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Auf der IWA hatte ich schon das erste Muster des Böker Merlin in der Hand - nach ein bisschen Rumspielen war klar, das muss her
Ab jetzt gibts das schmucke Gentleman Messer endlich zu kaufen - samt der bekannten, gut gemachten Böker Schatulle und nem kleinem Beutelchen
Erstmal die Daten:
Der Entwurf des Böker Merlin stammt vom Messermacher Wilfried Gorski (Mitglied der DMG), der auch den Verschluss des Merlin entwickelt
und patentiert hat ( Patent DE 10120985).
Die Droppoint Klinge hat ein sauberes Two Tone Finish - quer satiniert über den Hohlschliff, längs satiniert am Klingenspiegel. In den beiden
Edelstahlplatinen (auch quer satiniert) sitzen passgenau Einlagen aus Rosenholz - ich finds hübsch gemacht, dass die Einlagen auch der
Linie der Fingermulden folgen, und nicht nur ein irgendwie geformtes Ding in den Schalen liegt.
Geöffnet wird die Klinge mit Hilfe eines Nagelhaus. Auch der wurde nicht irgendwo auf der Klinge platziert, sondern folgt der Kontur
der Fingermulde. Da die recht schmale Klinge tief im Griff sitzt, finde ich die Rille ganz praktisch, auch wenn Klingen ohne Nagelhau
nach meinem Geschmack harmonischer aussehen.
Bedient wird die Klingenverriegelung über den Bedienhebel am Griffrücken. Beim Öffnen der Klinge schiebt sich der Verschluss
automatisch zurück, zum Schlissen schiebt man den Verriegelungsbolzen mit dem Hebel ein Stück nach hinten.
Jetzt zum Verschluss: Simples Prinzip: Ein parallel zum Griffrücken laufendes Verschlussstück schiebt sich auf eine Rampe im Klingenfuß.
Das ist jetzt nichts ganz neues, vergleichbare Verschlusssysteme gibt es etwa im Bolt Action Knife von Walter Collins, im Verschluss des
Cold Steel Bushman, den Andrew Demko entworfen hat. Und das älteste Patent, das ich dazu kenne (auf das berufen sich auch viele der
US Messermacher, die eine Variante des Systems bauen) ist von 1925 und beschreibt den Verschluss einer Klapp-Axt
Ich hängs mal an, interessante Sache, solche alten Patente.
Der Verschluss von Wilfried Gorski zeichnet sich durch mindestens drei Eigenschaften aus (vermutlich sinds ein paar mehr, ihr könnt ja
mal Patenschriften wälzen ):
Er hat aber auch ein paar Nachteile - für Böker Den ganzen Fizzelkram muss man erstmal produzieren. Und vor allem, man muss ihn
montieren. Möchte nicht wissen, wie viele Federn abends unter den Werkbänken liegen. Zum Glück vertreibt Böker ja Fenix
Das Böker Merlin geschlossen geschlossen. Auch hier täuscht das Bild, zusammengebaut ist die Schneide etwas weiter weg vom Rücken.
Wenn die Führungsbolzen nur auf einer Seite in ihren Taschen sitzen, ist die Konstruktion eben etwas schräg BTW Konstruktion, das ist wie
Lego. Durch die Achse und die beiden Führungsbolzen können die Griffschalen zueinander ziemlich gut passend montiert werden.
Die Schrauben halten nur noch zusammen. Nach dem Zusammenbau läuft das Merlin genauso sauber und die Klinge sitzt genauso
schön mittig, wie im Neuzustand.
Nur die Feder, die mir beim Zerlegen entgegen gesprungen ist, musste ich ne halbe Stunde suchen
Und hier nochmal in näher, für Mechanikfreaks wie mich. Macht schön klick beim Einrasten, besonders das satte Geräusch beim Schließen
ist nett Auf beiden Seiten der Klinge sind Teflongleitscheiben eingelegt.
