Borax oder Glasmehl, welcher Feuerzement ?

ueli

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Guten Abend

ich habe heute zum ersten Mal Damast geschmiedet. Dazu nahm ich eine Kettensäge die ich gerade rumliegen hatte. Aus Mangel an Borax nahm ich feingehacktes Glas als Flussmittel. Dabei tropfte ein wenig davon in meine Gasesse. Das Resultat davon ist, dass die Auskleidung aus feuerfestem Zement nun ein Loch hat und sich das Glas auch durch die ganze Isolierung gefressen hat.
Meine zwei Fragen sind:
1. funktioniert Borax besser als Glas?
2. wie kann ich verhindern dass die Isolierung zerstört wird? Gibts besseres als Feuerfestzement aus dem Ofenbau um die Esse auszukleiden? Hab mal was von Hochofenzement gelesen, ist das was?

Obwohl ich nun eine neue Esse bauen muss(wollte ich schon lange), bin ich zufrieden mit dem Ergebnis. Die Kettensäge war einfach zu schweissen und und auch die drei Faltungen gingen ohne Probleme. Wenn ich gewusst hätte, dass damaszieren so einfach ist, hätte ich damit nicht bis jetzt gewartet.
Der nächste Schritt wird sein, das Material auszuschmieden, zweizuteilen, Feile dazwischen und ein Messer zu schmieden:super:.

Grüsse u.
 
AW: Kettensäge

meine frage, rein aus neugier..

weshalb hat das glas den beton "gefressen"? chemisch? rein thermisch?
das weiss sicher jemand vom fach.. :)
 
AW: Kettensäge

hi
also von glas als flussmittel habe ich noch nie etwas gehört muss ich sagen..

in den ganzen büchern die ioch ahbe steht auch nur borax drinne ! oder halt flusssand.. (aber das ist veraltet)

borax funzt wohl recht gut.. oder 3 Teile Boraxsalz werden einem Gewichtsanteil Ammoniumchlorid vermicht und in einem tiegel verkocht und dann pulverisirt...

der hochofenzement (ist glaub das gleiche wie feuerfester beton) von peter abel ist gut ! aber auch der hält nicht ewig dem borax stand..

aber es dauert schon ein par monate bis der borax den zement zerfrisst !

zum schutz einfach eine metallwanne unterlegen..
 
AW: Kettensäge

Hallo.

Hatten wir schon mehrfach:

Hochofenzement ist ein Zement mit Zuschlägen aus Hochofenschlacke/asche. Das verbessert die Abbindeeigenschaften des Zementes, hat aber definitiv nichts mit seiner Hitzebeständigkeit zu tun. Der ist genauso hitzebeständig wie jeder andere 08/15-Baumarktzement.

Also für den Essenbau: Finger weg von dem Zeug!:super:
 
AW: Kettensäge

Hallo.

Hatten wir schon mehrfach:

Hochofenzement ist ein Zement mit Zuschlägen aus Hochofenschlacke/asche. Das verbessert die Abbindeeigenschaften des Zementes, hat aber definitiv nichts mit seiner Hitzebeständigkeit zu tun. Der ist genauso hitzebeständig wie jeder andere 08/15-Baumarktzement.

Also für den Essenbau: Finger weg von dem Zeug!:super:


Also habe ich den feuerfesten Beton von Peter Abel unnötig gekauft? Das will ich mir nicht vorstellen! :confused:
 
AW: Kettensäge

Ich dachte man nimmt den Feuerfestbeton um die Keramikwolle vor dem Borax zu schützen und sich selbst vor aus der Esse ausgeblasenen Keramikfasern. Was soll man denn dann verwenden?

MfG,
Jörg
 
AW: Kettensäge

Hallo.

