Bevelbox kalibrieren

Caligula Minus

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Hallo,
In diesem Film

ist bei etwa 0:30 bis etwa 1:00 zu sehen, wie Magnatec den sensor kalibriert. Könnte man dieses vorgehen auch auf einen Ruxin Pro 3 übertragen? Oder wäre dies kontraproduktiv?
Magnatec

Das schleifsystem selber ist m.E. vom funktionsprinzip vergleichbar mit Apex pro. Der preis ist jedoch etwas dick, dafür könnte man einen nowi pro kaufen.

Vielen dank für hinweise aller art.
 
Das kalibrieren (also das echte Kalibrieren, bei dem man die Bevelbox an derselben Stelle 180° gedreht wiederaufstellt) lohnt sich nur, wenn Du auf einen echten Bezug zum Horizont Wert legst. Für das Einstellen der Schleifwerkzeuge reicht ein Nullen (was in dem Video zu sehen ist) auf der Grundfläche und der angezeigte Differenzwinkel auf dem Schleifwerkzeug.
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,
die Kalibrierung (hier ist die Umschaltung von absoluter zu relativer Winkelmessung gemeint) solltest du beim Ruixin unbedingt anwenden wenn du schon einen digitalen Winkelmesser besitzt.
Die Nullstellung sollte dann aber auf der Messerklinge selbst erfolgen!
Und noch ganz wichtig ist, dass du den halben Eigenwinkel der Messerklinge dann vom einzustellenden Schleifwinkel subtrahierst.
Den Eigenwinkel deiner Klinge kannst du vorab mit deinem digitalen Winkelmesser auch einfach messen.
By the way: die Idee mit der Schleifwinkeltabelle pro Messer aus dem Video finde ich gut!
 
@Loup de mer :
Hast Du zu diesem vorgehen genauere infos? ich blicke da grade nicht durch. Man kann eine art Metallfläche auf die schleifstange kleben als halterung für den winkelmesser. Wie genau das ist, weis ich jedoch nicht.
Ich werde das mit meinen billigmessern üben, bevor ich meine 1922 serie verhunze.
 
Man kann eine art Metallfläche auf die schleifstange kleben als halterung für den winkelmesser.
Das kannst du machen, musst es aber nicht. Theoretisch (und auch praktisch ;)) reicht es, wenn du bei der Einstellung des Schleifwinkels den dig. Winkelmesser auf die Schleifstange hälst. Also eine Hand hält den Winkelmesser und die andere stellt die Höhe der Befestigung an der senkrechten Stange ein.
Wenn du einen Halter für 2 gegenüberliegende Schleifsteine hast, kannst du zur Winkeleinstellung auch ein passendes Stahlblech anfertigen und in die obere (abgewandte) Schleifsteinhalterung einklemmen. Den Aufwand würde ich aber nicht treiben da du den Winkelmesser ja nur zur Einstellung benötigst und während des Schleifen sowieso abnimmst.

Die Geschichte mit dem Eigenwinkel der Messerklinge ist klar?
 
Die geschichte mit dem eigenwinkel der messerklinge habe ich noch nicht ganz verstanden. Darf man dies so verstehen, das man an der eingespannten klinge den winkelmesser nullt und dann den schleifstein einstellt, um den eigenwinkel der klinge bzw der fase zu ermitteln?
 
Wenn Du ein Messer klemmst oder es eine plane Fläche mit 90 Grad zum Rücken hat, kannst du den Winkel direkt einstellen. Die Linie von Mitte Messerrücken zur Fase liegt parallel zur Auflage und Messbezugsfläche. Erste Bild.

Flach geschliffene Kochmesser liegen gekippt zur Achse statt mittig auf, das musst du bei der Winkeleinstellung korrigieren. Zweites Bild.

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Dies verstehe ich so, daß das messer auf die fläche gelegt wird und dann plan aufliegt, also die schneide liegt vorne frei zwecks schleifen und wenn man von der seite draufschaut ist das messer etwas schräg. oder habe ich dies falsch verstanden?
Gibt es zu dem theman eventuel filme bei youtube? Im film von Magnatec wird dies nicht erwähnt.
 