In der Hand liegt das Merlin wunderbar. Damit jage ich ja keine Elefanten, sondern höchstens ein paar Bratwürste. Zu schwer ist es dank der
großzügigen Ausfräsungen in den Edelstahlplatinen auch nicht geworden. Und weil das ganze Messer schön rund ist, die weiten Fingermulden
angenehm in der Hand liegen und sich das Merlin generell sehr hochwertig anfühlt, spiele ich schon die ganze Zeit, während ich hier schreibe, damit herum
Sonst noch was? Klingenstahl ist N690, also eben ein Klingenstahl rosttträge, für mich schnitthaltig genug, sowas wie Mittelklasse, wenn man
schon Klassen definieren möchte. Bekanntermaßen halte ich die Stahlfrage eh für überbewertet. Der Klingengang ist butterweich und ohne Spiel.
Die Schneide ab Werk ziemlich scharf geschliffen, Finish sauber, Passungen sauber usw usw.
Mein Punkt ist, mir macht das Ding richtig Spass. Ich kann nicht immer und überall einen taktischen 4" Folder tankproof Zombieschreck aus der Hosentasche
ziehen, manchmal muss es kleiner sein und manchmal muss es netter sein. Das CRKT Sampa von Flavio Ikoma ist die Lösung, wenn ichs Gentleman-takitsch
haben will. Und das Böker Merlin die Lösung, wenn ichs Gentleman-Gentleman haben will. Das eine hat Kugellager und Flipper, das andere nen interessanten
Verschluss zum Spielen. Und meine Jacken haben mindestens zwei Taschen
Pitter
Ab jetzt gibts das schmucke Gentleman Messer endlich zu kaufen - samt der bekannten, gut gemachten Böker Schatulle und nem kleinem Beutelchen
Erstmal die Daten:
- Gesamtlänge: 17,5 cm
- Klingenlänge: 7,3 cm
- Klingenstärke: 2,8 mm
- Klingenmaterial: N690BO
- Grifflänge: 10,2 cm
- Griffstärke: 9 mm
- Griffmaterial: Edelstahl
- Griffmaterial: Rosenholz
- Gewicht: 78 g
- Preis: 199,95 Euro (UVP)
Der Entwurf des Böker Merlin stammt vom Messermacher Wilfried Gorski (Mitglied der DMG), der auch den Verschluss des Merlin entwickelt
und patentiert hat ( Patent DE 10120985).
Die Droppoint Klinge hat ein sauberes Two Tone Finish - quer satiniert über den Hohlschliff, längs satiniert am Klingenspiegel. In den beiden
Edelstahlplatinen (auch quer satiniert) sitzen passgenau Einlagen aus Rosenholz - ich finds hübsch gemacht, dass die Einlagen auch der
Linie der Fingermulden folgen, und nicht nur ein irgendwie geformtes Ding in den Schalen liegt.
Geöffnet wird die Klinge mit Hilfe eines Nagelhaus. Auch der wurde nicht irgendwo auf der Klinge platziert, sondern folgt der Kontur
der Fingermulde. Da die recht schmale Klinge tief im Griff sitzt, finde ich die Rille ganz praktisch, auch wenn Klingen ohne Nagelhau
nach meinem Geschmack harmonischer aussehen.
Bedient wird die Klingenverriegelung über den Bedienhebel am Griffrücken. Beim Öffnen der Klinge schiebt sich der Verschluss
automatisch zurück, zum Schlissen schiebt man den Verriegelungsbolzen mit dem Hebel ein Stück nach hinten.
Jetzt zum Verschluss: Simples Prinzip: Ein parallel zum Griffrücken laufendes Verschlussstück schiebt sich auf eine Rampe im Klingenfuß.
Das ist jetzt nichts ganz neues, vergleichbare Verschlusssysteme gibt es etwa im Bolt Action Knife von Walter Collins, im Verschluss des
Cold Steel Bushman, den Andrew Demko entworfen hat. Und das älteste Patent, das ich dazu kenne (auf das berufen sich auch viele der
US Messermacher, die eine Variante des Systems bauen) ist von 1925 und beschreibt den Verschluss einer Klapp-Axt
Ich hängs mal an, interessante Sache, solche alten Patente.
