Bezugsquelle für Beilschäfte

Titus Pullo

Mitglied
Beiträge
130
Hallo,


der Stiel meiner alten Franziska gibt so langsam aber sicher den Geist auf nach diversen Einsätzen bei der Gartenarbeit.

Das Beil ist von der mittlerweile aus dem Netz verschwundenen Schmiede "helstafir" und hatte einen sehr historisch anmutenden Stiel aus geöltem Eschenholz.

Im Baumarkt kann ich keinen ansprechenden Stiel finden, da diese entweder zu glatt oder einfach zu billig sind (zb. mit Preiscode auf dem Holz). Der Stiel sollte außerdem gerade sein und sich zum Griffteil hin verjüngen und selbstverständlich unbehandelt sein.


Kennt jemand eine Bezugsquelle für solche Beilschäfte? Die Suchfunktion hat leider nichts ergeben.


Danke!



Gruß T.P.
 
also ich schnitzte/schleife die immer aus der vollen kantel...

wenn der baumarktstiel passen würde und dich nur der barcode stört, im nebengang gibts doch sicher ein bogen schleifpapier!
 
Danke für die Hinweise!


das Schnitzen des Stiels aus einer Kantel ist leider nichts für mich, da ich nur mäßig handwerklich begabt bin und auch kaum Werkzeug habe.

Problematisch bei der Beilklinge ist, dass das "Loch" welches den Stiel aufnimmt, ziemlich klein bemessen ist (etwa 3X1,5 cm).
Daher ist fast jede Ausführung aus dem Baumarkt oder diversen Onlineshops zu groß.

Der neue Stiel sollte allerdings schon mindestens 60cm länge haben. Daher käme auch kein passender Hammerstiel in Betracht.


Gruß T.P.
 
Hallo,

hole Dir aus dem Baumarkt am besten gleich zwei Axtstiele(Esche) und lasse sie Dir
von einem Schreiner nach deinen Wünschen passend zuarbeiten :super:.

Grüße
derhund
 
Einen fertigen Beilstiel wirst du wohl kaum bekommen.

Was bleibt also? Selbermachen.

Was brauchst du?
Ein (scharfes) Messer - Setze ich voraus, wir sind im Messerforum.
Einen Stiel von einem Vorschlaghammer, Axt, Spitzhacke ...
Raspel (halbrund), Säge, Schleifpapier/leinen - Gibt es alles im Baumarkt.

Für die Auswahl des Stieles nimmst du am besten dein Beil mit. Suche einen Stiel aus der etwas breiter und dicker ist als das Haus, dessen Jahresringe längs durch den Querschnitt gehen, und dessen Maserung gerade und längs durch den Stiel geht. Wahrscheinlich wirst du nicht im ersten Baumarkt fündig, such weiter.

Zu hause sägst du den Stiel auf Länge und schnitzt/raspelst ihn grob in Form.
Zum Einstielen gibt es hier im Forum einiges, ansonsten guck unter "fit an axe" bei Google.

Feinbearbeitung des Stieles nach dem Einstielen mit Raspel und Schleifpapier.

Einölen mit Teeröl, Leinöl, ...

Grüße Willy
 
Hallo,

ich empfehle Dir Mirko Günther. www.damastklinge.de

Er verbaut an seine geschmiedeten Beile Stiele aus Hickory und Esche und verkauft Diese (glaube ich) auch.

Einfach mal anrufen.

LG erny
 
Für Äxte oder Beile mit besonders kleinem Auge sind die Stiele von "Gränsfors Bruks" sehr gut geeignet,da sie am oberen Ende sehr schmal gearbeitet sind.

Habe diese Gränsforsstiele nämlich selbst schon verarbeitet.

Zu kaufen gibt es sie entweder bei Dieter Schmid:

http://www.feinewerkzeuge.de/grans.htm


Oder wie oben schon geschrieben bei Grube Agrarhandel.


Gruß William
 
Der neue Stiel sollte allerdings schon mindestens 60cm länge haben. Daher käme auch kein passender Hammerstiel in Betracht.

Wie wärs damit:http://www.angele-shop.com/catalog/product_info.php?pName=stiel-robinie-600-mm

Robiene (od. falsche Akazie) ist wirklich ein superduper Stiel-Holz. Mein Vater (Waldarbeiter i.R.) hat damit vor ca. 30 jahren alle seine und seiner Kollegen Äxte und Beilchen neu bestielt. Sind zwar mittlerweile dunkelbraum von Harz und Dreck aber es wackelt immernoch nullkommanix.

Edit: Hab grad nochmal telefoniert und gefragt. War nur am Anfang Robinie, dann nurnoch Esche. Das hat er am liebsten gehabt, soll sich am besten angefühlt haben.


Versuch es doch mal, soviel kostet ein Fehlversuch auch nicht.:super:

Gruß
Bärwald
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Hinweise!


Dann werde ich mich wohl mal im Schnitzen üben müssen:cool:

Vor allem die Idee mit dem Robinienschaft gefällt mir.



Gruß T.P.
 
Welches Holz ist für die Schäftung besser geeignet:

Willst du es zur Franziska passend?

Dann nimm Esche.... Robinie und Hickory gibt es noch nicht so lange in Europa.

Wenn dir das aber egal ist, dann nimm Robinie.
Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fasern wirklich sauber verlaufen größer als bei Hickory (welches ich allerdings, so man sich die Stiele ansehen kann, bevorzugen würde).

Gruß
chamenos
 
Robinie ist ein echt zähes Holz, meine Wurf-Tomahawks haben einen Robinienstiel und zwar jeweils denselben seit Jahren.

Robinienholz dunkelt stark nach, nachdem man es verarbeitet hat. Sprich Robinie ist dunkler.


Ookami
 
Dann werde ich die Robinie nehmen.


Nach den Bildern zu urteilen, besitzen die Stiele alle keinen Spalt am Kopfende.


Sind die Metallkeile (die runden,konischen) aus dem Baumarkt zu empfehlen oder bevorzugt ihr die traditionelle Schäftung mit Holzkeilen?


Gruß T.P.
 
Ich bevorzuge eingeleimte Holzkeile längs plus ein (bei einem sehr langen Haus auch zwei) Metallkeile quer. Bei einem halbwegs runden Haus funktionieren ein, bei einem eher langen Haus zwei (verschieden große) Ringkeile aber genauso.

Grüße Willy


... und nein, ich sage jetzt nichts von Osage Orange oder Goldregen oder...
 
Hallo,

ich sehe gerade das Du aus Frankenthal kommst, das ist doch in der Pfalz.
In Baden Würtemberg müssen die Waldarbeiter (Forstwirt) Azubis lernen wie man aus einem Stücke Eschenholz vom Sägewerk einen Axtstil macht...ich hatte mein Praxissemester damals in einem "Ausbildungsrevier" und hab da einfach mitgemacht.

Mein Tip währe, dass DU mal beim Ansässigen Förster nach dem nächsten Ausbldungsrevier frägst und dort mal den Ausbilder um eine Kopie einer Schablone des Stiels und dann noch die Bezugsquelle für das Eschenholz in Erfahrung bringen...

Der Ausbilder und der Sägewerker werden Dir dann die entsprechenden Tips für die Auswahl des Holzstücks geben...

Wenn Du dann noch etws übst, wirdst Du nie wieder einen Stiel im Baumarkt kaufen ;-)

Gruß

Frischling
 
Zurück