BÖKER Plus Farkas Bushcraft

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Servus.

Ich hatte schon länger ein BÖKER Plus Farkas Bushcraft im Auge und da kam vor kurzem die ideale Gelegenheit, als das Messer auf der Website von Böker in den Sonderangeboten aufgetaucht ist. Ich habe gleich zugeschlagen und noch ein Exemplar bekommen.

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Zuerst mal die Zahlen:

Gesamtlänge: 22,3 cm
Klingenlänge: 9,7 cm
Klingenstärke: 5 mm
Grifflänge 12,6 cm
Gewicht (mit/ohne Scheide): 300 g / 258 g

Die Klinge:
Die Droppint-Klinge besteht aus D2 mit einem unempfindlichen grauen Stonewash-Finish, das zusätzlich geätzt zu sein scheint. Lediglich die ballig geschliffene und sehr gut geschärfte Schneide ist poliert. Die Klinge verjüngt sich gleichmäßig bis zur Spitze und besitzt einen Flachschliff auf ganzer Höhe, was die Schneidleistung trotz der hohen Klingenstärke auf ein gut nutzbares Niveau bringt. Feine Arbeiten mit der Spitze gehen dabei ebenso gut von der Hand, wie Schnitte mit viel Kraft und leichte Hackarbeiten. Nur bei tiefen Schnitten in festerem Schnittgut (Melone, Kürbis,...) merkt man die Klingenstärke. Die heimische Küche ist aber ohnehin nicht das angepeilte Einsatzgebiet, auch wenn sich das Messer dort bei meinen Versuchen an Brot, Obst und Gemüse ganz gut geschlagen hat.

Der Griff:
Der Griff besteht aus schwarzen Micarta-Schalen, die beidseitig mit Stahlstiften und einer Hülse zur Aufnahme eines Fangriemens auf der Flachangel befestigt sind. Die Angel steht rundum 1-2 mm über und ist relativ kantig. Durch die Form und Stärke der Griffschalen stört das allerdings nicht. Mit einer Länge von 12,6 cm und dank der Formgebung ist der Griff auch für große Hände geeignet und liegt insgesamt angenehm in der Hand. Durch die Konturen und Riffelungen nahe dem Griffende, sowie am Klingenrücken ist der Griff trotz der fein geschliffenen Schalen auch mit feuchten Händen gut zu halten. Bisher einziger Kritikpunkt meinerseits ist die Fangriemenöse. Die ist zwar groß genug für 550er Paracord, aber mehr geht kaum durch. Ein paar Millimeter mehr hätten da sicher nicht geschadet.

Die Scheide:
Die Scheide ist eine relativ einfache, aber gut verarbeitete und passgenaue Köcherscheide aus schwarzem Leder. Auch wenn sie vergleichsweise weich ist, sicher sie das Messer zuverlässig und bedeckt es zu rund 80%. Nur etwa 4-5 cm des Griffs stehen noch über. Durch die Riffelungen am Griffende ist das aber noch genug, um das Messer bequem ziehen zu können. Da die Gürtelschlaufe bis zu ca. 8 cm breite Gürtel aufnehmen kann, rutscht sie beim Hinsetzen ein wenig nach oben, wenn die Scheidenspitze auf einem Stuhl,... aufsetzt. Das ist ganz angenehm, wenn man damit beispielsweise im Auto unterwegs ist. Wer mehr Trageoptionen oder eine bessere Witterungsbeständigkeit braucht, sollte sich noch eine Kydexscheide machen lassen.

Der Einsatzbereich:
Das Messer ist in erster Linie als Bushcraft- und Outdoormesser entworfen. Es verkraftet durch die Abmessungen und das Material auch grobe Einsätze und ist leicht zu reinigen. Wegen des relativ hohen Gewichts und dem langen Griff sind auch leichtere Hackarbeiten drin. Die Klingenform und -stärke und der praxistauglich gestaltete Schliff erlauben trotzdem vergleichsweise feine Arbeiten. Gemüse, Fleisch, Obst,... lassen sich damit gut schneiden, solange man keine allzu dünnen Scheibchen erwartet. Es taugt deshalb - zumindest für mich - auch gut als EDC-Messer.

Mein Fazit:
Soweit ich das bisher sagen kann, ist das Böker Plus Farkas Bushcraft ein vielseitig einsetzbares, robustes Gebrauchsmesser. Durch das schlichte Design und die moderate Größe ist es sowohl im Outdoorbereich, als auch als EDC gut zu gebrauchen, solange einen das Gewicht nicht stört. Für sehr feine Arbeiten wäre es aber aufgrund der Klingenstärke und des Schliffs ratsam, noch ein SAK als Ergänzung mit einzupacken.
 
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