Boraxsalz und Ammoniumchlorid

MaNUellUM

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Hallo zusammen
Ich hab beim Stefan Kühne auf der Website Messerschmied.net die Zusammensetzung für ein Flussmittel zum Feuerschweissen gefunden.

Zubereitung eines Flussmittels zur Feuerverschweißung:
Entscheidend für das Gelingen einer Feurverschweißung ist die Verwendung eines Flussmittels, das ein Verbrennen des Stahles bei der hohen Schweißtemperatur (ca. 1100 °C) verhindert und die Schlacketeile bindet. Ich habe das Flussmittel nach Denig (1999) Seite 40 zubereitet:
3 Teile Boraxsalz werden einem Gewichtsanteil Ammoniumchlorid zugesetzt und in einem stabilen Metallgefäß verkocht. Ich habe einen Metalltiegel in die Holzkohle gelegt und das Gemisch darin so lange verkocht, bis sich das kristalline Wasser verflüchtigt hat und eine harte, weiße und poröse Masse entstanden ist. Nach dem Erkalten habe ich die Masse in einem Mörser mit einem Pistill zu einem feinen Pulver zerrieben. Nach Landes (2002) bewährt sich auch eine Mischung aus zehn Teilen Borax und einem Teil Ammoniumchlorid. Die Zutaten kann man in der Apotheke kaufen.
(Quelle:http://messerschmied.net/Flussmittel.htm)

Nun hab ich in einer Drogerie/apotheke die beiden Sachen bestellt,
konnte aber nur in Kilomengen bestellen.
Jetzt meine Frage: Wie viel von dem Zeug braucht man jeweils ?

Mich hat, nachdem ich aus dem Laden raus war, so ein komisches Gefühl beschlichen, das ich "ein wenig" zuviel des Guten bestellt habe :) ...je 1 Kilo :irre:
Kann mir da jemand ein bissl mehr darüber sagen, als die hübsche Dame aus der Drogerie ? :hehe:

Grüessli
Mani
 
Zuletzt bearbeitet:
Zumindest ein ahnsehnlicher Vorat :p
Hoffe du hast technische Reinheit (ca 97%) und nicht chemische Reinheit (99.9%) genommen, anonsten wirds eventuell teuer ;)

Übrigens, Flussmittel-Rezepte gibts viele, Roman Landes beispielsweise schwört auf 10Teile Borax und 1 Teil Ammoniumchlorid, Daniel Gentile gibt gerne noch einen Schuss Borsäure zu. Forensuche bringt da einiges zu Tage

Es muss auch nicht immer das agressivste Flussmittel sein, reiner Borax sollte es in den meisten fällen auch tun, nur bei Hartnäckigen Oxiden muss man zu stärkeren (un meist auch giftigeren) Rezepturen greifen.

Greets
Noob
 
hi noob
merci für den tip !
ging leider nicht anders als gleich je 1Kilo zu bestellen :( ...aber wenn du was brauchst, weisst ja jetzt wo ! ;o)
das mit den 10 Teilen, hab ich auch schon gelesen ... :confused:
schon komisch, fürs gleiche zu gebrauchen, aber komplett andere zusammensetztung/verhältnisse...

ich hab noch in deinem Thread zu deiner richtig geiiiiilen Gasesse was geschrieben... hättest du evtl. mal Lust und Zeit, mir deine Esse in Real vorzustellen ?
Kannst mich gerne mal anmailen !

manuel.wenger@greenmail.ch

Merci&Griessli
Manuel
 
Zuletzt bearbeitet:
Flussmittel

Falls noch jemand die Substanzen bestellen möchte: den Begriff Boraxsalz gibt es nicht. Es gibt Borax, aber im Chemikalienhandel wird das nach der aktuellen Nomenklatur unter Natriumtetraborat geführt. Wirksamer ist übrigens die wasserfreie Variante (-anhydrid), weil man da das Kristallwasser nicht dabei hat.

Einen "Schuss" Borsäure kann man nur schwer dazu tun: Borsäure ist ein Pulver!

Gruß

sanjuro
 
Das mit dem Pulver ist bekannt Sanjuro, aber in Ermangelung einer exakten Mengenangabe... ;) :rolleyes:
 
Hallo Mani,
1 kg Borax verbraucht sich so mit der Zeit. Die Menge ist also nicht so überdimensioniert. Bei dem Mischungsverhältnis von Borax und Ammoniumchlorid kommt nicht auf das Gramm an. Das ergibt sich schon aus den unterschiedlichen Literaturangaben.
Viele Grüße in die Schweiz
Stefan Kühne
www.messerschmied.net
 
Zuviel oder nicht zuviel, das ist hier die Frage....

Hallo allerseits,

wenn ich Borax kaufe, dann im Cheimkalienhadel und nicht in der Apotheke, dann auch nicht die "reine" Variante sonder die technische Chemikalie ==> somit kaufe ich einen Sack Borax mit 50 kg, bezahle dann so um die 40,00 € und brauche mir dann für zwei oder drei Jahre keine Gedanken mehr darüber machen!
Ach so, bevor ich es vergesse .... zuviel Gift in der Sache hilft vielleicht ein bisschen beim Schweissen, die Nebenwirkungen sollte man (oder frau) aber nicht ausser Acht lassen. Lieber ein bisschen mehr Borax und eine Schweissung nochmal in die Esse und nochmals schweissen, als mit übertriebenem Gifteinsatz die Gesundheit!
ruinieren!

