Es ist ja eigentlich nicht mehr das Thema-wo kriege ich Borax in vernünftigen Mengen und zu vernünftigen Preisen.
Da aber auch die Eignung verschiedener Flußmittel behandelt worden ist und dieses Thema von allgemeinem Interesse sein dürfte, hier dazu ein paar Anmerkungen.
Eine gelungene Schweißung setzt voraus, daß die zu verschweißenden Teile bei ausreichender Hitze und ausreichendem Druck metallisch blank zusammengefügt werden.Verunreinigungen und Oxyde müssen also vermieden oder beseitigt werden. Gelingt es, die metallisch blanken Teile vor der Oxidation zu schützen, kann ohne Flußmittel geschweißt werden. Ein gutes Beispiel sind die Mokume-Techniken oder das Verschweißen korrosionsbeständiger Stähle.
Kohlenstoffarmer und legierungsarmer Stahl verträgt viel Hitze und hat einen vergleichsweise breiten Bereich, in dem geschweißt werden kann.
Rapatz schreibt dazu im Kapitel: "Abriß über die Metallurgie des Schweißens" daß Stähle bis 0,3 % C , bei gehöriger Vorsicht auch bis 0,6 % C ohne Flußmittel im Feuer schweißbar sind. Mit gehöriger Vorsicht meint er die Feuerführung und den Brennstoff.
Bei höher C-haltigen Stählen und insbesondere bei Stählen, die Legierungselemente enthalten, deren Oxyde schlecht löslich sind, ist der Zusatz eines Flußmittels erforderlich. Dafür gibt es eine Vielzahl von Rezepturen von einfachem Quarzsand bis hin zu recht aufwendigen Zusammensetzungen, die Borax, Ammoniumchlorid, Glas, Blutlaugensalz u. ä. enthalten. Ich habe beste Erfahrungen mit einem Gemisch von Borax mit Ammoniumchlorid im Verhältnis 1o : 1, will aber anderen Mischungen die Brauchbarkeit durchaus nicht absprechen. Wichtige Faktoren neben dem Flußmittel sind die Feuerführung und die Oberfläche der zu verschweißenden Teile. Letztlich ist den Ausführungen von Rapatz im oben angeführten Kapitel wenig hinzuzufügen, sodaß ich es zur Lektüre dringend empfehle.
MfG U. Gerfin