Böker Pocket Bowie Kurz-Review

Sam Hain

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So, nach langem Warten ist es endlich da.

Ich mag es. Es ist klein und knuffig. Für richtig große Hände eher zu klein. Ich krieg drei Finger mit Müh und Not am Griff unter, aber es passt noch.

Scharf ist es nicht, das kennt man von Böker. Gut verarbeitet ist es auch nicht, und das kennt man von Böker eigentlich eher nicht. Ok, ich persönlich nehme kleinere Fehler wie nicht bündig verschliffene Pins, mehrfache "Vermurksungen" im Finish, unsymmetrischer Anschliff und einen leicht verkratzten Rücken noch hin bei einem wirklich stimmigen Gesamtkonzept und dem günstigen Preis. Perfektionist darf man allerdings nicht sein, sonst hat man wenig Freude dran.

Die Kydex ist schlicht und zweckmäßig. Ein kleines Tek-Lok passt. Anfangs saß die von meinem Modell sehr streng und das Messer ließ sich nur mit roher Gewalt versorgen oder ziehen. Hat sich aber eingespielt. Es wackelt nichts, und erstaunlicherweise kratzt auch nichts auf der Klinge. (Habe allerdings auch zuerst mal gut mit Wasser durchgespült.)

Die Handhabung ist für so einen Winzling erstaunlich gut. Man hat genug zum Greifen und das raue G-10 gibt guten Halt. Eine Riffelung auf dem Klingenrücken hätte das Handling noch deutlich verbessern können. Kleinere alltägliche Schnitzereien und Schnippeleien gehen aber dennoch leicht von der Hand.

Zum Stahl gibts nicht viel zu sagen. Leicht zu schärfen, wird schweinescharf und ist ausreichend zäh. Kann man nicht meckern. Die Schneidengeometrie ist mehr als ok und auch durchaus praxistauglich.

Insgesamt bin ich echt zufrieden. Ein gutes Messer ohne richtige Schwächen. Es trägt sich angenehm in der Tasche und unauffällig am Gürtel. Kleinere Verarbeitungsmängel fallen hier wie gesagt nicht ins Gewicht für mich. So hab ich wenigstens keine Skrupel, das Ding auch wirklich zu benutzen.:haemisch:




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gebe dir recht, was die "vermurksungen" im finish angeht. könnte etwas besser verarbeitet sein.
aber meines kam rasierscharf (!) aus der box.
 
meins hat gaaanz leicht unsymmetrische griffschalen, eine ist ca. 1mm laenger. der rest ist gut (anschliff, schaerfe, finish). nur die stramm sitzende scheide fiel mir auch auf, aber das gibt sich garantiert bei benutzung
 
Danke für euer Review,
aber wenn ich mir die Summe der "Fehlerchen" von euch betrachte und das es sich um verschiedene BEsitzer handelt werde ich vom Kauf absehen...

Danke:mad:/:super:

Ich finde es schade, da ich grade von Böker+ begeistert bin aber zulange Griffschalen könnte man noch ändern, eher als zukurze.
Genau wie die Pins.
Unsymetrische Schneide auch, ebenso kann man ne neue Kydex oder Lederscheide sich machen lassen...

Aber wenn man dann bedenkt 50€ P.B.+ 20-30€Versand+XXX€ Lohn der einzelnen Menschen die dran gearbeitet haben kann man sich gleich eins machen lassen...

MfG

Kay
 
Tja, dann bin ich mal gespannt.
Meines soll am Montag per UPS kommen.

Womit sich jedoch mal wieder die Frage stellt:
Warum - und damit ist nicht nur Böker gemeint - läßt man nicht vor dem Versand einen entsprechenden Mitarbeiter einen Blick auf die Ware (Messer) werfen, bevor Sie das Haus Richtung Kunde verläßt?
Ich wäre gerne bereit 5 bis 10 Euro mehr zu bezahlen wenn ich dafür einwandfreie, bzw. vom Hersteller auf Verarbeitungsmängel überprüfte Ware erhielte. Aber wie gesagt, damit sind größtenteils alle Lieferanten gemeint.

Greetings, Willy.
 
Ich wunder mich über solche Kritik immer wieder!

Natürlich möchte man ein perfektes Messer... aber habt ihr euch mal den "lächerlichen" Preis vor Augen geführt???

Vielleicht sollte man doch mal etwas länger sparen und sich dann "was Passendes" anfertigen lassen, was 100%iges eben!

