Betagtes Taschenmesser fit fuer den Alltagseinsatz machen

Radegi

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Hallo,

Ich moechte mein Taschenmesser Alltagsfest machen und
dazu gibts einiges zu tun.

Es handelt sich um das von mir in diesem Thread vorgestellte:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=107678

Kurz zsuammengefasst ein ~100 Jahre altes Taschenmesser mit 3 Klingen, Abgesplitterte Griffschale aus Schildpatt und "einwenig"
Rost.

Soll ich saemtliche Rostspuren entfernen?

Vom Optischen ists mir gleich, das bischen Eisenoxid schadet
mir beim Brotschmieren sicher auch nicht, aber wie sieht das
mit der Haltbarkeit der Klingen aus?

Ich hab dazu schon von "schwarzem Schutzrost" bishin zu
Chrompolierpasten alles moegliche gelesen.

Mir ist wichtig das es noch lange haelt und im Alltag nuetzlich ist.

Das Flicken der Griffschalen moechte ich gerne mit
EPOXY erledigen. Ich habe gelesen das die heutzutage
auch oft zum verkleben von Klingen und Griffschalen
verwendet wird. Spricht hier aufgrund der Materialien
am Messer etwas dagegen?

Das Schleifen. Ich habe bisher noch nichts geschliffen.
(Ich zaehle Kuechenmesser durch knirschende Kunststoffautomaten
ziehen mal bewusst nicht mit.)

Lernen sollte ich es aber wohl mal. Ob dies nun die passende
Gelegenheit ist? Wuerdet Ihr einem Anfaenger empfehlen
sowas anzugehen? Was gaebe es denn an Alternativen?

lG
Radegi
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

...soo viel Rost scheint das doch nicht zu sein;)
Also ob bzw. wie viel Rost du entfernst, ist allein deine Entscheidung.
Aber da es recht tiefe Rostnarben zu sein scheinen, glaube ich, dass Wegschleifen die Klingen sehr dünn werden lassen würde.
Deshalb würde ich zunächst den Rost grob mir etwas Stahlwolle entfernen soweit möglich, und dann durch dauerhafte Pflege diese Flecken so belassen (die sollten dann mit etwas Öl schwarz/dunkel sein).
Wenn du willst kannst du sie auch noch brünieren, das sähe sicher auch nicht schlecht aus. Das geht sowohl mir löslichem Kaffee, Zitronensäure, Senf oder Essig(-essenz). Kannst ja nochmal bisschen dazu suchen.
Zum Schärfen: zum Üben würde ich lieber alte/stumfe Küchenmesser nehmen, dieses schöne alte Messer wäre mir zu schade!
Bei den Schildpattgriffschalen würde ich ebenfalls einfach mit epoxy auffüllen und dann fein drüberschleifen.
Ich hoffe ich konnte helfen;)
Alex
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Rost, Rost ich hoere nur Rost ;) Patina!

Die Flecke sind allesam schwarz dunkel. An Oel duerften noch Reste
von WD-40 vorhanden sein. Prinzipiell hatte ich aber eher vor mit
essbaren Oelen so nebenher zu Schmieren :)

Bruenieren, mal sehn , mit der Optik bin ich eiegtnlich ja sehr
zufrieden. War im uebrigen auch ein Aufwand von +10h. Da
sind die 24h WD40Bad der Grundreinigung allerdings nicht
Inkludiert. Die Schrammen stammen allesammt von Topfreinigungsschwaemmen, feinem Schmirgelpapier und Polieraufsaetzen fuer Dremel. Was die Werkzeugkist eben so hergab.

Dann werd ich mal die Griffschalen Kleben und ein Buttermesser
Schleifen.

Radegi
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Ähm - bin ich da allein auf weiter Flur oder teilt noch jemand die Auffassung, dass man da gar nimmer viel machen müsste / sollte?

Es ist ein altes Messer, neu wird's nimmer und sollte es meiner unmaßgeblichen Meinung nach nimmer werden. Also - die Werkzeuge/Klingen, wo nötig, fachgerecht nachschleifen, die Gelenke ölen, hoffen, dass das WD 40 keinen Langzeitschaden am (mittlerweile seltenen) Schildpatt hinterlässt, keine Säure-Brünierungs-Kloreinigerexperimente machen, die gebrochene Schale maximal mit einer Einstecklösung in die vorhandene Zahnstochertasche auffüllen - vielleicht bekommt man ja sogar noch Schildpatt-Altbestände mit CITES. Sowas dann zurechtgefeilt und in die Tasche gesteckt, mit etwas verträglichem Klebstoff fixiert, fertig. Ergänzt mit Originalmaterial.