Hatten wir schon mehrfach:

Hochofenzement ist ein Zement mit Zuschlägen aus Hochofenschlacke/asche. Das verbessert die Abbindeeigenschaften des Zementes, hat aber definitiv nichts mit seiner Hitzebeständigkeit zu tun. Der ist genauso hitzebeständig wie jeder andere 08/15-Baumarktzement.

Also für den Essenbau: Finger weg von dem Zeug!

Es gibt sehr viele verschiedene Sorten von dem Zeug.
Aber was zum auskleiden, zur Reparatur enes Brennraumes gedacht ist hält definitiv mehr Hitze aus als normaler Zement, der bei der ersten Hitze in der Esse zerbröselt.


Also habe ich den feuerfesten Beton von Peter Abel unnötig gekauft? Das will ich mir nicht vorstellen!


Hast du nicht McMonkey, der Feuerbeton ist völlig Ok und für die Auskleidung einer Esse wichtig, denn er schützt die Isolierung vor mechanischer Beschädigung, vor dem Verbrennen duch den Gas/Luftstrom, vor drauftropfendem Borax. Diesem hält er eine bestimmte Zeit lang stand.
Und er schützt sich davor Fasern die ansonsten duch den brennenden Gas/Luftstrom ausgeblasen werden einzuatmen.


gruß

Peter
 
AW: Kettensäge

Zum feuerfesten Beton:
ich habe mir einen Beton für meine Öfen mischen lassen,der laut Hersteller nun 1650 Grad Temperatur abkönnen und zudem besser Boraxresistent sein soll.
Bisher funktioniert er sehr gut.
Der einzige Nachteil, man muss 500kg bestellen.
Ob Glas diesen Beton löchert, weiß ich nicht, da wir mit Borax arbeiten.
Also mal einfach bei entsprechenden Firmen das anfragen und sich schlau machen!

Gruß
www.schmiedebalbach.com
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Kettensäge

Ich habe mir den Eingangsbeitrag nochmals durchgelesen.

Ueli schreibt von einem Feuerfestzement aus dem Ofenbau.

Wenn damit der Kamin-und Kachelofenbau gemeint ist, so ist daß dort erhältliche Material meiner Erfahrung nach für Gasessen nicht geeignet, da es nicht den Anforderungen an Temperaturbeständigkeit (meistens 1100 - 1400 ° C ) und Beständigkeit gegen chemishe und mechanische Einflüsse erfüllt.

Der Feuerbeton von dem wir sprechen, kommt aus dem Hochofenbau, hat eine Temperaurbeständigkeit von ca. 1750° C und eine gute Resistenz gegen chemische und mechanische Einflüsse.

Bessere mechanische Belastbarkeit wird durch Beimischung von Zuschlagstoffen erreicht, was bei der Verarbeitung in der Gasesse Mühe macht, da zu grobkörnig.
Gute chemische Beständigkeit wird durch Beimischung anderer Zuschlagstoffe erreicht.

Was die Menge betrifft, hat Markus recht.
Unter einigen Hundert Kg bekommt man da meist nichts oder nur mit viel Glück.
Und selbst dann gehört man zu den Klein und Kleinstmengenkunden.
Hier geht es um Tonnen, die für Hochöfen verbaut werden.


gruß

Peter
 
Hallo Ihr

Tipp: Ich habe meinem Feuerzement (von Peter, das Zeug ist das absolute Mittel der Wahl, nie etwas besseres gehabt :super: ) etwas Graphitmehl zugemischt, um ihn etwas Boraxbeständiger zu machen. Das funktionierte bisher sehr gut, ist aber noch nicht endgültig ausgetestet.

Auch meine alte, gemauerte Kohleesse habe ich damit neu ausgemauert und ausgestrichen, ebenfalls mit Graphitzusatz. Hält wunderbar und ich hatte noch nie so ein schönes Höllenfeuer :super:
 
Der Zement den ich genommen habe geht laut Hersteller bis 1450 Grad und bis jetzt hatte ich auch keine Probleme. Es sieht so aus als wäre Glas nicht die erste Wahl für Flussmittel. Die paar Glastropfen die in der Esse waren haben den Zement regelrecht weggeschmolzen. Das Loch in der Esse sieht aus, als wäre flüssige Lava durchgeflossen. Eigentlich ganz interessant:irre:

Denke werde nächstes Mal Borax verwenden und evtl. noch ein Stahlblech unterlegen.

