Sie halten Dreck von aussen fern. Sie halten die Pomade innen drin. Sie geben der Klinge mehr Stabilität gegen Klingenspiel. Auf der von Facebookseite von Realsteel gibt es noch ein paar erläuternde CAD-Skizzen von Verschluss und Kugellager, falls es jemand interessiert.


[Clip]

Ist da. Sitz stramm. Ziemlich stramm. Spielt sich das noch ein? Keine Ahnung, habe mit Titan noch keine Erfahrungswerte. Sitzt soweit ganz gut in der Tasche, gerne noch ein Bild dazu.

Griffin-08.jpg


Das Wichtigste dann zum Schluss, die

[Handlage]

Mein Fazit dazu vorweg. Ich hätte das Griffin, wäre es meines gewesen, bestimmt ein paar Mal in die Ecke gepfeffert. Und das, obwohl die Adjektive, für meinen Charakter von Anderen beschrieben, eher phlegmatisch und ausgeglichen wären. Dieser Klapper wollte einfach nicht in meine Hand!
Aber der Reihe nach.

Die meisten Griffarten, wie sie auch alle heissen mögen, waren ok.

- Ich halte ein Messer entweder zum Weg-vom-Körper-Schnitzen im Hebelgriff vor der Brust, kein Problem mit dem Griffin
- Geführtes normales Schneiden, Zeigefinger auf der Klinge, kein Problem, läuft.
- Weg vom Körper, Daumen auf der Klinge, geht.
- Weg vom Körper, Faustgriff: Stell ich mich zu doof an? Übersehe ich irgendeine designtechnische Finesse?

Der Griff ist durch die geschwungene Mulde so gestaltet, dass meine Hand beim Faustgriff weit nach hinten rutscht. Einmal in Bild festgehalten:

Griffin-09.jpg

Abstand Finger zu Beginn vom scharfen Teil der Klinge sind ca 4cm! Das ist ein viel zu großer Hebel, um es noch kompfortabel nennen zu können. Zum Vergleich mal wieder mein Kershaw, da sind es deutlich unter 2cm. Sind meine Hände zu groß mit ca 9.5 Handschuhgröße? Ich bin gespannt, was meine Mittester zu berichten wissen werden.

Beim Thema Schneidhebel angekommen, und weil ich gerade beim Meckern bin: Die Riesenschleifkerbe. Ist das ein Choil?

Griffin-10.jpg

Mein Finger passt da auf jeden Fall nicht rein, ohne dass ich mich schneide. Also alleine dem Designkonzept geschuldet? Mein erster Gedanke war, dass die Verschlusssicherung so viel Platz einnimmt und im geschlossenem Zustand die Klinge sonst aufschlagen würde. Aber das kann eigentlich nicht sein, so wie ich das sehe, wäre da noch genug Gestaltungsspielraum. Oder?


Griffin-11.JPG

Ich schließe damit meinen Bericht. Das Realsteel Griffin hat eigentlich alle Zutaten, die nötig wären, um Spaß zu machen. Mir hat die Handlage zu schaffen gemacht, das hat mir den Spass deutlich gemindert. Zu Gunsten des Griffin und zur Abminderung meines harten Urteils will ich meine Unerfahrenheit mit Klappmessern anführen und bin gespannt, was die Tester nach mir zu sagen haben werden.



Ich bin um eine gute Erfahrung reicher, danke nochmal für die Möglichkeit zum Testen.

alex
 
Hallo Alex,

vielen Dank für das aufschlussreiche und bebilderte Review über das Griffin.
Besonders gefiel mir die Möglichkeit, dank Deiner Bilder, mal die Lagerung von einer Seite sehen zu können.
Schade dass bei dem Gimmick der Schiebesicherung der Verriegelungsbolzen aus minderwertigem Material ist und somit wohl dieses Extra unbrauchbar macht. Ich weiß nicht wie groß die Haltekraft des Detents im geschlossenen Zustand beim Griffin ist aber die Klinge im geschlossenen Zustand nochmals zu sichern find ich schon klasse.

Gruß

Christoph
 
Hallo Christoph

nicht die Schiebesicherung ist aus weichem Metall, sondern der Bolzen. Auf Bild 4-5 kann man trotz der Bildqualität erkennen, dass da Macken sind, ohne dass das Messer rangenommen wurden.
Auch ist hier nicht ein Detentball im Spiel. Der Bolzen übernimmt den Anfangswiderstand sowie eine gute Verriegelung im geöffneten Zustand. Dieses Schiebeding ist dann nochmal zusätzlich da. Und, wie erwähnt, der Anfangswiderstand ist ausreichend, auch ohne Verriegelung.

alex
 
Hallo alex,

Thematik Qualität des Verriegelungsbolzen - Button Lock is klar.

In Sachen Schiebesicherung und logisch - nicht vorhandenem Detent beim Button Lock - war ich gedanklich gerad vollkommen neben der Spur - also Beitrag # 2 in diesem Thread als ein perfektes Beispiel an Freitagshirnkrampf am besten einfach links liegenlassen :irre: Ab Sonntag gehts in Urlaub...

Gruß

Christoph
 
So, dann hier mal mein PA-Bericht zum Griffin.

Vorweg sei mir ein kleiner Exkurs erlaubt :

Ich bin Linkshänder. Wer das gleiche Schicksal teilt :D, der weiß, dass in vielen Bereichen des Lebens Dinge einfach nicht "passen". Bleiben wir aber beim Thema Messer, genauer Folder. Wirklich uneingeschränkt linkshändertaugliche Locksysteme gibt´s wenige : Benchmade´s Axislock, der ähnliche Arclock von SOG, dann noch Backlock, wobei hier halt schon wieder beide Hände zum schließen benötigt werden - aber das gleiche Problem gilt ja auch für Rechtshänder.

