Bilder vom Bau einer Gasesse

Claymore

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Hier ein paar Bilder vom Bau einer Gasesse.


die Esse ist schon ausgekleidet und ausgemörtelt.
Ich habe Sie bereits im Brennofen trockengebrannt.
Die Farbe brennt bei 400-500° c komplett runter, deshalb schaut sie so "rostig" aus.
Es fehlen aber noch die Rohre für die Aufnahme des Haltebügels, sowie die hinteren Schienen für den Schiebeverschluss.
Lindenschmiede Gasesse im Bau_4.jpg


Hier sind die Aufnahme Rohre und die Schienen angeschweisst.

Schräg von vorne
Lindenschmiede Gasesse im Bau_5.jpg


Direkt von vorne
Lindenschmiede Gasesse im Bau.jpg

Schräg von hinten
Lindenschmiede Gasesse im Bau_2.jpg

Schräg von hinten
Lindenschmiede Gasesse im Bau_3.jpg


Morgen kommt der Probelauf bis auf Schweißtemperatur, danach wird Sie lackiert.....




gruß

Peter
 
Hallo Peter,

Hast Du schön gemacht!

Kannst Du angeben wie stark du die Isolierwatte und die Mörtelschicht gewählt hast ?

(Meine Esse mit zwei Lagen Isolierwatte und ca. 5-10 mm Mörtelschicht wird mir außen
zu warm. Was nach außen abgestrahlt wird ist ja verloren und fehlt innen. )

Ich möchte mir deshalb noch eine Esse mit besserer Isolation bauen.


Hast Du schon mal einen Brennstoff- Kostenvergleich Gas zu Schmiedekohle gemacht, unter der Annahme, gleiches Damastpaket einmal mit Gas und einmal mit Kohle feuergeschweißt



Gruß

Heinrich
 
Hallo Heinrich,


Isolierschicht:
2 Lagen Keramikfaserwolle a 2,5cm => 5cm Gesamtstärke
(gerechnete Stärke. Durchs einpassen und ausmörteln wird die Wolle etwas komprimiert)

Dicke Feuerbeton: ca. 1-1,5cm.
Der Beton isoliert hier nicht primär. Er dient als Speichermasse.

Dickere Isolierschichten, z.b. 3 lagen sind natürlich besser.
Aber dadurch verliert die 11Kg Esse an Innenraum und den brauche ich in der Größe.

Die Alternative wäre ein größeres Gehäuse. Kann man machen. Ist mir dann aber zu unhandlich.
Deshalb fahre ich mit der Lösung wie oben genannt für mich gesehen am besten.


Einen Kostenvergleich habe ich noch nicht gemacht.
Aber was ich in Erinnerung habe zu demn Kosten für einen 25Kg Sack Schmiedekohle im Vergleich zu Propangas in Flaschen so
dürfte die Schmiedekohle um einiges günstiger sein hinsichtlich den reinen Kosten.


Aber die Verfügbarkeit und gleichbleibende Qualität ist bei uns in der Gegend eher mäßig.
Ich hatte vor ein paar Jahren mal gesucht.
Einzig beim Raiffeisen-markt im Nachbarort hätte ich 25 Kg Säcke bekommen.
Aber die Nachlieferbarkeit war auch nicht so toll.
Alles andere, lose Ware in der entsprechenden Größe war nicht zu bekommen.
Evtl. wenn ich mehrere Tonnen abnehme.......

Da hatte sich das Thema dann für mich erledigt.

Klar bekomme ich Schmiedekohle wenn ich nur intensiv genug recherchiere.
Aber der Aufwand, die Lagerhaltung, die Vorfinanzierung, der Rauch usw. machen es für mich dann uninteressant.


gruß

Peter
 
Danke Peter für s zeigen. Sauberste Arbeit:super:
Die Gas Kosten sind im Moment echt ein Thema. Die Brenner mit Gebläse machen in Sachen Sparsamkeit wohl zur Zeit das Rennen. Gas ist richtig teuer geworden.
Ich persönlich habe mich auf Kohlen eingeschossen, die sind billiger, die Hitze ist wesentlich schneller, und wenn gewünscht höher, wenn auch zugegebermaßen schwieriger in der Führung . Für feinstes Damast ist die Gasesse für die meisten sicher die Königin.

