BOWIEFO-LOCK

felix49

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Nachdem die Entscheidungen im Designwettbewerb gefallen sind und ich mit meiner Idee leider am Thema vorbeischrammte, möchte ich an dieser Stelle nochmals meine "(neue ?)" , Achsenveriegelung per Kugelkupplung für Klappmesser, anhand dieser virtuellen Bowiefo-Konstruktion zur Diskussion stellen.
Da es sich um ein relativ simples System handelt, wäre es nicht verwunderlich, wenn es nicht schon irgendwo einmal Thema gewesen wäre.
Kennt jemand nachvollziehbare Quellen die diese Verschlusssystem möglicherweise schon einmal zum Thema hatten ?

Gruss
Felix
 

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Kennt jemand nachvollziehbare Quellen die diese Verschlusssystem möglicherweise schon einmal zum Thema hatten ?

Na, als allererstes würde ich im US und Europäischen Patentamt recherchieren. Die Patente sind online verfügbar.
Als allererstes. Nicht alle Verschlusssysteme wurden auch als Patent angemeldet.

Pitter
 
Na, als allererstes würde ich im US und Europäischen Patentamt recherchieren. Die Patente sind online verfügbar.
Als allererstes. Nicht alle Verschlusssysteme wurden auch als Patent angemeldet.

Pitter

Zitat aus einem anderen Thread:
So einen Verschluss, wie Du ihn zeigst, kenne ich nicht. Heisst aber nix, ich hab hier über 1000 Patente zum Thema Messer/Messerverschlüsse auf dem Rechner, und das werden nicht alle sein

Pitter

Selbst wenn es erfolgversprechend wäre, mir eventuelle Patentrechte zu sichern, ist das nicht meine Absicht und wird es auch nicht.
Ich halte das MF eigentlich für die geeignete Bühne auch für Idealisten, ihre Ideen zu präsentieren und sie gemeinsam zu gemeinsamen Nutzen, ohne kommerziellen Interessen, weiter zu entwickeln.

Gruss
Felix
 
.............. zu gemeinsamen Nutzen

Das mit dem Nutzen ist bei dem Verschluss so eine Sache:rolleyes:

Denn derzeit konstruierst du da ein relativ reinrassiges Fallmesser.....zumindest nach der Definition, die da im Waffengesetz steht.

Klar kann man die Achse so festknallen, dass ein Öffnen der Klinge durch Schwerkraft oder Schleuderbewegung verhindert wird.....das ist dann aber ein verdammt schmaler Grat zwischen "gerade noch so" und "verbotenem Gegenstand";)

Gruß
chamenos
 
...
Selbst wenn es erfolgversprechend wäre, mir eventuelle Patentrechte zu sichern, ist das nicht meine Absicht und wird es auch nicht...

Dem hättest Du mit Veröffentlichung der Idee eh ein Ende Gesetzt.

Mit Veröffentlichung einer Idee in einem Forum wird diese Idee quasi umgehend zum bekanntem Stand der Technik und ist somit nicht mehr Patentierbar.

http://www.patentserver.de/Patentserver/Navigation/Patentschutz/faqs,did=196630.html

Ich kenne ziemlich viele Verschlussysteme, aber bisher noch keines mit einer solchen Kugel-Kupplung.

Gruß
El
 
Selbst wenn es erfolgversprechend wäre, mir eventuelle Patentrechte zu sichern, ist das nicht meine Absicht und wird es auch nicht.

Deine Frage war: "Kennt jemand nachvollziehbare Quellen die diese Verschlusssystem möglicherweise schon einmal zum Thema hatten ?

Für die Antwort recherchiert man sinnvollerweise eben die Patent-Datenbanken. Nicht, weil man unbedingt ein Patent anmelden möchte, sondern weil man in Patentschriften auch sehr viele längst vergessene Verschlusssysteme findet. Und welche, die nie weit verbreitet wurden. Das sind "Quellen".

Der Hinweis von chamenos ist korrekt. Man könnte eine Feder einbauen und die Klinge unter 85mm Länge lassen. Dann ists kein Fallmesser, sondern ein Automatikmesser, und die sind grundsätzlich nicht verboten.