Linerlock und Framelock sind für Linkshänder praktisch nicht zu gebrauchen - und damit fallen eine große Menge Folder für uns aus ! :(

Das Real Steel Griffin hat mit seinem Buttonlock mein Interesse geweckt, weshalb ich mich überhaupt für diesen PA beworben habe.

Aber der Reihe nach :

Da Alex die technischen Daten und Fakten des Griffin ausführlich aufgezählt hat, spare ich mir das und komme gleich zum eingemachten .

Das Griffin kommt sehr schlank daher, ein Messer mittlerer Größe, eigentlich die perfekte EDC-Größe, allerdings mit eher kleiner Klinge.


Meine Hand zum Größenvergleich :
18465490ey.jpg


Ein "richtiges" Messer zum Vergleich :teuflisch ( PF Alpha 2 )

18465492yb.jpg


Das Messer lässt sich mit der linken Hand gut öffnen, allerdings könnte für meinen Geschmack das Daumenloch gerne deutlich größer sein, dann wäre es deutlich weniger "fummelig". Zum Vergleich ein Bild von meinem Byrd CaraCara

18465493in.jpg


18465494hb.jpg


18465495ts.jpg


Schließen lässt sich der Buttonlock problemlos , quasi mit links ....hier verhält sich das Griffin absolut linkshändertauglich.
Wer allerdings als Linkshänder den Clip gerne auf der "richtigen" Seite tragen möchte, wird enttäuscht - er lässt sich nicht umsetzen.
Mir persönlich ist das egal - ich trage keine Clips, meine EDC´s werden lose in der Hosentasche getragen.

18465496ob.jpg


Die Optik :

Das Stonewashedfinish von Titangriffschalen und Klinge ist sehr schön, eher fein strukturiert. Insgesamt ist die Verarbeitung sehr sauber. Das Klingenspiel ist etwas zu großzügig, das mag aber daran liegen, dass Alex das Messer zerlegt hatte. Für meinen Geschmack wäre ein etwas strammerer Klingengang besser, aber ich habe darauf verzichtet, das nach zu ziehen.

Vom Design gefällt mir das Messer sehr gut, die Haptik ist ebenfalls sehr angenehm - Titan sei Dank !

Die Handlage :

Alex hat Recht - so richtig will das Ding nicht in der Hand liegen, ABER : ein derart schlankes, filigranes Messer würde ich eh niemals wie einen Schüppenstiel in die Hand nehmen - für die groberen Schneidaufgaben ist das Griffin ohnehin zu zierlich. Ein kompromissloser Arbeiter sieht anders aus .....

Wenn man es locker führt - beispielsweise um Wurst, Käse, Obst oder ähnliches zu schneiden, dann weiß die Handlage durchaus zu gefallen. Das die Hand dabei zwingend relativ weit nach hinten rutscht, fühlt sich sogar irgendwie richtig an.

Die Daumenrampe - wenn man die dezente Riffelung denn so nennen kann - sitzt für mich zu weit hinten, ist aber eigentlich für solch ein Messer aus meiner Sicht auch entbehrlich.

Die Schärfe :

Da ich das Messer als vierter in die Hand bekommen habe, kann ich zur Schärfe "out of the Box" natürlich keine Angaben machen.
Das was bei mir ankam, würde ich als "solide Gebrauchsschärfe" bezeichnen - Papier schnitt es ein wenig wiederwillig, rasieren war nicht möglich.
Aber alle normalen Scheidaufgaben des Alltags würden sich so immer noch locker bewältigen lassen.

Ich habe es nicht nachgeschärft, aber da die Schneidfase relativ breit ist, gehe ich davon aus, dass es sich relativ einfach schärfen lässt.


Fazit :

Das Griffin weiß durchaus zu gefallen und ist auch für Linkshänder - zumindest eingeschränkt - eine echte Alternative.
Die Verarbeitung ist makellos, die Materialien hochwertig - so scheint der nicht unerhebliche Preis durchaus gerechtfertigt.

Insgesamt würde ich das Messer eher in die Ecke "eleganter High-Tech-Folder" stellen, als in die Rubrik "brachiales Arbeitsgerät".

Wer letzteres sucht, sollte sich eher woanders umsehen - wer allerdings ein etwas ungewöhnliches Messer sucht, abseits von den "üblichen Verdächtigen",
für den kann das Real Steal Griffin durchaus interessant sein .
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein Satz mit x

Moin

Zuerst ein freundliches Dankeschön an Dirk Wanger, der das Messer zur verfügung gestellt hat und natürlich auch an Pitter, der hier mal wieder den Orga-Bär macht.:super:

Die technischen Daten und Details sind ja alle schon vorgestellt, - also gibt es von mir ein paar höchst subjektive Meinungen und Informationen, die hier noch nicht stehen.

Ich mag das Design vom Griffin. Ich finde die verwendeten Materialien spannend und der Verschluss ist nicht das übliche Frame-Lock-Allerlei.
Die zusätzliche Schiebesicherung ist innovativ.

Und da ich mit so einem Messer nicht 12 Stunden am Tag Holzschuhe schnitze, fand ich die Handlage auch gar nicht so schlecht.
Das ein schlanker Titan-Folder etwas anders in der Hand liegt, als eine Machete von Cold Steel sollte eigentlich klar sein;)

Das Ganze ist ja ein Versuch mit einer quasi neuen Marke in der preislichen Oberliga der Serienmesser mitzuspielen.
Und da muss man dann als Neuling mächtig auf den Busch hauen, damit man ernstgenommen wird.

