Böker und Spaßverderbergesetzgebung

EISENHANS

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Servus zusammen,

so jetzt kommt erst mal ein dickes Lob an Böker:
Herzlichen Dank für eine Vielzahl von innovativen Ideen rund ums Messer in den letzten Jah-ren. Ihr habt euch ziemlich entstaubt und was ihr in letzter Zeit an kleinen feststehenden Messern auf den Markt gebracht habt, hat bei mir schon des Öfteren zu einer Kaufentschei-dung geführt.

Leider geht es mir bei den Foldern nicht so. Da sind zwar Einige sehr schöne raus gekom-men, wie: Mini Vanquish, Böker Minos, Böker Plus Titan Drop, Böker Plus Whale. Leider hat die aktuelle Spaßbremsengesetztgebung und die Daumenpins an den Messern mich vom Kauf abgehalten. Ich habe keine Lust mit übereifrigen Gesetzesvertretern zu diskutieren oder die Daumenpins zu entfernen. Dann verbleibt da ein Loch in der Klinge, in dem sich Schmutz ansammelt und die Linie des Messers versaut. Klar, ich könnte das Loch verschließen, nur warum soll ich mir ein neues Messer kaufen und dann sofort nachbessern?


Mir ist bewusst, dass Böker global denkt und die BRD halt nur ein kleiner Markt ist. Nur, bitte denkt doch ein wenig mehr an uns, die unter der Spaßbremsengesetzgebung leiden. Gebt euch doch einen Stoß und überlegt zwei Ausfertigungen für die neuen tollen Folder, eine für den Weltmarkt mit Öffnungshilfe und eine für die Länder, welche unter ähnlicher Gesetzge-bung leiden wie wir. Das wäre super.

Schöne Grüße
Hans
 
Sehe ich vom Grundsatz her ähnlich,

allerdings empfinde ich gerade Böker als den Hersteller, der sich noch am ehsten versucht, auf diese Umstände einzustellen. So werden ja mittlerweile einige "42er"-Modelle angeboten, und auch ohne Einhandbedienung. Das ist schon deutlich mehr als bei vielen anderen Herstellern, und die Umsetzung bei jedem Modell dürfte schlicht finanziell nicht funktionieren...
 
In den letzten 2 Jahren sind von Böker schon einige Zweihand Folder auf den Markt gekommen ich denke man geht da schon in die Richtung.
 
Mir ist bewusst, dass Böker global denkt und die BRD halt nur ein kleiner Markt ist.
Das ist wohl nicht nur eine Frage der Größe des deutschen Marktes. Einhandfolder scheinen auch im deutschen Markt immer noch sehr gefragt zu sein, in allen Preisklassen. Ist ja auch kein Wunder, schließlich darf die jeder besitzen und laut Gesetz auch führen, wenn er ein berechtiges Interesse hat und eine Anzahl Leute tun dies wohl auch, u.a. ich recht häufig. Und die Masse der Käufer/Besitzer/Führer wird sich vermutlich des Problems Einhand/Zweihand gar nicht bewußt sein, da sie den 42a nicht kennen oder vielfach wohl nicht mal wissen, daß es ihn überhaupt gibt.

Die schon angesprochenen "42er" von Böker finde ich eine besonders hilfreiche Reaktion, denn die bieten Messerträgern auch dort Möglichkeiten, wo die Gesetzgebung noch durchgeknallter ist und/oder die sichere "deutsche" Alternative Fixes <12cm ausfällt, so daß sich die Anschaffung auch lohnt, wenn man sich überwiegend in D aufhält.

Hinsichtlich der 2 Varianten bleibt zudem die bis auf weiteres wohl ungeklärte Frage, ob die Variante ohne "Öffnungshilfe" überhaupt dazu führt, daß das Messer kein Einhandmesser i.s.d. 42a mehr ist, das ist die gleiche Lage wie bei den demontierten Pins/Scheiben, von Fällen wie Axis-Locks (unechtes Fallmesser?) ganz zu schweigen...
 
Ich habe keine Lust (...) oder die Daumenpins zu entfernen. Dann verbleibt da ein Loch in der Klinge, in dem sich Schmutz ansammelt und die Linie des Messers versaut. Klar, ich könnte das Loch verschließen, nur warum soll ich mir ein neues Messer kaufen und dann sofort nachbessern?

Das Titan Drop habe ich mir angeschafft, evtl. zum Verschenken, jede Daumenkerbe statt verbliebenem Loch anstelle der Pins nähme doch mehr Schmutz auf.

