Blendwirkung auf nachtaktive Tiere

Vincent

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Gestern habe ich meine neue K3500R bekommen und sie am späten Abend bei einem ausgiebigen Spaziergang getestet. Wie erwartet brutal hell:hehe:
Da ich es aufgrund der starken Blendwirkung vermeiden wollte, die Lampe bei mir im Wohngebiet zu testen, habe ich die Wälder und Felder bei Verwandten in einer ländlichen Umgebung durchquert. Ich konnte bei diesem kleinen Ausflug eine Menge Tiere beobachten (Rehe, Igel, Hasen). Dabei habe ich es vermieden, das Wild direkt anzuleuchten.

Für wie gefährlich haltet ihr das Licht einer starken Lampe bezüglich der Blendwirkung auf nachtaktive Tiere. Da schon ein menschliches Auge bis auf ca. 50 Meter Entfernung irreversibel geschädigt werden kann, müsste es IMO mindestens ebenso gefährlich für die Tiere sein. Zudem bleiben diese wie angewurzelt im Lichtkegel stehen...
 
Für wie gefährlich haltet ihr das Licht einer starken Lampe bezüglich der Blendwirkung auf nachtaktive Tiere. Da schon ein menschliches Auge bis auf ca. 50 Meter Entfernung irreversibel geschädigt werden kann, müsste es IMO mindestens ebenso gefährlich für die Tiere sein. Zudem bleiben diese wie angewurzelt im Lichtkegel stehen...
Ich bin zwar kein Tiermediziener, aber für mein Verständnis ist die Funktion des Auges bei Säugetieren doch sehr ähnlich, und daher denke ich auch ähnlich empfindlich, bei nachtaktiven Tieren vielleicht sogar empfindlicher.
 
Die Augen nachtaktiver Tiere haben einen speziellen Aufbau (große Linse, reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, mehr Stäbchen als Zapfen auf der Netzhaut), der zu einer verstärkten Nutzung des einfallenden Lichtes führt. Wer schon mal nachts die "glühenden" Augen einer Katze gesehen hat, weiß, was ich meine.
Nachtaktive Tiere sollten daher auf keinen Fall mit einer hellen Lampe angeleuchtet werden. Sie könnten dadurch erblinden.

Viele Grüße
Profi58
 
Hier fahren überall Autos mit gleich zwei 35W HID Scheinwerfern rum - muss ich mir Sorgen um meine Augen machen?

Der Unterschied von Taschenlampen zu Kfz-Scheinwerfern oder Fahrradlampen die StVO-konform sind, wurde z.B. schon an dieser Stelle thematisiert: http://www.messerforum.net/showthread.php?t=74997&highlight=Lampe+Rad

Abgesehen von Unterschieden bezüglich der Bauweise des Reflektors in Abhängigkeit vom jeweiligen Einsatzzweck, müssen Kfz-Scheinwerfer genau eingestellt werden.

Die 50 m sind eine Angabe aus den Sicherheitshinweisen von Microfire. Ich kann nicht beurteilen, inwieweit dieser Wert zutrifft. Einen Selbstversuch möchte ich da auch lieber vermeiden;)

Nachtaktive Tiere sollten daher auf keinen Fall mit einer hellen Lampe angeleuchtet werden. Sie könnten dadurch erblinden.

In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Anstrahlen von Tieren bei einem nächtlichen Ausflug kaum ausschließen lässt, klingt das sehr beunruhigend. Ich frage mich, warum Tiere im Lichtkreis stehenbleiben. Sie müssten doch Schmerz empfinden. Zu dieser Frage habe ich beim Googeln noch keine zufriedenstellende Antwort gefunden. Ist vielleicht ein Jäger unter euch, der eine Antwort weiß?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das so?
Lässt sich die K3500R so stark fokussieren?
Hier fahren überall Autos mit gleich zwei 35W HID Scheinwerfern rum - muss ich mir Sorgen um meine Augen machen?