Was die Materialien, das Design und technische Details angeht, könnte das auch klappen.

Woran es dann aber mit lautem Knall scheitert ist nicht die Pappschachtel, in der das Messer geliefert wird...... (sorry, - aber jeder Extrema Ratio-Klon wird in einer hochwertigeren Verpackung geliefert) sondern die inkonsequente Verarbeitung in den kleinen, aber eben entscheidenden Details.

Das der Bolzen des Button-Lock augenscheinlich nicht gehärtet ist und jetzt schon aussieht wie die Schlagfläche eines alten Meißels sieht man auf den Bildern von alxh.
Ich habe aber auch noch eins gemacht:

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Nun ja.... der Anschlagpin für die Klinge ist leider auch nicht gehärtet..... er ist noch nicht einmal ein Pin, sondern ein Stück Draht, auf das eine ungehärtete Hülse geschoben ist. Kommende Tester mögen das Messer doch mal ein bißchen schütteln, - das was da klappert ist diese Hülse, die fröhlich auf dem "Stäbchen" hin- und herrutscht.
Die Klinge hat auch schon die ersten Spuren in diese Hülse gegraben. Das kann man auf meinem Bild eventuell erkennen. Der senkrechte "Strich" auf der Hülse ist kein Schmutz, - das ist ein feiner Abdruck der Klinge.

Das gesamte Messer wird von zwei Schrauben zusammengehalten. Der Kleinen am Hintern und der Achschraube.
Das reicht bei diesem Design aber nicht.
Man kann die Griffschalen auf Höhe der Achse mittlerweile spür- und sichtbar zusammendrücken.

Und was auch überhaupt nicht geht ist die Schiebesicherung. Warum ist die nicht irgendwie konisch gefertigt?
Wenn man die Sicherung "aktiviert und dann den Button-Lock drückt, wackelt die Klinge wie ein Lämmerschwanz.
O.K. ----- die Sicherung verhindert zuverlässig das Einklappen, - aber warum muss die Klinge dabei derart viel Spiel haben.

Das soll doch ein high-tech Folder sein und kein Schrade OT 125 aus den 70ern.

Ich finde das alles sehr schade.

Gerne hätte ich hier meine anfängliche Begeisterung nach dem Auspacken weitergeführt.... aber weil in der Fertigung an der Härtung von zwei winzigen Teilchen gespart wird und man nicht das Potential einer Schiebesicherung ausreizt ist das Griffin leider nur ein gescheiterter Versuch bei den "Großen" mitzuspielen.

Da muss nachgebessert werden.

Und wenn man schon beim Nachbessern ist: der gesamte Bereich um die Klingenwurzel ist rundgelutscht und hat Fertigungsmarken.

Bei einem Messer, das mit scharfkantigem Design daherkommt, wie eben das Griffin, - da müssen solche Kanten eben auch scharf "gezeichnet" sein.

Und das ist jetzt nicht Jammern auf hohem Niveau. Ein Messer wie das Griffin hat einen Anspruch, der sich unter anderem auch in seinem Preis ausdrückt, - den selben Anspruch darf dann auch ein Käufer an das Messer haben.

Ich werde jetzt auch nicht sagen: für 120,-€ wäre das alles nicht so schlimm.

Es darf und soll exklusive Messer geben. Aber sowas definiert sich nicht nur über den Preis und das Material, sondern eben auch über Qualität und da dann eben auch bis ins letzte Detail.

Ich bleibe dabei: schade!

Gruß
chamenos
 

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Hallo,

ich möchte mich an dieser Stelle gerne mal in Absprache mit Pitter zu Wort melden und euch mitteilen,
daß ich einen Link von diesen Berichten an Real Steel weitergeleitet habe.

Ich bemühe mich um eine offizielle Stellungnahme.


Diese Gelegenheit möchte ich auch dazu nutzen, Fragen zu dem Griffin von euch zu sammeln,
die dann hier veröffentlicht und von Real Steel beantwortet werden.

Jeder Interessierte, der Fragen zu dem Griffin hat schreibt mir diese Bitte in einer PN.


Guten Gruß,

Dirk Wanger
 
Hallo,

nun auch mein Senf zum Griffin.
Zu aller Erst möchte ich mich bei Dirk Wanger von Messer & Co sowie Pitter für die Möglichkeit dieses Messer zu testen bedanken.
Bei der Abstimmung der beiden Real Steel Messer die Pitter zur Verfügung bekommen hat, habe ich für das Griffin gestimmt. Der Button-Lock(und weil momentan alle besonders deutsch sind: Sperrknopf) hatte mich doch sehr interessiert.
Dies ist aber, wie schon von einigen vor mir beschrieben, der Hauptkritikpunkt am Griffin. Dazu später mehr.
Erst mal ein paar harte Fakten:

11,7 cm Grifflänge
1,15 cm Griffdicke(ohne Clip)
8,2 cm Klingenlänge (nur der scharfe Teil)
3 mm Klingendicke
21 cm Gesamtlänge
117 g Gesamtgewicht

Von mir gemessen.


Ich fange mal mit der Klinge an. Dazu lässt sich recht kurz alles Nötige sagen.
Das Messer kam rasierend scharf an. Die Schneidfase war blank poliert, eine wahre Freude mit dem Messer zu schneiden. Ich mag die Klingenform einfach. Der Stahl scheint nach bisherigen Schneideinlagen(Obst, Papier, Pappe etc.) ein Guter zu sein, zumindest rasiert die Klinge immernoch.
Das Stonewash-Finish verzeiht auch leichte Kratzer.