Mein Problem: ich kriege den Daumenpin nicht herunter, das mitgelieferte Werkzeug ist sehr klein, der Pin ist fest verschraubt und dreht durch, das Gegenstück ist kaum zu fassen, ich will keine Kratzspuren darauf riskieren. Vermutung: Böker will gar nicht, dass der Pin abmontiert wird ... :hehe:

Dabei steht der Pin zu den Griffschalen etwas über. Funktionieren tut der Pin gut, die runde Form ist gelungen, der eingefräste Absatz an der Spitze erhöht die Griffigkeit. Die (1) schlanke Form des Titan Drop, (2) das Material Titan, (3) der gelungene Griff, (4) Verarbeitung > eine hervorragende Preis-Leistung. Verbesserungsvorschläge hätte ich, egal, off topic.

Als Zweihänder gut zu öffnen, ich fasse 1,5 cm von der Spitze in die Griff-Rundung, wo die Klingenstärke zuläuft. Und den Pin kriege ich auch noch raus. ;)

Fazit:
Ich betrachte es nicht als Nachbesserung, wenn ein Hersteller Werkzeug zur Demontage von Halteklipp und Daumenpin mitliefert. It´s a feature.

Ist ein Klappmesser de fakto nicht mit einer Hand zu öffnen, wird nur schwerlich daraus ein Einhandmesser in der Bewertung zu konstruieren sein. Ich schaffe es in der Tat, das Titan Drop mit einer Hand (ohne Hilfsmittel) zu öffnen und aufzuklappen. Gelingt mir nicht mit einem Opinel oder einem SAK, trotz Daumenkerbe. Sobald Grifffläche vorhanden und ggf. ein begünstigender Flachschliff sollte das bei jedem Klappmesser (mit schwacher Feder) klappen.

Geklärt hatte ich die Einordnung ohne Daumenpin gerne, aber der Kauf war davon nicht abhängig, es gibt kaum Alternativen im speziellen Falle des Titan Drop. Rechtlich unproblematische und sozialverträgliche Alternativen besitze ich ohnehin, ausser der Verwendung als Werkzeug-/Rettungsmesser, sollte eine Hand nicht frei sein, benötigt kein Mensch ein Einhandmesser. Und die Sammler klappen zuhause auf. So what.
 
Ist ein Klappmesser de fakto nicht mit einer Hand zu öffnen, wird nur schwerlich daraus ein Einhandmesser in der Bewertung zu konstruieren sein. Ich schaffe es in der Tat, das Titan Drop mit einer Hand (ohne Hilfsmittel) zu öffnen und aufzuklappen. Gelingt mir nicht mit einem Opinel oder einem SAK, trotz Daumenkerbe. Sobald Grifffläche vorhanden und ggf. ein begünstigender Flachschliff sollte das bei jedem Klappmesser (mit schwacher Feder) klappen.
Im Bereich Waffenrecht geht sowas durchaus, da hier bekanntlich die Grundsätze allgemeiner Logik im Zweifel nicht gelten und das Gesetz da völlig unbestimmt ist. Die Frage ist dabei wohl auch, von welchem Benutzer man rechtlich ausgeht. Wer weiß wie, kann auch ein Buck 110 mit einer Hand aufkriegen (was natürlich unsicher bis gefährlich und auf Dauer ungesund für das Messer ist), wer nicht weiß wie, scheitert hingegen schon an manchem unbestreitbaren Einhändern:D. Auch ein 42er von Böker wird so mancher für ein verriegelndes Messer halten, da er es aufgrund technischen Unverständnisses und/oder Fehlbedienung nicht zu kriegt. :confused:
 
siehst und mir als Österreicher geht es total auf die Nerven wenn an und für sich interessante Messer nru zweihändig zu öffnen sind oder ich bei einer Bestellung genau aufpassen muss damit ich keine slipjoint Variante wie zb beim subcom bestelle
 
Vermutung: Böker will gar nicht, dass der Pin abmontiert wird ... :hehe:

Na das glaubt doch wohl niemand ernsthaft,oder?:p

und den Pin kriege ich auch noch raus.

Das dürfte zu machen sein, meist ist Locktite das Problem- das hatte ich schon bei vielen Messern, denn als linkshänder darft ich oft umschrauben:D.
Vor dem nächsten Schraubversuch mal ordentlich den Föhn der Frau Gemahlin draufhalten und dann wird die Schraubensicherung wieder flüssig.