Hier mal ein Bild dazu. Der Schleifwinkel ist der Winkel wie rechts eingezeichnet, also immer zur Strich-Punkt-Linie hin (und nicht der zum Klingenspiegel). Wenn du als Bezugsebene nun aber den/die Klingenspiegel nimmst, machst du einen Fehler bei der Einstellung des Schleifwinkels.
Beispiel: dein Messer hat einen Klingenwinkel im Spiegel von 4° und der Schleifwinkel soll 15° betragen. Wenn du nun deinen Winkelmesser einfach auf dem Klingenspiegel "nullst", erhälst du am Ende einen Schleifwinkel von 17°. Und der gesamte Schneidwinkel des Messer beträgt dann nicht 30°, sondern 34°. Daher schrieb ich oben:
Und noch ganz wichtig ist, dass du den halben Eigenwinkel der Messerklinge dann vom einzustellenden Schleifwinkel subtrahierst.

Es ist wie @pebe es beschreibt: bei Outdoormessern kannst du Glück haben und die Klingenspiegel haben planparallele Flächen, an denen du die Klinge spannen kannst (sein oberes Foto).
Bei Küchenmessern z.B. hast du aber i.d.R. einen keilförmigen Klingenquerschnitt und damit einen Klingenwinkel, der beim Einstellen des Schleifwinkels berücksichtigt werden sollte. ;)
 
Am Ende stellst Du die Bevelbox auf den Schleifarm, der mit dem Stein auf der Klinge aufliegt. Die Bevelbox hast du vorher auf der Auflagefläche genullt.

Der Wert, den die Bevelbox anzeigt stimmt dann nur, wenn die Linie Mitte Rücken zur Fase parallel zur Auflagefläche verläuft. Wenn Du das Messer flach auflegst, liegt es aber gekippt und der Winkel muss korrigiert werden..

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Demnach kan ein messer eine plane fläche haben wo man einspannen kann und nullen kann. Da ich meist aber Küchenmesser habe, haben diese auch einen keilförmigen Querschnitt. Wie ermittle ich aber den korrekten Klingenwinkel? Mit der edingmethode und einem hochfeinen schleifstein?

@pebe:
Verstehe ich Deine Ausführungen richtig, das man wie im film von Magnatec die Bevelbox nullt, dann auf den schleifarm stellt und den winkel einstellt?
Die ermittlung des korekturwinkles wäre mir noch unverständlich, weil ich nicht weis, wie ich den orginalwinkel der fase ermittle.
 
Du legst dein größtes Küchenmesser plan auf die Küchenarbeitsplatte. Der Griff ragt dabei über den Tresen, sonst ist‘s ja nicht plan.

Die Bevelbox nullst du vorher auf der dieser Küchenarbeitsplatte. Dann stellst du die Bevelbox auf die Klinge und misst damit den Winkel. Den halben angezeiten Wert muss du beim EP hinzu addieren..

Ist die Klinge weniger breit als die Bevelbox, musst du tricksen. Messer ans Ende einer freiragenden Küchenarbeitsplatte, flaches Lineal auf das Messer und dann erst Bevelbox.
 
Nur damit ich das auch verstehe:
Messer auf Arbeitsplatte, dann Bevelbox auf dieser platte nullen und auf die klinge setzen. Bei kleinen messern, z.B. schälmessern von herder lineal darauf und dann box?
Hast Du eventuel ein bild, wie ich mir das vorstellen könnte? Arbeitsplatte habe ich, lineal auch.

Vielen Dank für die Bisherigen erklärungen.
 
Schau mal.

Das obere Blaue ist der Schleifarm. Würde dein Messer „richtig“ liegen, gibt der Winkel von blauer Linie zur Auflagefläche den Schleifwinkel an.

Das blaue Messer liegt so, wie es tatsächlich passiert. Die Spitze liegt jetzt tiefer, weil das Messer gekippt zur Messebene liegt. Wenn Du den blauen Schleifarm zur blauen Spitze gedanklich runterziehst, erkennst du die Winkelveränderung. Gestrichelt. Diesem Unterschied muss man korrigieren, weil das Messer nicht parallel zur Messebene liegt.

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Demnach würde ich meine messer so wie das blaue legen und vorher mit dem beschriebene verfahren auf der arbeitsplatte den korekturwinkel ermitteln? Mir leuchtet ein, das systeme wie Nowi oder bodogan was feines sind, aber auch teuer.
 
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