Beschichtung entfernen, Klinge polieren [ ZT 0200 ]

Klemmi

Mitglied
Beiträge
53
Tach Gemeinde.

Ich besitze eine Zero Tolerance ZT 0200. Das Messer möchte ich gerne outdoorfit machen.

Dazu möchte ich die Klinge von ihrer Beschichtung befreien und anschließen auf Hochglanz polieren.

Gibt es dazu ein paar Sachen, die ich zu beachten habe?

Evtl. ein Link zu eine guten "Do it your self - Seite"?

Viele Dank schonmal.
 
Moin erstmal

bist du dir mit dem Abtragen der Beschichtung sicher?

Das ZT 0200 von Zero Tolerance ist ein extrem robuster offener Linerlock-Folder...die Recurve-Klinge aus 154CM-Stahl ist mit einer mattschwarzen nicht reflektierenden DLC-Beschichtung (Diamond-Like-Carbon = amorpher, diamantähnlicher Kohlenstoff) versehen, der die Oberfläche zusätzlich härtet......

diamantähnlich klingt nach Hart

Auf den Bildern sieht es so aus als hätte die Klinge einen Hohlschliff.
Bei einem Hohlschliff wird das Polieren natürlich etwas komplizierter.

Ich würde versuchen die Klinge auszubauen und die Daumenschraube zu entfernen (meist ist es wirklich eine Schraube).
Anschließend würde ich um das Schanierloch der Klinge Klebeband befestigen, um die Bischichtung dort nicht ausversehen abzutragen.
Nun mit einem kleinem 1000er Stein anfangen die Beschichtung abzutragen. Wenn das geschaft ist weiter mit einem 3000 und dann 6000er Stein.

bei dem 154CM Stahl brauchst du auch keine Angest haben, das dir die Klinge über Nacht wegrostet.

Viel Erfolg (wenn es sein muss)
 
Entschuldige die Frage, aber warum muss es für "outdoorfit" gleichzeitig hochglanzpoliert sein? Grade beim 154 cm, der von den allgemein als "rostfrei" bezeichneten noch einer der korrosionsanfälligsten ist, würde ich die Beschichtung drauflassen.

Ansonsten wird das mit "do-it-yourself" ohne viel Ellbogenfett nicht ganz einfach runter gehen. Von maschinellem Einsatz ohne viel Kühlung würde ich grundsätzlich abraten. Wenn Du keine Steine hast, kannst du Naßschleifpapier in verschiedenen Körnungen auf eine plane Oberfläche (z.B Werkbankkante) klemmen und dort eine Längssatinierung versuchen. Die Öffnungshilfe muß dazu aber jedenfalls raus bzw runter.

Gruß, C.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, was soll ich sagen. Ich mag das Messer. Es liegt mir super in der Hand, es schneidet gut, es ist stabil und und und...aber es ist hässlich wie ein M1 Abrams bei Nacht.

Aus diesem Grund soll die Beschichtung runter und neue Griffschalen dran.

Was den Hochglanz angeht, dachte ich da an die Möglichkeit, es als Signalgeber nutzen zu können. (zu mindest theoretisch)

Was den Rost angeht...mir ist noch nie ein Messer weggerostet, selbst solche, die als ausgesprochen rostend angegeben waren. Ich gehe damit ja nicht tauchen.
 
Mit dem wegrosten war auch eher gemeint, das dass keine Arbeit von 1-2 Stunden wird die Beschichtung zu entfernen.
Sollte man also mal Pause machen brauch man die Klinge nicht erst penibelst zu reinigen und zu fetten.

Rostfrei ist der Stahl aber nicht nur etwas Träger halt.

Gruß
Dirk
 
Ahoi Klemmi, wenn Dein Projekt fertig ist, zeig uns doch ein paar Bilder. Ich habe ebenfalls ein ZT und finde die Beschichtung bis dato seehr widerstandsfähig. Ich merke, dass Du die Beschichtung runter haben willst, sonst hätte ich Dir geraten zu warten, bis sie unansehlich wird.
Eine chemische Ablösung könntest Du auch in Betracht ziehen ( Autolack-Abbeizer )- hab davon schon im Forum gelesen. Oder Du läßt Dir die Klinge strahlen und arbeitest dann nach eigenem Gusto nach.
Viel Erfolg Excalibur
 
