Bohrloch Durchmesser nach dem Härten

Romanoesi

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Hi,
Hab mal eine Frage an die Profis:
Ändert sich der Durchmesser von Bohrlöchern durch das Härten?
Wenn ja wie viel ist zu erwarten?
MFG
Roman aus Österreich
 
Hallo,

also ich habe das noch nicht festgestellt.

Wenn, dann ist es so minimal, daß du den Wunschdurchmesser
leicht mit Aufschmirgeln wieder erreichst.

Gruß

Mirco
 
Hi,

ja, der Durchmesser wird minimal kleiner. MiniMinimal, aber halt doch vorhanden. Wenn du z. B. ein 4mm Pin verwenden willst, dann Bohre ein 4,1er Loch, kein 4,0er, das wird zu eng.
 
Die Aussage von pmg kann ich nicht bestätigen. Achsbohrungen für Folder z.B. werden aufgerieben, um absolut maßgenau zu sein. Hier habe ich nach dem Härten noch nie Probleme gehabt, dass die Achse nachher nicht mehr durchpasste oder zuviel Spiel hatte.
Ausgenommen natürlich bei massivem Verzug. Dann verzieht sich auch eine Bohrung und ist nicht mehr rund.

PP
 
...
Achsbohrungen für Folder z.B. werden aufgerieben, um absolut maßgenau zu sein.
...
Ausgenommen natürlich bei massivem Verzug. Dann verzieht sich auch eine Bohrung und ist nicht mehr rund.
Mag ja sein, dass das bei Dir noch nie vorgekommen ist, aber es ist ein Unterschied, ob ein Werkstück sich verzieht, oder sich Maße durch Gefügeumwandlung minimal ändern. Daran ändert auch das Ausreiben vor dem Härten, bzw. während der Herstellung nichts.

Von daher ist die Frage nicht unberechtigt. Es verhalten sich auch nicht alle Stähle gleich.

Gruß Andreas
 
Wenn sich Material z.B. durch Erwärmen oder Härten ausdehnt, werden die Löcher eher größer.

Denk an Reifenringaufziehen oder Fräserwechsel durch Erhitzen der Fräseraufnahme.

Wenn das Loch beim Erhitzen kleiner werden würde - macht ja überhaupt keinen Sinn.

Ein Schrumpfen konnte ich bisher bei keiner Passung feststellen. Vielleicht hast du auch noch ne kleine Oxidschicht drauf, die verhindert auch oft, dass Passstifte sauber rein gehen.
 
Hallo Bernhard, wenn sich das Material nach allen Seiten ausdehnt, werden die Löcher kleiner. "Nach allen Seiten"..., heisst eben auch in Richtung Lochmitte.
Das Material dehnt sich beim Erwärmen aus und wird dann durch das Abschrecken in diesem Zustand gehalten. Beim Reifenaufziehen wir auf Endmaß gefertigt, erwärmt, aufgezogen und durch das langsame Abkühlen der gewünschte Effekt (Aufschrumpfen) erreicht.
Gruß Dietmar
 
Leider wissen wir gar nicht, ob die Frage überhaupt auf präzise Achsbohrungen abzielt oder auf Pinbohrungen bei z.B. Flacherlmessern. Da halte ich es persönlich so, dass ich sie ohne Übermaß bohre. Falls das Loch minimal enger wird nach dem Härten, kann man es nochmal mit einem Vollhartmetallbohrer erweitern. Mir persönlich ist ein von vornherein mit einem Zehntel Übermass gebohrtes Loch für eine Pinbefetigung zu weit, da fallen dauern die Pins raus beim Messerbauen. Ich mag es lieber, der Pin sitzt fest und ich kann zum Kleben die mit leichtem Übermass gebohrten Griffschalen ohne Mühe draufstecken. Aber es gibt natürlich auch andere Vorgehensweisen.

(Ich wollte hier nicht implizieren, bei mir gäbe es NIE Verzug oder Ungenauigkeiten...;))

PP
 
@PP:
Weil ich als erster dazu geantwortet hatte: so hatte ich es auch nicht verstanden ;)

Aber es lag da offensichtlich ein Missverständnis, bzw. eine Verwechslung zwischen zwei verschiedenen Vorgängen vor. "Einfacher" Verzug und Maßänderung durch Gefügeumwandlung. Ist ja nun mehrfach erklärt worden.

Wer es genau wissen will, sollte sich entsprechende Datenblätter für seinen Stahl beschaffen, soweit verfügbar. Da stehen die voraussichtlchen Maßänderungswerte und Verzugsneigung drin. Dann kann man ein evtl. nötiges Unter- oder Übermaß schon vorher einplanen.

Gruß Andreas
 
Hallo Bernhard, wenn sich das Material nach allen Seiten ausdehnt, werden die Löcher kleiner. "Nach allen Seiten"..., heisst eben auch in Richtung Lochmitte.
Das Material dehnt sich beim Erwärmen aus und wird dann durch das Abschrecken in diesem Zustand gehalten. Beim Reifenaufziehen wir auf Endmaß gefertigt, erwärmt, aufgezogen und durch das langsame Abkühlen der gewünschte Effekt (Aufschrumpfen) erreicht.
Gruß Dietmar

Sorry, aber das ist falsch. Beispiel: Verbrennungsmotor - Ventilsitzringe. Hier wird der Zylinderkopf erwärmt und dadurch wird die Bohrung insgesamt größer. Um beim Zylinderkopf zu bleiben: Ventilschaftführungen wechseln - Zylinderkopf wird erwärmt um die Bohrung zu vergrößern damit die Führung leichter ausgetrieben werden kann.

Oder anders gesagt: würde der Durchmesser kleiner müsste sich das Material zusammenziehen. Material das sich ausdehnt dehnt sich nach allen Seiten aus. Das was du mit "nach allen Seiten" meinst würde dann "stauchen" bedeuten.
 
Die Kantenlaenge der Elementarzelle ist im martensitischen Gefuege um ca. 1% groesser. Dadurch ergibt sich bei gehaerteten Teilen eine Massaenderung um bis zu 0,5 - 1%.
Genaue Werte sind dem jeweiligen Datenblatt zu entnehmen. Natuerlich aendert sich damit auch der Bohrungsdurchmesser. Die Massaenderung ist anisotrop, d.h. Richtungsabhaengig, und kann in Laenge, Breite und Dicke unterschiedlich ausfallen,
 
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