Stefan


Falls du in Xenon_Fernlicht schaust schon, das sind weiterhin nur 35 Watt aber eben aufgeblendet !
Viel viel weiter gestreut als eine Lampe, aber trotzem schmerzhaft.


cya
 
Hallo Vincent,
vielleicht hätet ich einen Smiley in meinen Beitrag setzen sollen.
Aber ich war noch etwas genervt von gestern Abend.
Da war ich mit dem Fahrrad unterwegs auf einem Radweg auf der linken Straßenseite der etwas tiefer liegt als die Straße und zudem noch auf der Außenseite einer langgezogenen Kurve verläuft. Gerade wegen der StVZO konformen Beleuchtung der PKWs wurde ich dort extrem geblendet. Trotz guter Beleuchtung am Rad hab ich zweimal anhalten müssen weil ich nichts mehr sehen konnte.
Einen Radweg auf der anderen Straßenseite gibt's in dem Waldstück nicht und nachts dort auf der Straße zu fahren ist mir zu gefährlich.

Stefan
 
Die gleiche Diskussion taucht auch in Fotoforen immer wieder auf, wenn besorgte Bürger sich überlegen, was das böse Blitzlicht wohl in den Augen von Babys, Bambis und armen kleinen Miezekatzen anrichtet.
dslr-forum schrieb:
http://www.dslr-forum.de/showpost.php?p=905397&postcount=114

Sehr geehrter Herr Fischer,
vielen Dank für Ihr Anfrage, dich ich gerne ganz pragmatisch beantworten möchte.
Blitzlicht ist ein sehr helles Licht und trifft, weil man es meist in der Dunkelheit
gebraucht, auf Augen mit weiten Pupillen. Kinderpupillen sind weiter als
Erwachsenenpupillen. Es kommt also eine recht große Lichtmenge in die Augen des
abzulichtenden Säuglings, da besteht kein Zweifel, aber nur für einen extrem kurzen
Zeitraum.
Die Pigmentschicht des Säuglingsauges ist weniger intensiv gefärbt, absorbiert also
weniger Strahlen als die eines älteren Auges. Die Dauer der Lichtexposition ist
extrem kurz. Diese beiden Faktoren limitieren die Gefährdung für die Säuglingsaugen.
Bei Augenoperationen, besonders, wenn die Netzhaut angegangen wird, muss man mit
sehr grellem Licht arbeiten, welches der Helligkeit von Blitzlicht entspricht. Eine
Operation dauert zwischen 30 und 90 Minuten. Einen Dauerschaden wegen zu langem und
zu hellem Licht können wir nach solchen Operationen nicht beobachten, obwohl die
Lichtmengen 1000fach größer sind als bei einer Blitzlichtaufnahme. Kurze,
blitzartige Lichtmengen können durchaus die Augen schädigen. Dann muss das Licht
aber noch 100-500mal stärker sein als Blitzlicht. Dies ist der Fall bei Laserlicht.
In der Augenheilkunde benutzen wir Laserlicht um punktförmige Verbrennungen an der
Netzhaut zu erzeugen, die eine Heilwirkung haben. Die Energie des Laserlichtes ist
100 bis 500mal stärker als das Fotoblitzlicht. Man hat viele und gute Erfahrungen,
welche Lichtmengen notwendig sind, um eine Verbrennung an der Netzhaut zu erzeugen.
Solche Lichtmengen werden von Blitzlichtgeräten nicht erzeugt.
Sie können Ihren Säugling also mit ruhigem Gewissen auch mit Blitzlicht
fotografieren. Wenn Sie sehr vorsichtig sein wollen, benutzen Sie am besten eine
Digitalkamera, die mit geringeren Lichtmengen auskommt und mit der Sie auch in der
Dämmerung noch ohne Blitzlicht recht gute Bilder machen können.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Arndt Gutzeit
Leiter des Ressorts Strabologie und Neuroophthalmologie
(Schielen und Augenbewegungsstörungen)
des Berufsverbandes der Augenärzte Deutschlands e. V.
 
