AW: BOKER BOOK
Zu meiner großen Überraschung erhielt ich das neu erschienene BOKER-Buch bereits Anfang Dezember und ich habe es inzwischen umfassend durcharbeiten können, ich bin begeistert!
Der Untertitel „Two Centuries And Two Countries“ zeigt die Herausforderung der beiden Autoren auf.
Der besondere Sachverhalt der Abhandlung einer Zeitspanne von zwei Jahrhunderten und dies für zwei in unterschiedlichen Ländern (und Kontinenten!) etablierten Böker-Firmen wird bereits im Vorwort von Mark D. Zalesky, dem Herausgeber des (US-) Knife Magazine, zu Recht mit Hochachtung gewürdigt.
Die Autoren Neal Punchard und Ricky Ray sind Messerliebhaber und haben profunde Fachkenntnis der Messerszene.
Neal Punchards vielfältigen Veröffentlichungen beschränken sich nicht nur auf fundierte Beiträge im Knife Magazine. Federführend mit unterschiedlichen Co-Autoren hat er in den letzten Jahren Maßstäbe gesetzt mit seinen Büchern „Switchblades of Italy“, „The Latama Legend“ und „
Art of Switchblades“.
Die Neuerscheinung „
BOKER“ präsentiert mit seinen ersten fünf Kapiteln eine umfassenden Darstellung der historischen Entwicklung der Böker-Messer-Firmen. Ausgehend von der 1829 in Remscheid gegründeten „Mutterfirma“ Hermann & Robert Böker, der Abspaltung und Auswanderung von Hermann Böker und Gründung seiner eigenen Firma „Hermann Boker Company“ in New York (1837), der Weiterentwicklung wie unter den Nachfolgern wie Robert S. Boker in Kanada und Mexiko, und nicht zuletzt der Etablierung der „Heinrich Böker & Co.“ in Solingen (1869) wird die einzigartige Firmenentwicklung bis in das 21. Jahrhundert ausführlich geschildert.
Die folgenden 9 Kapitel geben mit umfassenden Illustrationen einen annähernden Überblick über die Vielfalt der bis heute und für unterschiedlichste Märkte produzierten oftmals einzigartigen Messer und Blankwaffen: Barlow, Congress, Cattle, Stockman und Gentleman Taschenmesser, klassische „deutsche“ Jagd- und Adelsmesser, Scout-, Camping-, Angler- sowie Springmesser, Messer mit feststehenden Klingen wie Bowies, Jagdmesser, Hirschfänger und südamerikanische Gaucho-Messer und nicht zuletzt handliche Werkzeug-Messersätze.
Für den Sammler besonders aufschlussreich sind die abschließenden zwei Kapitel, die auf immerhin 24 Seiten eine Zeitachse mit wichtigen Firmenjahren listen und nicht zuletzt eine Datierung von Böker-Messern ermöglichen anhand von Abbildungen der verwendeten Markenzeichen, der variantenreichen Schilder auf Messergriffen, der vielfältigen Klingenmarkierungen und nicht zuletzt einer Auflistung von rund 800 Böker-Messer-Modellen (Artikelnummer, Fertigungszeitraum, Griffmaterial, Markierung(en), Messertyp, Produktionsland, Klingenanzahl und Länge).
Empfehlenswert? Ausnahmslos, alleine auf Grund der phantastischen Fotos und historischen Abbildungen!
@ Beagleboy und das Böker-Team: nicht verzagen, ran an die Arbeit!
Grüße
cut