Das wär's schon bei mir. Der Rest erledigt sich beim täglichen Gebrauch & Pflege, da wird sich einiges blankwetzen. Falls Dich die "offenen", also porös wirkenden Oberflächen des Stahls stören würd ich ein wenig feinste Polierpaste auf ner alten Socke zum Einsatz bringen und eine oberflächliche Politur ohne Vorarbeit aufbringen. Dann ist die Oberfläche "a weng" geschlossener und Du hast das Gefühl, was gemacht zu haben.

Sauschönes Messer, wär schade, wenn es noch mehr Material verliert.
Just my two cents, viel Spaß mit der alten Schönheit!

Tomcat
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Tomcat, geht mir auch so. Ich würde es wegpacken und in Ehren halten. Bei solchen Stücken muss ich immer an die Handwerker denken, die es gebaut haben, damals noch mit viel Liebe und Sorgfalt und weniger Maschineneinsatz und die nun schon lange tot sind.

Aber das war nicht die Frage. Radegi will es restaurieren und benutzen und es ist schließlich sein Messer.

Obwohl ich zugebe, dass sich mir bei dem Gedanken, echtes Schildpatt mit Epoxy zu "restaurieren" die Zehennägel aufstellen. Aber jedem das Seine.

-Walter
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Ähm - bin ich da allein auf weiter Flur oder teilt noch jemand die Auffassung, dass man da gar nimmer viel machen müsste / sollte?
...
Sauschönes Messer, wär schade, wenn es noch mehr Material verliert.
Just my two cents, viel Spaß mit der alten Schönheit!

Tomcat

@Tomcat II

..nein bist Du nicht!
An dem für mich auch wunderschönen Messer würde ich nur die Klingen bei Bedarf über den Sharpmaker ziehen bis sie scharf sind, laut der Bilder braucht das gute Stück nicht viel mehr ....
Die Rostspuren wird es bei Benutzung selber verlieren, wenn nicht sogar wirklich vieles davon Patina ist!?

Die Griffschalen sind eine andere Geschichte, ich weiß nicht in wie weit Dir da die Profis hier eine bessere Lösung als selbstgemischtes Epoxidharz anbieten können!?

ICH würde für mich ein Victorinox mit ähnlichen Werkzeugen kaufen, und dem guten Stück einen Ehrenplatz zu Hause anbieten.

Gruß Khayman
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Hallo,

Da ich wie gesagt mit der Optik des Messers Zufrieden bin
werde ich die Klingen und Werkzeuge, abgesehen von den
Klingen die natuerlich geschaerft werden, mal so belassen
wie sie sind.

Ich hatte da eher die naive Befuerchtung das so ein Rostfleck
sich ausbreiten koennte wenn Ihm nicht rechtzeitig seine
Grenzen aufgezeigt werden. Schoen das dem nicht so ist :)

Das allein der Gedanke von Epoxy auf Schildpatt, und die nutzung
als Alltagsmesser hier dem einen oder andrem Sammler und oder
Messer Aficionado physische Schmerzen verursacht ist mir Klar.

Ich seh das eher Praktisch. Es ist ein Werkzeug. Es funktioniert.
Es wird verwendet bis es bricht.

lg
Radegi
 
AW: Betagtes Taschenmesser Fit fuer den Alltagseinsatz machen

Soll ich saemtliche Rostspuren entfernen?

Nein. Polieren mit Neverdull, was dann noch zu sehen ist, so lassen. Und dann natürlich ordentlich sauber machen, das Zeugs will man nicht essen ;)

Das Flicken der Griffschalen moechte ich gerne mit
EPOXY erledigen. Ich habe gelesen das die heutzutage
auch oft zum verkleben von Klingen und Griffschalen
verwendet wird. Spricht hier aufgrund der Materialien
am Messer etwas dagegen?

Hmm. Grundsätzlich würde ich erhalten wollen, was man erhalten kann und das dann stabilisieren. Aber Epoxy auf alten Griffschalen beisst sich etwas. Was sagen unsere mitlesenden Zahntechniker dazu, die arbeiten ja nach der gleichen Methode :steirer:

Zum Schärfen. Würde auch den Sharpmaker empfehlen. Und etwaige Ausbrüche - wie den in der kleinen Klinge - einfach lassen.

Pitter
 
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