Für wie gefährlich haltet ihr das Licht einer starken Lampe bezüglich der Blendwirkung auf nachtaktive Tiere.
Richtig übel stelle ich es mir vor, wenn man einen nachaktiven Vogel im Flug voll erwischt :argw:
Das könnte kritisch werden.

Und wenn befahrene Straßen in der Nähe sind, sollte man Wild auch lieber nicht blenden / aufscheuchen.

Viele Grüße
Winston
 
@Vincent:

Leuchte weder Tier noch Mensch ins Auge, mit deiner Neuanschaffung.

Eine fokussierte HID mit 35Watt ist weder eine Blitzgerät, noch eine Lichtquelle, wie sie bei Augenoperationen eingesetzt wird!

Im Bezug auf Nacht adaptierte Augen ist das eine Waffe, die verantwortungsvollen Umgang erfordert!


Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst zwei HID Lampen besitze.

Das Exemplar mit 120mm Reflektor bündelt das Licht so stark,
dass ich keinem zumuten möchte hinein zu sehen.


Vergleiche mit Blitzgeräten, besonders den schwächlichen der Kompakt Kameras, taugen überhaupt nicht als Vergleich, da die Leuchtdauer bei einigen 1/10.000 Sekunden liegt.



Heinz
 
Hallo,

"irreversible Schädigung" würde in diesem Zusammenhang thermische Schädigung des Gewebes bedeuten- und das bei kurzfristiger Exposition im Bereich von Sekunden bei einem Abstand von 50m.

Sorry- dabei handelt es sich definitiv um eine Ente.

In 1m Abstand kann der Beam max. 114.000Lux erzeugen.
Die Beleuchtungsstärke nimmt im Quadrat zur Entfernung ab.
bei 50m Abstand beträgt die Beleuchtungsstärke nur noch einem kleinen Bruchteil der 114.000 Lux, die in 1m Entfernung gemessen werden können.

Im Sommer kann die Beleuchtungsstärke sogar im Schatten 10.000 Lux betragen...

Nehmt doch mal die Fläche einer Pupille (bzw. Fläche der Netzhaut) und setzt diese ins Verhältnis zur Fläche des Beams. Dann könnt ihr ausghend von den 35W elektrischer Leistung abschätzen, wie groß die Thermische Belastung des Auges ist.
Wobei diese sehr geringe Wärmestrahlung natürlich auf einen relativ kleinen Punkt auf der Netzhaut wirkt...

Dennoch: Ein Sturm im Wasserglas ist das...

Investigator
 
Zuletzt bearbeitet:
Man muss es ja nicht riskieren, dennoch denke ich, das das Risiko nicht so groß ist, wenn man nicht grade auf 1m den Leuten ins Gesicht leuchtet.

Und beim Thema Blitz geht es wohl auch um Studioblitze für Fotoshootings. Da sind dann 2 oder mehr im Einsatz und die haben teilweise schon richtig Bumms, mit einem Blitzer von kleinen Fotokameras sicher nicht zu vergleichen.
 
Also wenn meine Katze mal wieder meinen Parkplatz besetz lässt die sich auch von meinem Fernlicht nich beeindrucken und schaut da munter rein, auch bei stockfinsterer Nacht. Und blind is die noch nich ^^. Ich denk mal nachtaktive Tiere sind da wesentlich robuster als ihr das hier hinstellt.
 
Also wenn meine Katze mal wieder meinen Parkplatz besetz lässt die sich auch von meinem Fernlicht nich beeindrucken und schaut da munter rein, auch bei stockfinsterer Nacht.

Genau das hier geschilderte Verhalten der Katze kann ich mir nicht erklären. Ausgehend vom physiologischen Aufbau der Augen nachtaktiver Tiere müssten sie das Licht als schmerzhaft empfinden. Ihr Verhalten spricht allerdings dagegen, da sie weder fliehen noch wenigstens den Blick abwenden.
 