Pitter
 
Es gibt schon ein sehr ähnliches Verschlusssystem welches vor einigen Jahren auch hier im Forum
des öfteren diskutiert wurde. Da die Beiträge aber schon recht alt sind ergab meine such nur wenig brauchbares. Wolfgang Dell baute es unter dem Namen Winglock, bei Wolf Borger wurde er als Centralock
im Bausatz vertrieben, jetzt leider nicht mehr. Bei Serienmessern wäre noch das Klappmesser mit dem
PöhlmannLock zu erwähnen. Sie funktionieren alle genau wie dein Verschluss allerdings basierend auf
nur einer Kugel zum verriegeln in Verbindung mit einem Klingenanschlag!
Wenn du lust hast, benutz mal die Suchfunktion, vielleicht wirst du ja noch fündig.

Gruß
Jens
 
Das mit dem Nutzen ist bei dem Verschluss so eine Sache:rolleyes:

Denn derzeit konstruierst du da ein relativ reinrassiges Fallmesser.....zumindest nach der Definition, die da im Waffengesetz steht.

Klar kann man die Achse so festknallen, dass ein Öffnen der Klinge durch Schwerkraft oder Schleuderbewegung verhindert wird.....das ist dann aber ein verdammt schmaler Grat zwischen "gerade noch so" und "verbotenem Gegenstand";)

Gruß
chamenos

Bei meinen Überlegungen hatte ich als mögliche Endnutzer vor allem an berufsmässige Nutzer, wie Waidmänner und Sicherheitsleute gedacht, bei welchen es hauptsächlich auf praktische Handhabung und Zuverlässigkeit ankommt und die Gesetzeslage keine Rolle spielt.



Deine Frage war: "Kennt jemand nachvollziehbare Quellen die diese Verschlusssystem möglicherweise schon einmal zum Thema hatten ?
Für die Antwort recherchiert man sinnvollerweise eben die Patent-Datenbanken. Nicht, weil man unbedingt ein Patent anmelden möchte, sondern weil man in Patentschriften auch sehr viele längst vergessene Verschlusssysteme findet. Und welche, die nie weit verbreitet wurden. Das sind "Quellen".

Pitter

Die Quellen interessieren mich insofern, dass ich nicht aus Versehen irgend welche möglichen Urheberrechte verletze.

Das hat ja Gründe wenn eine Erfindung keine Akzeptanz findet. Dadurch, dass eine Idee neu ist, heisst das noch lange nicht, dass sie auch sinnvoll nutzbar wird. Sehr viele, wenn nicht gar die meisten Patente sind meiner Ansicht nach sowieso für die Katz und kosten die Urheber nur Zeit, Geld und Nerven.

http://www.dougritter.com/pp/pic11348.htm
Unter diesem Link findest du das Paul knife welches auch Gerber vertreibt.
Es funktioniert mit zwei Aussparungen in der Klinge, nicht mittels Kugeln

Gruß
Jens

Jens, Danke für diesen Link, da ist schon eine nahe Verwandtschaft erkennbar!

Grüsse
Felix
 
Bei meinen Überlegungen hatte ich als mögliche Endnutzer vor allem an berufsmässige Nutzer, wie Waidmänner und Sicherheitsleute gedacht, bei welchen es hauptsächlich auf praktische Handhabung und Zuverlässigkeit ankommt und die Gesetzeslage keine Rolle spielt.

Ein Fallmesser ist ein verbotener Gegenstand - auch für Waidmänner und Sicherheitsleute.

Definition Fallmesser: Messer "deren Klingen beim Lösen einer Sperrvorrichtung durch ihre Schwerkraft oder durch eine Schleuderbewegung aus dem Griff hervorschnellen und selbsttätig oder beim Loslassen der Sperrvorrichtung festgestellt werden (Fallmesser), "

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/waffg_2002/anlage_1_81.html

Pitter
 
Ein Fallmesser ist ein verbotener Gegenstand - auch für Waidmänner und Sicherheitsleute.

