Böhler S401 u. C45 Damast ?

Dr.Danger

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Hallo !

Ich hab hier seit neuem einen Böhler S401 oder auch M1 (1.3346) genannt von einem Freund bekommen und ich wollte wissen ob sich diese zwei Materialien gut miteinander verschweißen lassen.
Nach meinen Überlegungen sollte das leicht machbar sein.
Da c45 rein und ein Kohlenstoffstahl ist.
und der M1 eine Zusammensetzung von C:0,78 Cr:3,80 Mo: 8,60 W:1,80 V:1,20 Si:0,40

Was meint Ihr ?
 
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Hi,
... ob sich diese zwei Materialien gut miteinander verschweißen lassen. Nach meinen Überlegungen sollte das leicht machbar sein.
Was hast du den in deine Überlegungen einbezogen?
Glaube nicht das du das mit normalen mitteln hinbekommst. Alleine schon die fast 4% Chrom sollten dies ziemlich zuverlässig scheitern lassen. Darüber hinaus kann ich leider nicht genau einordnen, wie sich da Molybdän auf die Feuerschweißbarkeit auswirkt aber wahrscheinlich auch nicht so gut.
Alternativen sind ein aggresiveres Flussmittel, was absolut nicht zu empfehlen ist oder Schweißen unter Luftabschluss.
Die nochmal 3% W+V erschweren dann auch die Verarbeitung im heißen Zustand. Ich würde einen HSS-Stahl überhaupt nicht für Damast vorschlagen, er benötigt auch eine ganz andere Wärmebehandlung als C45.
Wenn schon C45 dann 1.2842 oder irgendwas nickelhaltiges. Der Kohlenstoffgehalt geht aber mit C45 immer etwas tiefer, auch ist die zu erreichende Zeichnung nicht so toll, da C45 zwischen hellen und dunklen Stählen relativ weit in der Mitte liegt.
Lieber den C45 als Außenlage und einen ordentlichen schneidenstahl einlegen oder den HSS als Monostahl. Zweiteres ist aber aus meiner sicht auch nicht so toll, was dir dann auch die forensuche bestätigen sollte.

Grüße,
Eisenbrenner
 
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Ganz klar: Ohne Tricks geht das nicht.

4 % Chrom lassen eine Feuerschweißung im normalen Schmiedefeuer sicher scheitern.
Als "Tricks" kommen in Betracht:
1. Schweißen in einer inerten Atmosphäre. Dafür gibt es etliche Möglichkeiten. Als einfachste käme in Betracht, das zu verschweißende Paket in eine Härteschutzfolie einzuwickeln und im Ofen zu erwärmen. Im Schmiedefeuer geht das auch nicht, weil die dünne Folie durchbrennt.
2. Metallisch blanke Bleche verwenden und die Ränder elektrisch- am besten mit WiG- zuschweißen.
3. Die zu verschweißenden Bleche preß in ein Vierkantrohr einschlagen, so daß kein Sauerstoff eindringen kann. Diese Methode ist die einfachste, billigste und sie funktioniert.

4. Am besten ist es, solche Experimente zu unterlassen, weil sie keinen Sinn machen.
Unterstellt man hat ein fehlerfrei verschweißtes Paket aus Schnellarbeitsstahl und C 45, stellt sch die Frage, wie man es weiter behandeln will.
Härtet man es so, wie es sich für den Schnellarbeitsstahl gehört- also mit Temperaturen um 1200 Grad- so ist der arme C 45 so überhitzt und grobkörnig, daß er zu nichts mehr zu brauchen ist, er hat etwa die Konsistenz eines Kekses.
Härtet man von einer dem C-45 angemessenen Temperatur, so sind die Sonderkarbide des Schnellarbeitsstahls nicht gelöst und es steht kein Kohlenstoff für die Härtung zur Verfügung. Der Schnellarbeitsstahl wäre bei dieser Härtetemperatur gerade richtig weichgeglüht.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
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