Weiter zum Button-Lock/Sperrknopf und dem Kugellager. Also eigentlich spiele ich damit die ganze Zeit nur rum, was Sinnvolles hab ich bisher kaum mit dem Griffin gemacht.
Drücken, Kugellager sorgt für ein rasantes aus-/einfahren der Klinge, einrasten. Das macht ordentlich Spaß. Allerdings ist mir das schon fast zu leichtgängig. Ausversehen wird der Sperrknopf betätigt und die Klinge kommt raus. Ohne wenn und aber, aua.
Die Tüftler von Real Steel wissen schon warum sie noch die Schiebesicherung dran gebastelt haben.

Basteln ist leider auch das richtige Wort für die Schiebesicherung und den Sperrknopf.
Ich hatte einigen Freunden das Messer gezeigt, mitunter das erste was ihnen Auffiel:
Ist die Schiebesicherung drin, drückt dann den Sperrknopf, wabert die Klinge im Griff mit ordentlich Spiel (hab ca. 6mm gemessen) vor und zurück. Ist das Messer offen, sind es auch noch 1-2 mm.
Weitere Qualitätsmängel wurden ja schon genannt.
In der Preisklasse 250€+, indiskutabel.

Was mir interessanterweise wiederum sofort auffiel:
Für den Messer-DAU ist so ein Sperrknopf sofort und ohne Probleme zu verstehen, keiner hat gezögert und überlegt wie man das Teil zu bekommt.


Ich greife mal die *Riesenschleifkerbe*von alxh auf.
Für meine Pranken(Handschuhgröße 11/12) ist das Ding gefährlich. Packe ich das Messer mit Kraft an, schneidet sich die Choil(ist es denn nun einer?)-Kante schön in mein Zeigefinger, wieder aua.

Der Clip…. Hätte ich ein kotzendes Smiley gefunden, es würde meine Meinung zu dem Ding beschreiben.
Es sieht aus als hätte man ein Schnabeltier (was hat sich die Evolution dabei gedacht?) mit einem Hammer erschlagen und dann ans Griffin geflanscht.

Nicht ganz so hässlich finde ich übrigens die Achsschrauben. Aber warum müssen die so weit rausstehen?


Ich finde das Griffin *eigentlich* gut, aber es gibt einfach Details die nerven, die mich dazu bringen das Teil nicht haben zu wollen.

Am Ende Zitiere ich einen Freund der es einfach ausgedrückt hat:
„Nettes Spielzeug, aber mit den Macken, nicht für den Kurs“.



Und weil ich ja immer Vergleichsbilder so doll finde, hier noch eins(leider nicht ganz so gut geworden):

P1020803.jpg
von oben nach unten:
Müller Linerlock
Real Steel Griffin
Benchmade 710
Zero Tolerance 0566
Pohl Force Mike Two



Grüße

Fabs
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Gemeinde,
Samstag, schön heißt, Dachgeschoss, ich schrieb mal meinen Passaround Bericht bevor ich zum zündeln gehe.

Danke auch von meiner Seite an die Bereitstellung und Orga Dirk Wanger von Messer & Co sowie Pitter! :super:

Ich bin ja eigentlich ungern ziemlich am Ende dran, da haben die meisten schon alles geschrieben was mir auch so auffällt, daher halte ich mich kürzer.

Form gefällt mir sehr gut, sonst hätte ich nicht für das Griffin abgestimmt es in den PA zu bringen, Größe wäre auch was für mich.

Die Handlage in den verschiedenen Griffpositionen ist auch gelungen.

Materialien finde ich super (auch wenn ich von Stahl nicht so den Plan hab)! (außer dem Stopppin sowie dem Schraubenmaterial, das wäre mir Titanisiert irgendwie lieber, gefällt mir nicht :argw: ) gefühlt hält Schärfe gut, das gefällt mir!

Die Mängel stehen oben häufig genug, schade drum.

Das Öffnen und Schließen geht gut (Knopp drücken, rausschwingen lassen, Knopp drücken, reinschwingen lassen) , mir persönlich aber VIEL zu labberig und leichtläufig.
Ich hab echt Angst um meine Finger beim zumachen.
Auch wenn man den Stopppin wieder loslassen kann und der den Klingenlauf bremst, irgendwie nix für mich.
Mag das lieber, wenn ich etwas Widerstand hab.
Ich weiß nicht warum, aber das lässt das Messer irgendwie billig wirken, wenn die Klinge anschlägt gibt es so mehr ein Schepperiges Kling als ein sattes KLACK, zumindest wenn man es rausschleudert.
Mit dem Öffnungsloch ists ok, aber mehr auch nicht.

Arbeiten mit dem Griffin dagegen war super, man beachte die Bilder, da war es grade 20 Minuten in meiner Hosentasche und ich musste aus Versehen grillen, vorher, mittendrin, danach… :glgl: :glgl:
attachment.php

attachment.php

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Es mir kaufen?
Hm, ich denke wenn sich Real Steel die Kommentare hier zu Herzen nimmt und die Sachen ändert könnte ich schwach werden, da mir, wie gesagt die Kombi eigentlich gut gefällt, aber mich die „Unschönheiten“ definitiv vom Kauf abhalten.
Viel Spass nach Österreich!
 
Ein ansprechend geformter, augenscheinlich hochwertig gefertigter Titan-Klapper aus China, dazu mit Button-Lock, interessantem Klingenstahl und das Ganze in taschentauglicher Größe: Mein Interesse an diesem Passaround war geweckt.

Tatsächlich gefällt mir das dynamische Design des Griffin sehr gut. Der Verschluss ist, wie erwartet, sehr gut zu bedienen, die Klinge läuft extrem leicht und wird sicher festgestellt, die Handlage ist ordentlich. Soweit der erste positive Eindruck.