Definition Fallmesser: Messer "deren Klingen beim Lösen einer Sperrvorrichtung durch ihre Schwerkraft oder durch eine Schleuderbewegung aus dem Griff hervorschnellen und selbsttätig oder beim Loslassen der Sperrvorrichtung festgestellt werden (Fallmesser), "

Quelle: http://www.gesetze-im-internet.de/waffg_2002/anlage_1_81.html

Pitter


Nach einigen dementen Momenten:confused:, ist mir wieder eingefallen, :ahaa: dass die Konstruktion doch als reinrassiges Zweihandmesser geplant ist. Das zeigt schon der grosszügige, beidseitige Nagelhieb als Öffnungshilfe.
mfg
Felix
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei einem Besuch in einem Waffengeschäft habe ich ein Messer mit Centralock gezeigt,nach kurzer Diskussion
kam die Antwort des Inhabers "System Fortner".Wieder zu Hause habe ich gegooglet und fand Rollenverschluß,
macht man aus den Rollen Kugeln und gibt ein wenig Hirnschmalz dazu = Zentralverschluß für Klappmesser.
Dann habe ich noch in einem Haufen Papier einen Katalog von Wolf Borger von 2003 gefunden in dem wird der Centralock als Bausatz angeboten.
Zur Konstruktion von felix49 sage ich,so würde ich das Messer nicht bauen und auch auf keinen Fall benutzen.
Meine Meinung :es reicht eine Kugel und es sollte unbedingt einen Klingenanschlag im geöffneten Zustand haben.
Zum Fallmesser:als ich das gelesen habe,hatte ich ein Messer mit dem Verschluß in der Hand und das gute Stück wäre mir beinahe aus der Hand gefallen.

Viele Grüße
Hermann :teuflisch
 
Zur Konstruktion von felix49 sage ich,so würde ich das Messer nicht bauen und auch auf keinen Fall benutzen.
Meine Meinung :es reicht eine Kugel und es sollte unbedingt einen Klingenanschlag im geöffneten Zustand haben.

Die aktuelle Konstruktion verfügt über einen Klingenanschlag in geöffnetem Zustand!
Im Falle einer realen Fertigung werde ich auch einen Anschlag für die geschlossene Position vorsehen.
Für die Anzahl der Verriegelungskugeln gilt der abgewandelte ZDF Slogan: "Mir der Zweiten verriegelt es besser!"


Ich hatte in der Zwischenzeit Kontakt mit Wolf Borger aufgenommen, um die Originalität und Urheberschaft dieses Verschlusssystems zu klären. Er teilte mir mit, dass es sich bei meiner Darstellung
Zitat: "zu 100% um seinen von ihm kultivierten Verschluss" (Central Lock) handelt.

BTW, Ich habe mit der Herstellung eines BOWIEFO-LIGHT (Klingenlänge ca. 85mm) begonnen und bin gespannt, was daraus wird.

Gruss
Felix
 
BTW, Ich habe mit der Herstellung eines BOWIEFO-LIGHT (Klingenlänge ca. 85mm) begonnen und bin gespannt, was daraus wird.

BTW1, für Hersteller gibts hier besondere Regeln
BTW2, wenn sich ansonsten nichts an der Konstruktion ändert, bleibt das Messer ein Fallmesser - falls es geschlossen verriegelt. Du kannst das natürlich ignorieren.

Pitter
 
Bei einem Besuch in einem Waffengeschäft habe ich ein Messer mit Centralock gezeigt,nach kurzer Diskussion
kam die Antwort des Inhabers "System Fortner".Wieder zu Hause habe ich gegooglet und fand Rollenverschluß,
macht man aus den Rollen Kugeln und gibt ein wenig Hirnschmalz dazu = Zentralverschluß für Klappmesser. ...
Hervorhebung von mir



kurz dazu:

Bei Wikipedia steht zwar Rollenverschluss. Von Fortner stammen die Geradzugverschlüsse mit Kugelverriegelung beim
Anschütz 1827 Biathlongewehr http://jga.anschuetz-sport.com/index.php5?menu=99&sprache=0
und beim Heym SR 30 http://www.heym-waffenfabrik.de/downloads/explosionszeichnungMod30.pdf.

Das Fortner-Anschütz war übrigens in der Februar-Ausgabe des Red Bulletin, S. 18f., beschrieben. :super:
http://issuu.com/redbulletin.com/docs/0213_de?mode=window

Der Verschluss scheint mir vom Prinzip her ähnlich, verriegelt aber mit mehreren Kugeln umlaufend.
 