Ansonsten...
Ich lege in den Fällen solch preisgünstiger Messer immer erst Hand an, will sagen, die Diamantfeile und das 1000er Schmirgelpapier sowie die Metallpoliturpaste liegen immer in der obersten Schublade im Schreibtisch parat, nebst Schraubstock mit Saugfuss :super:
 
Moin

Hier gehts um das Böker Pocket Bowie.

Bleibt bitte beim Thema. OT habe ich gelöscht.

Gruß
chamenos
 
Hallo, nur um nicht falsch verstanden zu werden: die asymmetrie der griffschalen faellt nur auf, wenn man das messer senkrecht gegen licht haelt. und morgen werde ich mir wohl schleifpapier besorgen und die sache anpassen. ich wollte jetzt nur nicht mit dem 1500er anfangen, das koennte sehr frustrierend sein.
 
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Mein Pocket Bowie kam in sehr guter Verarbeitung und wirklich scharf, soweit nichts zu meckern.
Dreifingergriff passt perfekt, Klinge reicht, könnte noch 2 cm vertragen (dann wäre es aber kein Pocket Bowie mehr sondern was für den Gürtel.)

Die beiden mittleren von insgesamt 6 Ösen passen zum kleinen TecLock, es kann also vertikal oder horizontal getragen werden.
Ich glaube aber nicht daß ich das brauche, es gehört wie der Name schon sagt nicht an einen Gürtel sondern in eine Tasche. Aber gut, Geschmackssache.

Anfangs dachte ich schon es wäre eine falsche Scheide geliefert worden, dann habe ich das Messer aber mit roher Gewalt doch noch versorgen können, ziehen war nur zweihändig möglich.

Nach Entfernen der unteren Öse geht es leichter aber immer noch recht streng. Ich habe auch den Eindruck daß das Messer nur durch Reibung in der Scheide festsitzt, ein "Einrasten" kann ich nicht feststellen.

Mein Fazit: Tolles Messer, würde mir ein etwas grösseres Brüderchen sicher auch zulegen, die Scheide funktioniert, ist aber (gleich zweifach) nicht angemessen.
 
Tja, ein lachendes und ein weinendes Auge blicken seit heute morgen auf mein Exemplar des Böker Plus Tom Krein Pocket Bowie. Das lachende Auge ist begeistert von einem wirklich praktischen kleinen Taschen-Fixed ala BRKT PSK oder Benchmade Activator aus guten Materialien zu einem guten Preis. Der Stahl lässt sich gut schärfen, wird schön scharf und gibt sich auf dem Bankstein nicht zu nachgiebeig, das G-10 der Schalen ist hier sauber verarbeitet und griffig und die Scheide ist aus recht dickem und somit robustem Kydex gemacht. Womit wir bei dem weinenden Auge wären: die Scheide ist so nicht zu benutzen. Das Messer sitzt viel zu stramm und rastet nicht sauber ein sondern wird nur geklemmt. Mit der Heißluftpistole und ein bisschen Pressen war das aber zu beheben, jetzt macht Scheide "klack" und es wackelt auch nichts. Zudem sind Ricasso, Klingenrücken und falsche Schneide so hingewuppt, dass der Ästhet Probleme bekommen wird. Trost findet man in der Tatsache, dass der eigentliche Klingenanschliff sauber und symmetrisch durchgeführt wurde. Das Finish an sich ist OK, wird aber von der schwammigen Linienführung optisch zersetzt, worunter der Gesamteindruck leidet.

Mein Fazit: Ein wirklich guter User aus in dieser Preisklasse einmalig guten Materialien, den Meilenstein hat Böker hier aber IMHO wegen nachlässiger Schleifarbeit verpasst - Schade. Trotzdem eine klare Kaufempfehlung für jeden, der mit seinem Messer einfach "nur schneiden" will und dem eine Schneidenlänge von ca. 6cm ausreicht. Immerhin passt das Pocket Bowie mit Scheide bei mir sogar in die Kleingeldtasche der Jeans.

mfg, stubenhocker

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Hier auch kurz meine Erfahrung.

Das Messer ist bei mir absolut in Ordnung. Handlage und Design gefallen gut. Aber nach dem Gnome ist das nun schon das zweite Messer, wo die Kydex-Scheide den Spaß an der Nutzung verdirbt. Raus, aber insbesondere auch rein geht das Messer derart schwergängig, dass man kurz zweifelt, ob die Scheide überhaupt zu dem Messer gehört. Ich denke, ich werde mir was aus Leder bauen lassen...
 
Ich habe das Messer jetzt auch seit gestern. Verarbeitung ist bei meinem ok, nur kleinere Mängel, die das Gesamtbild kaum stören.
Nur die Scheide... auch bei mir wird das Messer eher durch Reibung als durch Einrasten gehalten. Leider habe ich keine Heissluftpistole zur Hand, mit dem Fön wird man die erforderliche Temperatur vermutlich nicht erreichen.