Meine Vortester/-schreiber haben die wesentlichen Charakteristika schon beschrieben und ich kann mich den verschiedenen Pro- und Contraargumenten für das Messer überwiegend anschließen.

Relativieren möchte ich Folgendes.
Bereits im zweiten Testbericht (von Tester Nr. 4) ist die Rede von großzügigem Klingenspiel.
chamenos führt an:
... Das gesamte Messer wird von zwei Schrauben zusammengehalten. Der Kleinen am Hintern und der Achschraube. Das reicht bei diesem Design aber nicht. Man kann die Griffschalen auf Höhe der Achse mittlerweile spür- und sichtbar zusammendrücken. ...
Möglicherweise hängt das eine mit dem anderen zusammen.
Ich kann dazu nur sagen: Ich bekam das Messer als 7. zugeschickt und als das Messer bei mir ankam, wackelte die Klinge wie ein Lämmerschwanz. Ich habe einfach die beiden Achsschrauben mit passendem Torx nachgezogen und das Klingenspiel war komplett beseitigt, trotzdem lief die Klinge butterweich. Zusammendrücken der Griffhälften ging absolut nicht.



Um im Weiteren nicht nur zu wiederholen, möchte ich vor allem auf einen - leider negativen - Punkt eingehen.
Eine Zusatzsicherung, wie sie das Griffin in Form des Schiebers im Griffrücken bietet, ist nicht nur ein nettes Gimmick. Im Falle eines hervorstehenden Button-Locks, der sehr leichtgängig zu bedienen ist, ist die Sicherung auch notwendig, damit die Klinge nicht ungewollt in der Hosentasche aufgeht.
Vorweg: Dieser Zweck wird von der Sicherung leidlich erfüllt. Leidgeprüft durch mehrere BökerPlus-AK74-Springer, bei denen ein ähnlicher (Plastik-)Schieber verbaut war (soviel übrigens zur Innovationsleistung von Real Steel ;) ), war ich da recht skeptisch. Der Griffin-Schieber bleibt zumindest da, wo man ihn hingeschoben hat.
Allerdings bin ich der Meinung, dass eine Sicherung im aktivierten Zustand ein Öffnen der eingeklappten bzw. ein Schließen der ausgeklappten Klinge verhindern sollte. Und genau das tut sie hier nicht.

Erwähnt wurde ja schon, dass die ein- wie ausgeklappte Klinge sich gegen die Sicherung etwas bewegen lässt. Tatsächlich kann man die Klinge ohne übermäßigen Kraftaufwand weiter bis in die geöffnete Endstellung bewegen. Ausgeklappt und gesichert ist es umgekehrt ebenfalls kein Problem, die Arretierung zu lösen und die Klinge trotz aktiver Sicherung vollständig einzuklappen.

Ein Video zur Veranschaulichung, das auch zeigt, dass diese Vermutungen
... Zusätzlich gibt es noch einen Schieberegler, der die Klinge in geöffnetem und auch in geschlossenem Zustand sichert. Den zu überwinden würde auf jeden Fall eher die Zerstörung des Messer nach sich ziehen, als dass der Riegel nachgibt. ...
... O.K. ----- die Sicherung verhindert zuverlässig das Einklappen, - aber warum muss die Klinge dabei derart viel Spiel haben. ...
nicht stimmen ;) :
https://www.youtube.com/watch?v=dW0uRPmp5us&list=UUBU9Fc6r8-nbdZenxX49GDQ


Jetzt kann man anführen: Ok, das ist nicht optimal, aber der Hauptzweck, die Klinge nicht unbeabsichtigt öffnen zu lassen, ist schließlich erfüllt.
Um Meinungen dazu zu hören, habe ich die Gelegenheit genutzt und das Messer in meiner Testwoche zum Rheinland-Stammtisch mitgenommen. Dort hatten ca. zehn Leute das Messer in den Händen. Für Design, Material, Verarbeitung, Handlage gab es überwiegend positive Urteile. Beim beschriebenen "Sicherheitsproblem" gingen die Reaktionen dann auseinander und reichten von "ist doch völlig egal" über " ok, für den Preis müssen sie das noch in den Griff kriegen, aber sonst ist´s doch super" bis zu Augenverdrehen und Kopfschütteln.
Das fand ich schon interessant, denn ich denke: Das geht gar nicht. Ob das hier nun ein konstruktives Problem ist oder an schlechtem Material liegt, sei dahingestellt. Eine Sicherung hat zu sichern.


chamenos hat ein hartes Urteil begründet gefällt. Festhalten möchte ich schon, dass der Lock die Klinge ausgeklappt spielfrei arretiert, die Klinge schön dünn und spitz ausgeschliffen ist, wunderbar leicht läuft und gut zu bedienen ist. Der Titangriff ist schön gefertigt und liegt angenehm in der Hand.
Zusammen mit den sonstigen erwähnten Details und Mängeln (offenbar weiches Material am Lock, Anschlagpin, rundgelutschte Kanten) wird der Gesamteindruck durch die "Sicherung" aber doch erheblich getrübt und das Preis-Leistungs-Verhältnis in ein anderes Licht gerückt. Aber auch unabhängig vom Preis denke ich nicht, dass das getestete Messer in dieser Form auch nur annähernd eine Alternative zu etablierten Modellen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar Sätze zu meinen Eindrücken:

abgesehen von den bereits hinreichend dokumentierten Mängeln des PA-Messers (was ja nun garnicht geht) finde ich es doch sehr attraktiv:

-der Stahl machte mich neugierig
-der Lock geht auch für Linkshänder gut zu bedienen
-das Design ist gut gemacht, die einzige Geschichte welche mich stört ist der Clip, sieht aus wie ein langgezogener Entenfuß von Donald Duck.