Der Verschluss von Wilfried Gorski zeichnet sich durch mindestens drei Eigenschaften aus (vermutlich sinds ein paar mehr, ihr könnt ja
mal Patenschriften wälzen ):
- Er braucht wenig Platz. Man kann den Rücken recht frei gestalten. Auch im Griff halt man genug Platz - die Klinge kann weit in den Griff
geschwenkt werden. Und auch das Griffende ist frei, und steht einer maximalen Klingenlänge nicht im Weg, - Der Verschluss funktioniert auch gleich als Klingenanschlag für die eingeklappte Klinge und hält die Klinge federn im Rahmen
- Der Verschluss stellt sich nach - das Bild täuscht etwas. Zusammengebaut ist zwischen dem Verschlussstück und dem Stoppin noch
etwas Platz. Selbst wenn sich die Nase des Verschlucken im lauf der Zeit abnutzen sollte - durch den Druck der Feder wird sie auf der
schrägen Rampe immer weiter nach vorne geschoben und verriegelt so weiterhin spielfrei
Er hat aber auch ein paar Nachteile - für Böker Den ganzen Fizzelkram muss man erstmal produzieren. Und vor allem, man muss ihn
montieren. Möchte nicht wissen, wie viele Federn abends unter den Werkbänken liegen. Zum Glück vertreibt Böker ja Fenix
Das Böker Merlin geschlossen geschlossen. Auch hier täuscht das Bild, zusammengebaut ist die Schneide etwas weiter weg vom Rücken.
Wenn die Führungsbolzen nur auf einer Seite in ihren Taschen sitzen, ist die Konstruktion eben etwas schräg BTW Konstruktion, das ist wie
Lego. Durch die Achse und die beiden Führungsbolzen können die Griffschalen zueinander ziemlich gut passend montiert werden.
Die Schrauben halten nur noch zusammen. Nach dem Zusammenbau läuft das Merlin genauso sauber und die Klinge sitzt genauso
schön mittig, wie im Neuzustand.
Nur die Feder, die mir beim Zerlegen entgegen gesprungen ist, musste ich ne halbe Stunde suchen
Und hier nochmal in näher, für Mechanikfreaks wie mich. Macht schön klick beim Einrasten, besonders das satte Geräusch beim Schließen
ist nett Auf beiden Seiten der Klinge sind Teflongleitscheiben eingelegt.
In der Hand liegt das Merlin wunderbar. Damit jage ich ja keine Elefanten, sondern höchstens ein paar Bratwürste. Zu schwer ist es dank der
großzügigen Ausfräsungen in den Edelstahlplatinen auch nicht geworden. Und weil das ganze Messer schön rund ist, die weiten Fingermulden
angenehm in der Hand liegen und sich das Merlin generell sehr hochwertig anfühlt, spiele ich schon die ganze Zeit, während ich hier schreibe, damit herum
Sonst noch was? Klingenstahl ist N690, also eben ein Klingenstahl rosttträge, für mich schnitthaltig genug, sowas wie Mittelklasse, wenn man
schon Klassen definieren möchte. Bekanntermaßen halte ich die Stahlfrage eh für überbewertet. Der Klingengang ist butterweich und ohne Spiel.
Die Schneide ab Werk ziemlich scharf geschliffen, Finish sauber, Passungen sauber usw usw.
Mein Punkt ist, mir macht das Ding richtig Spass. Ich kann nicht immer und überall einen taktischen 4" Folder tankproof Zombieschreck aus der Hosentasche
ziehen, manchmal muss es kleiner sein und manchmal muss es netter sein. Das CRKT Sampa von Flavio Ikoma ist die Lösung, wenn ichs Gentleman-takitsch
haben will. Und das Böker Merlin die Lösung, wenn ichs Gentleman-Gentleman haben will. Das eine hat Kugellager und Flipper, das andere nen interessanten
Verschluss zum Spielen. Und meine Jacken haben mindestens zwei Taschen
Pitter
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