Und selbiges Verhalten habe ich schon des öfteren bei Rehen festgestellt. Zugegeben nicht mit einer 35W HID, eher etwas im Bereich um 250-350 Lumen und 20-40 Meter Entfernung. Wenn sie sich dann nach dem üblichen ins Licht starren doch dazu entscheiden zu türmen, ist mir bislang noch keines gegen einen Baum geloppiert weil es nur noch Sterne gesehen hätte :) Lediglich 1x hatte ich meine K2000R (24W) zur Hand, Resultat war das Gleiche.
 
Und gerade von Katzen weiß man, daß sie ohne Schaden zu nehmen sogar direkt in die Sonne blicken können. :staun:

Gruß
Alex
 
Und gerade von Katzen weiß man, daß sie einerseits ein gutes Gedächtnis haben sowie andererseits extrem großen Wert auf ihr eigenes Wohlbefinden legen.
Wenn ich den Staubsauger raushole, lässt sie sich mindestens eine Stunde nicht mehr sehen; offenbar geht ihr der Lärm auf die Nerven.
Die Taschenlampe ist ihr völlig schnuppe; offensichtlich verbindet sie damit keine negativen Erfahrungen.
 
Hallo,
heute war ich bei meinem Tierarzt um eines meiner, auch nachtaktiven Tiere, am Auge untersuchen zu lassen.
Im Auto lag die SSC P7-D die ich mal mit hinein nahm.

Das Auge wurde untersucht und um besser zu sehen mit einer Lampe die nicht gerade deutlich weniger Hell war als die Lampe die ich mit hatte.
Habe das mal auf dem Transportkäfig verglichen indem ich sie direkt nebeneinander leuchten lies.

Mein Tierarzt schaute sich auf meine Frage hin das Licht der nicht gerade dunklen Lampe mit P7 Emitter auf höchster Stufe an, die zweite Tierärztin und er waren beide der Meinung das ein Tier das angeleuchtet wird dadurch keinen bleibenden Schaden nimmt. (Zumindest nicht duch das Licht direkt im Auge solange das Tier einige Meter entfernt ist)
Solange ein Wildtier/Tier eine Rückzugsmöglichkeit hätte würde es sich zurückziehen wenn das Licht zu stark wäre.

Da das Tier, ebenso wie wir, eine Zeit nicht richtig im Dunkelen sieht sollte man das nicht absichtlich tun.

Das ist nun keine wissenschafliche Studie sondern spiegelt lediglich die Meinung von 2 Tierärzten wieder die meine Lampe (ca. 500 echte Lumen, 900 Chinalumen) bei maximaler Helligkeit gesehen haben :hmpf:
 
Hallo zusammen,

gesund ist es jedenfalls nicht, 'längere Zeit' in den Lichtstrahl zu schauen.
In der Stiftung Warentest

http://www.test.de/themen/freizeit-reise/test/-Taschen-und-Stirnleuchten/1327437/1327437/1327445/

gibt es einen Artikel, der auf entsprechende Publikationen der baua und der ehemaligen BG ETF verweist.

Bei surefire.com gibt es einen kundenbericht, der von einem in die flucht geschlagenen grizzley fabuliert.......

Mit einem Berater von Globetrotter hatte ich mich auch einmal ausführlich über nächtliche Radfahrten durch den Grunewald unterhalten: Wildschweine -evtl. in Horden - lassen sich jedenfalls auch von einer noch so hellen Lampe nicht vertreiben. Das interessiert die gar nicht. Da hilft nur respektvolles Abwarten, bis der Weg frei ist.

Für mich ist ganz klar: Diese enorm leistungsstarken Lampen gehören wie auch Laserstrahler nicht in falsche Hände; die Blendung von Verkehrspiloten mittels grüner Laser ist bereits trauriges Fakt; mal sehen, wann der erste Autofahrer von der Strasse abkommt weil er dem taktischen Strobe einer HochleistungsLED ausgesetzt war.



Viele Grüße
Wolfgang
 
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