Nach langer Zeit ist es mir nun endlich gelungen, meine Bowiefo-Idee in die Tat umzusetzen. Ich stelle dabei immer wieder fest, wie schwierig es ist, eine Idee und Vorstellung, praktisch zu realisieren. Zu den handwerklichen Unzulänglichkeiten, kommen die noch nicht, oder in bescheidener Qualität vorhandenen Werkzeuge und Hilfsmittel, welche das Ergebnis entscheidend beeinflussen . Trotzdem präsentiere ich jetzt das vorläufige Ergebnis und freue mich wie Bolle. Es funzt, ist schön und schön scharf.

Anbei die ersten Impressionen:

DSC00792.jpg DSC00811.jpg DSC00793.jpg DSC00794.jpg DSC00795.jpg DSC00798.jpg DSC00801.jpg DSC00810.jpg DSC00813.jpg DSC00809.jpg

Gruss und frohe Ostern
Felix
 
Jetzt wo ich die Bilder sehe, erinnert es mich stark an den Button lock der GT folder. Ich habe so einen mal zerlegt. Er hatte zusätzlich eine Feder, die soviel bremswirkung erzeugte, dass es kein fallmesser war.
 
Hallo porcupine,
Was verbirgt sich hinter "GT folder" ? Wie kann ich mir das mit der "zusätzlichen Feder" vorstellen?
Übrigens stimmt in meinem Fall:ahaa: der Begriff "Fallmesser" überhaupt nicht. Wenn, dann ist es in seinem derzeitigen Zustand ein völlig 42a-konformes Zweihandmesser.
Gruss
Felix
 
Gibt leider kein Foto im Netz, und mein Exemplar habe ich nicht mehr.
Hier ein link mit Beschreibung (Automatikfolder, aber äußerlich identisch).
Die Feder war eine gewellte ringförmige Feder, die, ähnlich wie Federrringe unter Schrauben, für eine gewisse Reibung und Bremswirkung sorgte. Sonst hätte man die Klinge nämlich durch Drücken des zentralen Knopfs einfach herausfallen lassen können. (ja, ist mir klar, ein Fallmesser ist eigentlich was anderes. Man könnte es aber böswillig evtl. so auslegen)
Geöffnet wurde mein damaliger GT-Folder mit einer Art Halbautomatik: Bei Druck auf den Button Lock wurde die Klinge durch eine Gummieinlage aus dem Griff befördert, sprang aber - wegen der Reibung - nicht weiter auf. Den Rest besorgte man mit dem Daumenstift.
Der Verschluss arbeitete mit zwei gegenüberliegenden halbrunden Taschen in der Klinge, in die aber keine Kugeln, sondern eine entsprechend geformte Verriegelungsplatte griff, sowohl offen als auch geschlossen.
Der Gummi- bzw. eigentlich wohl Latex-Knubbel sorgte dafür, dass das ganze spielfrei war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die technische Details:

Griffplatinen und Lock-Mechanik sowie die Kontermuttern, bis auf Feder und Verriegelungskugeln, aus Titan Grad 5
Länge aufgeklappt 202 mm
Länge geschlossen 120 mm
Klingenlänge 82 mm
Klingenhöhe 23 mm
Klingenstärke 3 mm
Gewicht 123 g

Die Klinge besteht aus 3 tortierten Bahnen, Zwischenlagen und aufgesohlter Schneide aus 150 Lagen, unter Anleitung des Meisters Fred Schmalz geschmiedet, anschliessend wärmebehandelt, gehärtet und geschärft.

Die Griffschalen sind aus mehr hundertjähriger Eiche und stammt aus dem Dachstuhl des Kirchenschiffs unserer Dorfkirche, die zur Zeit renoviert wird. Also bestens abgelagerte Kircheneiche sozusagen.
Das Messer ist in mehrfacher Hinsicht einmalig!

Anbei noch ein paar Bilder:
DSC00827.jpg DSC00828.jpg DSC00830.jpg DSC00833.jpg DSC00835.jpg DSC00837.jpg DSC00840.jpg DSC00841.jpg
 
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