Birkenkrebs

Dietmar

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Hallo liebe Gemeinde. Wer hat sich nicht schon mal gefragt wie eine
Krebsknolle bzw. eine Verwachsung von einer Birke von innen aussieht.
Ich habe neulich beim sonntäglichen Spaziergang so ein Stück
geborgen. Aufgesägt mit Kettensäge und dann in Scheiben auf der
Bandsäge. So toll war es am Ende gar nicht. Für Messergriffe war die
Maserung immer noch ziemlich groß. Zum Drechseln ist das schon eher was. Was habt Ihr so für Erfahrungen? Gruß Dietmar
 
Bin zwar kein Holz-Profi, sondern engagierter Amateur, aber sammele seit einigen Jahren leidenschaftlich Maserknollen. Und habe (durch Versuch und Irrtum) gelernt: Nicht jede Verdickung ist eine Maserknolle - der Ausdruck Baumkrebs ist zu verallgemeinernd und irreführend. Gut möglich also, daß Du nicht die erhoffte Maserknolle bearbeitet hast, sondern etwas anderes. Maserknollen sind daran zu erkennen, daß sie von außen aussehen, wie mit Hunderten von Knospen übersät - und das ist auch der Grund für die schöne und gefragte Holzzeichnung (innen, nach sägen und polieren), die an zahllose Augen erinnert, z. T. auch an Flammenspiel. Das Ganze hat was von ... Blumenkohl! Jawohl, das ist es. Oder Mandelbrodt-Computergrafiken (heißen die so?)

Jedenfalls habe ich gelernt, daß, wenn man erst `mal einen Blick dafür entwickelt hat, man sofort die Maserknollen entdeckt. Und die Dinger sind ansteckend, d.h. wo eine ist, sind weitere befallene Bäume meist nicht fern.

Maserknollen sind an Birken häufig, aber an Robinien (Scheinakazien) fast regelmäßig zu finden. An Ahorn habe ich bisher erst einmal eine Maserknolle gefunden - und im Schutze der Dunkelheit unter Gewissensbissen "geerntet". Eigentlich sollte man meiner Meinung nach keine lebenden Bäume auf diese Weise verletzen - denn auch mit diesen Knollen können sie sehr alt werden. Aber ich war zu neugierig ...

Vielleicht poste ich `mal ein par Photos - die muß ich aber erst machen, kann also noch `was dauern.
 
Oh Mann, ich bin ja jetzt Fördermitglied und kann Fotos reinstellen.
 

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hi,

sieht doch nicht schlecht aus die Knolle.
Klar ist das was anderes wie die finnische Birke, die man so kennt.
Aber trotzdem finden sich interessante Spiegelungen im Holz, sieht poliert auch gut aus.

Ich habe vor Jahren auch mal eine geschnitten. Die war recht klein, zeigte aber ein ganz ähnliches Bild.
Sie trocknete schlecht, riss leicht und so blieb nicht viel von übrig. Ich habe dann, als ich es gemerkt habe, den Rest in der Mikrowelle getrocknet, damit wenigstens noch zwei kleinere Griffe daraus werden können.

Alles in allem viel Arbeit, doch recht schöne Griffe - aber ich habe es nicht wieder gemacht.
Vor allem, weil ich beim Messermachen meistens doch zu härteren (meist tropischen) Hölzern greife. Wenn schon, dann auch strapazierfähig und da ist mir was härteres wie Grenadil z.B. für einen User lieber.
Und zudem habe ich noch ein Stück von einer Fliederwurzel. Hat auch schöne Riegelung, warme Farbtöne und ist härter und dichter.
Sowas nehme ich immer noch gerne mit, die Birke hingegen lasse ich liegen.

viele Grüße,
torsten
 
Hallo Hartzahn, das sieht super aus. So etwa stelle ich mir auch das
Holz aus meinem Stammabschnitt vor. Mal sehen wie die Scheiben in
2 jahren aussehen. Gruß Dietmar
 
Oh dann bin mal gespannt auf meine Knolle. Ich habe mir vor 3 Jahren eine
beim Urlaub in Sachsen besorgt. Wenn ich Zeit habe werde ich diese mal Aufschneiden.

Gruß Dirk
 
Da kann ich doch auch mal was schreiben!:steirer:

Dieser konollenartige Maserwuchs entsteht durch gehäuft vorhandene Präventivknoten ("schlafende Augen"), die ständig von nachwachsendem Holz überwallt werden und dadurch das Wachstum dieser Präventivknoten unterbrechen.Der Prozess wiederholt sich ständig, die Knolle wächst!

Zu dem beschriebenen schlechten Gewissen; ist eigentlich unnötig! In Australien werden die Maserknollen (auch Goldfieldknollen genannt) kontrolliert " gewonnen". Die Abtrennung der Knollen hat eine lebensfördernde Wirkung!

Bis jetzt habe ich Maserknollen auch noch an Buchen, Haselnussbäumen und an einem Großblattahorn entdeckt!:steirer:
 
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