@Peter: würdest Du deinen Zement auch in die Schweiz versenden?

Vielen Dank für alle Antworten
Grüsse u.
 
AW: Kettensäge

Also habe ich den feuerfesten Beton von Peter Abel unnötig gekauft? Das will ich mir nicht vorstellen! :confused:

Nö, hast Du nicht unnötig gekauft. Das war schon richtig!

Wie gesagt: Feuerfester Beton und Hochofenzement sind zwei sehr verschiedene Sachen. Und Hochofenzement gibt es bei einem gut sortierten Baustoffhändler auch in 25kg Säcken für sehr wenig Geld. Der taugt aber halt zum Esse bauen kein kleines Bisschen.
Und Hochöfen werden mit FEUERFESTBETON ausgekleidet (und Kacheln).

Ich schreibe das hier einfach, weil ich verhindern möchte, dass sich jemand die ganze Arbeit einer selbstgebauten Esse macht und dann wegen dieser möglichen "Bezeichnungsverwirrung" am Ende alles für die Katz ist.

Habe übrigens meinen alten Baustoffprof. mal angerufen. Der meint, dass Feuerfestbeton nix anderes ist, als ganz normaler Portlandzement mit Schamottmehl als Zuschlagstoff. Und Schamott ist ein Lehmbrand aus feinem Ton und Klinkermehl (Klinker = bis zur Sinterung gebrannter Ziegelstein).
Wer also seinen "eigenen" Feuerfestbeton mischen möchte, kann ja mal mit den genannten Zutaten experimentieren.

Warum das Glasmehl da durchgeschmolzen ist, dafür hatte der Herr auch eine mögliche Erklärung: Da Glas ein ausgesprochen schlechter Wärmeleiter ist, hält es seine Temperatur auch eine ganze Weile. Und Glas schmilzt jenseits der 1450°C. Das war dann vielleicht ein bisschen viel für die Essenauskleidung.

Er will aber noch einen Kollegen fragen. Wennes da was neues gibt, schreibe ich das hier wieder hin.

Allen ein schönes Wochenende:super:
 
Hallo Ihr

Warum Glas und Borax die Mörtel angreifen? Ganz einfach: Die bestehen selbst auch nur aus geschmolzenen Mineralien. Somit sind sie auch in der Lage, entsprechende Bestandteile aus der Ofenauskleidung zu lösen, so, wie sich Zucker in heißem Kaffee auflöst...

Graphit ist da wie gesagt eine mögliche Abhilfe, der ist gänzlich unlöslich und wird z.B. von Glasbläsern deshalb auch als Werkzeugmaterial und Trennmittel benutzt.

Die einfachste und verbreitetste Lösung für das Problem ist einfach das Unterlegen einer nicht zu dicken Platte aus Schamott, die man irgendwann, wenn sie zu stark angefressen ist, einfach gegen eine neue ersetzt. Oder eben ein Stück Stahlblech (bleibt aber gerne auch mal am Werkstück haften, deshalb nehme ich lieber Schamott).

Ist trotzdem mal ein Loch in der Isolierung, kann man es doch ganz einfach wieder mit Zement zuschmieren. Isoliert dann zwar nicht mehr ganz so gut, ist aber nicht schlimm.
 
aber es dauert schon ein par monate bis der borax den zement zerfrisst !

zum schutz einfach eine metallwanne unterlegen..

Das mit der Metallwanne finde ich schon zum Schmunzeln, da kann man zusehen wie sie sich auflöst.....