CU Excalibur
 
...Auch ein 42er von Böker wird so mancher für ein verriegelndes Messer halten, da er es aufgrund technischen Unverständnisses und/oder Fehlbedienung nicht zu kriegt. :confused:
Warum auch nicht, einige 42er Modelle von Böker verriegeln ja auch.
Beispiel: Turbine II 42 (die kleine Turbine) und Turbine 42 (die große Schwester)

Zum eigentlichen Thema.
Ich finde, gerade Böker hat in Bezug auf Zweihandfolder einiges getan. Zig Beispiele jetzt aufzuzählen, spare ich mir. Man
muß lediglich durch den Böker-Katalog blättern, dann sieht es jeder selbst.
Nur so als Anhaltspunkt:
Turbine
Titan Worker/Folder
Leopard Damast
Subcom
RBB
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, gerade Böker hat in Bezug auf Zweihandfolder einiges getan. Zig Beispiele jetzt aufzuzählen, spare ich mir. Man
muß lediglich durch den Böker-Katalog blättern, dann sieht es jeder selbst.

Ich habe mit meiner Antwort gewartet, bis ich zu Hause selbst durch den Katalog blättern konnte. Ich kann die Meinung von smallmagnum nur voll unterstreichen.
Im Katalog finden sich unzählige, gesetzeskonforme Messer- teils sogar in zwei Varianten.
Ich denke, es wäre zuviel verlangt, wenn Böker jedes Messer in zwei Varianten herstellen würde.

Schalom Excalibur
 
Das dürfte zu machen sein, meist ist Locktite das Problem- das hatte ich schon bei vielen Messern, denn als linkshänder darft ich oft umschrauben:D.
Vor dem nächsten Schraubversuch mal ordentlich den Föhn der Frau Gemahlin draufhalten und dann wird die Schraubensicherung wieder flüssig.

Danke für den Tipp ! :super:
 
An dieser Stelle von mir ein ganz dickes Lob an die Firma Böker für die Bemühungen, auf die hiesige Gesetzeslage zugeschnittene Messer in modernem Design und mit modernen Materialien anzubieten. Andere Hersteller bedienen diese Nische ja eher stiefmütterlich (Haller-EDC, Puma-Tec) und im unteren Preissegment oder aber gar nicht, wie die meisten internationalen Hersteller. Einzige wirkliche Ausnahme ist da eigentlich neben Böker noch Pohl-Force, allerdings erst in der Preisregion ab 130€ aufwärts, was für mich, als Student und Geringverdiener, für ein Gebrauchsmesser derzeit einfach zu viel ist.

Zumindest mir persönlich geht es darum, ein solides Messer mit einem annehmbaren Stahl (die üblichen Verdächtigen AUS8, 440C, 8Cr13MoV etc.) zu einem vernünftigen Preis zu erstehen, das ich bedenkenlos mit mir führen kann ohne mich in irgendeiner Grauzone bewegen zu müssen.

Daher mein Beitrag, denn sucht man, so wie ich, nach einem solchen Messer im Preisbereich um 50€, kommt man eigentlich um die Böker-Plus Modelle kaum herum. Verzichtet man gezwungenermaßen zugunsten der Sicherheit einer verriegelnden Klinge auf die Einhandbedienung, ist die sonst schon fast unübersichtliche Auswahl an Klappmessern plötzlich verdammt klein! Und wo es bei den konventionellen (d.h. Einhand u. Verriegelung) Modellen zig Varianten in einfachem Standart-Design (gerader Schneide, Drop- oder Spearpoint, um 8cm und verschraubten Kunststoff-(G10) Schalen auf Stahllinern... ich hoffe ihr wisst was ich meine) gibt, habe ich bis jetzt noch kein "vollkommen legales" Modell außer dem Lightweight 3000 gefunden, dass meinen (ich denke nicht übermäßig hohen) Ansprüchen genügen würde. Und selbst da wäre eine Alternative nicht schlecht, denn den Griff bei diesem Modell finde ich aufgrund der Dicke in ergononischer Hinsicht nicht unbedingt gelungen.

Also lange Rede kurzer Sinn: Danke Böker! Aber trotzdem, wenn ihr das Titan-Drop mit einfachen Stahllinern samt G10 Platten und ohne Daumenpin anbieten würdet, oder von mir aus einfach nur ohne Daumenpin, ich würde gleich zwei nehmen und noch eins verschenken!
(Naja vielleicht doch nur eines, weil ich ja arm bin, aber das ist hiermit versprochen!)
Nehmt dem Arbeiter an der entsprechenden Station einfach ein paar Klingen aus dem Körbchen und gebt sie gleich eins weiter und vergesst, dass da jemals ein Loch in der Klinge sein sollte! ;)

Gruß: Matthias

(Ich besitze übrigens sowohl das Lightweight 3000 als auch das Titan-Drop)
 
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