Ich rate von der Verwendung von Steinen dringend ab. Dazu müsste die Klinge über die gesamte Klingenoberfläche absolut plan sein, und das ist sie nicht.
Besorg Dir gutes Schleifpapier in den Körnungen 180-220, 400 und 800.
Diese kannst Du auf einen Schleifblock aus Moosgummi oder ähnlichem, halbharten Material kleben.
Versuche, eine Längssatinierung anzubringen.
Am Anfang, mit dem 220er kannst Du direkt mit den Fingerkuppen abtragen, dadurch hast Du mehr Druck auf der Schleiffläche.
Ab dem 400er, wenns nur noch um die Optik geht, nimm einen Schleifblock und ziehe, ohne abzusetzen, die komplette Klingenlänge durch. Dadurch erreichst Du einen gleichmäßigen Feilstrich ohne Absatzmarken ("Angelhaken").
Ist relativ problemlos herzustellen, bedarf aber viel Geduld und Ausdauer.
Der Daumenpin muß logischerweise raus, die Klingenwurzel kannst Du abkleben oder mitsatinieren.

Willst Du eine spiegelpolierte Oberfläche musst Du nach dem 800er mit Dremel, Polierfilz und Polierpaste ran. Ich bevorzuge Gundel Putz. Ggf. mehrmals auftragen und polieren. Das letzte Quäntchen dann mit Handpolitur.

Allerdings sieht eine Längssatinierung auch sehr gut aus, und die Spiegelpolitur muß perfekt sein, um nicht nach billig auszusehen. Aber Du kannst ja nach dem 800er entscheiden, ob Du spiegelpolierst oder nicht.
 
Ich war die Tage mal bei einem Werkzeugmacher und "Scherenschleifer"...

Sein erster Kommentar: "Ja ja, diese hässlichen Beschichtungen"

Er meinte, wenn ich Zeit und Gedult habe, soll ich mir einfach ein Schleif und Polierset aus dem Dremelzubehör holen und einfach nach und nach schleifen und polieren...Gedult desshalb, weil ich beim Schleifen möglichst geringe Drehzahlen nehmen soll, um die Temperatur niedrig zu halten...

Naja, das werde ich mal ausprobieren und nen Dremel wollte ich schon immer mal...hab ja noch ne alte Holztruhe, die seit ewigen Zeiten aufgearbeitet werden will....

P.S.: Bei Cascadi kann man langsam schon mal anfangen, sich zu überlegen, wie man ne schöne Holzschale rutschfest bekommt...;-)
 
Hi Klemmi :)

Willst Du die Beschichtung wirklich runterhaben?
Ich kann nur davon abraten...die Beschichtungen sind dazu da, das Messer vor Kratzern zu schützen, die Klingenoberfläche etwas härter zu machen, etc.

Wenn Du sie wirklich runterhaben willst, überleg Dir doch mal, eine Wolfram-Karbid-Beschichtung anbringen zu lassen.
Diese Beschichtungen sind in einem leichten Graubraun-glänzend angebracht und haben eine Härte von ca. 84 HRC...echt nicht kapputt zu kriegen.


LG, Jörg
 
Hi,

die Härte von Beschichtungen z.b. Titannitrid wird in HV > Vickers angegeben.

Alex
 
Das ist wirklich beeindruckend. Warum nicht gleich: „Das schärfste Messer der Welt durch 10.000 HRC“? Wo doch das HRC-Prüfverfahren nur für den Wertebereich 20-70 gilt ...:irre:

William Henry gibt bei seinen Messern für seine Wolfram-Karbid-beschichtungen eine Härte von 84 HRC an...ich glaub nicht, dass die Propaganda betreiben und solche Lügen in die Welt setzen...


VG, Jörg
 
1. Schlag mal das Wort „Propaganda“ nach (das passt hier schon mal gar nicht).

2. Werbetreibenden ist nahezu alles zuzutrauen.

3. Ich kann nichts für die Definition des HRC-Prüfverfahrens. Weiterführende Hinweise (inkl. Literatur) zu diesem Thema bietet u. a. Wikipedia.

4. Beiträge, deren Inhalt im Wesentlichen aus
bestehen, gehören in Religionsforen. Alternative: Erst kundig machen, dann schreiben.

5. Wenn noch Fragen auftreten, mach 'nen neuen Thread auf. In diesem geht es um eine sehr spezifische Frage zu einem bestimmten Messer.

Zurück zum Thema!
 
mal abgesehen von der hrc misere hier - da sollte mal jemand was schreiben der es 100%ig weis... ( meiner meinung nach geht hrc bis 100 = diamant)

das mit der beschichtung würde ich bleiben lassen...
habe sowas schon ab und zu mal gemacht.
das problem an den beschichtungen ist, das sich diese auch punktuell ins material "fressen" und um diese punkte dann weg zu bekommen muss man heftig material abtragen.
also - viel spass dabei...
 