:super: :super: :super:

Unsere Altvorderen haben für ihre Feuerschweissaktionen nur Quarzsand verwendet und haben wirklich saubere Schweissungen zustande gebracht! Gut, die heute verwendeten Materialien brauchen vielleicht was agressiveres, aber 1.2842 und 1.2767 oder 1.1730 passt gut zueinander, ergibt ausreichend harte und schön zeichnende Klingen, lässt sich sauber mit Quarzsand schweissen und schont die eigene Gesundheit und somit auch die Umwelt!

:super: :super: :super:

Freddie
 
@Fliege
Merci !
Ich habe frecherweise deine Website als Referenz für die Mixtur verwendet :) Ich hab da schon ein paar Versuche gestartet mit den Mischverhältnissen... aber wirklich Feuerschweissen werd ich erst, wenn ich bei Noob und Danile ein bissl in der Lehre war ;o)
Ich geb dann aber meine Erfahrungen mit dem Mischen durch !
Übrigens, sehr schöne und top gemachte Website die du da hast !
Grüessli
Mani

Badger1875 schrieb:
.........lässt sich sauber mit Quarzsand schweissen und schont die eigene Gesundheit und somit auch die Umwelt!

:super: :super: :super:

Freddie

Hallo Freddie

Merci für den Tip mit dem Quarzsand ! Das werd ich bei Gelegenheit
einmal ausprobieren, denn solchen Sand hab ich per Zufall aus einer alten Schweimmbadpumpe gleich kubikweise ;o)
gibt es da spezielle Anforderungen an den Sand ? Körnung, Sauberkeit usw..? (es sind evtl. einpaar Chlor-Rückstände drin, vom Schwimmbad halt...)

Merci für euer Feedback
Manuel
 
MaNUellUM schrieb:
Hallo Freddie

Merci für den Tip mit dem Quarzsand ! Das werd ich bei Gelegenheit
einmal ausprobieren, denn solchen Sand hab ich per Zufall aus einer alten Schweimmbadpumpe gleich kubikweise ;o)
gibt es da spezielle Anforderungen an den Sand ? Körnung, Sauberkeit usw..? (es sind evtl. einpaar Chlor-Rückstände drin, vom Schwimmbad halt...)

Merci für euer Feedback
Manuel


Hallo Manuel,

zur Körnung kann ich nicht viel sagen, aber die Korngrösse dürfte so bei 0,1-0,2 mm (vielleicht aber auch noch feiner) liegen, also ähnlich dem Boraxpulver.

Freddie
 
Zuletzt bearbeitet:
Badger1875 schrieb:
Hallo Manuel,

zur Körnung kann ich nicht viel sagen, aber die Korngrösse dürfte so bei 0,1-0,2 mm (vielleicht aber auch noch feiner) liegen, also ähnlich dem Boraxpulver.

Freddie

ich werd die körnchen mal in die schieblehre halten, :steirer:
aber das dürfte es auch so ca. beim pumpensand sein (0.01-0.02mm)

merci & grüess
Manuel
 
Schweißmittel hin oder her..

nun es gibt verschiedene Auswahlkriterien wessahlb man verschieden Schweißmittel benutzen kann.
Traditionelle Gründe: (z.B. Heiz Denig) der sehr viel auf traditionelle arbeitsweise gibt oder manche Schwertschmide Kollegen aus Japan.

Hier werden Sand, Glaspulver, Lehm, usw. erfolgreich benutzt.

Rahmenbedingung hierfür ist meist das die Stähle nicht wesentlich über 1 % C sind da bei diesen Schweißmittel die Temperatur relativ hoch gewählt werden muss um zur verbindung zu führen.
Nachteil hierbei sind zumeist unvermeidliche einbußen an Kohlenstoff im material und schwere Beherschbarkeit dieses Umstandes sowie drastische Veränderungen im Gefüge des Werkstoffes.
Bei Japanischen Schwertern die Traditionell erzeugt werden ist die minderung des C gehaltes sogar gewollt. welches sowohl durch Abbrand als auch durch zugabe von Material mit geringeren C gehalten geschieht.

Technische Gründe:
zum erhalt der Grundeigenschaften eines Werkstoffes gilt es den Kohlenstoffverlust zu minimieren. Damit werden z.B. Schneideigenschaften einer Klinge sichergestellt.
Hier kommen verschiedene Schweißmittel zum Einsatz: Borax, Boraxmischungen,usw.

Ziel hierbei ist wie bereits erwähnt der erhalt der Werkstoffeigenschaften durch geringen Abbrand, einfache Verbindung und das bei möglchst niederer Temperatur damit sich dies ohne Große Leistungseinbußen bewerkstelligen lässt.

Nebenbei: Die von mir vorgeschlagene Mischung ist aus der Werkzeugschmiederei in Sheffied um 1900

Mein favorit ist die beschriebene Mischung da ich schlichtweg auf Leistung stehe und die von mir oft verwandten Stähle eben meist nahe an der Grenze der Schweißbarkeit einer legierung auf herkömmliche art sind.
Und das geht eben nur mit ein bisschen mehr Koff Hoff
 
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