Blackjack Grunt

Morales

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Blackjack Grunt

Hallo werte Forengemeinde,
es wird langsam mal Zeit, dass ich mal aktiv was zum Forum beitrage, dazu jetzt ein kleines oder auch größeres Review über das Grunt von Blackjack. Ich hatte es schon länger auf dem Schirm und jetzt hatte ich es bei meinem Lieblingsonlinehändler (der mit 'W') gefunden und dachte mir für den Preis bestellst Du es Dir mal.

Und so verpackt kam es heute bei mir an..

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"No Gimmicks Just Performance"?`Naja, mal sehen, ob das wirklich stimmt. Erstmal auspacken und befummeln...

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Puh, da steigt einem der Duft der großen weiten (chemischen) Welt in die Nase. Der erste Eindruck: Das Messer ist gut verarbeitet, auf den ersten Blick keine offensichtlichen Mängel zu entdecken, die Klinge strahlt und scharf scheint es auch zu sein. Dazu aber weiter unten mehr.

1. Daten
Länge: 27,8 cm
Griff: 13,2 cm
Klinge: 14,1 cm
Gewicht: 279 Gramm (inkl. Scheide 333 Gramm)
Klingenstärke: 4,7 mm
Griffstärke: 2 cm

2. Design
Das Grunt ist ein schnörkelloses Messer, ohne Designkniffe oder ähnliches, nichts was einem ins Auge fällt, außer vielleicht der etwas andere Klingenform. Der Bauch ist stark ausgeprägt, was sich jedoch auf Dinge wie die Gewichtsverteilung mMn positiv auswirkt. Das und die Scheide sind einfach schlicht. Außerdem kann man das Grunt, wenn man schlankere Finger hat, auch kürzer greifen.

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3. Materialien
Die Klinge des grunt besteht aus 10Cr17, einem Stahl, der mir so noch nicht über den Weg gelaufen ist. Er gehört bestimmt zu der chinesischen Stahlfamilie, die man schon von Spyderco/Byrd, CRKT, Böker usw. kennt. Dem Namen nach wäre der Stahl nur mit Chrom und Kohlenstoff legiert, mal abwarten, wie er sich schlägt. Die Klinge selbst ist komplett ballig geschliffen. Das war auch einer der Hauptgründe warum ich mir dieses Messer zugelegt habe.

Der Griff besteht aus leicht konturiertem Kunststoff...genauer kann ich das leider nicht sagen. Er ist ziemlich hart (nicht zu hart) und leider recht rutschig. Auch hier werde ich mal schauen, ob man da was ändern kann/muss.

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Die Köcherscheide besteht aus Nylon mit einer einfachen Gürtellasche und ist auf das Nötigste reduziert. Zumindest besitzt sie einen Keder, der verhindert (oder verhindern soll), dass man mit dem Grunt die Scheide zerlegt.

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4. Verarbeitung
Das Grunt scheint auf den ersten Blick sehr gut verarbeitet, wenn man mal von der Einfachheit der Materialen bei der Scheide absieht. Auf den zweiten Blick offenbart sich jedoch: Die Schneide hat in der Nähe vom Ricasso eine leichte Welle drin. Ich hoffe, man erkennt es auf dem Bild

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Angesichts des Preises und des Schärfen des Messers auf einem Mousepad spielt dieser Fehler aber keine große Rolle für mich, aber das ist ja nur meine Meinung, andere mögen das kritischer sehen.

5. Schärfen
Das aus der Fabrik schon recht scharfe Messer, mit dem Haare rasieren schon recht gut funktionierte, habe ich noch ein paar Mal über meinen Streichriemen mit Chromoxid gezogen. Die Haare wollten spontan schon viel schneller verschwinden. :D

6. Fazit
Insgesamt bin ich bisher überzeugt, dass ich mich mit dem Kauf richtig entschieden habe, aber ob sich wirklich lohnt dieses Messer zu besitzen, muss die Praxis zeigen. Eine neue Scheide scheint auf jeden Fall angebracht, auch wenn diese funktioniert, mehr aber auch nicht.

Insofern, stay tuned, ich werde den Grunzer in den nächsten Tagen und Wochen versuchen zu testen so gut es geht. Zum Abschluss noch ein paar Vergleichsfotos etc.pp.

Für Fragen, Kritik und Anmerkungen bin ich dankbar, also immer raus damit.

Danke schön an dieser Stelle an Wolfster für die prompte Lieferung!

Gruß,
Carsten

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Ich hatte ja versprochen, dass ich dem Grunt mal ein bisschen auf den Zahn fühlen werde, leider ergab sich lange dazu keine passende Gelegenheit.
Letzte Woche hatte ich jedoch endlich mal Zeit und war ich mit dem Grunt ein wenig im verschneiten Wald unterwegs (die Bilder dazu reiche ich noch nach), um es ein wenig zu testen.