Ich habe auch eine Gasesse gebaut die gut funktioniert, mit 2 Brennern, da ich aber meist Luppenstahl schweiße/homogenisiere und die Luppenteile fast nie hineinpassen, und die Temperatur auch schlussendlich nie wirklich ausreicht bleibe ich bei den Kohlen. Mittlerweilen habe ich das Spiel zwischen Hellorange und weiss im Griff.:acne:

Meine Sicht, für meine Arbeiten am Feuer.
Gruß unsel
 
Hallo Unsel (und auch Heinrich)
Danke für das Lob :)...

Hör ich doch gerne ;)


Tja, Kohle oder Gas, jede der beiden Variantan hat Ihre Vorteile.

Bei mir überwiegen die Vorteile für Gas.
Zugegeben, die begrenzte Öffungsweite kann ein Problem werden.
Naja, wenn garnix passt, baue ich mir eben eine passende Variante...... da habe ich einen kleinen Heimvorteil.

Schmieden mit Kohle macht auch Sinn, ist vom Ambiente her rustikel, rußt, raucht, "stinkt" das g'hört halt so !!.
Preislich steht sie besser da.
Schwieriger in der Führung, würd ich für mich jetzt nicht sagen, anders eben aber schwieriger...? nö eigentlich net.

Nachteil: die Verfügbarkeit, Lagerung und eben die Abgase.

Schnellere Hitze.... ?

Ich hab meine Esse in 10-15minuten von kalt auf Schweißtemperatur wenn ich will.
Temperatur ohne Gebläse 1300°C, 1400°c und mehr je nach bauweise.
Mit Gebläse geht es dann nochmal höher.......

Kohle / Gas was ist besser ?
Keins von beiden, beide haben Vor und Nachteile. Was besser passt muss jeder selbst rausfinden.

Gas hat halt einen "imWohngebietamSamstagvormittaginderGerageschmiedenvorteil"

Mach das mal mit Kohle :glgl:



Peter
 
Die Gasesse oder die Kohleesse???
Was hast du denn da für ein Brenner?


Die Gasesse....

Brenner auf große Luftzufuhr gestellt, Gashahn auf und Druck ab 1-1,5 bar aufwärts.

Ab Morgen habe ich einen Schmiedekurs, da stoppe ich nochmal die Zeit.

Bei der kleinen (5kg Esse) geht es etwas schneller, bei der großen (11kg dauert es ein bischen länger)

Die Brenner baue ich selbst.


Peter
 
So, habe heute morgen mal die Aufheizzeit und Temperatur gemessen.
Bei der Kleinen Esse (5Kg) war ich nach ca. 8 minuten auf 1250° C ausgehend von Raumtemperatur

Bei der Großen waren es ca. 17 Minuten, diese ist allerdings schon ziemlich versumpft und mehrmals nachgemörtelt was die Betonmasse und Aufheizzeit deutlich erhöht.

Der Vorteil von Gas ist halt die Wartungsfreiheit Gashahn auf Feuerzeug an => Feuer frei , dann hat man Zeit zum Material richten oder Smalltalk mit Kursteilnehmern. Die Esse läuft im Autopilotmodus mit......

Aber ein richtiges Kohlefeuer hat auch was......:)






Peter
 
Hier einige Bilder vom Testlauf und der Fertigstellung:



Probelauf nach dem Trockenbrennen.
Der Beton kommt langsam auf Temperatur.
Der Flammkegel ist schön gleichmäßig ausgeprägt.
Lindenschmiede Gasesse 09.jpg


Die Esse glüht im mittleren Bereich schon komplett.
Der Brenner läuft nachwievor schön gleichmäßig.
Lindenschmiede Gasesse 10.jpg




Außenansicht der lackierten Esse.
Hinten in den Schienen kann man die "Schiebetüren" erkennen.
Lindenschmiede Gasesse 11.jpg


Außenansicht von der anderen Seite.
Hier kann man die "Schiebetür" gut erkennen
Die hintere Öffnung lässt sich komplett schließen oder soweit wie es benötigt wird aufziehen um eine Klinge oder ein Damastpaket usw. durchzuschieben.
Auf die oberen graden Flächen der Griffe habe ich eine Stahlplatte gelegt.
Auf dieser können Klingen oder ähnliches angelegt werden nach dem Normalisieren z.b.
Lindenschmiede Gasesse 12.jpg


viel spaß beim Ansehen

Ich muss mal sehen daß ich eine Bilderstrecke vom kompletten Bau zusammenstellen kann.


Peter
 
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