Das Messer ist ganz genau auf den Punkt nicht zu groß und nicht zu klein für mich - perfekt. Auch die beschriebene Tendenz mich in der Fingermulde zu schneiden konnte ich nur mit sehr viel Phantasie nachvollziehen. Aber egal - jeder hält es anders, im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Verarbeitung per se finde ich nun auch nicht schlecht. Gefällt mir. Und das Öffnungsloch in der Klinge ist mir nicht zu klein. Kleine Pratzerl halt.

Ohne die technischen Mängel eine netter Folder. So --> Verbesserungspotential.

Danke für die Möglichkeit an der Teilnahme.

Andreas
 
Nun ist es geschehen! Die Testphase ist vorüber. Ich habe das Griffin als letzter Tester eine Woche im täglichen Gebrauch führen dürfen.
Und es war wirklich täglicher Gebrauch…..

An dieser Stelle auch meinen persönlichen, herzlichen Dank an Pitter fürs organisieren des Passarounds und natürlich an Dirk Wanger von www.messerundco.de, welcher eines der Exemplare unseren kritischen Augen, Einsätzen und Bedingungen zur Verfügung stellte!
Ich empfinde es durchaus als Privileg, wenn dem Forum direkt mit Markteinführung ein neues Messer zur Verfügung gestellt wird! Zeigt es doch, dass sowohl das Forum als auch seine Mitglieder sehr ernst genommen werden! Aber auch, dass man Vertrauen in sein Produkt und dessen Qualitäten setzt! Dies wird natürlich von Dirk Wangers Vorhaben, die Kritiken und Anregungen der Tester an die Hersteller weiterzugeben, deutlich unterstrichen!
Zurück zum Messer!

Ich war schon länger auf der Suche nach einem hübschen Titan-Folder im mittleren Preissegment, welcher aus entsprechendem Material besteht, ordentlich verarbeitet ist und eine nicht ganz so „langweilige“, vielleicht besser „gesetzte“ Formensprache für mich besitzt, wie die „üblichen Verdächtigten“ (z.B. das Chris Reeve Sebenza….) Bitte nicht falsch verstehen, das sind tolle, bewährte Messer, aber eben nicht ganz mein Geschmack – solche Kritiken sind ja immer sehr subjektiv! Und dann befinden wir uns hier nochmals in einer anderen Preisklasse…..

Und plötzlich kommt das GRIFFIN ins Forum…. Und sofort dafür gestimmt……
Sehr gefällige Form, interessanter Stahl (Nitrobe77), von welchem ich vorher wenig gehört hatte- der aber auch von meinen Vortestern und fachkundigsten Forumiten ausführlich besprochen, von Tester #2 zusammengetragen und dokumentiert wurde!

Tja, mein Pech als „Letztgeborener“ , alle wirklichen Macken wurden ja schon ausgiebig beschrieben! Trotzdem war ich sehr glücklich, es gerade noch in den Kreis der Tester geschafft zu haben.
Nun, wende ich mich lieber weiter dem Persönlichen und „Subjektiven“ zu…..

Mich hat das Design des Griffin sofort sehr angesprochen! Ich war sehr auf die Haptik und Verarbeitung gespannt! Rein von der Optik her, stieß mir, wie vielen Anderen auch, lediglich der Clip auf. Diesen "Schuhlöffel" hätte man schöner, der Gesamtform gerechter, entwerfen können - seinen Zweck erfüllt er allerdings ordentlich…

Ich kann auch die Griff-/Halteproblematik anderer Forumiten nur begrenzt nachvollziehen. Ich selbst habe zwar relativ kleine Hände (Handschuhgröße 8-8.5) , aber für mich liegt es, gleich, wie ich es halte oder führe, immer recht optimal und ausgewogen in der Hand!

Damit man sich eine bessere Vorstellung der Größe machen kann, hier das GRIFFIN (große Ausführung) mit einem sicher bekannten Lionsteel SR-1 und einem Chris Reeve Mnandi zum Vergleich.

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Die Größe entspricht recht genau der eines SOG Arcitechs (hier mit GiraffenknochenScales)

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Hat eine angenehme Gewichtsverteilung und sehr griffreundlich gesandstrahltes Titan mit genauso gebrochenen Kanten! Mit einem leichtem Schwung aus dem Handgelenk läßt es sich, bei gedrücktem Entriegelungsknopf, Dank gekapselter Kugellagerung, leicht herausflippern/-schleudern.
Aber auch das Öffnen per kleiner Daumenöffnung, geht mit rechter sowie linker Hand völlig problemlos! Vorausgesetzt man hat den zusätzlichen Sicherungsschieber vorher geöffnet…. Ist dieser dann wieder arrettiert, hält er die Klinge in geöffnetem Zustand nahezu spielfrei in Position. Das ab und an auftretende, ganz leichte vertikale Spiel, ist vielleicht dem mehrfachen Zerlegen und/oder dem schon mehrfach erwähnten, leider nicht ganz optimalen Anschlagstift geschuldet. Ist leider nicht, wie man vermuten sollte, aus einem Stück Stahl gedreht und gehärtet, sondern besteht, unverständlicher Weise, aus einem Stift mit übergestülpter weicher Hülse.
Daher auch die sichtbaren Anschlagspuren!

In geschlossenem Zustand verhindert der Schieber durchaus das ungewollte Öffnen der Klinge! Hat dennoch, für meinen Geschmack, etwas zu viel Spiel (Klingenspitze kann man ca. 3-4mm heraus bewegen), daran Schneiden oder verletzen kann man sich, meiner Meinung nach, allerdings nicht wirklich! Auch den gelungenen Versuch, die Klinge trotz arrettierter Sicherung gewaltsam zu öffnen, finde ich persönlich absolut übertrieben! Ich kann mir nicht vorstellen, dass so etwas, selbst bei außergewöhnlichem Gebrauch und Einsatz, vorkommt!