Zuerst habe ich ein wenig Holz gehackt, das zum einen recht trocken, da tot war und zum anderen aufgrund der Temperaturen gefroren war. Das Grunt hat sich hier ausgezeichnet geschlagen, die Klinge hat das nötige Gewicht durch die Form und der konvexe Schliff beisst wunderbar ins Holz. Auch beim nachfolgenden Schnitzen war ich mehr als zufrieden mit dem Messer.
Bei beiden Aktivitäten fiel außerdem der Griff positiv auf, der schon sehr von Form und Volumen her dem Resiprene C Griff der Swamprat Messer ähnelt. Er schmiegt sich wunderbar in die Hand und auch das Kurzfassen der Klinge geht ohne Probleme. Ich habe allerdings ein wenig Material bei der Fingermulde entfernt, so dass mein Zeigefinger genug Platz hat. Möglich ist das aber nur wegen meiner recht schmalen Finger, bei kräftigeren Griffeln ist da schnell Schluss.

Insgesamt bin ich also von dem Blackjack Grunt sehr angetan und wenn ich das mit dem Schärfen der konvexer Klinge hinbekomme, wird es wohl noch mehr zu einem meiner Lieblingsmesser. Ich bekomme die Klinge zwar gebrauchsscharf, aber das reicht mir nicht. ;)


Eins noch: In der Scheide kann man das Messer transportieren, wenn nötig auch am Gürtel. Dazu raten würde ich allerdings nicht, das DIng ist auf gut Deutsch einfach Müll.

Gruß,
Carsten
 
Hallo Morales,
habe aktuell auch gerade das Grunt im Schlepp (im Tagesrucksack).
Hauptsächlich beim Essen Zubereiten. Handlage und breite Klinge sind genial.

Kann deinen Ausführungen (Swamprat hab ich nicht) sonst nur zustimmen. Bei meinen Wurstfingern ist Kurzfassen immer mit kleinen Schnitten im Zeigefinger verbunden.:( Bin da aber noch nicht ran gegangen, weil ich das Design so stimmig finde.

Mittlerweile hab ich auch an meinem die "Minirecurve-Welle" entdeckt, ca. 1cm vorm Ricasso. Wenn ich nicht nochmal ganz genau geguckt hätte, wärs nicht aufgefallen.

Gehackt hab ich damit auch schon. Nichts passiert, allerdings war mir etwas mulmig dabei, wg. dem Stahl.:rolleyes:

Ich halte meins zwischendurch auch mit Leder+Puma-Chrompaste scharf. Hab aber gemerkt, dass ich das nicht übertreiben darf, sonst bildet sich ein neuer fransiger Grad.
Ansonsten, nach zuletzt 1000er oder 1200er Schleifpapier 3-6 Züge auf dem Leder. Ich mach die ganze Schleif-Chose am Tisch fest, mit zwei Händen lässt sich das Messer kontrollierter führen, besser als wenn du noch das Schleifmaterial mit einer Hand festhalten musst.


Zwischen Weihnachten und Silvester mach ich mit Freunden traditionell eine Winter-Waldwanderung. Drei Übernachtungen, Pfadfinderkram etc. Diesmal soll auch das Grunt mit. Wenn's dabei bleibt, berichte ich gern, wie es sich geschlagen hat.

Grüße
Bärwald
 
Hier noch die versprochenen Bilder:

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@Bärwald: Ein Bericht darüber wäre super! Benutzt Du noch die Originalscheide? Bei meinem Grunt möchte ich das so schnell wie möglich ändern, weil sich da der günstige Preis leider extrem widerspiegelt.
Beim Hacken hatte ich auch so meine Bedenken, aber bisher ist alles in Ordnung. Und danke für den Schärftipp!

Gruß,
Carsten
 
Ja, hab leider noch die Originale. Tue mich etwas schwer für 50-60 EU ne Kydex machen zu lassen (Leder an Plastik passt mMn nicht), steht irgendwie nicht so recht in Relation zum Messerpreis (vielleicht ein Denkfehler?). Die Warteschlange für eine neue Scheide ist schon lang und meine Wunschliste für neue Messer und Outdoorkram noch länger....Ein echtes Drama.:rolleyes:

Mal sehen wie mich das Ding auf der Wanderung ärgert. Bericht folgt, versprochen.

