Bestimmung eines historischen Klapptaschenmessers

...... Dies alles zusammen genommen deutet auf einen
Parfum- bzw. Medizinflaschenkorkenzieher hin.....
Parfumflaschen haben hier in D eine Öffnung, die nur etwa 3 mm im Querschnitt misst.

Für Medizinflaschen sind Korkenzieher in aller Regel nicht nötig (gewesen), weil der Kork nicht bis zum Anschlag (bündig) im Flaschenhals sitzt, sondern mit Hilfe einer Tektur (Papierkapsel mit Verschnürung) sicher fixiert wird. Zudem sind die Flaschenhälse und entsprechend auch die Korken recht dünn.

Diese Zuordnung passt aus meiner Sicht nicht.

Gruß

sanjuro
 
Allerdings zeigen mehrere Besonderheiten des von Radegi vorgestellten Messers frappierende Übereinstimmungen mit historischen Abbildungen in Fabrikkatalogen von F. Frenzel und eben nichtbei anderen Messerherstellern. Neben Griffform und Vielteiligkeit z.B. auch die Ausführung des Knopfhaken


Grüße
cut

Beim Knopfhaken muss ich mal widersprechen, auf diesem Bild sieht man einen fast identischen Knopfhaken, ein Taschenmesser aus England:

Ebenso auf diesem englischen Taschenmesser:
http://i138.photobucket.com/albums/q265/smiling-knife/02-11-07046.jpg
http://i138.photobucket.com/albums/q265/smiling-knife/26-10-07017-1.jpg

Warum der Knopfhaken beim Klapptaschenmesser des Themas spitz ist und nicht abgerundet, keine Ahnung, vielleicht vom Besitzer vorgenommen.
In google-books "Der Erzähler" vom 07.März 1838 wird übrigens ein solcherart Messer (heute Multifunktionsmesser) auf Seite 76 erwähnt.

http://books.google.de/books?id=IlZ...Aby0LmLBQ&ved=0CDwQuwUwAA#v=onepage&q&f=false

Hoffe der Link funktioniert, ansonsten "Taschenmesser Knopfhaken der erzähler" in die Suche eingeben.
Gruß Ingo
 
Hallo,

sanjuro: Wenn du in eine Beliebige Suchmachine deiner Wahl
"Perfume corkscrew" eingibst findest du Hunderte Beispiele.
Das muss natuerlich nicht bedeuten das es sich hier um einen
Parfum oder Medizin Korkendreher handelt. Existieren tun diese
Dinger aber allemal. Was die Dimensionen von Parfumflaschen
betrifft. Hier gibt es endlose Variationen und obwohl ich dir gerne
glauben moechte das es den "Deutschen 3mm" Standard gibt
oder gab, so ists auch nicht ausgeschlossen das nicht standardisierte
Parfumflaeschchen den Weg in Deutsche Lande gefunden haben.
Jetzt aber genug ausgeschweift :)


ingoweimar: Kann shcon sein das der Haken absichtlich gespitzt
wurde. Wieder ein Raetsel das wohl nichtmehr aufgeloest wird.

...

Passt nicht 100% zum Thema, aber liegt soweit dann dennoch
nicht daneben.

Es gibt noch Personen die Aehnliche Messer Anfertigen :)

Eindeutig im selben Stil, bishin zum Korkenzieheranschlag :)

http://www.cgraytaylor.com/AKI2011.html

auch Interessant:

http://www.cgraytaylor.com/AKI2005.html
http://www.cgraytaylor.com/AKI2007.html
http://www.cgraytaylor.com/AKI2009.html

und dies hier:
http://www.oocities.org/yvonvachon/fram_multi.html

Radegi
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Bestimmung eines historischen Taschenmessers

Beim Knopfhaken muss ich mal widersprechen, auf diesem Bild sieht man einen fast identischen Knopfhaken, ein Taschenmesser aus England:

Gruß Ingo

Wenn Du mit „fast identischem Knopfhaken“ nur die „Rundung“ bezeichnest, mag Deine Aussage zutreffen, Ingo.

Schnuersenkelhaken:
schnuersenkelhaken.jpg

Ich verstehe aber unter „Ausführung des Knopfhakens“ das gesamte ausklappbare Werkzeug, also auch Form/Kontur und Länge/Größe, einschließlich des „Klingenansatzes“ … und da erkenne ich sowohl bei Torel's verlinkter Abbildung (J. A. Henckels Zwillingswerk Solingen), bei Deinem DITTERT-Messer und insbesondere deiner englischen Abbildung gewaltige Unterschiede im Detail.

Darüber hinaus vermisse ich auch nur annähernde Abbildungen englischer, Solinger, sächsischer oder französicher Messer mit der ungewöhnliche kurzen Klinge, die von Radegi zuletzt als „womöglich ... Briefoeffner“ zur Diskussion gestellt wurde und die bei F. Frenzel gleich an mehreren Taschenmessern vorkommen.

Ich halte deshalb meine Schlussfolgerung aus post # 16 aufrecht
... sind weitere Indizien, die in Richtung Frenzel führen

Grüße
cut
 
Der "Knopfhaken" könnte auch sehr gut geeignet sein, um verklemmte Schrotpatronen rauszuziehen. Früher gab es schließlich keine Plastikhülsen, sondern nur Papphülsen. Und die sind bei Dauerregen definitiv aufgequollen. => Die Patronen kann man zwar laden, aber nach dem Schuß wird es lustig...
 
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