Fazit: Material- und Fertigungsqualität sowohl des Anschlagstift als auch des Sicherungsschiebers bedürfen der Verbesserung!
Die Konstruktion finde ich trotzdem mehr als löblich- ButtonLock mit zusätzlicher Sicherung!

Ich weiß nicht wirklich, wie hart meine Mitforumiten das Messer, bezüglich seiner Schneidfähigkeit, rangenommen haben. Aber als es bei mir ankam, war die Schneide nicht nachgeschliffen, frei von jeglichen Kratzern, Ausbrüchen oder Verletzungen, die knappe Phase immer noch spiegelpoliert, rasierte immer noch locker meinen Unterarm, ging mit absoluter Leichtigkeit durch ein Blatt Papier, nicht mehr ganz feste Tomaten, ein englisch gegrilltes Steak, beschnitzte und bearbeitete diverse Stöcke und Knüppel in unterschiedlichsten Stärken und Frischegraden, Kartons und, und, und……
Und hat auch nach den sieben Tagen heftigen Gebrauch meinerseits, nichts von seiner Schneidfähigkeit eingebüßt! Bei der ebenfalls gesandstrahlten Klinge/ dem Stahl (hochgezogener Flachschliff) hat man sicher alles richtig gemacht – toll!!! (Klinge inkl. Daumenrampe 10cm bis Griff oben, unten einschl. Ricasso 9cm, davon 8cm scharf! Messer geöffnet ca.21cm, geschlossen 11,6cm, Gewicht 119 Gramm .
Gibt’s auch noch in einer kleineren Variante, Klinge dann 13mm kürzer, Messer ca. 19gr.leichter).

Führen im Alltag (Büro/Restaurants/Wanderung/Zuhause) hat sehr häufig neugierige, immer interessierte Blicke und Fragen zu Typ, Hersteller und schließlich dem Preis zur Folge gehabt!
Jeder der es in der Hand hatte, hätte es gerne behalten! Die von uns festgestellten Mängel, fielen über 90% der Interessierten nicht auf, der Preis war für ca.70% in Ordnung!

Tja, und für mich?!?!? Wenn man diese „Kleinigkeiten“ optimieren kann , hat es für mich nachwievor einen sehr starker Haben-will-Faktor!!!! Bei Bereinigung der kleinen technischen Mängel, welche vielleicht auch der ersten Serie geschuldet sind, wäre ich notfalls sogar bereit, den „Schuhlöffel“ gegen einen Customclip ersetzen zu lassen. Wenn das zu dem Preis auch noch drin wäre - keine Diskussion mehr! Her mit dem Teil!!!!

Nochmals besten Dank, dass ich an dem Passaround teilnehmen konnte- war eine sehr positive Erfahrung, hat sehr viel Freude bereitet und fühlt sich, trotz allem, immer noch richtig gut an , das GRIFFIN!!

Hoffe mich in Zukunft noch an einigen weiteren Passarounds beteiligen zu dürfen….

Cheers

Uwe / VFXSpider
 
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Hallo zusammen,

Ich habe das Messer zwar nicht als letztes bekommen, mein Bericht kommt trotzdem erst jetzt. :glgl:

Mein Dank für die Möglichkeit ein solches Messer testen zu dürfen geht auch von mir an Pitter und Dirk Wanger. So, nun aber zum Messer.

Alle Daten, Größen und Fakten zum Messer an sich, inklusive Fotos sind durch die vorrausgehenden Berichte hinreichend bekannt, sodass dieser Bericht allein ein Quell meiner subjektiven Eindrücke für die sein soll, die es interessiert.:steirer:


Stahl, Griffmaterial, Clip, Kugellager und Handlage:

Den Stahl Nitrobe77 hatte ich selber zuvor weder in der Hand, noch war er mir bekannt, aber ich finde, das er alles mit Bravour gemeistert hat. Das man in der kurzen Zeit keinen Beweis für Rostbeständigkeit hat ist klar, dennoch ist nichts dergleichen passiert. Das haben wir auch schon anders gesehen.
Das Messer ist recht scharf bei mir angekommen und so hat es mich auch verlassen, obwohl es ein bisschen Haselnuss schnitzen und Melone schneiden durfte. Geschärft habe ich es nicht.
Die Handlage fand ich ziemlich gut, die Jimpings wurden an die richtige Stelle gesetzt, jedoch ist die vordere Fingermulde an der Klinge viel zu groß, weil die da nämlich überhaupt nicht hinpasst. Denn so muss man sie für viele Schneidaufgaben kürzer fassen und dann wird es gefährlich, weil der Übergang zur Klinge beinahe fließend ist.
Clip finde ich immer super, besonders wenn er so stramm sitzt. Messer soll ja nicht einfach von alleine das Grauen der Welt erblicken müssen.
Auch mit dem Kugellager ist alles gut. Es tut dass was es tun soll, und das sogar gut. Was erwartet man mehr.
Das Griffmaterial finde ich super. Ist das eine Überraschung? NEIN. Dennoch musste es gesagt werden, weil ich Titanfolder einfach super finde und er zudem toll verarbeitet ist. Wohlgemerkt ich rede nur von den Griffschalen, aber alle Fasen sind gebrochen und gleichmäßig.

Soweit war alles recht positiv, wie es sich gehört und ich hätte das Messer glatt gekauft, währen da nicht diese dummen kleinen Makel gewesen, die dieses eigentlich sehr schöne Gesamtbild für mich getrübt haben.