@dirkb,
lies mal bei wiki - und folge mal den links - da steht überall was anderes - also total wiedersprüchlich ( das zum thema zuverlässinges online lexikon ;-) )
 
William Henry gibt bei seinen Messern für seine Wolfram-Karbid-beschichtungen eine Härte von 84 HRC an...ich glaub nicht, dass die Propaganda betreiben und solche Lügen in die Welt setzen...

1. gibt whk 88 HRC an (william henry Knives - Blades)
2. Propaganda ja (ok heute nennt man das Wohl Werbung) - Lügen nein

3. Härteprüfung nach Rockwell


mal abgesehen von der hrc misere hier - da sollte mal jemand was schreiben der es 100%ig weis...
:super:
 
@dirkb,
lies mal bei wiki - und folge mal den links

Habe ich getan. Und stoße überall darauf, dass eine Anwendung der Rockwell-Prüfung außerhalb des Bereichs von 20-70 nicht sinnvoll ist, weil die Testmethode keine präzise Bestimmung des Ergebnisses mehr zulässt. Insofern sind die unterschiedlichen Darstellungen auch nicht widersprüchlich.

Korrigieren muss ich mich insofern, als dass der theoretische Wertebereich (wie du schreibst) von 0 bis 100 reicht.

Erhellend erscheint mir insoweit die Darstellung in „Werkstoffkunde: Strukturen, Eigenschaften, Prüfung“ von Wolfgang Weißbach.
 
HRC- Messungen werden üblicherweise im Bereich bis ca. 70 HRC vorgenommen.
Richtig ist, daß die Richtgröße für die Messung die Härte des Diamanten mit HRC 100 ist.
Höhere Härten als HRC 70-72 werden üblicherweise nicht mehr im eigentlichen HRC Verfahren ermittelt, sondern im genaueren Vickersverfahren.

Die beiden Verfahren unterscheiden sich im Kern nur dadurch, daß beim HRC-Verfahren ein Diamantconus (daher C-onus) mit einer hohen Prüflast eingedrückt wird, während beim Vickersverfahren eine Diamantpyramide mit niedrigerer Prüflast eingesetzt wird. Da beim Vickersverfahren die Diagonale des Eindrucks gemessen wird, differenziert es die Härten besser aus.

Bis etwa 50 HRC ist die Umrechnung von Härte Vickers auf HRC einfach und linear. Die Vickershärte wird durch einen etwa 10 mal höheren Zahlenwert ausgedrückt, also 500 HV ist ungefähr 50 HRC.
Dazu gibt es in eigentlich jedem "Stahlbuch" auch Umrechnungstabellen.

Ab 50 HRC trennen sich die Zahlenwege. 60 HRC entspricht etwa 720 HV und 68 HRC etwa 940 HV. Der Bereich von 70 HRC bis 100 HRC wird im Vickersverfahren auf die Zahlenwerte von etwa 1000 bis 10.000 (Härte des Diamanten nach Vickers) aufgeteilt-hier wird also sehr fein abgestuft.
Aus einer HV-Härtemessung kann man eine entsprechende Härte RC berechnen.

Die Härte der Beschichtung mit 84 oder 88 HRC entspricht etwa der vermutlich wirklich gemessenen Härte Vickers von ca 3000-hier gehe ich von ungefähren Werten aus.

Eine amorphe Diamantbeschichtung, von der im thread die Rede war, wäre wesentlich härter, nämlich ca 100 HRC.
Solche Beschichtungen werden industriell an feinstschneidenden Werkzeugen, etwa zum Schneiden von Latex, angebracht. Hier kommt man wirklich bis in den Nanobereich der Schneide und erreicht eine unglaubliche Schärfe. Die Stabilität steht auf einem andern Blatt.

Wäre eine solche Beschichtung auf der Klinge, würde ich sie unter keinen Umständen wegschleifen,egal als wie häßlich sie empfunden wird.

Die geringere angegebene Härte von bis 88 HRC spricht allerdings eher für eine der üblichen Wolframkarbidbeschichtungen, die eine sehr verschleißfeste sägeartige Schneide bilden. Über den Sinn dieses Verfahrens-immer wieder mal auch von größeren Firmen ausgeführt- kann man streiten.
Mir sind diese Klingen zu stumpf und zackig.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Zurück