Gruß und bis neulich
Bärwald
 
Morales, danke für das gelungene Review. War leider einige Tage Off-line ( 1&1 sei dank !!! ), hab´s erst heute entdeckt.. Tolle Fotos und Impressionen. Die ersten Bilder bauten sich ja auf, wie ein Adventskalender. Ich mag diese Messerform, die Scheide fiel mir gleich optisch negativ auf, Dein Praxistest unterstreicht dies. Ich finde, Dein Messer hätte eine neue Lederbehausung verdient. Ist ja bald Weihnachten.
Beste Jahresendzeitgrüße aus Berlin sendet Excalibur
 
Ja, das mit 1&1 kenne ich von meiner besseren Hälfte...^^

Ich denke, ich werde meinem Grunt sowohl eine Leder- als auch eine Kydexscheide anfertigen (lassen?). Zeit dafür werde ich allerdings erst nächstes Jahr haben, in nächster Zeit ist viel zu tun.
Das Schärfeproblem habe ich dank neu gebautem Streichriemen mit Dovopaste im Griff: Das Grunt rasiert jetzt wie von mir angestrebt. Jetzt müssen noch meine anderen balligen Klinge dran glauben...insgesamt bleibt es also spannend. Ich freu mich schon drauf wenn ich das dieses 'Ding' entsorgen kann.

Danke für euer nettes Feedback!

Gruß,
Carsten
 
Hallo, erstmal danke für das tolle Review, ich hab noch eine Frage bezüglich des Griffes.
Ich besitze das Anaconda III, ebenfalls eines der in Asien gefertigten Modelle von Blackjack. Der Griff besteht aus einem gummiartigen Kunststoff und riecht leider extrem nach Chemie, auch nach mittlerweile einem halben Jahr auf Halde. Irgendwie verleidet es mir den Spass an dem Messer, weil ich nicht weiß was die Chinesen da verwendet haben und ob das alles so bedenkenlos ist bei dem Geruch. Den hast du ja auch schon angemerkt.
Ich frage mich also, ob das bei dem Grunt mittlerweile abgeklungen ist oder ob es sich um das selbe Material zu handeln scheint.
Denn ansonsten finde ich das Anaconda wirklich gut für den Preis und hatte mich auch schon für das Grunt interessiert, damals ist es halt das Bowie geworden, aber wenn es sich mit dem Grunt ähnlich verhält werde ich es mir wohl nicht zulegen.

Gruß,
Matthias
 
...und riecht leider extrem nach Chemie, ...verleidet es mir den Spass ...,weil ich nicht weiß...ob das alles so bedenkenlos ist...

Ich frage mich also, ob das bei dem Grunt mittlerweile abgeklungen ist

Habs grad nochmal komplett abgeschnuppert.:hmpf:
Es ist bei meinem nach etwa einem Jahr nur noch "das Ding von Scheide" was, wenn man die Nase direkt reinhält, noch etwas riecht.
Ist aber "erträglich" weil es nicht viel derber als andere Kunststoffe oder Kleber riecht.

Allerdings würd ich grundsätzlich sagen, dass alles was sehr unangenhem nach Chemie (oder sonst etwas) riecht - im Verfrauen auf die natürlichen Schutzmechanismen/Geruchsinn - auch nicht bedenkenlos sein kann.

Gruß
Bärwald
 
Zuletzt bearbeitet:
Habs grad nochmal komplett abgeschnuppert.:hmpf:
Es ist bei meinem nach etwa einem Jahr nur noch "das Ding von Scheide" was, wenn man die Nase direkt reinhält, noch etwas riecht.

Ahoi, sowas hört sich nicht gesund an. Bei "verdächtigen" Messer ist bei mir erstmal ne Grundreinigung angesagt. Ob es was nutzt? Aber mein Gefühl wird dabei besser.....
Grooz Excalibur
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Nur weil ich es angekündigt hatte, eine kurze Rückmeldung.

Ich hatte jetzt das Grunt drei Tage beim Waldwandern dabei.
Zu Bushcraft-Spielereien bin ich leider nicht gekommen.

Lediglich Salami, Käse, Verpackungen und angefrohrenes Brot hab ich damit geschnitten.
Letzteres ging dank der bauchigen Schneide durch "wiegenden Druckschnitt" ganz gut.

Der Griff lag auch mit etwas steifen Fingern angenehm und rutschfrei in der Hand.

Die Schneide hatte drei kleinste aber gut sichtbare Ausbrüche im Bereich des Bauches. Wie die da reingekommen sind, weiß ich nicht. Vermutlich waren die Unterlagen (Bänke in Wetterschutzhütten) etwas sandig.

Achja, die Tragweise. Ich hab es schlicht am Trecking-Rucksack in das seitliche Fach (wo gewöhnlich Trinkflaschen gern reingepackt werden)
reingesteckt.

Sollte ich es nochmal ausgiebiger benutzen, trage ich das hier gerne nach. Jetzt sind aber erstmal ein paar andere Schätzchen dran...

Grüße

Bärwald
 
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