Ein interessanter Fakt nebenbei: Griffin ist Englisch und heißt Greif. Das sind diese Dinger oben Adler und untenrum Löwe. Eine ähnlichkeit zu diesem Messer ist für mich nicht unbedingt zu erkennen.:steirer:


Verschlusssystem:

Hier ist der Knackpunkt. Wie in den obigen Berichten bereits geschrieben, wurde hier wohl von Realsteel gespart. Der Buttonlock hat was und das Konzept an sich ist auch sicher nicht falsch. Die Materialwahl sollte man einfach noch mal “überdenken“.

Abschlussplädoyer:

Ich finde das Messer echt klasse. Mir gefällt einfach diese ausgefallene Linienführung, das Konzept und Design überhaupt und wenn Realstel am Lock nachbessert ist dieses Messer definitiv auf meiner Liste der Wanted.
 
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Hallo,

ich weiß, ich muss noch meine Stellungnahme zu dem Messer abgeben, aber aufgrund von persönlichen Umständen war ich leider nicht dazu in der Lage, dass Griffin ausführlich zu testen oder überhaupt wahrzunehmen, deswegen möchte ich auch ausdrücklich nicht an der Verlosung des Messers teilnehmen.

Trotzdem danke ich natürlich auch Pitter und Dirk Wanger dafür, dass auch ich die Möglichkeit gehabt hätte, dieses Messer zu testen.

Nur ein Kurzeindruck von mir zu dem Griffin: Es kam in für meinen Geschmack netten Verpackung. Leider war die Ausfräsung in der Klinge für meinen Daumen zu klein. Auch mir fiel die vernudelte Verriegelung auf. Dass die Klinge schlackerte wie ein Lämmerschwanz, als das Messer bei mir ankam, war für mich der Grund, das Griffin sofort zur Seite zu legen. Natürlich hätte auch ich schon die Achsschraube anziehen können, wie mein Nachfolger dies dann tat, aber, wie gesagt, dafür hatte ich irgendwie einfach nicht den Kopp.
Das Messer hat schön gestaltete Griffschalen und ein interessantes Klingenmaterial, allerdings fand ich den bis über den Klingenrücken gezogenen Flachschliff nicht sehr ansprechend (der machte die Klinge für mich irgendwie langweilig). Klasse fand ich es, dass die Klinge bei gedrückten Verrieglungsbutton ganz leicht zwischen den Schalen hin und her schwang. dadurch konnte man das Messer ganz easy und smooth öffnen oder schließen.
Geschnitten habe ich im Grunde genommen gar nichts mit dem Messer, es lag eigentlich nur ne Woche auf dem Küchentisch rum und ich habe es in die Hand genommen, um die Klinge bei gedrücktem Button ein wenig hin und her laufen zu lassen.
Als das Messer bei mir ankam war grade ein Freund da, der von der Preisgestaltung dafür schockiert war. Ich selber denke, dass Realsteel, es bei der Qualität des Messers es versäumt hat, einen guten Start in der höher preisigen Region für Messer hinzulegen.

Es tut mir leid, dass ich nicht mehr dazu beitragen kann.

yaammoo
 
Nachtrag

Als das Messer nach gewonnener Verlosung abschließend bei mir eintraf, hatte die Klinge vertikales Spiel, wobei alle Schrauben augenscheinlich festsaßen.

Heute habe ich das Messer von der cliplosen Seite her zerlegt und alle Teile entnommen. Auch die Klinge, das hätte ich besser gelassen. Naja, habe alles wieder zusammenbekommen. :glgl:

Das Klingenspiel ist nun beseitigt, nach ordentlichem Anziehen der Achsschrauben wird die Klinge spielfrei verriegelt und steht geschlossen absolut mittig.

Außerdem, und deswegen schreib ich hier überhaupt nochmal, sichert die Schiebesicherung nun wesentlich besser als vorher.
Das Spiel bei geschlossener Klinge ist noch da. Darüber hinaus müsste ich jetzt bei aktivierter Sicherung schon gröbere Gewalt anwenden, um die Klinge gegen den Widerstand zu bewegen. Ich weiß nicht, inwiefern das mit dem Zusammenbau zu tun hat. Jedenfalls gibt es seitlich im Sicherungsschieber eine winzige Feder, die auf dem 6. Foto im ersten Beitrag zu erkennen ist. Hier muss man beim Zusammenbau aufpassen, dass ein kleiner Fortsatz an der Griffschale (7. Foto) genau in die Feder greift. Ich bild mir auch ein, der Schieber läuft leichtgängiger als vorher.

Dann fiel mir noch auf, dass der Anschlagpin zwar aus zwei Teilen besteht. Das äußere Röhrchen, dass auf den inneren Teil aufgeschoben ist, ist mit diesem allerdings fest verbunden. Der innere Teil ist auch alles andere als ein Draht, sondern hat schon vernünftige Ausmaße.
... der Anschlagpin für die Klinge ist leider auch nicht gehärtet..... er ist noch nicht einmal ein Pin, sondern ein Stück Draht, auf das eine ungehärtete Hülse geschoben ist. Kommende Tester mögen das Messer doch mal ein bißchen schütteln, - das was da klappert ist diese Hülse, die fröhlich auf dem "Stäbchen" hin- und herrutscht. ...
Was man vorher beim Schütteln gehört hat, war also wahrscheinlich nicht die Hülse, sondern das gesamte Teil, das beidseitig in den Sacklöchern der Schalen etwas Spiel hatte. Nachdem ich die Schrauben nun nochmal festgezogen habe, klappert da auch nix mehr.
 
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