Blech schmieden

schlosswalker

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Hallo Leute

Ich weis, etwas off topic; aber da es hier auch um schmieden geht stelle ich die frage mal hier.
Man kann blech kaufen. In allen größen und stärken-keine frage.
Aber wie sieht es aus wenn man blechplatten selber schmieden möchte?? Naja, blechwalzen oder walzwerke sind, in betracht meines interessengebietes, doch etwas neuzeitlich.
Wenn ich blechplatten in einer stärke von ca.2mm selber herstellen möchte(max. größe so ca.40x40cm), worauf sollte ich achten??
Das Material macht eine sehr große umformung durch.
Bei modernem blech gibt es ja aufgrund der walztechnik sowas wie eine Strich/steckrichtung. Aber bei handarbeit ist das ja nicht der fall.
Wie kann sich stahl dabei verhalten?? Kann ich durch häufiges weichglühen gut gegen die sprödigkeit/spannungen arbeiten oder hatt das grenzen???
Was ich dafür zu verfügung habe ist st52
Vielleicht könnt ihr ja mit wissen helfen?

Grüße und danke schon mal im vorraus.
Thomas
 
Ich hoffe du hast dabei einige schwere Maschinenhämmer zur Verfügung, ansonste gibt das eine lange Klöppelei :hehe: .
Wenn du es per Hand machen willst solltest du schon einige Wochenenden miteinplanen :steirer:.
Es dürfte sich außerdem eine recht schwierige Angelegenheit werden überall die gleich Dicke zu hämmern.

Da bekommt man ja beim lesen schon Blasen an die Hände ;) .


Gruß Jochen
 
Hallo Thomas

Das Problem dabei:

Bis ca. 3 mm geht das recht gut, danach kühlt das Material schneller ab, als es sich verformen lässt.

Deshalb:

Zum Vorschmieden stark ballige Hämmer bzw. Gesenke verwenden und zügig, volle Kanne, alles was geht herunterschmieden, ohne großartig auf die Oberfläche zu achten.

Die entstandenen Unebehheiten lassen sich anschließend gut mit flachen Gesenken oder Schlichthammer glätten.

Man braucht wenig Angst zu haben, dass das Blech zu dünn wird. Denn wenn es dünner wird kühlt es sofort ab und verformt sich kaum noch (sie ersten Satz).

Tip:

Es bleibt länger Warm, wenn man es zwischen den einzelnen Schlägen kurz und leicht vom kühlen Amboß abhebt. Das braucht auch gar nicht so viel Übung, geht also recht gut.

Um es aber halbwegs maßgenau und vor allem ohne großartige Spannungen auszuschmieden, bedarf es schon einiger Übung. Ich würde dazu Vorversuche an kleineren Stücken machen.

Für eine Blechplatte mit den gewünschten Maßen benötigst Du sicherlich mehrere Stunden und viele, viele Hitzen...

Derart große Blechstücke habe ich noch nicht selbst gemacht aber ich wünsche Dir viel Erfolg und genug zu Trinken dabei :D
 
Hallo

Danke für die antworten.
Das das ganze kein Kinderspielt wird ist mir schon klar. Schließlich habe ich nicht zum ersten mal den hammer geschwungen. Und wenn man eine alte dicke feile von 35x35mm (ich weis bis heute nicht wo so eine große feile verwendung findet) ohne zuschläger dünn ausschmiedet, weis man auch was man getan hat!!
Das mit den blechen wird länger dauern, keine frage. Bin mal gespannt wie das mit den übungsstücken klappt. Wegen der "Klöppelei" wollte ich mit zuschläger arbeiten. Macht es etwas einfacher. Ist dann aber immer noch ein großer akt.
Das mit dem schnellen auskühlen bei dünner blechstärke war eben mein gedanke, ob ich dabei dann zu schnell im zu kalten bereich arbeite und dann alles zu spröde wird.
Aber im Prinzip scheint es möglich zu sein. Also ran ans werk(-:
Die blechgröße war ein grober richtwert. Ich denke die größe des bleches wird ein ergebnis davon sein wie gut ich vorran komme und wie viel ausdauer ich habe.

Danke und Grüße
Thomas
 
alles Blech....

schlosswalker schrieb:
.....Das mit dem schnellen Auskühlen bei dünner Blechstärke war eben mein Gedanke, ob ich dabei dann zu schnell im zu kalten Bereich arbeite und dann alles zu spröde wird.....
Heute (Donnerstag Abend) gab es bei GALILEO einen kurzen Bericht über einen Herrn Schmidtbauer, der Rüstungen aus (Zitat) "nur 3mm dünnem Blech" schmiedet. Wenn es nach dem Verfasser dieses Films geht, ist das Geheimnis des Blechschmiedens eine Temperatur von 2.000°C in der Esse!!!

Da aber dort nur Eisenblach zur Anwendung kam, war auch durchaus Kaltschmieden möglich.

Also: ordentlich anheizen!

Gruß

sanjuro
 
Guude!

Ich bin ab heute neu hier. :p

Ich habe mal einen Suppenschöpflöffel aus St52-3 geschmiedet, Blechstärke war dann am Ende ca. 1,5 bis 2mm.
Nach dem dritten Versuch hat es dann geklappt.

Es stimmt schon, am Anfang muß man "Plattkloppen was geht" (mit Maschine ginge das natürlich wunderbar besser).
Beim ersten und zweiten Versuch war ich wohl zu langsam und habe sehr oft wieder geglüht. Der Stahl ist dann irgendwann richtig "zerbröselt".

Wenn man die gewünschte Dicke erreicht hat, kann man die Unebenheiten auch durch Kaltverformung glätten.

Bei der Größe könnte die Feile evtl. eine Maschinenfeile sein, ich habe auch noch mit Feilmaschine im Werkzeugbau gearbeitet.

Gruß aus Mittelhessen,

Holgi :)
 
schlosswalker schrieb:
eine alte dicke feile von 35x35mm (ich weis bis heute nicht wo so eine große feile verwendung findet) ohne zuschläger dünn ausschmiedet, weis man auch was man getan hat!!
Die Armfeilen waren, z.B. auch in 60x20, normal bevor es Winkelschleifer gab. Kennt da noch Jemand einen Hersteller? Sind ja praktisch wenn es nicht Funken soll.
 
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