Das Messer selbst gefällt mir sehr gut, ein wirklich toller User, der zudem gut aussieht. Ich will das Messer mit in den Sommerurlaub (in D) mitnehmen und schauen, wie er sich macht.

Nachtrag: Jetzt habe ich endlich eine Verwendung für die zweite Seitentasche meiner Umhängetasche (Maxpedition Larkspur) gefunden: Das Pocket Bowie passt mit Scheide sowohl in der Länge als auch in der Breite perfekt rein. Optimal wäre es jetzt noch, wenn man die Scheide in der Tasche fixieren könnte, um das Messer mit einem Handgriff ziehen zu können. So muss man eben das Messer in der Scheide entnehmen und dann zweihändig aus der Kydex klauben, aber mir gehts hier ja nicht um jede Sekunde.
 
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So, nachdem ich es jetzt einige Tage in Gebrauch hatte, kann ich was zur Alltagstauglichkeit sagen.
Für so ein kleines Messer ist es wirklich erstaunlich leistungsfähig. Das liegt zum einen an der vernünftigen Schneidengeometrie, bei der mir besonders die dünne Spitze gefällt, und zum anderen an der Handlage, die einfach angenehm ist. Gut, es stört sich etwas am Ehering, den ich rechts trage. Da ist immer etwas Abrieb am Griffende. Aber das lässt sich verschmerzen.
Das Pocket Bowie schneidet anständig. Das war nicht anders zu erwarten. Der Stahl bleibt nicht ganz so lange superscharf wie das ganze hippe Pulvermetallurgie-Gedöhns, ist dafür aber ruckzuck wieder rasierfähig. Auch unterwegs.
Die Kydexscheide ist inzwischen leichtgängiger geworden, und hält immer noch spielfrei und ohne zu kratzen.

Und noch einen Vorteil hat das kleine Krein: Der "Och-wie-süß-Effekt." Wenn man das rausholt, findet es selbst der politisch korrekteste Hoplophobiker niedlich und "praktisch." Ich wurde in der kurzen Zeit schon zweimal gefragt, wo es sowas denn zu kaufen gäbe. Jo, Böker, krieg ich was dafür?:lach:

Insgesamt würd ichs trotz der etwas schluderigen Verarbeitung wieder kaufen. Und empfehlen kann ich es auch, ohne rot zu werden.
Wenn davon mal ein größeres Modell gebaut werden sollte, wäre das auch geil. Marc...??
 
Noch eine Stimme für den Zwerg! :super:

Ich trag es jetzt seit ein paar Tagen mit kleinem TecLock auf fünf Uhr.
Die Handlage ist stimmig, die Schneidenlänge für meine EDC-Anforderung absolut ausreichend und der 440C ist gewohnt schnitthaltig und pflegeleicht = leicht nachschärfbar.

Über die nachweislich vorhandenen Verarbeitungs-/Finishmängel brauch ich mir bei einem Paket (User+Kydex) zu dem Preis echt keinen Kopf machen.
Das Pocketbowie ist ein Schneidwerkzeug für mich.
Zum Repräsentieren hab ich andere.

Fazit: Das Ding funktioniert und macht Spaß. Kaufen!
 
Habe heute nachmittag mein Exemplar vom Pocket Bowie aus der Packstation gezogen und möchte kurz meinen Eindruck schildern:
Grobe Verarbeitungsmängel kann ich soweit nicht feststellen. Jedoch sind auch bei mir die Griffschalen nicht gleichlang, an der Klingenwurzel ca. 1mm Versatz.
€: bei genauem Hinsehen und ins Licht-Halten, stelle ich fest, dass der Übergang zur Fehlschärfe die gleiche Asymmetrie aufweist. Stört mich jetzt aber nicht so sehr.
Bestätigen kann ich allerdings das Gemeckere über die Scheide. Wirklich sehr schwergängig und ohne Feedback, sehr schade.
Ein schweres Kartonagenmassaker hat das Messer anstandslos mitgemacht, danach war die Schneide nur minimal schlechter.
In der Hand liegt es gut, auch wenn ich 4 Finger nur mit Quetschen unterbringe. Ist aber auch mit 3en schön griffig, recht angenehm.

€: ach ja, hat jemand schon mal seines gewogen? Böker sagt 66g, meine (zugegeben nicht sehr genaue) Küchenwaage sagt 76g (ohne Scheide) :confused:
 
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