Wenn, dann nen Schamottstein unterlegen, aber auch der verformt sich mit der Zeit und wird vom Borax zerfressen, muss man halt als Verschleissteil betrachten.

Da war Arno wohl schneller
 
Hallo Ueli,

ich verschicke auch in die Schweiz.
Die Portokosten sind allerdings schweißteibend ( 22 € bis 10 Kg / 32€ bis 20 Kg )


@ Arno
Ich habe welchen mit ca 30 % Graphitbeimischung.
Der hält etwas mehr aus, beim verarbeiten schmiert er aber fürchterlich scharz alles zu. Das zeug geht fast nicht mehr runter.
Und er muss bei über 1500° C gebrannt werden sonst sprüht er wie eine wunderkerze und das irritiert beim Feuerschweißen ungemein.
Deshalb nehme ich den so gut wie garnicht.




gruß
Peter
 
Hallo Peter

Interessant...

Ich habe bei mir nur so ca. 5% beigemischt (frei Auge). Das bringt schon ein Bischen was, wie es bisher aussieht und Sprühen tut auch nix. Ich hatte zuerst arge Bedenken, dass der Mörtel das noch mitmacht und habe es deshalb vorsichtig mit einer kleinen Menge ausprobiert. War kein Problem, der wurde fast genauso hart wie sonst auch und hat auch keine Klebkraft verloren (das Zeug ist echt gut), so dass ich die letzte Schicht in meiner Gasesse, die noch nicht ganz fertig ist, wohl mit dieser Mischung machen werde. Nur zur Vorsicht. Es kommt natürlich trotzdem noch ein "Verschleißstein" rein.
 
Hallo UELI

Glas läst sich als Schweißmittel schon verwendennur es wird später flüssig als Borax und man kann nicht so .gut höherhaltige C Stähle verwenden,da der sonnst der Kohlenstoffanteil ausdyfondiert.
Auserdem passiert es leicht das Glas in dern stahl eingeschlagen wird und unsaubere Schweißungen entstehen!

die nächste IMA (in München) ist ja nicht mehr weit, da ist Peter Abel sicher auch da und wenn du ach kommen kannst, na vieleicht bringt er Dir einen Sack Hochofenzement mit ?


Peter Polnau
 
hallo ueli
ich habe in winterthur eine firma gefunden die brennkammern baut und renoviert die haben da auch so zeug suche mal im netz unter keramikwolle.ich hatte alles von denen um meine esse zu bauen weiss aber nicht mehr wie die bude heisst.
viele grüsse
hano
 
hallo ueli ich nochmals
www.insultech.ch da bekommst du feurfesten mörtel 1700 grad auch(dose a 2kg 8.-fr)(ist zwar nicht die bude wo ich es her hatte aber egal)
grüsse
hano
 
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Also für mich ist der austauschbare Schamottstein die Lösung der Wahl. Kost fast nix und bis genug Borax davon 'runterläuft bis der Zement leided vergeht schon einige Zeit. Da aber auch mechanische Beanspruchung (Stöße, anecken) dem Zement schaden, mache ich so alle 6 Monate einen kleinen "touch-up".

Früher haben wir als Böden auch halbierte Graphittiegel genommen, die waren noch besser, aber mit der Zeit wurde das doch zu teuer.

Die Idee mit der Graphitbeimischung ist nicht schlecht, das werde ich an den hoch beanspruchten Stellen (braucht man ja eigentlich nur am Boden) auch mal versuchen. Graphit ist übrigens das Isoliermaterial der Wahl, wenn selbst Aluminiumoxid schmilzt. Hält im Vakuum Temperaturen bis über 3000° C stand. Mein Feuerfestmörtel macht es nur bis 1800° C.

Ach ja, mit Zement hat der Feuerfestmörtel nix zu tun. Der besteht zu über 95 % aus Aluminiumoxid und enthält überhaupt keinen Zement.

Achim
 
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